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Eine Legende wird vierzig Jahre alt - Die Dämonenkiller-Chronik 5

Dämonenkiller zum 40.Eine Legende wird 40 Jahre alt
Die Dämonenkiller-Chronik (5. Teil)

Im ersten Teil der DK-Chronik habe ich euch die Erstehungsgeschichte der Dämonenkiller-Serie von Kurt Luif und Ernst Vlcek schildern lassen, zusätzlich konntet ihr die Urversion von Exposé Nummer eins lesen. Im zweiten Teil habe ich euch das komplette Exposé von Nummer zwei zum Lesen gegeben. Im dritten Teil waren dann Ausschnitte der Exposés drei und vier dran. Im vierten Teil gab es einen Einblick in die Exposés 5 – 9.


Im 5. Teil der DK-Chronik geht es um das Exposé Nummer zehn, und da dieser Roman einen ersten Höhepunkt darstellt (siehe Exposé) gibt es das Exposé komplett zu lesen …

10Horror-Exposé von Ernst Vlcek
HEXENHAMMER
BRENNE, DÄMON, BRENNE
10. Roman der Vampir-Serie DER DÄMONEM-KILLER
Schauplatz: London und Konstanz
Zeit: Gegenwart (Ende April) und Ende 15. Jahrhundert
Autor: Ernst Vlcek

Dieser Roman soll einen ersten Höhepunkt darstellen. Dorian Hunter, der sich nun in der ersten direkten Auseinandersetzung mit dem Fürst der Finsternis befindet, soll die volle Wahrheit über sich erfahren.
Zugleich soll hier ein neues Rezept für die Serie erprobt werden, die, sollte sie sich bewähren, in späteren Bänden wiederholt werden könnte. Das heißt, auch andere Romane sollen noch in der Vergangenheit, zur Zeit der Hexenverfolgungen spielen. Das Material wäre unerschöpflich, denn der Bogen spannt sich von der spanischen Inquisition und den Autodafes über die Vorkommnisse in Frankreich, Deutschland bis hin zu den englischen und schottischen Hexenprozessen. Der Held in allen diesen Romanen wäre der Dämonen-Killer.

Nun zur Handlung:

Einleitungsepisode:
Sie spielt im Dezember 1484. Ein Schloß in der Nähe von Nancy. Der Besitzer, Baron Nicolas de Conde ist ein gelernter und aufge­schlossener Mann, der auf deutschen Universitäten studierte. Er hält nichts von Alchimie, wie so viele ähnlich denke Zeitgenossen glaubt er jedoch an Teufel, Hexen und Dämonen und an die Schwarze Kunst der Magie. Er besitzt eine wertvolle Bibliothek und kennt alle Regeln der Teufelsbeschwörung.
Die graue Theorie ist ihm ein Greul, er will es genau wissen und ruft deshalb den Teufel an. Tatsächlich erscheint ihm ein Dämon, und der Baron de Conde verlangt von ihm das ewige Leben. Das wird ihm zugesichert, doch verlangt der Dämon eine Gegenleistung von ihm. Baron de Conde muß zulassen, daß seine Frau und seine beiden Kinder bei einem Hexensabbat entweiht werden. Der Baron stimmt zu, doch erst als es zu spät ist, erkennt er, worauf er sich da eingelassen hat.
Seine Frau wird von einem Inkubus geschwängert, seine beiden Kinder werden während des Hexensabbats geopfert. Nun, sagt der Fürst der Finsternis hat der Baron de Conde das ewige Leben.

