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Dämonenkiller - Die Autoren: Damion Danger alias Helmut Rellergerd

Dämonenkiller-AutorenDamion Danger ...
... alias Helmut Rellergerd

Das sich hinter dem Pseudonym Damion Danger der John Sinclair-Autor Jason Dark alias Helmut Rellergerd verbarg, war zum Zeitpunkt der Dämonenkiller-Erstauflage in den siebziger Jahre nicht bekannt gewesen, selbst beim Start der DK-Neuauflage im April 1983 war für dem Pabel-Verlag Damion Danger nur das Grusel-Pseudonym von dem Fledermaus-, Franco Solo und Kommissar X-Autor Dave Morris und als bürgerlichen Name gab es in den Unterlagen nur den Namen Hoff/Dortmund.


0Helmut Rellergerd wurde am 25.01.1945 in Altena-Dahle (Sauerland) geboren, und wuchs in Dortmund auf. Nach der Realschule erlernte er den Beruf eines Chemotechniker bei Hoesch.

Während seiner Bundeswehrzeit – 1966 - schrieb er seinen ersten Krimi-Roman „Ein Satan läßt Chicago zittern“ und schickte ihn an den Bastei-Verlag. Der Bastei-Verlag schrieb zurück, er hätte Talent und  er sollte noch etwas ändern. Nach der Änderung bekam er einen Vertrag und erhielt auch einen Honorarscheck, doch der Roman ist nie erschienen.

1Sein zweites Manuskript ist dann 1967 als Bastei-Kriminal-Roman Nr. 758 „Im Kreuzfeuer des Todesdrachen“ erschienen. Es war ein Cliff-Corner-Roman.

Seine weiteren Manuskripte wurden abgelehnt und er fing nach der Bundeswehr wieder als Chemotechniker bei Hoesch an. Er legte erst mal eine Autoren-Pause ein. Nach seiner Hochzeit im Jahr 1971 hatte er einen neuen Cliff-Corner-Roman geschrieben. Inzwischen hatte im Bastei-Verlag der Redakteur gewechselt. Helmut Rellergerd schickte den Roman ein und bekam wenig später einen Brief, daß man den Roman ankaufen wollte und er bitte zum Verlag kommen möchte. Damit 1971 begann seine Krimi-Autoren-Karriere. Er blieb auch danach noch weiter in seinem Beruf tätig, bis ihn 1973 die Bastei-Verlagsleitung anrief und ihm eine Stelle als Redakteur anbot. Er nahm sie unter der Voraussetzung an, daß er weiterhin schreiben dürfte.

1Als es im Bastei-Verlag hieß, wir machen eine Gruselreihe, nachdem schon der Zauberkreis-Verlag (Silber-Grusel-Krimi) und der Pabel-Verlag (Vampir-Horror-Roman-Reihe) jeweils eine Serie auf den Markt hatten,  kam die Frage auf, wer den ersten Roman schreibt. Helmut Rellergerd wollte ihn schreiben und so erschien als Gespenster-Krimi Nr. 1 sein Roman „Die Nacht des Hexers“, der zugleich der erste John Sinclair-Roman war (am selben Tag erschien übrigens als Vampir-Horror-Roman Nr. 23 der erste Dämonenkiller-Roman).

Im Juni 1977 tauchte auf Gespenster-Krimi Nr. 196 (John Sinclair-Abenteuer Nr. 45) tauchte zum ersten Mal der Stern mit dem Text „mit Geisterjäger John Sinclair“ auf. Knapp zwei Monate nach bekannt geworden war, daß zwei weitere DK-Romane indiziert worden waren.

1Bis Oktober 1977 erschienen 50 John Sinclair-Romane im Gespenster-Krimi und im Januar 1978 startete die eigenständige John Sinclair-Serie, zuerst alle 14 Tage, und ab Nummer 26 (Januar 1979) erschien die Serie wöchentlich und am 8. Januar 2013 ist die Nummer 1800 erschienen. Von den ersten 183 John Sinclair-Ausgaben sind 55 Romane von Co-Autoren Fritz Tenkrat, Walter Appel, Richard Wunderer und Martin Eisele geschrieben worden. Der Grund für die Co-Autoren war ganz einfach, der Bastei-Verlag war sich nicht sicher, ob es Helmut Rellergerd es schaffen konnte, neben seiner Redakteur-Job (z. B. Professor-Zamorra-Redaktion)  auch die komplette John Sinclair-Serie allein zu schreiben. Der Verlag wußte wohl nicht von seiner Autorentätigkeit für den Pabel-Verlag. Mit seiner Beendigung seiner Pabel-Zeit sind die Anzahl der Co-Autoren-Romane immer weniger geworden und seit über dreißig Jahren schreibt er wohl die Serie allein, daß ist schon eine gewaltige Leistung…

Da sich Helmut Rellergerd als Autor beim Bastei-Verlag nicht richtig ausgelastet fühlte, suchte er sich ein zweites Standbein bei einem anderen Verlag und so  erschien im Dezember 1974 der erste David Morris-Roman – Fledermaus-Kriminal-Roman Nr. 804 „Drei Tote sind besser als zwei – und damit beginnt eine sieben jährige Zusammenarbeit mit dem Pabel-Verlag. In dieser Zeit sind zwei Fledermaus-Krimis, einundzwanzig KX-Romane (zwischen 1977 und 1981) und sieben KX-Taschenbücher (zwischen 1978 und 1981) und diverse Franco Solo-Romane und Ronco-Romane unter Verlagspseudonym erschien.

