Das indische Tuch
Das indische Tuch
Unter den gesammelten Edgar Wallace-Verfilmungen stellt "Das indische
Tuch" ganz sicher einen der besten Vertreter dar, auch wenn er
beispielsweise in der Gunst der damaligen Kinobesucher nicht ganz oben
angesiedelt ist. Dennoch handelt es sich ganz eindeutig um einen der
spannendsten und atmosphärischsten Beiträge der langlebigsten deutschen
Film-Reihe, die je im Kino gelaufen ist. Allein die Besetzungsliste
liest sich schon wie das "Who is who" des deutschen Krimis der damaligen
Zeit. Namen wie Siegfrid Schürenberg, Elisabeth Flickenschildt oder
Klaus Kinski sind dabei lediglich drei Beispiele für eine erstklassige
Besetzungsliste. Nach dem Prinzip der zehn kleinen Negerlein werden die
Erbberechtigten des verstorbenen Lord Lebanon nacheinander ermordet,
wobei von Beginn an prinzipiell jeder der Mörder sein könnte. Darin
liegt auch gleichzeitig eine der größten Stärken der Geschichte, hätte
doch jeder der Erben sicherlich ein Motiv, denn keine der einzelnen
Personen kann von sich behaupten, eine weiße Weste zu haben.
So erscheint auch nicht ein einziger der Charaktere wirklich sympathisch, selbst der Testamentsvollstrecker (Heinz Drache) kann in diesem Punkt keinerlei Pluspunkte sammeln. Gleichzeitig stellt seine Person auch noch den einzigen Nerv-Faktor dar, denn durch seine willkürlichen Verdächtigungen gegenüber allen Anwesenden wird hier nicht gerade kriminalistischer Spürsinn an den Tag gelegt, sondern etwas auf den Nerven des Zuschauers herumgetrampelt. Andererseits ist das Verhalten aber auch durchaus nachvollziehbar, handelt es sich doch um einen der wenigen Wallace-Filme, wo die Polizei eigentlich überhaupt keine Rolle spielt. Die Erbberechtigten sind nämlich durch ein stürmisches Unwetter von der Außenwelt abgeschnitten, da sämtliche Telefonleitungen tot sind und so die Polizei nicht erreichbar ist. So entfaltet sich eine ganzzeitig sehr gruselige Grundstimmung, die durch den Schauplatz des weiträumigen Schlosses noch zusätzlich hervorgehoben wird.
Ein weiterer riesiger Pluspunkt des Filmes sind sicherlich die etlichen falsch gelegten Fährten, denn immer, wenn man der Meinung ist, den Mörder zu kennen, zerstört ein weiterer Mord das scheinbare Wissen des Zuschauers. Erst kurz vor dem Ende wird die wahre Identität des Killers dann preisgegeben, den manch einer sicher schon vorher auf seiner Liste der Verdächtigen hatte. Neben einem spannungsgeladenen Szenario darf auch hier nicht der altbewährte Humor der Wallace-Filme fehlen, der wie immer den nötigen Biss hat und einige Abläufe schon recht skurril erscheinen lässt. Hauptsächlich verantwortlich dafür zeichnet einmal mehr Eddi Arent, den man sich aus diesen Krimis gar nicht wegdenken kann.
Ich persönlich habe mit "Das indische Tuch" meinen absoluten Lieblings-Wallace gefunden, denn in kaum einem anderen Film der Reihe passt alles so nahezu perfekt zusammen wie hier. Eine erstklassige Geschichte, eine perfekt zusammengesetzte Darsteller-Riege und dazu noch extrem viel Spannung und Atmosphäre. Mehr kann man von einem Krimi-Rätselspaß nun wirklich nicht erwarten, so dass man diesen Film auf jeden Fall zu den besten deutschen Krimis zählen muss.
Fazit: Regisseur Alfred Vohrer serviert dem Betrachter mit "Das indische Tuch" einen sehr kurzweiligen und interessanten Krimi, der einen förmlich zum Mitraten einlädt. Etliche Verdächtige und viele falsche Fährten sorgen dabei für ein mehr als nur unterhaltsames Sehvergnügen, das man unbedingt kennen sollte.
So erscheint auch nicht ein einziger der Charaktere wirklich sympathisch, selbst der Testamentsvollstrecker (Heinz Drache) kann in diesem Punkt keinerlei Pluspunkte sammeln. Gleichzeitig stellt seine Person auch noch den einzigen Nerv-Faktor dar, denn durch seine willkürlichen Verdächtigungen gegenüber allen Anwesenden wird hier nicht gerade kriminalistischer Spürsinn an den Tag gelegt, sondern etwas auf den Nerven des Zuschauers herumgetrampelt. Andererseits ist das Verhalten aber auch durchaus nachvollziehbar, handelt es sich doch um einen der wenigen Wallace-Filme, wo die Polizei eigentlich überhaupt keine Rolle spielt. Die Erbberechtigten sind nämlich durch ein stürmisches Unwetter von der Außenwelt abgeschnitten, da sämtliche Telefonleitungen tot sind und so die Polizei nicht erreichbar ist. So entfaltet sich eine ganzzeitig sehr gruselige Grundstimmung, die durch den Schauplatz des weiträumigen Schlosses noch zusätzlich hervorgehoben wird.
Ein weiterer riesiger Pluspunkt des Filmes sind sicherlich die etlichen falsch gelegten Fährten, denn immer, wenn man der Meinung ist, den Mörder zu kennen, zerstört ein weiterer Mord das scheinbare Wissen des Zuschauers. Erst kurz vor dem Ende wird die wahre Identität des Killers dann preisgegeben, den manch einer sicher schon vorher auf seiner Liste der Verdächtigen hatte. Neben einem spannungsgeladenen Szenario darf auch hier nicht der altbewährte Humor der Wallace-Filme fehlen, der wie immer den nötigen Biss hat und einige Abläufe schon recht skurril erscheinen lässt. Hauptsächlich verantwortlich dafür zeichnet einmal mehr Eddi Arent, den man sich aus diesen Krimis gar nicht wegdenken kann.
Ich persönlich habe mit "Das indische Tuch" meinen absoluten Lieblings-Wallace gefunden, denn in kaum einem anderen Film der Reihe passt alles so nahezu perfekt zusammen wie hier. Eine erstklassige Geschichte, eine perfekt zusammengesetzte Darsteller-Riege und dazu noch extrem viel Spannung und Atmosphäre. Mehr kann man von einem Krimi-Rätselspaß nun wirklich nicht erwarten, so dass man diesen Film auf jeden Fall zu den besten deutschen Krimis zählen muss.
Fazit: Regisseur Alfred Vohrer serviert dem Betrachter mit "Das indische Tuch" einen sehr kurzweiligen und interessanten Krimi, der einen förmlich zum Mitraten einlädt. Etliche Verdächtige und viele falsche Fährten sorgen dabei für ein mehr als nur unterhaltsames Sehvergnügen, das man unbedingt kennen sollte.
Informationen zum Film
: Alfred Vohrer
: Edgar Wallace / Harald G. Petersson
: Karl Löb
: Peter Thomas