Umblenden zur Gegenwart:
Dorian Hunter ist nach dem glücklich überstandenen Abenteuer in Hongkong, nach London zurückgelehrt. Er weiß, daß der Fürst der Finsternis nun alles daransetzen wird, um ihn zur Strecke zu bringen. Dorian kennt nur ein Mittel, um dem Fürst Paroli bieten zu können. Er muß dessen Identität herausfinden, seinen wahren Namen, ev. seinen Geburtsort und andere Daten. Nur dann kann er ihn wirkungsvoll be­kämpfen.
Das augenblicklich regierende Oberhaupt der Schwarzen Familie ist aber wahrscheinlich schon mehrere hundert Jahre alt. Also muß Dorian in der Vergangenheit nachforschen. Dazu soll ihm seine umfang­reiche Bibliothek dienen, in der Werke aus dem 15., 16., und 17. Jahrhundert vorzufinden sind und die umfassendes Material über Dämonie, Hexenglauben und Schwarze Magie beinhalten.
Bei Durchsicht seiner Werke stößt Dorian immer wieder auf den Namen des Baron de Conde, von dem behauptet wird, daß er dem Höllenfürst seine Seele verschrieben hat. Diese Gestalt fasziniert ihn, und er will mehr über sie in Erfahrung bringen.
Dorian findet aber nicht die richtige Ruhe für das Studium der uralten Schinken. Es kommt zu verschiedenen mysteriösen Zwischenfällen. Und dann erscheint auch der Hermaphrodit Phillip, der aus der Jugendstil-Villa ausgebrochen ist und nun versucht, Dorian am Studium der alten Unterlagen zu hindern. So erscheint aber auch der Bankier Olivaro, den Dorian in Hongkong kennengelernt hat, der seinerseits Dorian ermuntert, weiter die Vergangenheit zu durchforschen. Olivaro macht geheimnisvolle Andeutungen darüber, daß die Geschehnisse der Ver­gangenheit eng mit der Gegenwart verknüpft sind.

Achtung: Die Geschichte beginnt nicht wie üblich mit geballter Action, sondern soll vor allem durch die geheimnisvolle Verbindung von Gegen­wart-Vergangenheit leben.

Auch Olivaro meint, wie der Hermaphrodit, daß es besser wäre, wenn Dorian sich nicht mit der Vergangenheit beschäftigte. Er würde zwar viele aufschlußreiche Dinge erfahren, aber auch viele Schrecken wieder lebendig machen. Dorian weiß, daß Olivaro ein Dämon ist, weiß aber nicht, was er von ihm halten soll, obwohl er behauptet, sich mit ihm verbunden zu fühlen, weil Dorian ihm einmal geholfen habe (Exposé 9). Dorian kann sich aber an nichts erinnern. Er ist entschlossen, das Geheimnis der Vergangenheit zu lüften.
In seiner Bibliothek findet sich ein Büchlein mit privaten Aufzeichnungen des Barons de Conde. Darin heißt es, daß er sich im Januar 1485 auf die Reise nach Konstanz gemacht hat. Dorian ist, als würde er das alles erleben...

