Der Todesengel
Schon die Inhaltsangabe dieses italienischen Thrillers deutet ganz
eindeutig darauf hin, das wohl Alfred Hitchcocks "Strangers on a Train
(Der Fremde im Zug)" als Vorlage gedient hat, springen einem die
inhaltlichen Ähnlichkeiten doch förmlich ins Auge. Dennoch unterscheiden
sich beide Filme doch in vielen Punkten ganz erheblich, wobei ehrlich
gesagt vorliegende Version von Maurizio Lucido meiner Meinung nach die
bessere Variante der Thematik ist, denn DER TODESENGEL hinterlässt
beim Zuschauer einen etwas stimmigeren Gesamteindruck als Hitchcocks
Klassiker. Das beginnt allein schon bei den einzelnen Charakteren der
Geschichte, die hier ganz einfach tiefer und intensiver beleuchtet
werden, zudem überzeugen die Darsteller hier auch durch das weitaus
bessere Schauspiel. Doch auch in allen anderen Punkten erscheint Lucidis
Werk viel ausgereifter, die einzelnen Komponenten des Filmes ergeben
ein absolut stimmiges Gesamtbild, das außerdem mit einer ziemlich
überraschenden Schluss-Sequenz komplettiert wird, mit der man den
Betrachter zurücklässt, der nun aufgrund der letzten Einstellung noch
seine eigenen Interpretationen im Bezug auf die letzte Einstellung
anstellen kann.
DER TODESENGEL ist nicht unbedingt ein temporeicher und schon gar nicht ein actiongeladener Vertreter des Genres, die Erzählstruktur des Geschehens ist vielmehr ruhig und teilweise schon bedächtig. Dennoch entfaltet der Film eine ungeheure Faszination auf den Zuschauer und lässt dabei gleichzeitig ein hohes Maß an Intensität aufkommen, die einem kaum merkbar mit der Zeit richtiggehend unter die Haut kriecht. So taucht man immer tiefer in die Ereignisse ein und versucht sich auch mit der Situation auseinanderzusetzen, in der sich die Hauptfigur Stefano (Tomas Milian) befindet, der hier wie übrigens auch alle anderen Darsteller ganz hervorragend agiert. So kann man dann auch die schier aussichtslose Lage äusserst gut nachvollziehen, die er in diesem perfiden Spiel einnimmt. Er wird zum Spielball von Matteo (Pierre Clementi) und es scheint aus dieser misslichen Lage keinerlei Ausweg zu geben. Von der Polizei als Hauptverdächtiger abgestempelt bleibt ihm letztendlich nur eine einzige Möglichkeit, um seine Unschuld zu beweisen.
An diesem Punkt tritt dann auch der größte Unterschied zu "Strangers on a Train" in den Vordergrund des Szenarios, denn das Ende der Geschichte präsentiert sich vollkommen anders, was dem Ganzen noch eine zusätzlich sehr interessante Note verleiht, die vom Zuschauer nur zu gern angenommen wird. Sie sorgt für eine vollkommen andere Sichtweise der Ereignisse und drückt dem Film einen ganz eigenen Stempel auf. Lucidi ist es ganz ausgezeichnet gelungen, durch überraschende Varianten die Fasziantion dieses erstklassigen Werkes noch zusätzlich anzuheben und es so auch zu einem absoluten Juwel des italienischen Kinos macht. Hier stimmt einfach alles, angefangen mit der äußerst interessanten Geschichte die über einen dramaturgisch erstklassigen Aufbau verfügt, bis hin zur beklemmenden Grundstimmung, die fast ganzzeitig vorherrscht. Grandios agierende Darsteller, erstklassige Kulissen und ein perfekt auf die Szenerie abgestimmter Score machen DER TODESENGEL zu einem wahrhaft fantastischen Filmerlebnis, das mit absoluter Sicherheit ganz oben in der Hitliste des Cinema Italiano anzusiedeln ist.
Obwohl "Der Fremde im Zug" für mich persönlich schon ein absoluter Klassiker ist, hat mir vorliegende Variante von Maurizio Lucidi noch besser gefallen, ist die Geschichte doch insgesamt viel ausgegorener und hinterlässt einen viel stimmigeren Gesamteindruck. Hinzu kommt die Tatsache, dass durch das vollkommen andere Ende der Geschichte etwas Überraschendes hinzugefügt wurde, was dem Zuschauer Freiraum für eigene Interpretation im Bezug auf die Motivlage lässt. Die ruhige, aber dennoch sehr intensive Erzählstruktur der Geschehnisse sorgt dafür, das man sehr gut in Geschehnisse eintauchen kann und sich insbesondere mit der Figur des Stefano identifizieren kann, der trotz seiner Betrugsabsichten gegenüber seiner Frau von Beginn an sehr viele Symphatiepunkte beim Betrachter sammeln kann. Und so bietet Maurizio Lucidis Film letztendlich ein Sehvergnügen, das sich kein Liebhaber des Genres entgehen lassen sollte.
