Wer ist Coco Zamis?
Wer ist eigentlich Coco Zamis?
Im Vampir-Horror-Roman Nr. 27 „Das Henkersschwert“ von Neal Davenport (2. Roman der Sub-Serie Dämonenkiller) tauchte am 14.08.1973 Coco Zamis zum ersten Mal auf. Sie war eine 22jährige Hexe, als sie den Dämonenkiller in Wien kennenlernt, ihn verhext und sich in ihn verliebt und dadurch mit ihrer Sippe und der Schwarzen Familie bricht. Sie stellt sich auf seine Seite und wird deshalb von ihrem Vater verstoßen. Durch ihre Liebe zu Dorian verliert sie die meisten ihrer Fähigkeiten, aber ihr immenses Wissen über die Schwarze Familie ist für Dorian wichtig.
Als Coco Zamis spürt, dass ihr Clan im Sterben liegt (DK 12) und Dorian sich in Wien aufhält, hat sie lange Zeit geglaubt, dass er hinter dem Tod ihrer Familie steckt. Später erfährt sie, dass ihre Angehörigen auf Asmodis II. Betreiben hin durch eine magische Pest umgekommen sind. In dieser Zeit des Zweifels hat sich ihr Verhältnis zu Dorian Hunter geändert. Ihre Gefühle haben sich gewandelt. Sie sieht ihn nicht mehr mit den Augen eines verliebten Mädchens an. Sie fasst den Entschluss, sich einige Zeit von Dorian zu trennen, um so zu einem neuen Verhältnis zu Dorian zu kommen.
Sie nimmt eine Einladung Olivaros an und landet auf einem Dämonenmeeting (DK 18), dessen überwiegende Anzahl der Teilnehmer ihr nicht wohlgesonnen sind und sie verdankt es nur Creeper, dem Schlossverwalter, dass sie dieser Versammlung noch lebend entkommen kann. Creeper hat sie auf seine Art geliebt.
Danach reist sie kreuz und quer durch Europa, aber die Trennung bringt nicht den erwünschten Erfolg. Ihr Verhältnis zu Dorian ist noch immer getrübt. Das zeigt sich auch darin, dass sie einen Teil ihrer alten Fähigkeiten zurückbekommt. Diese sind latent vorhanden. Sie kann sie meistens nur unter tödlicher Bedrohung anwenden. (DK 23)
Nachdem Cocos Hochzeit mit Patenonkel Behemoth durch Dorian Hunter verhindert wird (DK 31 – 34), wechselt sie wenig später an die Seite von Olivaro, um die DK-Crew aus der Gewalt des Dämon Asmagon zu befreien (DK 37).
Doch als Coco erneut einen Eid auf die Schwarzen Familie schwören soll, gesteht sie ihm vor allen Dämonen, dass sie schwanger ist (DK 44), und zwar von Dorian Hunter.
Olivaro schäumt vor Wut, und Coco muß alle erdenklichen Tricks anwenden, um ihr Kind zu behalten.
Zu Cocos Glück hat Dorian mittels Phillip mitbekommen, dass sie schwanger ist und mittels der Oppositions-Dämonen gelangt Coco wieder zu Dorian.
Im ersten Jahr nach Martins Geburt (DK 50) schwächt sie jeder Gedankenkontakt zu ihm. Aber im Laufe der Zeit können sie sich beide geistig zusammenschließen und Coco verfügt wieder über fast alle Fähigkeiten ihrer Jugendzeit. Coco kann ihre Zeitmagie vollends anwenden, d. h. sie vermag eine magische Sphäre in ihrer unmittelbaren Umgebung zu erschaffen, so dass z.B. auch Dorian oder andere im schnelleren oder langsameren Zeitablauf eingeschlossen sind.
Über längere Zeit lässt sich dieser Effekt allerdings nicht aufrecht halten, denn er zehrt sehr an Cocos Kräften. Immer wenn sie den Zeitraffereffekt angewendet, fühlt sie sich danach unendlich müde. Manchmal hat Coco zudem auch Schwächephasen und wird durch Schwarze Magie und andere übernatürlichen Einfüsse daran gehindert, ihre Fähigkeiten richtig einsetzen zu können.
Nach den Vorfällen mit Mata (DK 70) geht Coco Zamis wieder mal auf Solo-Tour und begegnet auf Haiti Harry Gottlieb (DK 75) und mit Hilfe von Raffael Amalfi gelingt es ihr sogar das Sippenmitglied Hekates Klingor Alkahest und den Voodoo-Priester Papaboa Boumba zu töten (DK 76).