Umblenden Vergangenheit (reizvoll wäre es, die Vergangenheitsepisoden in Ich-Form zu schreiben):
Nach dem furchtbaren Schicksalsschlag hat der Baron de Conde eingesehen, daß es ein Fehler war, sich mit den Dämonen einzulassen. Er will jetzt seine Rache. Er hat in seinem Schloß erfahren, daß Papst Innozenz VIII. in einer Bulle (Summis diserantes affectibus) das Aufspüren von Hexen befahl, macht er sich auf den Weg nach Konstanz. Der Baron hat nämlich auch vernommen, daß zwei Dominikaner, nämlich Heinrich Institoris und Jakob Sprenger als Ketzerrichter mit ausgedehnten Vollmachten bestellt wurden, ersterer für Oberdeutschland, letzterer für die Rheingegend. Man sagt, daß die beiden Professoren der Theologie stark genug wären, um die Wünsche des Papstes in die Tat umzusetzen.
Der Baron sucht die beiden in Konstanz auf und kommt mit ihnen ins Gespräch. Der Baron erklärt ihnen, daß sich alle Dämonen, Hexen, Blutsauger und Werwölfe zu, einer großen Familie zusammengeschlossen hätten und eine ernste Gefahr für die christliche Menschheit dar­stellten. Man könne ihnen nicht beikommen, wenn man hier und dort eine Hexe auf den Scheiterhaufen werfe, man müsse organisiert gegen sie vorgehen. Hur eine großangelegte Dämonenbekämpfung könne die Menschheit von dieser Geißel befreien.
Sprenger und Institoris sind von der leidenschaftlichen Beweis­führung des Franzosen beeindruckt. Er scheint über die Materie Bescheid zu wissen, und was er vorschlägt - nämlich allgemeine Richtlinien für die Hexenentlarvung und -Verfolgung herauszubringen - hat Hand und Fuß. Der Baron weiß sogar, daß man mit Hilfe der Druckerpresse die "Richtlinien für die Hexenbekämpfung" einem großen Kreis von Interessierten zugänglich machen könne. Die beiden Inqui­sitoren sind jedoch skeptisch und verlangen vom Baron Beweise für seine Behauptungen, es gäbe eine riesige Dämonenfamilie.
Der Baron nennt sein eigenes Schicksal und zählt Namen von Personen auf, die bei jenem Hexensabbat anwesend waren, bei dem seine Frau von einem Inkubus geschändet und seine Kinder geopfert wurden. Der Baron weiß auch zu sagen, daß man Dämonen nicht so ohne weiteres entlarven könne, es bedürfe besonderer Mittel, um sie ihrer Zugehörigkeit zu überführen. Der Baron nennt einige Methoden der Magie. Aber selbst wenn man Dämonen entlarvt habe, würde es nicht leicht sein, diese zu Überführen.
Der Baron führt den Inquisitoren in der Praxis vor, wie man Dämonen bekämpft. Er entlarvt eine Adelige aus Konstanz, beweist, daß sie ein Blutsauger ist und entlockt ihr die Namen einiger ihrer "Brüder". Der Baron demonstriert auch sogleich, wie man sie erledigen muß: er pfählt sie vor den Augen der beiden Inquisitoren, die nun ernstlich um ihr Seelenheil fürchten. Institoris und Sprenger be­schließen, mit Baron de Condes Hilfe ein Handbuch für die Dämonenverfolgung herauszugeben. Es ist der berühmt-berüchtigte Hexenhammer (Malleus malef icarum), der für alle späteren Hexenprozesse maßgeblich sein sollte. Freilich überliefert die Geschichte nicht, daß außer den beiden Dominikanern auch ein Baron de Conde maßgeblich an seiner Entstehung beteiligt war...

10Gegenwart:
Die Vergangenheit hat Dorian gepackt und läßt ihn nicht los. Aber viel wichtiger wäre es ihm, Einzelheiten über den Fürst der Finsternis herauszufinden, um ihn bekämpfen zu können. Wäre es möglich, daß dieser der Baron de Conde ist? Das scheint absurd. Aber gerade über diese Person besitzt Dorian so umfangreiches Material. Dorian beginnt zu ahnen, daß dieser Mann der Schlüssel zu einem furchtbaren Geheimnis ist.
Der Hermaphrodit gibt ihm zu verstehen, daß er seine Nach­forschungen beenden soll, aber Dorian hört nicht auf ihn. Olivaro erscheint wieder. Dorian stellt ihn zur Rede, und der Dämon gesteht, daß der Fürst der Finsternis ein persönliches Interesse daran hat, daß Dorian sich mit der Vergangenheit beschäftigt. Demgemäß, so erklärt Olivaro, wird Dorian bei seinem Studium auch nicht die Achilles­ferse des Fürsten finden - sondern höchstens seine eigene. Mehr Hinweise gibt der Dämon jedoch nicht.
Da macht Dorian eine verblüffende Entdeckung: Er findet in seiner Sammlung eine ziemlich lädierte Kupferstichplatte. Als er sie näher betrachtet, stellt er fest, daß sie Olivaro darstellt. Darunter steht in Spiegelschrift Heinrich Cornelius Mudt von Gilding, Anno 1489.
Und wieder ist Dorian, als erlebte er folgende Begebenheit aus der

