Herr und Frau Bulle: Tod im Kiez - Der Samstagskrimi
Als in einem Club eine Tote gefunden wird, beschließt Yvonnes Chef, Kriminaldirektor Pede, dass die beiden gemeinsam ermitteln sollen. Yvonne möchte Ehe und Arbeit zwar lieber weiterhin trennen, aber Heiko ist von der Aussicht, endlich mehr Zeit mit seiner Frau zu verbringen, begeistert.
Wie sich schnell herausstellt, handelt es sich bei dem Opfer, das im Klavier des neu eröffneten Clubs in der Potsdamer Straße drapiert wurde, um eine Prostituierte. Der Club liegt in einer Gegend, in der sich Berlin noch von seiner dunklen Seite zeigt. Ein umkämpftes Gebiet verschiedener "Interessensgruppen".
Als kurz darauf ein ermordeter Junkie am Bülowbogen an einem Seil hängt, läuft Heiko, der Analytiker, zur Höchstform auf. Er tippt auf einen Serientäter, dem es um größtmögliche Aufmerksamkeit zu gehen scheint. Es ist also zu befürchten, dass es weitere Opfer geben wird. Bevor Yvonne und Heiko aber die richtigen Schlüsse ziehen können, zieht Pede die Ermittler unter fadenscheinigen Gründen wieder ab. Das Team, dazu gehören auch Kevin Lukowski und Diane Springer, eröffnet kurzerhand im idyllisch gelegenen Haus des Ehepaars Wills ein neues Hauptquartier und ermittelt, als es einen weiteren Toten gibt, auf eigene Faust und ohne Rückendeckung weiter. Gibt es einen Player im Haifischbecken an der Potsdamer Straße, mit dem sich selbst die Polizei nicht anlegen möchte?
Gentrifizierung. Kaum eine andere Entwicklung treibt dem Berliner mehr Zornesröte ins Gesicht. Wie rücksichtslos und notfalls kriminell diese vorangetrieben wird, sollte Inhalt unseres ersten Films von "Herr und Frau Bulle" werden. Als wir den ersten Fall um Heiko und Yvonne entwickelten, konnten wir nicht ahnen, dass der Gentrifizierungswahn unser Projekt überholen würde. Schon 12 Monate später war es nicht mehr möglich, an einem der Motive rund um den von uns detailliert beschriebenen Kiez an der Potsdamerstraße zu drehen. Die Brachflächen bebaut, das italienische Restaurant im Hinterhof abgerissen, die Shishabars und Spielhöllen ersetzt durch Lifestyle Conceptstores und ein hippes dänisches Sushi Lokal, in dem man auf Englisch begrüßt wird. Inzwischen blitzt und glänzt die ‘Potse‘ längst heller als die Lichter ihres ehemaligen Vorzeige Varietés Wintergarten und auch die Nebenstraßen werden gegen den Willen ihrer derzeitigen Bewohner herausgeputzt. Um das – zumindest dort – inzwischen vergangene Flair zu erzählen, sind wir kreuz und quer durch die Stadt gefahren. Auf dem ein- oder anderen Hinterhof klafft inzwischen sicherlich auch eine Baugrube. Harte Zeiten für den Kiez.
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