Good
Good
GOOD - Das Gute bewahren, wenn das Böse immer stärker wird
Vor dieser schweren Aufgabe steht hier Viggo Mortensen in der Rolle eines Literaturprofessors, der ohne es eigentlich wirklich zu wollen zum Nazi wird. Es ist bei der vorhandenen Klasse dieses Filmes schon wirklich erstaunlich das er es nicht in die deutschen Kinos geschafft hat, aber wahrscheinlich ist die Thematik gerade für die jüngeren Zuschauer nicht sonderlich interessant. Dabei bekommt man ein äusserst interessantes Szenario geboten, das zwar eine sehr ruhige und bedächtige Erzählstruktur an den Tag legt, aber dennoch ein hohes Maß an Intensität freisetzt, die sich ganz automatisch auf einen selbst überträgt. Einen Großteil seiner Stärke bezieht das Geschehen aus dem hervorragenden Schauspiel der Darsteller, denn bis in die kleinsten Nebenrollen ist das Werk von Vicente Amorim absolut perfekt besetzt. Herausragend agiert dabei ein sehr spielfreudiger Viggo Mortensen, der in überragender Manier einen Mann darstellt, der im Prinzip gegen den Nationalsozialismus ist, aber durch menschliche Schwächen immer mehr in den Dunstkreis der Nazis gerät.
Dabei ist Professor Halder ein herzensguter Mensch, der trotz eines äusserst desolaten Privatlebens in jeder Situation die Ruhe bewahrt und es jedem seiner Mitmenschen recht machen möchte. Er pflegt seine kranke Mutter, kümmert sich liebevoll um seine Kinder und nimmt seiner Ehefrau sogar die Hausarbeit ab, da diese anscheinend nicht gerade die beste Hausfrau zu sein scheint. Insbesondere diese Passagen der Geschichte werden sehr gründlich herausgearbeitet und eröffnen dem Zuschauer einen tiefen Einblick in den gutmütigen Charakter der Hauptfigur. Als die Nazis an Halder herantreten und ihn um einen kleinen Gefallen bitten, ändert sich sein Leben schlagartig und es wird eine Spirale in Gang gesetzt, die durch nichts mehr aufzuhalten ist. Er trennt sich von seiner Frau, heiratet eine ehemalige Studentin und tritt sogar in die Partei ein. Man merkt jedoch während der gesamten Laufzeit, das sich Halder nie richtig wohl in seiner Haut fühlt, plagen ihn doch riesige Gewissensbisse, da sein neues Leben sich überhaupt nicht mit seinem eigentlichen Charakter vereinbaren lässt. Mortensen bringt diese innerliche Zwiespältigkeit brillant zum Ausdruck, als Zuschauer kann man die Zerrissenheit des Mannes richtiggehend nachempfinden und möchte keinesfalls mit ihm tauschen. Der Bezug zur Hauptfigur verstärkt sich von Minute zu Minute und man leidet mit dem immer symphatischen Mann mit, der wie ein fremdes Wesen im eigenen Körper erscheint.
Am meisten belastet ihn ganz offensichtlich das Schicksal seines besten Freundes Maurice, der durch seine jüdische Abstammung in das Visier der Nazis gerät. Hin-und hergerissen muss Halder feststellen, das Gut und Böse so dicht beieinander liegen und er selbst lediglich ein kleiner Spielball in einer unaufhaltsamen Maschinerie ist, die sich unaufhaltsam immer weiterentwickelt und scheinbar nicht aufzuhalten ist. "Good" ist ein Paradebeispiel dafür, wie schnell ein gutmütiger Mensch eher durch Zufall zwischen die Fronten gerät und dabei einen innerlichen Kampf mit sich selbst führen muss, bei dem er auf jeden Fall immer der Verlierer ist. Es ist eine auswegslose Situation, die von Regisseur Vicente Amorim erstklassig in Szene gesetzt wurde und vor allem durch ihre ruhige Erzählweise nachhaltig zur Wirkung kommt. Selbst lange nach dem Ende des Filmes denkt man noch über das Geschehen nach und stellt sich dabei ganz automatisch die frage, wie man sich selbst in einer solchen Situation fühlen würde. Dabei kann man allerdings nur ansatzweise nachempfinden, wie sich ein Mensch in einer solchen Lage fühlen muss, die doch durch die damalige Lage in Deutschland einen unglaublich starken psychischen Druck erzeugt haben muss. Zu einem echten Ergebnis kann man dabei jedoch nicht gelangen, wenn man selbst noch nie einer so extremen Situation ausgesetzt war, in der man aus Angst vor negativen Konsequenzen alles tut, um selbst ein sorgenfreies Leben zu führen.