Anschließend kehrt sie zwar zu Dorian zurück, aber ihr Verhältnis ist immer noch gespannt, und es wird noch mehr strapaziert, als Dorian nach dem Vermächtnis von Hermes Trismegistos sucht.
Nachdem Dorian ihr klar gemacht hat, dass er sie verlassen will, verhext sie den Dämonenkiller (DK 96) und als der scheinbar geschlagene Doppelgänger Dorians auftaucht, merkt Coco schon bald die Fälschung, denn ihm fehlt das Hexenmal über der linken Brust (DK 99).
Schon bald darauf taucht Dorian in seiner Rolle als Richard 'Richie' Steiner auf (DK 100), der aber bald wieder in der Versenkung verschwindet (DK 109). Nach ihrer Rückkehr von Malkuth haben sich ihre Fähigkeiten noch verstärkt und die brauchte sie auch, als es darum ging ihren entführten Sohn aus den Fängen der Schwarzen Familie zu befreien. (DK 132 – 149)
In ihrer Jugend hat sie folgende Fähigkeiten (siehe auch Jugendabenteuer in DK 31, 32 und DKTB 28, 31, 52 - 58 und 60): Sie kann die Zeit mittels Zeitmagie schneller oder langsamer ablaufen lassen. Ihre Augen können sich in unterschiedliche Richtungen bewegen. Also mit dem linken z. B. nach links und mit dem rechten nach rechts oder umgekehrt. Durch diese seltene Fähigkeit kann sie selbst Dämonen hypnotisieren, wenn sie für einige Sekunden perplex sind. Zudem kann sie ihnen in dieser Hypnose ihre magischen Fähigkeiten rauben und ihre damit verstärken.
Mit ihrem Bruder Georg geht sie manchmal eine magische Verbindung ein. Sie nnehmrn sich bei die Händen und Coco spürt wie Georgs Kräfte durch seine Hände auf sie übergehen. Umgekehrt ist es natürlich auch möglich. Ihre Geister schließen sich zu einem magischen Block zusammen und werden für die Dauer einer Beschwörung oder eines magischen Angriffes eins. So können sich ihr oder Georgs Geist vom Körper lösen.
Es gelingt ihr früher auch spielend einen magischen Schirm um ihr Gehirn zu legen, so dass niemand ihre Gedanken lesen oder sie mit seinen beeinflussen kann. Auch magische Blitze können ihr nichts anhaben. Es gelingt ihr meistens sogar, diese zum Absender zurückzuschicken.
Sie kann es auch schaffen, einen Gesprächspartner am Telefon in ihrem Bann zu schlagen, wenn er ihr nur genügend Zeit für die Beschwörung gibt. Ein gewisses Talent hat sie auch in der Fähigkeit von toten oder lebendigen Dingen auf verschiedene Ereignisse zu schließen und so in die Vergangenheit blicken zu können. Die Sprachen Englisch, Italienisch, Spanisch und Französisch beherrscht sie neben Muttersprache Deutsch mit österreichischem Akzent perfekt.
Dank ihrer Fähigkeiten ist es ihr möglich, ein Pseudowesen von sich oder anderen zu schaffen. Dieses Wesen kann sich bewegen und zum Teil auch sprechen, nur muss es Coco dann selbst steuern und die Worte eingeben.
Wenn sie der Regen stört, dann kann sie auch einen schwachen magischen Schutzschirm um sich legen, der ihn abhält. Magische Waffen benötigt sie kaum, denn ihre stärkste Waffe hatte sie immer bei sich, ihre magischen Fähigkeiten. Nicht einmal ihre Familie hat eine Ahnung, wie stark sie wirklich ist.
Ihre Fertigkeit im Umgang mit magischen Kugeln ist nicht von schlechten Eltern. Sie kann sich auch künstlich wachhalten, indem sie sich magisch auflädt. Doch diese Art sich aufzuputschen ist ihr ohnehin zuwider, und sie wendet diese Fähigkeit nur in argen Notfällen an.
Die Beschwörungsformel für die Irrlichter beherrscht sie natürlich auch. Kerbt sie einem Menschen ein unscheinbares magisches Zeichen (Hexenmal) an, dann kann sie ihn innerhalb der nächsten Stunden durch das Hexenmal immer wieder aufstöbern. Nicht nur eine geschickte Art jemand zu verfolgen. Denn wenn sie ein Hexenmal von ihrer Haut gelöst hatund es einem Menschen auf dessen drückt, sieht es dort wie ein Pigmentfleck aus. Wenn dann der Mensch an sie denkt und wünscht sie zu sehen, spürt sie es auch.