Vergangenheit:
Baron de Conde hat zwei Jahre auf seinem Schloß bei Nancy zugebracht, stand aber die ganze Zeit über mit den Dominikanern Sprenger und Institoris in Verbindung. Er weiß, daß sie in Köln die Approbation (Genehmigung) für ihren Hexenhammer einholten, und daß dieser nun in Druck gehen soll.
Der Baron reist wieder - auf Ersuchen der beiden Inquisitoren - nach Konstanz. Dort lernt der Heinrich Cornelius Mudt von Gilding kennen. Über ihn sagt man, daß er in Heidelberg am Hofe des Pfalzgrafen Phillip gelebt hat, von wo er aber flüchten mußte, weil man ihn für eine unbekannte Krankheit verantwortlich machte, die zwanzig Männer und Frauen, ohne Unterschied des Standes, dahingerafft hatte.
De Conde ist überzeugt, einen Dämon vor sich zu haben. Er beauftragt einen Kupferstecher, von Mudt eine Druckplatte anzufertigen, denn er weiß aus seinen Büchern, daß man einen Dämon auch vernichten kann, wenn man von ihm ein Abbild zerstört.
Sprenger und Institoris kommen mit ihrem Hexenhammer von Köln zurück. Sie haben erreicht, daß ihr Leitfaden in der theologischen Fakultät gedruckt wird. Nun, davon ist auch de Conde überzeugt, wird eine schlechte Zeit für die Dämonen anbrechen. Denn der Hexenhammer wird den Menschen die Augen öffnen und ihnen gleichseitig Richt­linien für die Dämonenbekämpfung geben.
De Conde hat während seiner verschiedenen Aufenthalte in Konstanz Material über Leute gesammelt, die der verdächtigt, Dämonen zu sein. Er übergibt es den beiden Inquisitoren mit der Ermahnung, vorsichtig gegen sie vorzugehen, weil ihre Schuld nicht bewiesen sei und es sich auch um Opfer des Hexenwahns handeln könne, der nun immer mehr um sich greift.
Von seinem Verdacht gegen Mudt sagt er nichts. Er will sich vorerst mit dem Magier unterhalten. Es kommt auch zu der Zusammen­kunft. De Conde erpreßt Mudt. Der Baron droht, dessen Bildnis zu zerstören — und ihn dadurch zu töten — wenn er ihm nicht dabei hilft, den Fürst der Finsternis zur Strecke zu bringen, um sich so erstens freizukaufen und zweitens seine Frau und seine Kinder zu rächen.
Mudt erbittet sich Bedenkzeit.
Inzwischen erfährt der Baron, daß die beiden Inquisitoren alle von ihm verdächtigten Personen verhaften ließen und ihnen anhand des bereits approbierten Hexenhammers den Prozeß machen. Aber die beiden Inquisitoren gehen noch weiter — sie lassen mich den Baron verhaften, denn er hat ihnen ja gestanden, mit "dem Teufel in Bunde zu sein"...

