Monstrula - Kelters Schauer-Shocker: Band 28 Jack Callum – Gefangener des Schattenreiches
Band 28
Jack Callum –
Gefangener des Schattenreiches
Da sieht Hobson eine von einem Pferdegespann gezogene Leichenkutsche heranfahren. Der unheimliche Kutscher schlägt wahllos Passanten in seinen Bann und treibt sie mit der Peitsche in die Kutsche. Hobson kann sich nicht gegen den dämonischen Einfluss wehren und wird ebenfalls entführt.
Die Prostituierte Sam Jones wird Zeugin, wie ein Mann in Säcken steckende Menschen in ein Lagerhaus schleppt, und ihr ist sofort klar, dass sie einen der Täter der "Soho-Seuche", wie es die Presse nennt, beobachtet. Die alte Mrs Northumberland in der Nähe macht die gleiche Beobachtung und informiert die Polizei. Aber der abkommandierte Beamte findet nichts und stempelt die alte Frau als Wichtigtuerin ab, als sie den Lastwagen am nächsten Abend erneut sieht. Erst als Sam Jones ebenfalls anruft, reagiert die Polizei.
In der Zwischenzeit patrouillieren Callum & Co in Soho. Sie mischen sich in die Untersuchung ein. Ein Polizist stirbt bei der ergebnislosen Untersuchung des Lagerhauses. Aber Callum spürt dämonische Energien. Er und seine Freunde beschließen, sich auf die Lauer zu legen.
Das geht schief. Alle drei Beobachter werden beeinflusst und verpassen das Eintreffen des Lastwagens mit den nächsten Entführungsopfern. Kurz darauf wird Callum erneut beeinflusst, betritt das Lagerhaus allein und verschwindet.
Callum glaubt in einen Brunnenschacht gestürzt zu sein, wo er sich sämtliche Knochen gebrochen hat. Aber dann findet er sich in einem Raum aus einem seltsamen Material wieder. Er stößt auf Hobson, der wie eine Statue erscheint und davon spricht, zu einem Diener der Oberen gemacht worden zu sein. Callum hat mittlerweile den Eindruck, von Aliens entführt worden zu sein.
Später wird er Zeuge, wie der Raum durchsichtig wird. Er beobachtet, wie der Leichenkutscher neue Entführte in Säcken aufschichtet und in den angeblichen Brunnen wirft, wo sie anscheinend sterben. Um darauf unversehrt und gelähmt in dem Raum zu landen.
Dämonen kommen und holen die Entführten, um sie darauf vorzubereiten, als ihre Diener demnächst in der Welt der Lebenden Tod und Zerstörung zu verbreiten. Er bleibt allein in dem Raum zwischen den Welten zurück.
Der Kutscher ermordet zuerst die alte Mrs Northumberland auf sanfte Weise und dann Sam Jones sehr blutig. Ohne das zu ahnen, gaukelt Callum mit seinen übersinnlichen Fähigkeiten den Dämonen vor, sich an sie zu verkaufen wollen. Sie fallen darauf rein. Sie ermahnen Callum, ihren Befehlen zu befolgen und niemals den Raum ohne Wiederkehr zu betreten. Dann bringen sie den Geisterseher zu den anderen Opfern, die gerade zu Mordmaschinen gemacht werden.
Die Polizei und Sin Tao entdecken die toten Frauen. Sin Tao entdeckt, dass der Kutschergeist einst Mrs Northumberlands Mann war. Die Polizei will das Lagerhaus erneut durchsuchen.
Callum verhindert, dass die Entführten eine Frau umbringen. Daraufhin befehlen die Dämonen seinen Tod. Verfolgt vom besessenen Hudson irrt Callum durch den Bau und landet im Raum ohne Wiederkehr. Der sich als der Brunnenschacht erweist. Der tatsächlich mit den Leichen sämtlicher Verschwundener gefüllt ist. Hobson wird schlagartig normal und hat alles über den Raum hinter dem Schacht vergessen. Er glaubt, sie hätten das Versteck des Massenmörders gefunden, wo er seine Opfer entsorgt hat. Sie klettern an einer Leiter im Schacht empor, bis sie zu seiner zugemauerten Decke kommen. Unter ihnen bricht der Schacht zusammen. Aber da naht Rettung von oben, denn die Polizei bohrt gerade den Hallenboden auf. Während Hobson seine Version der Ereignisse schildert – unbekannter Massenmörder, etc -, schließt Callum seine Freundin in die Arme.
