Agatha Christe: Der Mord an Roger Akroyd
Der Mord an Roger Akroyd
nach Agatha Christie
Wie bei Mrs. Christie üblich ist die Auflösung des Falles stets hoch überraschend für den Hörer, und stets gibt es eine Verbindung zwischen Mörder, Opfer und allen anderen Beteiligten, die bis in die Vergangenheit reicht.
Erzählt wird die Story diesmal aus Sicht des Arztes Dr. Sheppard. Es ist eine sehr ungewöhnliche Weise, einen Krimi zu erzählen. Warum, möchte ich an dieser Stlle nicht verraten, denn es wäre gleichzeitig die Auflösung. Jedenfalls wird Sheppard zur Hauptfigur, während Poirot beinahe nur unbeteiligter Dritter ist. Warum Sheppard gleich zu Beginn der Geschichte anmerkt, dass der Fall eine der größten Niederlagen für Poirot ist, ist unklar. Denn natürlich klärt er auch diesen Fall bravourös auf. Kleine Details sind es, die zur Lösung des Falles führen. Bekannt wurde die Geschichte auch unter dem Titel "Alibi".
Charles Regnier spricht den Sheppard und ist gleichzeitig der Erzähler. Joseph Offenbach spricht Hercule Poirot. Ferner sind Holger Hagen (Der Weltraum, unendliche Weiten ...) und Hans Paetsch dabei. Auch Josef Dahmen war ein bekannter EUROPA-Sprecher der 70er- und 80er-Jahre.
Dieses Radiohörspiel jedoch stammt aus dem Jahr 1956. Einer Zeit, in der das Fernsehen noch in den Kinderschuhen steckte, und Hörspiele eben ein Highlight vorm Radio waren. Entsprechend altbacken ist die Produktionsweise. Die Aufnahmen entstanden nicht in einer schalldichten Kabine und der Ton ist bei einigen Stimmen zu leise und zu weit entfernt, während andere näher und lauter klingen. Ein typisches Phänomen der Großraumaufnahmen, wo die Sprecher wie im Film oder Theater weiter voneinander entfernt standen und gemeinsam eingesprochen haben.
Zudem kommt die NDR-Produktion ohne Musik aus. Und zwar gänzlich. Das tut der Spannung jedoch keinen Abbruch. Die Story an sich ist es, die begeistert. Sie ist pfiffig und urtypisch englisch.