Gegenwart:
Dorian Hunters furchtbarer Verdacht hat sich verdichtet. Er hat schon lange geahnt, daß zwischen ihm und dem Baron de Conde eine geheimnisvolle Verbindung besteht. Er will aber Gewißheit haben. Deshalb verabredet er sich mit dem Dämon Olivaro. Es kommt zu einer Zusammenkunft.
Dorian sieht wie der Dämon blaß wird: Dorian hat vor sich auf einen Tisch die Kupferstichplatte mit dem Bildnis von Mudt gelegt, sie mit Dämonenbannern vor magischen Einflüssen geschützt und daneben ein Fläschchen mit Säure stehen. Er droht, die Säure über die Kupferstichplatte zu schütten, wenn Olivaro ihm nicht die volle Wahrheit gesteht. Olivaro gibt zu, daß es sich um ein Bildnis von ihm handelt, er weiß, daß er sterben muß, wenn das Bildnis durch die Säure zerstört wird.
Dorian erinnert ihn an das Schicksal der Hexe Reuchlin (Exposé 8). Da redet Olivaro endlich. Ja, gesteht er, er war der Mudt des 15. Jahrhunderts, und der Baron de Conde und Dorian sind ebenfalls ein und dieselbe Person. Warum er sich ihm, Dorian, verpflichtet fühle, weil er ihn damals nicht der Inquisition ausgeliefert habe...
Baron de Conde, alias Dorian Hunter (jetzt wird deutlich, wieso die Ich-Form für die Vergangenheitsepisoden reizvoll wäre), sitzt im Kerker von Konstanz. Die Inquisitoren Sprenger und Institoris haben ihn angeklagt.
De Conde erkennt nun, daß er hintergangen wurde. Die Inquisi­tion will nicht die wirklichen Dämonen verfolgen und ausrotten, sondern verfolgt Ketzer, Feinde der Kirche und des Staates und schürt den Hexenwahn in seiner übelsten Form. Die wirklichen Dämonen bleiben dabei zumeist ungeschoren. Denn während der folgenden Verhöre und Folterungen erkennt de Conde deutlich, daß die von ihn verdäch­tigten Personen absolut keine Dämonen sind.

Achtung: Dar Roman wird so abgehandelt, daß auf Kirche und Glaube überhaupt nicht eingegangen wird.

Die ersten Hexenverbrennungen finden in Konstanz statt — alles Unschuldige, Geistesgestörte, die unter der Folter Geständnisse abgelegt haben, nur um nicht weiter gequält zu werden.
De Conde erkennt nun, welche Schuld er auf sich geladen hat. Er wollte sich an den Dämonen rächen, doch die Dämonen wußten sich zu schützen. Sie haben es so gelenkt, daß die Inquisition in ihrem Hexenwahn verblendet ist und Unschuldige verfolgt.
Und dieses Geschehen hat de Conde ins Rollen gebracht. Er bringt es nun nicht mehr über sich, Mudt zu denunzieren. Erglaubt zwar, daß es sich um einen Dämon handelt, doch da er nicht vollkommen sicher ist, liefert er ihn lieber nicht an die Inquisition aus. Er will nicht verschulden, daß auch noch ein einziges menschliches Wesen gefoltert wird. Er weiß, daß er die sich abzeichnende Entwicklung nicht verhindern kann, aber er will sie nicht noch unterstützen. In der Gegenwart sagt Olivaro, daß Dorian Hunter, alias de Conde ihm auf diese Weise das Leben gerettet habe. Deshalb stelle er sich in der Gegenwart auf seine Seite. Für Dorian ist es eine ganze neue Erkenntnis: ein Dämon verrät aus Dankbarkeit zu einem Menschen die Schwärze Familie. Aber so neu ist das ja auch wieder nicht, denn Coco hat aus Liebe zu ihm auch ihre Familie aufgegeben.
Für Dorian stellen sich nun zwangsläufig einige Fragen. Z.B.: Warum hat die Gräfin von Lethian ihn als ihren Sohn ausgegeben und ihn zum "Familientreffen" nach Asmoda gelockt? Und wieso erinnert er sich nicht mehr daran, daß er vor nahezu fünfhundert Jahren schon einmal gelebt hat?
Bevor Dorian die letzten Fragen beantwortet bekommt, erlebt er im Jahre 1489 seinen Tod.

