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Dämonenkiller - Die Autoren: Pierre Lykoff alias Wolfpeter Ritter

Dämonenkiller-AutorenPierre Lykoff ...
... alias Wolfpeter Ritter

Wolfpeter Ritter wurde am 15.01.1949 in Uerdingen geboren. Er studierte Geschichte, Soziologie und politische Wissenschaften, brach aber das Studium ab. Seine 37 SF-Romane erschienen ab 1970  in den SF-Reihen Terra Nova und deren Nachfolge Reihe Terra-Astra unter dem Pseudonym Peter Terrid.  Für die Fantasy-Serie Dragon schrieb er 1973 zwei Romane und ab 1974 stieg er Band 125 in die Atlan-Serie ein und schrieb bis zum Ende der Serie 74 Romane der Serie.


01976 wurde er dann Mitglied beim Perry Rhodan-Autorenteam, wo er wegen Terminprobleme wiederholt pausieren musste.

11976 schrieb er für die Marshal-Western-Reihe die Band-Nummer 157 „Das Zeichen des Killers“  als John Catlin und 1979 folgten die Bände 285 „Der Rächer aus Little Rock“ und 300 „Heißes Blei aus zarten Fäusten“.

Ab 1980 schrieb er an der Mythor-Serie mit und verfasste 37 Romane. Als sich 1985 das Ende der Mythor-Serie abzeichnete und gleichzeitig das Konzept der DK-Serie im August 1985 geändert wurde, durfte er vier neue Romane für die Zweitausgabe der Dämonenkiller-Serie schreiben.

Ernst Vlcek hatte für neuen Autoren ein 30seitiges Datenexposé zusammengestellt, und über Coco Zamis fanden dann die Autoren folgende Daten:

Coco Zamis:
22 Jahre (das aber auszusagen vermeiden, da in unserer Serie praktisch ein zeitloser Zustand herrscht, unsere Helden also nicht altern) 1,71 Meter, schwarzes Haar, dunkelgrüne fast schwarze und unergründliche Augen, schlank, kleiner Po aber für manchen Geschmack etwas zu üppige Brüste hervortretende, hoch angesetzte Backenknochen, Mund meist etwas geöffnet, die oberen Zähne blitzen, spricht mit leicht rauchiger (sinnlicher) Stimme, doch keineswegs ordinär sie ist nicht gerade kokett, verdreht aber unbewußt jedem strammen Mann sofort den Kopf.
Kein Wunder, ist sie doch eine waschechte Hexe. Sie war aber immer das weiße Lamm in ihrer Dämonenfamilie und als sie dann auf Dorian angesetzt wurde, um sich zu bewähren, hat sie  sich prompt in ihn verliebt. Daraufhin wurde sie aus der Schwarzen Familie verbannt, verlor alle ihre Fähigkeiten. bekam sie aber teilweise wieder zurück.
Auch bei Coco gilt daß über ihre Vergangenheit nichts ausgesagt werden darf, was nicht aus den bisherigen Romanen (vorallen Band 2, 30 und 34) hervorgeht. Sie hat eine sehr starke Persönlichkeit ist selbständig und würde ich das Wort nicht verabscheuen, möchte ich sagen - emanzipiert. Charakter unbedingt eigenwillig. Das führt auch immer wieder zu Spannungen zwischen Dorian und ihr, aber bevor es zur Entladung kommt, geht jeder der beiden seine eigenen Wege. Wollte man Dorian als den einsam Jagenden Wolf bezeichnen so wäre Coco die Wölfin, die immer wieder aus dem Rudel ausbricht.