11976 bekam er von der Pabel-Redaktion in München eine Einladung als Autor an der Dämonenkiller-Serie mitzuschreiben und Ernst Vlcek verfasste das DK-Exposé 144 für ihn. Hier der Anfang davon:

DIE VAMPIR-FAMILIE
Der Dämonenkiller 144
Schauplatz: Andorra - Norddeutschland
Zeit: 1. Julihälfte
Autor:
Termin: 16.02.1977
Titelbild: AK 6136

Im Vordergrund schlummert mit seligem Gesichtsausdruck hübsche Blondine. Trägt weißes Nachthemd mit tiefen, runden Ausschnitt, der die Ansätze üppiger Brüste sehen läßt. Sie ist nicht zugedeckt.
Im Hintergrund Verandatür. Darin erscheint klassische Vampirgestalt, die Arme sind mit Umhang ausgebreitet, so als hätten sie sich eben erst aus Fledermausflügeln entwickelt.
Die Augen des Vampirs glühen, die untere Hälfte seiner Gestalt ist noch durchscheinend, was andeutet, daß er sich gerade erst manifestiert.
Durch den Türausschnitt sind Bäume und Vollmond zu sehen.
So sieht Abi Flindt seine verstorbene Frau in der Erinnerung.

Vorbemerkungen:
Um den neuen Autor Gelegenheit zu geben, sich in die Serie einzuschreiben, machen wir diesen Einschubband, der aber auch innerhalb der Serienhandlung eine wichtige Funktion hat: Er zeigt Abi Flindts Vergangenheit auf.
Der Autor sollte die letzten Exposés aufmerksam durchsehen, um einen Überblick über die vorangegangene Handlung geben zu können. Das kann bei Gesprächen zwischen den Mitgliedern der Mannschaft von Castillo Basajaun geschehen.
Bitte aussagen, daß Dorian nach dem Abenteuer im Bermuda-Dreieck Castillo Basajaun informierte. Über die Geschehnisse in New York hat der von dort nach London zurückgekehrte Trevor Sullivan berichtet.
Der Autor bekommt vom Verlag alle notwendigen Daten-Exposés.
Sollten dennoch Fragen auftauchen, stehe ich gerne für Auskünfte zur Verfügung.

1Anscheinend gefiel das DK-Manuskript 144 der Redaktion und deshalb bekam er einen nächsten Auftrag und Ernst Vlcek schrieb im DK-Exposé 153 folgendes:

BLUTIGER THRON
Dämonenkiller 153
Schauplatz: Pyrenäen
Zeit: Erste Septemberwoche - Gegenwart
       bis Ende 1627 - Vergangenheit
Autor: Danger-Hoff
Termin: 20.4.77
Titelbild: AK 6647 / Vilanova

Ein hoher, hölzerner Thron mit spitzbogenförmig endender Rückenlehne, darauf holzgeschnitzte Fledermaus, darunter rotes Wappen mit den Initialen C D, was nicht diplomatisches Korps heißt, sondern Capricio Druso und der Name des Vampirs ist, der auf dem Thron sitzt.
Er hat schwarzen Umhang mit steifem Hochkragen, schwarze Hose, weiße Weste, und ein Art goldenes Amulett an blauweißem Band um den Hals hängen. Er sitzt schmierig grinsend da wie ein Pascha. Mit gutem Grund, stehen doch rechts und links zwei etwas blaßwirkende Schöne mit Vampirzähnen, ein drittes Mädel von dieser Sorte kauert zu seinen Füßen auf den Stufen, die zum Thron führen.  Letztere hat rötliche Haar, ist auch mit weißer Bluse und einfachem Rock ärmlicher gekleidet wie die beiden anderen, so daß wir sagen können, es handle sich hier um eine alte Bekannte von uns: Libussa.
Der Thron steht vor purpurnem Vorhang, Wände aus Steinquader, im Vordergrund mannshoher Kerzenständer mit brennender Kerze.

