Intrigen hinter den Kulissen - »Lieblingsfeinde – Eine Seifenoper!«
Intrigen hinter den Kulissen
»Lieblingsfeinde – Eine Seifenoper!«
Von den beiden fast zeitgleich produzierten Filmen „Lieblingsfeinde – Eine Seifenoper!“ von Michael Hoffman und „Des Wahnsinns fette Beute“ (auch bekannt als „Jack allein im Serienwahn“) von Tom Mankiewicz schaffte es Hoffmans Film als erster auf die Leinwände und konnte am Box Office auch das wesentlich bessere Ergebnis einfahren. Gleichwohl ist Mankiewiczs Film, der noch nicht einmal drei Monate später in den USA anlief, der gelungenere und wesentlich unterhaltsamere der beiden Filme geworden – was nicht zuletzt an Hauptdarsteller John Candy liegen dürfte, der einen Großteil zum Gelingen des Films beiträgt. Aber auch Michael Hoffman („Tage wie dieser“) ist mit „Lieblingsfeinde“ ein humorvoller Schlagabtausch über die Entertainment-Branche geglückt, der mit sage und schreibe drei Oscar-prämierten Darstellern in den Hauptrollen (Sally Field, Kevin Kline und Whoopi Goldberg) aufwarten kann. Ironischerweise wurde „Lieblingsfeinde“ von Aaron Spelling koproduziert, in dessen umfangreicher Vita sich auch Seifenopern wie „Sunset Beach“ und „Savannah“ finden.
Seit etlichen Jahren ist Celeste Talbert (Sally Field) der allseits beliebte und auch von Kritikern verehrte Star der Seifenoper „The Sun Also Sets“. Da der Produzent der Serie, David Barnes (Robert Downey jr.), mit der Nebendarstellerin Montana Moorehead (Cathy Moriarty) eine Affäre beginnen möchte, lässt er sich von dieser erpressen, Celeste aus der Serie zu entfernen. Als sicherste Strategie empfiehlt sich die Rückkehr von Jeffrey Anderson (Kevin Kline) an den Set, mit dem Celeste vor 20 Jahren eine Beziehung hatte und den sie daraufhin aus der Serie herausschreiben ließ. Anderson tingelt mittlerweile mehr schlecht als recht durch Dinnertheateraufführungen vor Senioren in Florida, weswegen ihm das Angebot gerade recht kommt. Rose Schwartz (Whoopi Goldberg), die Autorin der Soap, muss sich nun etwas einfallen lassen, wie der damals bei einem Autounfall geköpfte Charakter in der Serie ein Comeback erleben kann. Für zusätzliche Verwirrung sorgt die Nachwuchsschauspielerin Lori Craven (Elisabeth Shue), die unbedingt einmal mit ihrer Tante Celeste vor der Kamera stehen möchte – nicht ahnend, wie sehr sie tatsächlich mit „The Sun Also Sets“ verbandelt ist.
Bitterböse rechnet Michael Hoffman hier mit der ureigenen amerikanischen Fernsehinstitution der Seifenoper ab, wofür ihm fraglos eine exzellente Darstellerriege zur Verfügung steht. Seitenhiebe werden auch auf das Dinnertheater und die fragwürdigen Besetzungsmethoden des Castingdepartments (verkörpert im Film durch den gelungenen Gastauftritt Carrie Fishers) ausgeteilt. Gleichwohl hätte das Drehbuch trotz seiner witzigen Dialoge und überdrehter Wendungen etwas mehr Biss vertragen können, was sich insbesondere im letzten Drittel bemerkbar macht, wo es zu einigen Durchhängern kommt. Für Fans der mitwirkenden Stars (neben dem noch recht jungen Robert Downey jr. treten z.B. auch Teri Hatcher Kathy Najimy und Costas Mandylor auf) bietet der Film aber durchaus amüsante Schmunzelunterhaltung. Die BluRay-Erstveröffentlichung von Paramount Pictures hat ein passables Bild (im Widescreen-Format 1,78:1), das allerdings nicht merklich über DVD-Niveau hinauskommt. Der Ton liegt lediglich im englischen Original im DTS HD Master Audio 5.1 vor, die deutsche und französische Synchronfassung gibt es nur in Dolby Digital 2.0. Optional sind Untertitel in diesen drei Sprachen sowie in Englisch für Hörgeschädigte verfügbar. Als Bonus ist ein kurzes Hinter-den-Kulissen-Feature (4 Minuten) sowie der englische Kinotrailer mit aufgespielt.