DIE MEINUNG
Bei der Zusammenfassung der Handlung habe ich ständig zurückgeblättert, weil ich ständig den Eindruck hatte, einen Absatz überlesen zu haben. Die einzelnen Teile dieser Geschichte ergeben in der dargestellten Weise nicht den geringsten Sinn. Weder die Massenentführung noch der gigantische "Brunnenschacht" im Lagerhaus, der bizarrerweise mit einer Leiter ausgestattet ist, noch die Tatsache, dass Callum sich zu Tode stürzt und dann wieder lebt oder dass er die Dämonen belabern kann, indem er ihnen suggeriert, mit Schätzen (!) belohnt werden zu wollen. Natürlich ist auch wenig hilfreich, dass ausgerechnet die Schlüsselszene, in der die Geister (?) der Entführten zu Dämonensklaven gemacht werden sollen, so vage und schwammig geschildert wird, dass unklar bleibt, was da eigentlich passiert. Also verfälschen wir mal ein Zitat und haken es unter dem Motto "Es ist Magie. Erklärungen sind unnötig" ab.
Blendet man das mal aus, ist das durchaus stimmungsvoll erzählt. Callums falscher Schluss, von Aliens statt von Dämonen entführt worden zu sein, ist witzig, das ganze Hin und Her mit der alten Mrs Northumberland und Sam der Nutte ist mal etwas anderes. Wie immer stehen Harry Parker und Sin Tao dem Ganzen ziemlich hilflos gegenüber und leisten trotz allem Herumgerenne nur moralische Unterstützung, aber das tun sie immerhin auf halbwegs interessante Weise.
CHINA GIRL
Sin Tao empfängt Jack in seiner Wohnung im Bett, bekleidet mit einem durchscheinenden Spitzenhemdchen. Die Flitterwochen sind offensichtlich noch nicht zu Ende. Und Harry Parker wird für einen Freier gehalten und darf Sams Vorzüge begutachten. Ein Journalist hat es schwer.
DAS TITELBILD
Und wieder ein Agenturbild von der Agentur "The Illustrated". Es hat nichts mit dem Inhalt zu tun, dafür ist das Motiv von dem Ken Kelly-Cover "Snake Killer" geklaut, zu sehen unter anderem auf Eerie 38.
Im Heft gibt es zweiseitiges Werbeinsert für den Neustart Callgirl 2000. Sex, Krimi, Action. Für die damalige Zeit recht gewagt dürfte die Hauruck-Erotik bei so manchem Pubertierenden für rote Ohren gesorgt haben, aber als Krimi größtenteils nur grausig. Kelter muss damals richtig gute Beziehungen zur Bundesprüfstelle gehabt haben.
DIE MONSTRÖSE KONKURRENZ
In diesen Wochen erschienen unter anderem am Kiosk:
Kommentare
Das Titelbild stammt übrigens von Manuel Rodriguez Brea.
deine Reviews sind ohne Zweifel gut geschrieben. Gerne mehr davon. Um ehrlich zu sein kenne ich nur 4 Monstrula Romane plus ein Tenkrat TB. Ich halte von Richard Wunderer nicht viel. Ich mag seine Romane über haupt nicht, bis auf vielleicht wenige Ausnahmen. Das sind wie nicht anders zu erwarten alle Autoren die für Kelter tätig sind oder waren. Brandt, Hary und wie sie alle heissen. Kelter hatte wirklich schlechte Autoren am Start. Sehen wir mal von Tenkrat oder Ködelpeter ab, die aber nur wenig geschrieben haben für Kelter.
Ich habe Kelter damals auch nie verfolgt sondern erst (in Stichproben) Jahre später Second Hand gelesen. Ehrlich gesagt sehe ich heute keinen großen qualitativen Unterschied zwischen dem Geister-Krimi und zb dem Silber Grusel-Krimi ab Ende der 70er. Wunderer war ein handwerklich solider Autor, bei seinem gewaltigen Ausstoß besser als manch anderer, aber man kann sich in der Tat des Eindrucks nicht erwehren, dass er sich bei seinen eigenen Figuren meistens etwas mehr Mühe gegeben hat als z.b bei seinen vielen Gespensterkrimis, für die er wohl über 70 Hefte beigesteuert hat. Dass die Geschichten immer weniger Biss hatten, war nicht allein die Schuld der Autoren.