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Endlich arbeitslos! - »Die Lehmanns«

Die LehmannsEndlich arbeitslos
»Die Lehmanns«

Seit er Ende der 1950er Jahre erstmals vor Fernsehkameras gestanden hatte, war der gebürtige Bremer Gerd Baltus (Jahrgang 1932) auf den kleinen, durchschnittlichen Otto-Normalverbraucher abonniert. Über Jahrzehnte hinweg war er aus der deutschen Film- und Fernsehszene nicht wegzudenken, als er schließlich 1983 in die dankbare Rolle des Familienoberhaupts Karl Lehmann in der Unterhaltungsserie „Die Lehmanns“ schlüpfen durfte.

Die LehmannsAuch in Serien hatte Baltus bis dato schon einschlägige Erfahrungen gesammelt. Neben zahlreichen Episoden-Gastrollen hatte er auch schon wiederkehrende Rollen in Serien bekleidet, so u.a. in „Der Fall von nebenan“ mit Ruth-Maria Kubitschek, in „PS – Geschichten ums Auto“ oder im Jahr 1978 in „Magere Zeiten“ neben Karin Anselm und Wolfgang Völz. Mit „Die Lehmanns“ sollte Wilfried Dotzel 1984 fürs ZDF eine neue Familienserie etablieren, die z.T. auf britischen Originaldrehbüchern aus der Feder von Jon Watkins („Terry and June“, „The Fosters“) basierte, und Gerd Baltus ganz in der Tradition von Heinz Schubert als Ekel Alfred in der Kultserie „Ein Herz und eine Seele“ als miesepetrigen Familienpatriarch etablierte, der mit seinem Starrsinn und seiner chronischen Faulheit seiner treuen Gattin, dem Schwiegervater und den beiden Kindern wiederholt Kopfschmerzen bereitet.

Die LehmannsAlles beginnt mit dem 45. Geburtstag von Karl Lehmann (Gerd Baltus), zu dem er von seinem Chef weder Glückwünsche noch eine Beförderung, sondern die fristlose Kündigung erhält. Die Gartenmöbelabteilung des Kaufhauses, in dem er seit 16 Jahren als stellvertretender Einkäufer beschäftigt war, wird komplett aufgelöst. Aber Karl findet schnell Gefallen an der Arbeitslosigkeit, weil er ohnehin nicht für harte Arbeit geschaffen ist. Statt sich um eine eigene Neuanstellung zu bemühen, arrangiert er beim zuständigen Beamten auf dem Arbeitsamt (Wolf-Dietrich Berg) die Vermittlung von Frau Inge (Witta Pohl), Schwiegervater (Uwe Dallmeier) und Tochter Katja (Andreina de Martin) in lukrative Stellungen. Karl selbst bleibt umso lieber zu Hause, gammelt im Wohnzimmer und besorgt die nötige Hausarbeit nur dann, wenn er unter Beobachtung steht. Immer wieder gelingt es ihm, das süße Nichtstun fortzusetzen, mit seinen Kumpels (Rudolf Brand, Dieter Ohlendiek und Ferdinand Dux) in der Kneipe von Heinz (Diether Krebs) abzuhängen und seine Arbeitslosigkeit in vollen Zügen zu genießen.

Die LehmannsMan merkt schon am trockenen und satirisch-bösen Humor, dass „Die Lehmanns“ britischen Ursprungs sind. Genau wie bei „Ein Herz und eine Seele“ sind die zeitlosen Kapriolen eines stoischen Miesepeters und Querulanten im Laufe der Jahre kaum gealtert und leben von der darstellerischen Raffinesse der exzellenten Besetzung. Neben Gerd Baltus, der hier sicherlich eine der lohnendsten Rollen seiner Karriere spielen durfte, beeindruckt vor allen Dingen Nordlicht Uwe Dallmeier als pfiffiger und jung gebliebener Senior im Haus, der die Dinge mit superber Nonchalance immer wieder gekonnt auf den Punkt bringt.

Die DVD-Erstveröffentlichung der dreizehn jeweils 25minütigen Episoden erfolgt auf zwei Scheiben. Das Bild (im Vollbildformat 1,33:1) und der deutsche Originalton (in Dolby Digital 2.0 Mono) sind nicht zu beanstanden und dem Alter angemessen digitalisiert worden. Extras sind keine vorhanden.

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