"Good" ist in meinen Augen ein kleines Meisterwerk, das in erster Linie von einem grandiosen Viggo Mortensen lebt, der hier in einer seiner besten Rollen zu sehen ist. Seine Darstellung eines innerlich zerrissenen Mannes ist so unglaublich authentisch-und überzeugend, das sich eine äusserst starke Bindung zwischen dem Zuschauer und der Hauptfigur entwickelt. Phasenweise wird man dadurch zu einem Teil des Geschehens und fühlt sich bei den dabei entstehenden Emotionen nicht sonderlich woh in der eigenen Haut. Dieses ergreifende Drama über menschliche Schwächen legt sich wie ein bleierner Mantel über die eigenen Schultern und hüllt einen dabei so fest ein, das man in diversen Momenten kaum noch richtig Luft bekommt. Dieses beklemmende Gefühl wird man erst lange nach dem Ende wieder los, denn die nachhaltige Wirkung des Szenarios muss erst einmal richtig sacken, bevor man wieder befreit aufatmen kann.
Fazit: Ruhig und ohne großartigen Aktionismus wird hier eine Geschichte erzählt, die kaum eine stärkere Wirkung hinterlassen könnte. Eindrucksvoll wird dabei die schmale Grenze zwischen Gut und Böse nachgezeichnet, die man ohne es wirklich zu merken, extrem schnell überschreiten kann. Die dadurch für einen selbst entstehenden Folgen werden hier grandios herausgearbeitet und beschäftigen einen noch für eine lange Zeit. "Good" ist ein sehr emotionales Drama, das mit einem überragenden Viggo Mortensen in der Hauptrolle ein tief beeindruckendes Filmerlebnis darstellt, das man sich unbedingt anschauen sollte.
Vor dieser schweren Aufgabe steht hier Viggo Mortensen in der Rolle eines Literaturprofessors, der ohne es eigentlich wirklich zu wollen zum Nazi wird. Es ist bei der vorhandenen Klasse dieses Filmes schon wirklich erstaunlich das er es nicht in die deutschen Kinos geschafft hat, aber wahrscheinlich ist die Thematik gerade für die jüngeren Zuschauer nicht sonderlich interessant. Dabei bekommt man ein äusserst interessantes Szenario geboten, das zwar eine sehr ruhige und bedächtige Erzählstruktur an den Tag legt, aber dennoch ein hohes Maß an Intensität freisetzt, die sich ganz automatisch auf einen selbst überträgt. Einen Großteil seiner Stärke bezieht das Geschehen aus dem hervorragenden Schauspiel der Darsteller, denn bis in die kleinsten Nebenrollen ist das Werk von Vicente Amorim absolut perfekt besetzt. Herausragend agiert dabei ein sehr spielfreudiger Viggo Mortensen, der in überragender Manier einen Mann darstellt, der im Prinzip gegen den Nationalsozialismus ist, aber durch menschliche Schwächen immer mehr in den Dunstkreis der Nazis gerät.
Dabei ist Professor Halder ein herzensguter Mensch, der trotz eines äusserst desolaten Privatlebens in jeder Situation die Ruhe bewahrt und es jedem seiner Mitmenschen recht machen möchte. Er pflegt seine kranke Mutter, kümmert sich liebevoll um seine Kinder und nimmt seiner Ehefrau sogar die Hausarbeit ab, da diese anscheinend nicht gerade die beste Hausfrau zu sein scheint. Insbesondere diese Passagen der Geschichte werden sehr gründlich herausgearbeitet und eröffnen dem Zuschauer einen tiefen Einblick in den gutmütigen Charakter der Hauptfigur. Als die Nazis an Halder herantreten und ihn um einen kleinen Gefallen bitten, ändert sich sein Leben schlagartig und es wird eine Spirale in Gang gesetzt, die durch nichts mehr aufzuhalten ist. Er trennt sich von seiner Frau, heiratet eine ehemalige Studentin und tritt sogar in die Partei ein. Man merkt jedoch während der gesamten Laufzeit, das sich Halder nie richtig wohl in seiner Haut fühlt, plagen ihn doch riesige Gewissensbisse, da sein neues Leben sich überhaupt nicht mit seinem eigentlichen Charakter vereinbaren lässt. Mortensen bringt diese innerliche Zwiespältigkeit brillant zum Ausdruck, als Zuschauer kann man die Zerrissenheit des Mannes richtiggehend nachempfinden und möchte keinesfalls mit ihm tauschen. Der Bezug zur Hauptfigur verstärkt sich von Minute zu Minute und man leidet mit dem immer symphatischen Mann mit, der wie ein fremdes Wesen im eigenen Körper erscheint.