Sie beherrscht auch etwas vom Spurenlesen aus 'Schatten' des magischen Kreises. Auch gegen die Beobachtung mittels einer magischen Kugel hat sie so ihre Möglichkeiten. Sie nimmt selbst eine erbsengroße farblose Kugel, lädt sie mit ihrer Körperwärme auf und konzentriert sich dann auf die die beobachtende Kugel und schließt ruckartig die Augen. Derjenige wirde nur vor einer dunklen Kugel sitzen und kann sie nicht mehr sehen oder hören.
Durch eine Dämonenprobe kann sie feststellen, ob jemand eine magische Ausstrahlung hat oder nicht. Sie kennt auch die Evokationsformeln, um die Luftdämonen beherrschen zu können.
Mit einem Abwehrschirm, der sie gegen Wurfgeschosse schützt, kann sie sich umgeben, aber das kostet sie viel Kraft.
Dagegen ist das Lösen von normalen Fesseln einfacher, denn die kann sie allein mit Gedankenkraft sprengen.
Mittels Magie kann sie es fertig bringen, dass Teile von ihren Getränken verschwinden. Das Trocknen von nasser Kleidung gelingt ihr auch spielend. Den magischen Tiefschlaf wendet sie nur im äußersten Notfall an, denn während dieser Zeit ist sie leicht verwundbar und außerdem brringt dieser Schlaf ihre magischen Fähigkeiten nur für kurze Zeit zu einem neuen Höhepunkt.
Bei ihrem Patenonkel Graf Cyrano von Behemoth lernte sie mit mittelalterlichen Waffen umzugehen. Bogenschließen, Speerwerfen und Fechten. Dazu kann sie noch Reiten und Schwimmen. Aber auch in neumodischen Kampfsportarten (wie z.B. Judo) lernt sie mehr als nur die Grundbegriffe. In ihrer Jugend ist sie eine fast perfekte Hexe gewesen, die ihre Magie ohne Zuhilfenahme von magischen Gerätschaften anwwendet. Nur bei sehr schwierigen Beschwörungen hatt sie Hilfsmittel benötigt.
Da die Leser mehr über die Gestalt Coco Zamis erfahren sollten, wurden in den Dämonenkiller-Heften Nr. 31 und 32 (diese Romane erschien im April 1975) über ihre Jugend berichtet.
In DK-Heft 31 „Hexensabbat“ von Neal Davenport wurde ihre Jugend von elften bis sechzehnten Lebensjahr, ihre Ausbildung bei ihrem Patenonkel Graf Cyrano von Behemoth und der Hexe Sandra Thornton geschildert. Der Hexensabbat für die Aufnahme in der Schwarze Familie endete für sie und ihrer Familie in ein Fiasko, denn Coco verweigert sich Asmodi und rettete für das vorgesehene Opfer Rupert Schwinger. Asmodi tobte und Coco Zamis muß mit zusammen mit dem Graf Behemoth ihre erste Liebe Rupert Schwinger in ein abscheuliches Monster verwandeln, daß von da ab der „Hüter des Hauses Zamis“ war. In DK-Heft 32 „Die Stunde der Ameisen“ von Neal Davenport war Coco siebzehn Jahre alt und die Dämonensippe Winkler-Forcas machte den Zamis die Macht in Wien streitig und wurde durch Coco Zamis daran. Im Dämonenkiller-Taschenbuch Nr. 28 „Coco und der Teufelsschüler“ von Paul Wolf (im April 1977 erschienen) tauchte Michael Zamis Vetter Boris aus Rußland in Wien auf, und wollte die Herrschaft Macht in der Zamis-Sippe übernehmen. Sein Pech war nur, daß er Coco Zamis unterschätzte.
Coco Zamis ist 18 Jahr alt, als ihre Schwester Lydia Zamis in London von dem Dämon Atma entführt wurde. Atma wollte Asmodi II. stürzen und nutzte dazu Unterlagen von Merlin, die er gefunden und entschlüsselt hat. Als es zum Duell Atma-Asmodi kam, rief Coco in höchster Not Merlin an und der Magier erschien. Atma wollte verhindern, daß Merlin die Unterlagen vernichtete und griff ihn deshalb an. Atmas Pech war nur, daß der alte Magier den magischen Zauberstrahl, den der Dämon auf Merlin geworfen, zu ihn zurückschickte und Atma starb daran. Das Coco Zamis-Abenteuer in DK-TB-Nr. 31 „Coco und die Magier“ von Neal Davenport (im Juli 1977 erschienen) war ein reines CZ-Jugendabenteuer im Gegensatz zu den beiden DK-Heften (31 + 32 – Zamis-Zyklus) und dem DK-TB-Nr. 28, welche Verknüpfungen zu der Dämonen-Heftserie hatten.
