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Monstrula - Kelters Schauer-Shocker: Band 15: Die Mörderkatze

MonstrulaBand 15
Die Mörderkatze

Indien, Kawami. In der kleinen Provinzstadt im Dschungel wird der reiche Araber Dawabi in seinem Haus von einem Tiger umgebracht. Er ist Opfer Nr. 8. Jack Callum ist gerade eingetroffen, um einen Bericht über den menschenfressenden Tiger zu schreiben. Callum hat eine Geschichte gehört, dass dreißig Jahre zuvor ein ähnlicher Tiger nur Angehörige der arabischen Sippe Hanaf getötet hat. Angeblich soll er von einem Geist besessen gewesen sein.


MonstrulaCallum besucht den Tatort. Polizeioberst Pandur ist sehr zuvorkommend. Dawabi war einer der reichsten Kaufleute der Stadt. Wie kam der Tiger nur in das verschlossene Haus? Und Dawabi gehörte angeheirateterweise zur Sippe der Hanaf. Ein Zufall? Callum horcht erst recht auf, als er erfährt, dass alle Opfer zur Hanaf-Sippe gehörten. Der Geisterseher ist überzeugt, es hier mit einem Rachegeist zu tun zu haben und will den Mordtiger zur Strecke bringen.

Als er beim Haus des Sippenältesten vorstellig wird, erlebt er in einer Vision, wie Dawabis Bruder zerfleischt wird. Und erlebt kurz darauf die nächste Vision, in der der hilfreiche Lokalreporter Menon stirbt. Callum ist so entsetzt, dass er sich an einem Glas schneidet und genäht werden muss.

Der Versuch, mit dem Sippenpatriarchen Kontakt aufzunehmen, scheitert. Immerhin erfährt der Geisterseher, dass die Geschichte von vor dreißig Jahren durchaus bekannt ist. Angeblich hatte der Inder Siva eine Tochter der Hanafs entführt, dafür wurde er von der Sippe ermordet, um dann als Geist zurückzukehren. Das hält man für Unsinn.

Nachts streift Callum in der Stadt umher. Er entdeckt den Tiger, bemerkt aber erst da, dass sein Ring mit dem Lavastein und seinem Bannsymbol unter dem Verband liegt. Er verliert den Tiger aus den Augen, der eine Frau umbringt, kann die Mörderkatze aber stellen. Doch er kann den Geist nicht bannen. Der Tiger verschwindet im Dschungel.

Da lässt ihn der Patriarch holen und bittet ihn um Hilfe. Callum erfährt, dass die Frau, um die es vor dreißig Jahren ging, Fatima hieß und Selbstmord beging, weil sie die Schande nicht ertragen konnte. Und eine von Hanafs Enkelinnen, die bald heiraten soll, heißt ebenfalls Fatima. Der Reporter Menon sprach von ihr. Ist darum Sivas Geist wieder aktiv?

Callums Besuch bei den menschenscheuen Hanaf ist das Tagesgespräch in Kawami. Außerdem hat die Regierung eine Jagdmannschaft geschickt, die den Tiger erlegen soll. Callum und Menon machen als Treiber mit, außerdem ein Haufen Hanafs. Die Jäger stellen das Tier, aber es erweist sich als kugelfest. Dafür zerfleischt es den Hanaf, den Callum in seiner Vision sterben sah.

Callum erfährt, dass Menon in Fatima verliebt ist und um ihre Hand anhielt, sie jedoch mit einem reichen Kaufmann verheiratet werden soll. Am Abend kommt es zu einem Familienstreit. Muhammad Hanaf, der Sohn des Patriarchen, verbietet seiner Tochter den Umgang mit Menon. Callum und Menon tauchen auf, und es kommt zu einem Handgemenge. Am Ende sind Menon und Fatima in den Dschungel geflohen und Callum hat Ärger mit der Polizei, als Hanaf Anzeige stellt.

Callum wagt sich in den Dschungel, um das Paar zu retten, kann aber nicht verhindern, dass der Tiger Menon tötet. Als er mit der Polizei zurückkehrt, nachdem er Fatima zu Hause abgeliefert hat, ist Menons Leiche verschwunden. In einer neuen Vision erlebt Callum, wie Fatima vom toten Menon aus dem Fenster geworfen wird.

Der Patriarch Mahmud bricht ein Versprechen Callum gegenüber und holt einen Magier ins Haus. Der beschwört Sivas Geist und wird von ihm aufgeschlitzt. Dann lockt der Geist Fatima in Menons Gestalt in den Selbstmord, was Callum gerade noch verhindert.

Da kommt es in der Sippe zur Revolte. Mit Waffengewalt dringt Muhammad Hanaf in das Haus ein, um den Befehl über die Sippe zu übernehmen. Er will seinen Vater verschwinden lassen. Callum wird überwältigt und gefesselt. Da taucht der Geist mitten unter ihnen auf und bricht einer Frau das Genick. Die Verschwörer suchen das Weite. Der Geist beeinflusst Fatima und führt sie in den Dschungel.

