Prof. Sigmund Freud 7: Hassliebe
Hassliebe
Prof. Sigmund Freud (7)
Prof. Sigmund Freud (7)
Gemeinsam ergründen sie die familiären Abgründe, die der Fall offenbart. Doch sind sie schnell genug, eine sich anbahnende Katastrophe aufzuhalten?
Das Thema dieser Folge ist wesentlich interessanter, als das der vorigen Folge. Es geht um die Tötung der eigenen Kinder. Eine Thematik, die auch heute noch viele psychologische Fragen aufwirft. Vor allem die, warum so etwas möglich ist. Sigmund Freud hat natürlich seine eigenen Thesen, die allesamt sehr interessant sind. Er wirft die Frage nach der Verlustangst auf. Die Angst vor dem Verlust der Kinder führt zum schrecklichen Bild der Tat, sie lieber sterben zu lassen. Auch der Verlust des Partners könnte eine Rolle spielen, in diesem Falle des Liebhabers. Aber auch ein unentdeckter Inzest kann Hintergrund sein. So schwierig das Thema ist, so schwierig ist auch das Hörspiel letztlich zu verstehen, da Freud erneut sehr kompliziert in seinen Deutungen ist. Die Sexualität spielt abermals eine Rolle. Hier muss man sich zuvor tatsächlich tiefergehend mit der Thematik befassen, um das Hörspiel in seiner Gänze genießen zu können. Oder aber das Hörspiel selbst spornt an, Nachforschungen auf diesem Gebiet anzustellen. Eine erneut sehr tiefgründige Geschichte also, die den Hörer fesselt, aber auf eine ganz andere Art als z.B. ein Psychothriller oder Wallace-Krimi.
Erneut ergeht sich Hallwachs als Freud in Deutungen und Andeutungen. Die Symbolik bestimmter Elemente spielt dabei eine besondere Rolle. Das Heranwachsen eines Menschen, und die prägenden Phasen seines jungen Lebens ebenso. Felicitas Woll kommt als Tochter erneut all zu kurz. Eine beinahe überflüssige Rolle, die aber sicher in einer anderen Folge wieder eine größere Bedeutung bekommen könnte.
Trotz der Nähe zu Freud bin ich weiter der Meinung, dass die Serie nicht unbedingt einen Sigmund Freud als Helden haben müsste. Ich denke ein anderer, moderner Ermittler der auf den Thesen von Freud arbeitet, hätte der Serie besser zu Gesicht gestanden.
Informationen zum Hörspiel
: Hans Peter Hallwachs, Felicitas Woll, Andreas Fröhlich, Ulrike Stürzbecher, Sabine Arnold, Detlef Bierstedt, Kerstin Sanders Dornseif, Cathleen Gawlich, Nicolas Artajo, Marie-Luise Schramm, Daniela Hoffmann, Heinz Kloss, Andy Krösing, Klaus Wiesinger
: Heiko Martens
: Christian Hagitte und Simon Bertling
: Sonja Harth
: Mona Eckert
: STIL in Kooperation mit dem Hessischen Rundfunk
: Kai Hoffmann
: 23.09.2011
: ca. 61 Minuten
CD: 4042564130584