Im Jahr 1979 erschienen dann weitere acht Coco-Zamis-Jugendabenteuer in der Dämonenkiller-Taschenbuchreihe. Mit Band 52 „Coco und der Rattenfänger“ von Paul Wolf begann die sogenannte „Good-Will“-Reise-Trilogie, wo Coco Zamis auf Trinidad den Dämon Makemake ihn seinem Kampf gegen den „Roten Hahn“ unterstützte. In DK-TB-Band 53 „Coco und der Maya-Gott“ von Neal Davenport besuchte Coco die befreundete Najera-Sippe in Guatemala und half den Maya-Priester Tepal zu besiegen. In DK-TB-Band 54 „Coco und der Seelenhändler“ von Paul Wolf beordete Michael Zamis seine Tochter in eine Kleinstadt in der Nähe von Boston, wo sie für dessen Freundin Mara die Dämonensippe Alcastas näher unter die Lupe nehmen sollte.
Mit Band 55 „Coco und das kalte Herz“ von Paul Wolf begann der Merlin-Zyklus, der mit den Bänden 56 „Coco und der Magier“ von Neal Davenport; 57 Coco und der Dämon von Venedig“ von Neal Davenport, 58 „Cocos unheimliche Verwandlung“ von Neal Davenport und 60 „Coco und der Gummitod“ von Paul Wolf fortgesetzt wurde. In den Zyklus mußte Coco Zamis verschiedene Gegenstände in ihren Besitz bringen, um den Magier Merlin aus seinem Flammengefängnis zu befreien. Leider wurde dieser Zyklus nicht abgeschlossen.
1999 startete der Zaubermond-Verlag seine Buchreihe „Coco Zamis – Die Abenteuer einer jungen Hexe“. Die ersten vier Coco Zamis-Bücher beinhalten alte DK-Texte. Im ersten Buch „Hexensabbat“ befinden sich die Coco Zamis-Jugendsequenzen aus DK-Heft Nr. 31 „Hexensabbat“, Nr. 32 „Die Stunde der Ameisen“, DK-TB 28 „Coco und der Teufelsschüler“ und DK-TB 31 „Coco und die Magier“. Die Textteile, die in Dämonenkiller-Jetzt-Zeit (DK 31 + 32, DK-TB 28) spielten wurden weggelassen. Bei den beiden Heften wurden die Texte von dritter Form in Ich-Form umgeändert. Beim Text vom Dämonenkiller-Taschenbuch Nr. 31 kam es zu keinen Kürzungen.
In Buch 2 „Der Rattenfänger“ findet man die drei Taschenbücher-Texte, nämlich DK TB 52 „Coco und der Rattenfänger“; TB 53 „Coco und der Maya-Gott“ und TB 54 „Coco und der Seelenhändler).
In Buch 3 „Das kalte Herz“ findet man die drei Taschenbücher-Texte „Coco und das kalte Herz (DKTB-55); Coco und die Druiden“ (DKTB-56) und „Coco und der Dämon von Venedig“ (DK-TB-57).
In Buch 4 „Cocos unheimliche Verwandlung“ findet man die zwei Taschenbuch-Texte „Coco unheimliche Verwandlung“ (DKTB-58) und „Coco und der Gummitod“ (DKTB-60) und den neugeschriebenen Abschlußband des Merlin-Zyklus von Dennis Ehrhardt alias Dario Vandis).
Mit Band 5 „Des Teufels Günstling“ beginnen die neuen verfassten Abenteuer von Coco Zamis. Hier schildert man die Jugend von Coco Zamis weiter. Coco war 18 Jahre alt. Also gab eine Zeitlücke von vier Jahren, bis sie als 22jährige auf den Dämonenkiller in Wien traf.
Bis zum Band 32 erlebte sie diverse Abenteuer, die von den Autoren Dario Vandis, Ralf Schuder, Uwe Voehl, Susan Schwartz, Christian Montillon, Peter Morlar, Rüdiger Silber, Jörg Kleudgen, Catalina Corvo, Michael M. Thurner, Logan Dee und Ernst Vlcek geschrieben worden sind.