Fazit: Eine altbekannte Thematik aus einem Hitchcock-Klassiker wurde hier weitaus interessanter und spannender in Szene gesetzt. Außerdem wurde durch ein total abweichendes Ende eine weitere Fawcette hinzugefügt, die das von Haus aus schon extrem gute Gesamtbild noch einmal zusätzlich aufwertet. DER TODESENGEL ist nicht nur den Freunden des italienischen Kinos wärmstens ans Herz zu legen, sondern dürfte auch die breite Masse ansprechen. Wer qualitativ hochwertige Thriller zu schätzen weiß, kommt an dieser italienischen Perle auf keinen Fall vorbei.
Informationen zum Film
DER TODESENGEL ist nicht unbedingt ein temporeicher und schon gar nicht ein actiongeladener Vertreter des Genres, die Erzählstruktur des Geschehens ist vielmehr ruhig und teilweise schon bedächtig. Dennoch entfaltet der Film eine ungeheure Faszination auf den Zuschauer und lässt dabei gleichzeitig ein hohes Maß an Intensität aufkommen, die einem kaum merkbar mit der Zeit richtiggehend unter die Haut kriecht. So taucht man immer tiefer in die Ereignisse ein und versucht sich auch mit der Situation auseinanderzusetzen, in der sich die Hauptfigur Stefano (Tomas Milian) befindet, der hier wie übrigens auch alle anderen Darsteller ganz hervorragend agiert. So kann man dann auch die schier aussichtslose Lage äusserst gut nachvollziehen, die er in diesem perfiden Spiel einnimmt. Er wird zum Spielball von Matteo (Pierre Clementi) und es scheint aus dieser misslichen Lage keinerlei Ausweg zu geben. Von der Polizei als Hauptverdächtiger abgestempelt bleibt ihm letztendlich nur eine einzige Möglichkeit, um seine Unschuld zu beweisen.
An diesem Punkt tritt dann auch der größte Unterschied zu "Strangers on a Train" in den Vordergrund des Szenarios, denn das Ende der Geschichte präsentiert sich vollkommen anders, was dem Ganzen noch eine zusätzlich sehr interessante Note verleiht, die vom Zuschauer nur zu gern angenommen wird. Sie sorgt für eine vollkommen andere Sichtweise der Ereignisse und drückt dem Film einen ganz eigenen Stempel auf. Lucidi ist es ganz ausgezeichnet gelungen, durch überraschende Varianten die Fasziantion dieses erstklassigen Werkes noch zusätzlich anzuheben und es so auch zu einem absoluten Juwel des italienischen Kinos macht. Hier stimmt einfach alles, angefangen mit der äußerst interessanten Geschichte die über einen dramaturgisch erstklassigen Aufbau verfügt, bis hin zur beklemmenden Grundstimmung, die fast ganzzeitig vorherrscht. Grandios agierende Darsteller, erstklassige Kulissen und ein perfekt auf die Szenerie abgestimmter Score machen DER TODESENGEL zu einem wahrhaft fantastischen Filmerlebnis, das mit absoluter Sicherheit ganz oben in der Hitliste des Cinema Italiano anzusiedeln ist.
Obwohl "Der Fremde im Zug" für mich persönlich schon ein absoluter Klassiker ist, hat mir vorliegende Variante von Maurizio Lucidi noch besser gefallen, ist die Geschichte doch insgesamt viel ausgegorener und hinterlässt einen viel stimmigeren Gesamteindruck. Hinzu kommt die Tatsache, dass durch das vollkommen andere Ende der Geschichte etwas Überraschendes hinzugefügt wurde, was dem Zuschauer Freiraum für eigene Interpretation im Bezug auf die Motivlage lässt. Die ruhige, aber dennoch sehr intensive Erzählstruktur der Geschehnisse sorgt dafür, das man sehr gut in Geschehnisse eintauchen kann und sich insbesondere mit der Figur des Stefano identifizieren kann, der trotz seiner Betrugsabsichten gegenüber seiner Frau von Beginn an sehr viele Symphatiepunkte beim Betrachter sammeln kann. Und so bietet Maurizio Lucidis Film letztendlich ein Sehvergnügen, das sich kein Liebhaber des Genres entgehen lassen sollte.
Fazit: Eine altbekannte Thematik aus einem Hitchcock-Klassiker wurde hier weitaus interessanter und spannender in Szene gesetzt. Außerdem wurde durch ein total abweichendes Ende eine weitere Fawcette hinzugefügt, die das von Haus aus schon extrem gute Gesamtbild noch einmal zusätzlich aufwertet. DER TODESENGEL ist nicht nur den Freunden des italienischen Kinos wärmstens ans Herz zu legen, sondern dürfte auch die breite Masse ansprechen. Wer qualitativ hochwertige Thriller zu schätzen weiß, kommt an dieser italienischen Perle auf keinen Fall vorbei.
Informationen zum Film
: Tomas Milian, Pierre Clementi, Katia Christine, Luigi Casellato, Marisa Bartoli, Ottavio Alessi, Alessandra Cardini, Enzo Tarascio, Carla Mancini, Bruno Bischetti
: Maurizio Lucidi
: Augusto Caminito / Leslie Daniels
: Aldo Tonti
: Luis Bacalov
Ungeprüft