Am meisten belastet ihn ganz offensichtlich das Schicksal seines besten Freundes Maurice, der durch seine jüdische Abstammung in das Visier der Nazis gerät. Hin-und hergerissen muss Halder feststellen, das Gut und Böse so dicht beieinander liegen und er selbst lediglich ein kleiner Spielball in einer unaufhaltsamen Maschinerie ist, die sich unaufhaltsam immer weiterentwickelt und scheinbar nicht aufzuhalten ist. "Good" ist ein Paradebeispiel dafür, wie schnell ein gutmütiger Mensch eher durch Zufall zwischen die Fronten gerät und dabei einen innerlichen Kampf mit sich selbst führen muss, bei dem er auf jeden Fall immer der Verlierer ist. Es ist eine auswegslose Situation, die von Regisseur Vicente Amorim erstklassig in Szene gesetzt wurde und vor allem durch ihre ruhige Erzählweise nachhaltig zur Wirkung kommt. Selbst lange nach dem Ende des Filmes denkt man noch über das Geschehen nach und stellt sich dabei ganz automatisch die frage, wie man sich selbst in einer solchen Situation fühlen würde. Dabei kann man allerdings nur ansatzweise nachempfinden, wie sich ein Mensch in einer solchen Lage fühlen muss, die doch durch die damalige Lage in Deutschland einen unglaublich starken psychischen Druck erzeugt haben muss. Zu einem echten Ergebnis kann man dabei jedoch nicht gelangen, wenn man selbst noch nie einer so extremen Situation ausgesetzt war, in der man aus Angst vor negativen Konsequenzen alles tut, um selbst ein sorgenfreies Leben zu führen.
"Good" ist in meinen Augen ein kleines Meisterwerk, das in erster Linie von einem grandiosen Viggo Mortensen lebt, der hier in einer seiner besten Rollen zu sehen ist. Seine Darstellung eines innerlich zerrissenen Mannes ist so unglaublich authentisch-und überzeugend, das sich eine äusserst starke Bindung zwischen dem Zuschauer und der Hauptfigur entwickelt. Phasenweise wird man dadurch zu einem Teil des Geschehens und fühlt sich bei den dabei entstehenden Emotionen nicht sonderlich woh in der eigenen Haut. Dieses ergreifende Drama über menschliche Schwächen legt sich wie ein bleierner Mantel über die eigenen Schultern und hüllt einen dabei so fest ein, das man in diversen Momenten kaum noch richtig Luft bekommt. Dieses beklemmende Gefühl wird man erst lange nach dem Ende wieder los, denn die nachhaltige Wirkung des Szenarios muss erst einmal richtig sacken, bevor man wieder befreit aufatmen kann.
Fazit: Ruhig und ohne großartigen Aktionismus wird hier eine Geschichte erzählt, die kaum eine stärkere Wirkung hinterlassen könnte. Eindrucksvoll wird dabei die schmale Grenze zwischen Gut und Böse nachgezeichnet, die man ohne es wirklich zu merken, extrem schnell überschreiten kann. Die dadurch für einen selbst entstehenden Folgen werden hier grandios herausgearbeitet und beschäftigen einen noch für eine lange Zeit. "Good" ist ein sehr emotionales Drama, das mit einem überragenden Viggo Mortensen in der Hauptrolle ein tief beeindruckendes Filmerlebnis darstellt, das man sich unbedingt anschauen sollte.
Informationen zur DVD
: Vicente Amorim
: C.P Taylor / John Wrathall
: Andrew Dunn
: Simon Lacey
: Ascot Elite
: Deutsch DTS, DD 5.1 / Englisch DD 5.1
: Deutsch
: 2,35:1 (16:9)
: 92 Minuten
: Interviews, B-Roll, Originaltrailer, Trailershow