Monstrula - Kelters Schauer-Shocker: Band 12: Haus der Höllenqualen
Band 12
Haus der Höllenqualen
Callum lernt die hübsche Lokalreporterin Patty Ferrier kennen, die ihm erzählt, dass Foxbury Mansion einen schlechten Ruf hat, weil vor 70 Jahren die damalige Besitzerfamilie umgebracht wurde. Damit hatte Wittenham nichts zu tun, aber auch ihn umgibt ein Geheimnis. An seinem fünfzigsten Geburtstag sollte er einen Preis bekommen, verschwand aber spurlos. Erst zwei Jahre später entdeckte man ihn in Lonsdale. Seitdem hat er weder eine Zeile geschrieben noch einen Besucher empfangen.
Callum sieht den Schriftsteller nachts in der Stadt herumlaufen. Am nächsten Tag bekommt er mit, dass ein Sarg nach Foxbury Mansion geliefert wurde. Wieder wird er von dem Privatsekretär abgewimmelt, Wittenham sei bettlägerig. Die seltsamen Schwestern behaupten das genaue Gegenteil. Callum fühlt sich langsam verarscht. Patty Ferriers Boss, der Kleinstadtverleger Elliot, macht ominöse Andeutungen, zitiert Bram Stoker. Der Dorfmetzger liefert jeden Tag einen Liter Blut ins Herrenhaus. Es gibt einen Toten, der anscheinend durch einen Vampirbiss starb. Ein riesiger Hund taucht auf, der anscheinend Tollwut hat. Das Dorf wird aufgescheucht.
Bei seinem nächsten Besuch schießt der Privatsekretär auf Callum und verjagt ihn. Dafür erzählen die hysterischen Schwestern, ihr Vater sei verschwunden. Der Hund jagt ihnen Todesangst ein; sie haben eine Hundephobie. Nun ist Callum überzeugt, dass hier ein Vampir sein Unwesen treibt und nimmt den Kampf auf. Der Verleger unterstützt ihn. Der Hund tötet zwei Dörfler.
Wittenham taucht auf, plötzlich seltsam verjüngt. Callum hält ihn für den Vampir, der sich in einen Hund verwandelt. Nachdem er heimlich beobachten kann, wie der Hund das Metzgerblut trinkt, das ihm der Privatsekretär anrichtet, vergiftet er die nächste Lieferung. Aber das beschert dem Monster bloß Krämpfe und die Rückverwandlung in Wittenham.
Callum besorgt sich Knoblauch, weil er sich nicht auf seinen magischen Ring verlassen will, der seiner Meinung nach nichts gegen den Vampir ausrichten kann. Der Vampir lockt seine nächsten Opfer nach Foxbury Mansion. Callum wird aber von dem Privatsekretär überwältigt. Hilflos vor der Mündung einer Schrotflinte muss er zusehen, wie Wittenham von einem Mädchen trinkt. Aber er kann den Sekretär niederringen und einer der geistig umnachteten Töchter ein Kreuz abnehmen, das sie trägt. Damit treibt er den Vampir in eine Ecke, wo er sich in den Hund verwandelt. Als Mary Wittenham das sieht, übernimmt ihre Hundephobie das Kommando. Sie ergreift die Flinte und erschießt den Vampir.
DIE MEINUNG
Auch wenn es reine Spekulation ist, dürfte das wohl der zweite Roman von M.R.Heinze sein. Einerseits gibt es viele originelle bis bizarre Ideen und eine atmosphärisch erzählte Geschichte. Andererseits steuert er seltsamerweise kräftig gegen die Serienkontinuität.
In diesem Roman greift unser Held nicht ein einziges Mal auf seine Sehergabe zurück. Der Autor erklärt das damit, dass er es hier ja mit einem Menschen und nicht mit einem Dämon zu tun hat, aber das widerspricht diversen Vorromanen.
Dafür ist seine Vorstellung von einem Vampirroman doch sehr ungewöhnlich. Es stört nicht besonders, dass der Hund am Tag herumläuft, aber Callums Plan, den Vampirhund zu vergiften, klingt schon schräg. Und der Vampir lässt sich so einfach mit einem Kopfschuss erlegen? Nach Dutzenden Vampirheftchen, deren Autoren sich grundsätzlich am Film orientierten, muss das den meisten Lesern alles eher albern vor gekommen sein. Obwohl man dem Autor zugestehen muss, dass er da konzeptionstechnisch gesehen in der Tat auf den guten alten, im Roman erwähnten Dracula zurückgreift. In Stokers Erzählung kann der Vampir durchaus am Tag unterwegs sein, und er stirbt am Ende auch durch ganz normale Waffen und nicht etwa durch einen Pflock. Nehmen wir also mal an, dass das die Intention des Autors war.
Allerdings hat er – oder eher das Lektorat - das Ende verhauen. Da fehlt wohl ein Absatz. Im einen Satz wirft sich Callum auf den Sekretär. Im nächsten entreißt er der Wittenham-Tochter ihr Kreuz. Dummerweise verlassen die Schwestern im Absatz davor das Zimmer und kommen auch nicht zurück. Also wo sind sie plötzlich hergekommen und wieso trägt die eine jetzt ein Kreuz, wo der Vater doch ein Vampir ist? Und was ist aus dem Vampirsekretär geworden? Der wird nicht mehr erwähnt. Als hätte jemand Callums Rangelei mit dem Sekretär – erschießt er ihn vielleicht sogar? - und die Ankunft der Schwestern einfach rausgestrichen. Einen so krassen Fehler findet man selten.
Als Gruselroman funktioniert das nur bedingt, als Serienroman ist es unter dem Strich eher schwach. Zu Recht dürften die Leser die sonst eher deftige Handlung hier vermissen, denn die übersinnlichen Szenen sind hier betont jugendfrei.
JACKS SWINGING SEVENTIES
Auch wenn Jack hier vergessen hat, dass er seit dem Vorband eine feste Freundin hat – die wird nie erwähnt -, bleibt er doch brav und flirtet Peggy nicht einmal an.
DAS TITELBILD
Der Titel ist wie so oft aus einer Zeile im Roman entnommen, bleibt aber eher nichtssagend. Das Bild selbst kann man als nette Interpretation eines typischen Gaslichtromans verstehen, sogar mit Licht im Turm, wie es sich gehört, und ist ein typischer Feindt.
DIE MONSTRÖSE KONKURRENZ
In diesen Wochen erschienen unter anderem am Kiosk:
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