Mit dem Band 33 „Töte Dorian Hunter!“ kam dann der Umbruch in die Neo-Ära, dabei hatte Coco Zamis in Band 4 (oder DK-TB 58) „Cocos unheimliche Verwandlung“ folgende Traumsequenz:
„Irgendwann einmal wird der Tag kommen, da wirst du vergessen haben, daß du mir geholfen hast“, sagte er. „Du wirst deine Aufgabe erfüllen. Dein Leben wird gefahrvoll sein, voller Schrecken und Abenteuer, aber du wirst auch glückliche Stunden verleben. Du wirst einen Gefährten haben, für den du dein Leben opfern würdest. Ich werde für dich nur ein Name sein, mit dem sich unzählige Legenden verbinden, du wirst und mußt mich einmal vergessen. Doch später, viel später, wirst du dich wieder an mich erinnern und an die Aufgaben deiner Jugend. Du wirst viel leiden, kleine Coco. Du bist eine Auserwählte, die eine wichtige Aufgabe erfüllen muß.“
Merlins Bild verblaßte und ich schreckte schweißgebadet hoch. Ich strich mir das feuchte Haar aus der Stirn und setzte mich auf und versuchte mich an den Traum zu erinnern. Merlin hatte zu mir gesprochen, doch sosehr ich auch nachdachte, ich konnte mich nicht an seine Worte erinnern.
Erschöpft sank ich wieder zurück auf die harte Pritsche, schlang eine Decke um mich und rollte mich zusammen wie ein Embryo im Mutterleib und träumte weiter, weiter und weiter...
Ein Mann stand breitbeinig vor mir. Er war groß, schlank und ein wenig schlampig gekleidet. Sein Haar war schwarz, seine Augen grün, und ein buschiger Schnurrbart wölbte sich über seine Oberlippen, dessen Spitzen nach unten hingen.
Ich war völlig nackt, und mir war bitter kalt.
Der Mann keuchte. Der Atem stand wie eine weiße Wolke vor seinem Mund.
Ich starrte ihn furchtsam an.
Er lachte.
„Burn witch, burn!“ keuchte er und hob mich hoch.
Ich war gefesselt, und über meinen Lippen klebte ein Pflaster.
Dann sah ich den Scheiterhaufen, auf den er mich zutrug.
„Hexen müssen brennen!“ schrie er und warf mich auf den aus Ästen und Holzstücken gebildeten Scheiterhaufen. „Du bekommst deine verdiente Strafe, verfluchte Hexe.“
Meine Augen baten um Gnade, als er sich bückte und sein Feuerzeug herausholte. Er knipste es an und steckte eine alte Zeitung in Brand.
Innerhalb weniger Sekunden brannte sie lichterloh.
Dann trat er einen Schritt zurück. Einer der Äste fing Feuer. Sein Gesicht war haßverzerrt.
„Brenne Hexe, brenne!“
Das Bild wurde schwächer. Nur undeutlich sah ich nun den Mann vor mir.
„Dieser Mann wird dein Schicksal werden, Coco“, vernahm ich nun wieder Merlins Stimme.
Ich will seinen Namen wissen!
„Er hat viele Namen gehabt, mein Kind“, raunte mir Merlin zu. „Du wirst ihn als Dorian Hunter kennen und lieben lernen. Die Dämonen werden ihn als Dämonenkiller hassen und fürchten lernen. Aber das liegt noch weit in der Zukunft, mein Kind. Jahre werden vergehen, bis du ihn kennenlernst. Ihr beide werdet irgendwann vollenden, was wir jetzt begonnen haben. Vieles ist vorherbestimmt, doch manches ist veränderlich. Fast nichts ist unabwendbar. Ich werde dich beschützen, Coco. Ich wache über dich. Ich helfe dir. Ich lasse dich nicht allein. Schlafe weiter, mein Kind. Schlafe weiter...“
An diesen Text werden die Zaubermond-Leute wohl nicht gedacht haben, als sie sich entschlossen, die Coco Zamis Neo-Ära zu beginnen.
Die Zamis-Saga umfasst jetzt 33 Bücher. Die ersten Bücher erschienen unter dem Titel „Coco Zamis – Die Abenteuer einer junge Hexe“, mit Band 30 entschloss sich der Zaubermond-Verlag, die Reihe in „Das Haus Zamis – Eine Hexenchronik“, umzutiteln.
© by Uwe Schnabel 2013
Kommentare
Ich werde dann wohl nur bis zur Nummer 32 lesen, die ja dann in Dorian Hunter 1 übergeht. Das ist für mich dann eine runde Sache.
Zaubermond hätte die Reihe Coco Zamis meiner Meinung nach bis Band 32 weiterführen und dann beenden sollen. Die Neoreihe hätte dann unter dem Titel "Das Haus Zamis" neu starten können. Dann wäre dem Leser jedenfalls klar, auf was er sich da eingelassen hat. Aufeinmal hat man einen Neo-Roman in der Hand, obwohl man diese Form der Literatur gar nicht mag.