Vergangenheit:
Der Autor kann diese Episode beliebig ausschlachten.
Auf jeden Fall damit beginnen, wie Libussa im Kerker von Schloß Mummelsee in Ketten liegt, als das magische Erdbeben, das Schloß zum Einsturz bringt. Sie wäre verloren gewesen, wenn nicht plötzlich ein Unbekannter aufgetaucht wäre und sie von den Ketten befreit hätte.
Libussa flieht bedenkenlos mit ihm, und der Fremde bringt sie in seine Behausung im Wald. Dort bewirtet er das Mädchen, benimmt sich dabei aber recht seltsam. Libussa ist vor ihm auf der Hut. Doch sie kann nicht verhüten, daß sie vor Müdigkeit einschläft.
Sie erwacht durch ein Kitzeln an der Kehle, doch wird sie nicht völlig wacht. Sie hat keine Ahnung, daß sie gerade von einem Vampir zu Ader gelassen wird, empfindet nur unbeschreibliche Wonneschauer.
Am nächsten Tag ist sie benommen, fühlt sich elendiglich. Ein unstillbarer Wandertrieb überkommt sie. Trotz ihrer Unpäßlichkeit macht sie sich auf den Weg nach Süden. Sie hat keine Ahnung, wohin es sie treibt, hat nur die Vision einer Burg in den Bergen. Der Weg in die Pyrenäen ist lang und beschwerlich, aber Libussa spürt instinktiv, daß sie ihrem Ziel immer näherkommt - und sie lebt sichtlich auf.
Zwischendurch hat sie einige Abenteuer bestehen. Männer, die glauben, sie sei Freiwild für sie, werden später tot aufgefunden. Außer einer bläulich verfärbten Kehle finden sich auch noch zwei Einstiche wie von Vampirzähnen. Wer von Libussa gebissen wird, macht nicht die Metamorphose zum Vampir durch, sondern muß sterben.
Endlich erreicht sie die Burg in den Pyrenäen und wird von Capricio Druso in seinen Harem aufgenommen. Sie wird sofort seine Favoritin - und noch immer weiß sie nicht, daß sie eine Vampirin ist.
Zumindest findet sich im Tagebuch kein Wort darüber.

1Der Dämonenkiller-Roman  Nr. 153 ist als Vampir-Horror-Roman Nr. 359 "Aufstand der Vampire"  am 1. Januar 1980 erschienen. Daimon Danger alias Hoff (Rellergerd) hat das fertige Manuskript überarbeitet und die Namen des DK-Teams geändert (so wurde aus Dorian Hunter = Jeff Harper, Olivaro = Arturo, Coco Zamis = Gina Pertini). Die Namen von Rebecca, Zakum und Luguri ließ er unverändert.

Für folgende Serien oder Reihen hat er geschrieben:

  • Bastei-Western-Hit: 832 (Jim Prescott)
  • Cliff Corner: (leider  liegen mir keine Informationen vor, welche Romane er geschrieben hat)
  • Dämonenkiller: 144 + 153 (Damion Danger)
  • Dämonenkiller (Zaubermond):  Buch 28 (DK 144)
  • Dorian Hunter (Zaubermond): Classik-Ausgabe 28 (DK 144)
  • Damona King: 1 + 50 (Jason Dark)
  • Fledermaus: 804 + 809 (Dave Morris)
  • Franco Solo: (leider  liegen mir keine Informationen vor, welche Romane er geschrieben hat)
  • Sinclair: 1 – 1800 (außer 8T, 10T, 15T, 20T, 22T, 25T, 28T, 30T, 32T, 36T, 37A,  39T, 41W, 43A, 45T, 46W, 48A, 49W, 52T, 54T, 59W, 60A, 62T, 63W, 66W, 68T, 70T, 72W, 73W, 78A, 79W, 82T, 83W, 86T, 88T, 91W, 98T, 99W, 104W, 107T, 110W, 111T, 116E, 118W, 128E, 134T, 137T, 142T, 146T, 150E, 153T, 159E, 162T, 170T, 176T, 183T)
  • 1John Sinclair-Taschenbuch: 1 – 312 (Jason Dark)
  • Gespenster-Krimi: 1, 5, 10, 17, 25, 31, 34, 38, 42, 49, 57, 61, 66, 70, 74, 77, 80, 85, 89, 94, 98, 100, 105, 110, 113, 117, 120, 122, 125, 129, 134, 137, 141, 144, 148, 153, 157, 160, 163, 168, 172, 176, 180, 183, 188, 196, 200, 202, 205, 208, 215, 500 (Jason Dark)
  • Kommissar X-Heft: 940, 943, 948, 953, 970, 989, 999, 1022, 1025, 1033, 1040, 1052, 1062, 1075, 1081, 1086, 1101, 1108, 1116, 1132 , 1152 (Dave Morris)
  • Kommissar X-Taschenbuch: 561, 567, 568, 580, 584, 589, 606 (Dave Morris)
  • Lassiter: Jack Slade (leider  liegen mir keine Informationen vor, welche Romane er geschrieben hat)
  • Professor Zamorra: 3 (Jason Dark)
  • Ronco: 192 (Everett Jones) [Ob er weitere geschrieben, weiß ich nicht]
  • Vampir-Horror-Roman: 283 (Hexenhammer 10), 359 (DK 153) (Damion Danger)

© by Uwe Schnabel 2013

Quellen:

 

 

Kommentare  

#1 Schnabel 2013-10-30 08:15
Der Artikel über den Autor ist wieder online...
#2 Heiko Langhans 2017-06-24 20:55
John Everett -- gemeint ist sicher Everett Jones.
#3 Schnabel 2017-06-24 21:39
zitiere Heiko Langhans:
John Everett -- gemeint ist sicher Everett Jones.

Richtig. Fehler korrigiert
#4 Heiko Langhans 2017-08-08 08:22
Lassiter: 45, 56, 83.

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