Dort terrorisiert er sie, indem er als Tiger die Leiche Menons vor ihren Augen zerstückelt. Als Callum und Oberst Pandur sie finden, hat sie den Verstand verloren.

Der Geisterseher schmiedet einen Plan. Die Hanafs gehen in den Dschungel, wo sich der Patriarch auf einer Lichtung als Köder anbietet. Callum bringt die umnachtete Fatima dazu. Als der Tiger kommt und die beiden zerfetzen will, geht der Geisterseher dazwischen und greift die Mörderkatze mit seinem Ring an. Der direkte Kontakt vernichtet Geist und Tiger. Und Fatima wird von ihrem Wahnsinn geheilt.

DIE MEINUNG
In jeder Gruselserie gibt es irgendwann den Augenblick, wo die Handlung nach Indien führt. Und wenn es um Klischees in der Populärkultur geht, sind es in England Gespensterburgen und Teatime und in Indien die Göttin Kali oder ein Tiger. Der Autor wählt hier das Letztere.

Wie schon früher bereits angemerkt, kann man Wunderer nicht vorwerfen, an seinem Stoff zu sparen. Die diversen Elemente – der Fluch aus der Vergangenheit, die zwielichtige Kaufmannssippe, die gescheiterte Tigerjagd, die Romeo-und-Julia-Geschichte zwischen Menon und Fatima, der unglückselige und namenlose Magier, der wie so viele Tigerfutter wird, die Familienrevolte -, daraus hätten andere Autoren sechs Romane gemacht.

Es gibt genug Lokalkolorit und durchaus realistische Ansätze. Dass in der indischen Provinzstadt ausgerechnet Araber den Ton angeben, ist so ein Ansatz. Das Wie und Warum wird nicht thematisiert, aber es ist ein nettes Detail auf der Höhe der Zeit, was die Handlung etwas vielschichtiger macht. Callum leidet unter der Hitze und begeht Fehler, dafür kämpft er wie der Teufel, um die nicht sehr sympathische Sippe zu beschützen.

Das ist ein routinierter Roman mit ein paar der üblichen Monstrula-Momente. Trotzdem plätschert das alles vor sich hin, die Geschichte will nicht so richtig in Gang kommen, viele Einzelszenen erscheinen wenig durchdacht und aneinandergehängt. Die Rachegeschichte ist wenig originell oder gar entwickelt und bietet keine Überraschungen. Aber vermutlich ist das auch Geschmackssache. Objektiv gesehen ist es kein schlechter Roman - die wirklichen 08/15-Romane hat sich Richard Wunderer für den Gespenster-Krimi aufgehoben -, aber auch kein Highlight.

JACKS SWINGING SEVENTIES
Jack ist zu beschäftigt, und es bietet sich auch kein Abenteuer an.

DAS TITELBILD
Olof Feindt verwendet Motive des Romans. Sie illustrieren nett das Thema der Woche.


DIE MONSTRÖSE KONKURRENZ
In diesen Wochen erschienen unter anderem am Kiosk:

  • Dämonenkiller 30: Der tätowierte Tod
    von Paul Wolf (Ernst Vlcek)
  • Der Lord 1: Das gespaltene ICH
    von John Ball
  • Dr. Morton 54: Tödliches Vergnügen von John Ball
  • Dr. Morton Großband 2: Der Irre von Schloß Morley
    von John Ball
  • Erber Gruselkrimi-Doppelband 27: Grauen über Andorra
    von L. B. Schorn (Joachim Puhle)
  • Geister-Krimi 61: Hexentanz des Todes
    von Francis Rock
  • Geister-Western 2: Der Berg des Grauens
    von Gordon Spirit (Karl Wasser)
  • Gespenster-Krimi 79: Die Dämonenstadt
    von Brian Elliot (Frank Helgath)
  • Grusel-Western 1: Straße der Schlangen
    von (ohne Angabe)
  • Macabros 21: Abraxas – Fluch des Magiers
    von Dan Shocker (Jürgen Grasmück)
  • Professor Zamorra 20: Die Rache der Medusa
    von Robert Lamont (Friederich Tenkrat)
  • Silber Grusel-Krimi 87: Im Würgegriff des Nachtmahrs
    von Dan Shocker (Jürgen Grasmück)
  • Vampir Horror-Roman 110: Der Todeskuß
    von Gay D. Carson (Günter Dönges)


Anmerkung in eigener Sache:
Die Angaben in dieser Auflistung sind teilweise gut – oder schlecht - geschätzt, was an den mangelhaften oder auch falschen Quellen liegt. Aus diesem Grund sind auch die Erber-Produktionen bis jetzt nicht aufgelistet worden. Der letzte Morton und erste Lord sind darum als eine Art Ehrennennung zu verstehen. Angeblich erfolgte die Dauerindizierung von Morton im März 1975. Nehmen wir also einfach mal an, dass Der Lord Ende März 1975 erschien, zeitgleich mit dem Erber Grusel-Krimi-Doppelband 27.

Das gilt auch für Geister- und Grusel-Western.

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