­­­­­­­­­­­­­­­­Magische Fähigkeiten:
Coco besitzt solche nach wie vor, obwohl sie Dorian mehr denn je liebt - das gemeinsame Kind verbindet. Um diese Fähigkeiten jedoch nicht ultimativ werden zu lassen müssen wir immer wieder irgendwelche Gründe erfinden, die ihre  übernatürlichen Kräfte vermindern oder aufheben. Mal kann das ein mächtiger Dämon tun oder magisches Gerät, das in einer bestimmten Konstellation steht:
Generell wollen wir ab Band 50 Jedoch aussagen, daß Coco seit der Geburt ihres Kindes gewisse Schwächeperioden hat, das heißt, etwas von ihrer übernatürlichen Kraft ist auf das Baby übergegangen. Oder sie steht in magischen Kontakt mit dem Kind und es zehrt an ihren Kräften, das aber nicht als parasitär hinstellen.
1. Coco beherrscht die Zeit, gewissermaßen kann Sie die Zeit schneller oder langsamer ablaufen lassen, d.h. sie versetzt sich und oder andere in näherer Umgebung in einen schnelleren Zeitablauf.
In der Praxis sieht das so aus, daß sich Coco mit normaler oder beschleunigter Geschwindigkeit fortbewegt, während die Umgebung zur Bewegungslosigkeit erstarrt. Die Betroffenen merken nichts davon.
Eine körperliche Berührung ist hierzu nicht notwendig, denn Coco kann um sich eine Aura mit beschleunigtem oder verlangsamtem Zeitablauf schaffen.
Wenn man sich mit dieser Fähigkeit etwas näher beschäftigt, so ergeben sich eine Reihe von Fragen (Herrn Appel sei dank für seine Anfrage!) - und Probleme. Könnte Coco etwa ein Taxi, in dem Sie sitzt, entsprechend beschleunigen und so z. B. Verfolgern entkommen? Grundsätzlich mußte das gehen, aber man kann sich da leicht aufs Glatteis begeben und zu leicht in ein anderes Genre, nämlich die SF hineinrutschen. Wir müssen also immer darauf bedacht sein, Coco nicht als Mutant, sondern als Hexe darzustellen.
Coco müßte das Taxi ja auch ziemlich lange kontrollieren und eine Sphäre mit 'hoher Spannung erschaffen, Deshalb würde ich sagen, daß man von solch großangelegten Zeitraffer-Unternehmungen Abstand nehmen soll. Technik und Magie vertragen sich ohnehin nicht.
Halten wir also fest, daß Coco ihre Fähigkeiten vornehmlich bei Lebewesen anwendet. In einer Extremsituation und als besonderen Gag, könnte sie auch mal ein Projektil stoppen. das sonst den DK getroffen hätte. Hier ergibt sich noch ein Problem: Wenn Coco in einem Raum mit einer Uhr die Zeit stillstehen läßt, so müßte auch das Uhrwerk erstarren. Tut es auch, aber sagen wir, daß es sich hier um einen Nebeneffekt handelt und nicht um eine Manipulation Cocos mit dem Uhrwerk.
Aber grundsätzlich bitte nicht zu viele Erklärungen, denn sonst ist die mystische Atmosphäre hin. Scheinbare Unlogik in Zusammenhang mit Magie einer stimmungskillenden Logik vorziehen.
Die Stärke des DK war es manchmal, daß bei unerklärlichen Vorfällen nicht einmal der Versuch einer logischen Erklärung gemacht wurde.
Coco kann mit ihrem Sohn jederzeit in Gedankenkontakt treten, außer es existieren irgendwelche magischen Sperren.
Auch mit dem Hermaphroditen Phillip steht Coco manchmal in Gedankenverbindung - über beliebige Entfernung. Aber das geht von Phillip aus, der Ja ein Phänomen für sich ist.
2. Als Hexe kann Coco Sterbliche mit ihren Blicken bannen, profan: hypnotisieren. Ihre Spezialität ist es, gleichzeitig mit jedem Auge woanders hinzusehen, etwa zwei voneinander entfernt stehende Personen ansehen.
Natürlich kann Coco mit Schwarzer und Weißer Magie alles mögliche erreichen.
Durch die Mutterschaft hat sich ihr Wesen nicht geändert. Sie liebt ihren Sohn, deshalb hat sie ihn an einem Ort versteckt, den nicht einmal der DK kennt. Seit Band 131 (mit dem ja der frühere Handlungsknoten abgeschlossen wurde) ist Martin aber bei seinen Eltern im Castillo Basajaun in Andorra.
3. Coco hat manchmal Visionen von kommenden Bedrohungen. die aber nie so klar sind. daß sie eine Gefahr in allen Details erkennt. Sie kann aus einer Vision auch falsche Schlüsse ziehen.
Allgemein sollen Cocos magische Fähigkeiten nicht ultimativ dargestellt werden, man sollte sich immer wieder Einschränkungen einfallen lassen, damit die ehemalige Hexe nicht etwa unbesiegbar erscheint.
Coco ist kein Supergirl!

1Über seinen DK-Erstlingsroman habe ich 1986 in einen Leserbrief an die DK-Redaktion folgendes geschrieben.

Nr. 148 "Die Satan GmbH." von Pierre Lykoff

Ritters Einstiegsroman in die Serie war zwar wieder ein Grusel-Roman, aber es strotzte vor Fehlern. Scheinbar hat er einige Grunddaten gehabt, aber was er aus ihnen gemacht hat, ist schon fast fragwürdig. Listen wir einmal die Fehler auf:

  • 1.) Seite 11, 2. Spalte, 4. Absatz: Seit wann empfängt Coco ihren Besuch nackt sitzend in der Badewanne? Erstens besitzt sie ein gewisse Schamgefühl und zweitens würde wohl auch der Autor Ritter wohl einen unbekannten Besucher nicht in unbekleideten Zustand empfangen. Drittens muß Coco immer damit rechnen, daß ihr irgendwelche Dämonen ans Leder wollen und allein schon deshalb wird sie ihrem Besuch wohl in Bekleidung begrüßen und nicht hilflos in der Badewanne sitzen bleiben...
  • 2.) Bisher war mir noch gar nicht bekannt, daß Coco zum Baden eine Sektflasche den Hals killen muß. (Seite 11 + 14)
  • 3.) "Cocos Deutsch war recht passabel, aber für den Eingeborenen-Dialekt, in dem die Frau redete, reichten Cocos Fertigkeiten nicht". Ich glaub, ich spinne, dachte ich mir, als ich diese Zeilen las.
    Coco ist immerhin in Österreich aufgewachsen und hat dort knapp 22 Jahren ihres Lebens verbracht, also wird sie sich wohl im Hochdeutsch mit diese Urkölnerin verständigen können und braucht deshalb nicht in Englische überwechseln... (Seite 12)
  • 4.) Coco hat schon in ihrer Jugend Judo und einige andere Kampfarten von ihrem Patenonkel gelernt (ziehe auch DK-TB Nr. 56) Sie braucht also nicht Dorians 'Kampfhiebe' anwenden. (Seite 38)
  • 5.) Außerdem hat sie die Zeit beschleunigt, wenn der Gegner langsamer als sie handeln kann, was aber auch nur dann geschehen kann, wenn ihre Fähigkeiten des schnelleren Zeitablaufes zu Endegehen. (Seite 38)
  • 6.) Coco ist Österreicherin und braucht deswegen nicht erst lange überlegen, wie ein Wort in Deutsch heißt (Seite 40)
  • 7.) Coco hat schon ganz andere Geschichten erlebt und braucht nicht unbedingt Dorian Hunter als Verstärkung. Sie ist immerhin eine Hexe (Seite 46)
  • 8.) Wieso Personalausweis? Coco ist doch keine Deutsche und benötigt wohl deswegen einen Reisepaß. (Seite 47)
  • 9.) Wieso kann Coco die Zeit manipulieren, wenn ihr ein Mittel eingespritzt ist, daß ihre magische Fähigkeiten außer Geflecht setzt?
  • 10.) Den Name des Dämon Oliveyron könnte man leicht mit Olivaro verwechseln. Solche fast Ähnlichkeiten dürfen eigentlich einem Autor nicht passieren.

Sieht man einmal von diesen Fehlern ab, war dieser Roman immer noch besser als Kneifels 'Klassiker'. Mit scheint es nur angeraten, daß sich der Autor etwas intensiver mit dem Hintergrunddaten der DK-Serie beschäftigt, denn sonst ahne ich ähnliche Schwachpunkte in seinen nächsten Romanen...
1Auch seine weiteren drei DK-Romane haben mir nicht gefallen. Seine Nummer 152 „Prophet des Feuers“ ist nicht erwähnenswert. In der Nummer 161 „Fabrik der Zombies“ brachte wirklich fertig zu schreiben,  daß Oliveyron ein Sohn von Olivaro sei. Seit DK 128/129 ist bekannt, daß die Große Mutter alle Janusköpfe zeugt, und die Janusköpfe schon seit ewigen Zeiten zeugungsunfähig sind. Dieser Fehler hatte eigentlich der neue DK-Redakteur Günter M. Schelwokat beheben müssen, aber der hatte ja noch weniger Ahnung von der DK-Serie als die Autoren. Seine Nummer 170 „Logbuch der Hölle“ für Munante-Zyklus ist auch nicht überragend, aber vielleicht lag es ja auch am Exposé…

1Nach seiner Dämonenkiller-Autoren-Zeiten hat wechselte er dann 1986 zur Serie zur Krimi-Serie Die Katze  und schrieb dort als Patrick Wynes acht Romane. Als Patrick Wynes war als Kommissar-X-Autor ab Band 1539 tätig und verfasste 34 Romane bis zur Serien-Ende 1992. Für die Gaslicht-Reihe schrieb er gleichzeitig 27 Frauen-Grusel-Romane als Patricia Wynes.

Von 1992  ab schrieb er regelmäßig für die Perry Rhodan-Serie und betreute auch die Perry Rhodan-Computer-Seite bis zum seinen Herzversagen am 8. Dezember 1998.

Für folgende nicht SF-Serien  oder -Reihen hat er geschrieben:

Bastei-Krimi-TB 36011: Ein Nebenbuhler führt Regie
Dämonenkiller (Zweitausgabe): 148, 152, 161, 170 (Pierre Lykoff)
Die Katze: 5, 7, 12, 14, 20, 25, 30, 36 (Patrick Wynes)
Dragon: 9, 31 (Peter Terrid)
Gaslicht: 803, 806, 813, 837, 845, 852, 854, 857, 859, 866, 871, 879, 889, 907, 910, 919, 928, 933, 961, 972, 981, 985, 1014, 1022, 1032, 1035, 1047  (Patricia Wynes)
Gaslicht (2. Auflage): 749, 768, 777, 780, 788, 795
Kommissar X-Hefte: 1539, 1544, 1548, 1558, 1563, 1570, 1577, 1581, 1585, 1593, 1598, 1603, 1606, 1612, 1619, 1624, 1628, 1633, 1637, 1640, 1648, 1663, 1675, 1678, 1682, 1692, 1695, 1698, 1704, 1707,  1713, 1716, 1725 (Patrick Wynes)
Marshal-Western: 157, 285, 300 (John Catlin)
Mythor: 5, 6, 23, 24, 36, 37, 48, 70, 71, 86, 88, 102, 104, 109, 117, 123, 129, 135, 142, 148, 155, 159, 160, 162 – 164, 173, 179, 186, 187 (Peter Terrid)

© by Uwe Schnabel 2012

Quellen:

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