Er wird in die Folterkammer gebracht, die Inquisitoren wollen ihn durch die Folter zu einem Geständnis zwingen, der Baron de Conde gesteht seine Verfehlung jedoch freimütig ein. Er sagt, daß er es bereue, mit seiner Hilfe zum Entstehen des Hexenhammers beigetragen zu haben. Das bringt ihm erst recht die Folter ein. Man verlangt, daß er aufschreibe, welchen Pakt er mit dem Höllenfürsten geschlossen habe, setzt Geständnisse auf und will, daß er sie unterschreibt. Doch der Baron sagt nur, daß er mit einem Geständnis nur die Inqui­sition unterstützen würde - und das will er unter keinen Umständen.
Wenige Tage später wird er mit zehn anderen Delinquenten am Brandpfahl sterben. Der Henker ist gnädig, bevor die Flammen ihn verzehren, stößt er ihm eine Lanze ins Herz. De Conde erlebt seinen Tod - und merkt schon im nächsten Augenblick, daß er in einem anderen Körper weiterlebt.
Sein Geist ist im Körper eines Neugeborenen. Er weiß noch nicht, wo die Heimat seines zweiten Lebens ist, noch wie er heißen wird... Langsam erlischt die Erinnerung an sein vorangegangenes Leben... Aber auch wenn er als neue Person mit einer anderen Persönlichkeit weiterlebt, wird er nie seine Schuld an der Menschheit und seinen Haß gegen die Dämonen vergessen...

Gegenwart:
Dorian ist erschüttert. Er weiß jetzt, worin sich sein Haß gegen die Dämonen begründet. Und er kann heute besser als damals im 15. Jahrhundert erfassen, welche Schuld er auf sich geladen hat. Denn er weiß, welches Chaos die Hexenverfolgung in den folgenden Jahrhunderten über das Abendland gebracht hat.
Er erkennt auch, wie sehr ihn die Dämonen hintergangen haben. Er erhielt das von ihm geforderte ewige Leben - durch Seelenwanderung. Er wurde immer wieder neu geboren, vergaß die Erinnerung an sein vorangegangenes Leben - und erhielt sie in einem bestimmten Alter zurück, um seine Schuld zuerkennen.
Aber das Einsetzen seiner Erinnerung soll noch einen Zweck haben: Er soll erkennen, daß er im Kampf gegen die Dämonen immer unterliegen wird, so wie damals, als er als Baron de Conde Unheil über die Menschheit brachte, anstatt sie von den Dämonen zu befreien.
An dieser Erkenntnis soll er zerbrechen.
Doch Dorian denkt nicht an Aufgabe. Er wird mit verstärktem Einsatz gegen die Dämonen kämpfen. Und Olivaro verspricht, ihn mit voller Kraft zu unterstützen, Dorians unbeugsamer Charakter beein­druckt ihn tief, so sehr, daß er gelobt, ihm für alle Zeiten ein Freund zusein.
Erklärung dafür, warum Dorian nach Asmoda gelockt wurde: Es war sozusagen eine Prüfung, bei der sich herausstellen sollte, ob sein Widerstand gebrochen war und er in die Schwarze Familie aufge­nommen werden könne. Aber Dorian ist mehr denn je ein Dämonen-Killer. Er wird erst aufhören es zu sein, wenn er endgültig den Tod gefunden hat - er wird in jedem neuen Leben ein Dämonen-Killer sein.
Das hat der Fürst der Finsternis erkannt und will ihn ein für allemal beseitigen. Aber Dorian, das kann vorausgesagt werden, wird allen Anschlägen entgehen - denn er hat Olivaro auf seiner Seite, dessen doppeltes Spiel von den Dämonen nicht durchschaut wird.

 © by Ernst Vlcek 1973

Zur Einleitung - Zum ersten Teil - Zur Übersicht

Kommentare  

#1 Andreas Decker 2013-08-16 10:19
Zitat:
Achtung: Dar Roman wird so abgehandelt, daß auf Kirche und Glaube überhaupt nicht eingegangen wird.
:D :D Das ist schon klar gewesen, das wäre in diesem Rahmen auch nicht zu thematisieren gewesen, aber es ist schön, es mal schwarz auf weiß zu sehen.
#2 MHR 2013-08-18 19:21
Danke für »Die Dämonenkiller-Chronik«, Uwe. Ich lese jeden Teil Deiner Artikelserie mit Begeisterung. Es ist immer wieder faszinierend, das Exposé mit dem Roman zu vergleichen.
#3 Schnabel 2013-08-23 22:14
Die DK-Chronik wird noch etliche Teile haben. Habe schon mal die Texte bis Folge 17 (DK Nummer 40) eingestellt...

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