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Hexenhammer - Hunters jugendfreier Bruder - Bd. 285/11 Der Wettermacher von Marrakesch

Hexenhammer - Hunters jugendfreier BruderBand 11 (Vampir Horror Roman 285)
Der Wettermacher von Marrakesch
von Earl Warren (Walter Appel)

Vesta und "Red" Dunbar sind in Marrakesch, geleitet von dem Ogham-Amulett, das Derek Hammer, der Hexenhammer, trägt. Aber das Amulett besitzt nun ein Marokkaner, der es von Mascara Snake erhalten hat und es dem Wettermacher von Marrakesch überbringen soll. Also machen sich die beiden auf die Suche nach dem ominösen Wettermacher Chergui.


Hexenhammer - Hunters jugendfreier BruderHammer, Napoleon Drakula und Mascara Snake sitzen bei dem Berberstamm Ait Yazza fest. Mascara verspricht Hammer, ihn mitzunehmen, falls er ihr bei der Flucht hilft. Sie hat noch eine Schlange, mit deren Hilfe sie ihren Wächter beeinflussen will. Natürlich vergewissert sich Menschenfreund Hammer, dass dem Mann dadurch auch nichts passiert.

Vesta und Red bekommen auf dem Markt Ärger mit einem Heiligen Mann, dem Marabut Said. Prompt will man sie steinigen und jagt sie als Gotteslästerer durch die Gassen. Aber der nette Muslim Ismail rettet sie. Die beiden Heroen erfahren, dass alle Welt Chergui und seine Magie kennt und der Magier gerade Karawanen mit günstigem Wetter unterstützt, die Phosphat in den Hohen Atlas schaffen.

Chergui lebt in einer Festung. Der Wettermacher hat eine bunte Biografie und litt unter Lepra, von der ihn Mascara Snake heilte. Er erfährt von dem Zwischenfall mit Said, nachdem der Heilige Mann fälschlicherweise behauptet hat, in seinem Auftrag gehandelt zu haben. Chergui hetzt ihm einen Todeszauber auf den Hals.

Am nächsten Tag erfahren Vesta und Red, dass Said aus heiterem Himmel vom Blitz erschlagen wurde. Ihr neuer Freund leitet sie an einen freundlichen Imam weiter, der Cherguis Mann ist. Er interessiert sich für Vestas Amulett und will es ihnen mit Gewalt abnehmen. Vesta hext ein bisschen und macht die Leibwächter für kurze Zeit unschädlich. Freund Ismail wird für seine Einmischung mit einem Kugelblitz des Wettermachers bestraft, der ihn lähmt.

Auf dem Weg zu Chergui werden Vesta und Red mit einer schwarzen Wolke konfrontiert, aus der der Wettermacher spricht. Er will das Amulett haben. Als sich die Freunde weigern, es ihm ohne Gegenleistung zu überlassen, werden sie mit Hagel beschossen, durchnässt und in Eis getaucht. Ein Kugelblitz zerstört ihr Auto. Sie dürfen zu Fuß zurück in die Stadt.

Hammer und Co reiten durch die Wüste. Dann beeinflusst Mascara Snake ihren Wächter, der daraufhin als Bote abhaut. Ibn Idran droht ihr schreckliche Vergeltung an.
Als Vesta und Red Ismail besuchen, erfahren sie von seiner misslichen Lage. Vesta rettet ihn mit ihren magischen Kräften. Danach brechen sie erneut zu Cherguis Festung auf. Der erwartet sie schon mit einem Nebelfeld, in dem sie umherirren. Red stößt auf Cherguis Handlanger und verprügelt sie; als er den Wettermacher angreifen will, schaltet der ihn mit einem Kugelblitz aus. Der Blitz "verändert die schwachelektrischen Ströme seines Gehirns und macht ihn zu willenlosen Marionette". Vesta wird von einem Buckligen gefangen genommen.

Im Kerker setzt der Wettermacher die beiden einem magischen Bann aus, der sie in den Wahnsinn treiben soll. Aber dann ändert Chergui seine Meinung. Denn Mascara Snakes Bote ist angekommen und hat ihn vor dem Buckligen gewarnt, der ein Bote des Dämons Lemuron ist. Der wollte ihm tatsächlich einen Lemuronableger verpassen. Jetzt ist der Wettermacher der Feind des Dämons. Nun will er verhindern, dass der Magus eine Phosphat-Karawane überfällt und raubt. Aber Vesta überredet ihn, den Überfall zuzulassen und der Karawane zu folgen, die sie zu Magus' Schlupfwinkel bringen soll.

DIE MEINUNG
Mittlerweile ist aus der "Gruselserie" eine Abenteuerserie mit ein paar jugendfreien Gruseleffekten geworden. Nicht, dass sie vorher nicht jugendfrei gewesen wäre, aber die betonte Harmlosigkeit des Ganzen nervt gewaltig. Vestas Hexenfähigkeiten "blenden" ihre Gegner, aber gleich darauf geht es ihnen wieder gut, und Hammer entblödet sich nicht einmal, sich ausdrücklich zu vergewissern, ob der umgedrehte Wächter auch ja keinen Schaden durch diese ruchlose Tat davonträgt. Das ist ungefähr so dramatisch, wie Farbe an der Wand beim trocknen zuzusehen. Und irgendwie ein bisschen traurig.

Da Ernst Vlcek nun nicht länger an der Serie mitschrieb, sei die Frage gestellt, wer nun die Exposés erarbeitete. Doch Vlcek? Appel? Oder andere? Wer weiß. Auf jeden Fall beweist der Verantwortliche hier wenig Gespür für eine halbwegs spannende Handlung. Oder der Autor ignorierte die Vorgabe einfach. Seitenweise geht es um den braven Ismail und seine große Familie mit den 14 Kindern, während der potenziell interessante Angriff des Magus auf seinen verbündeten Wettermacher als Exposition auf der vorletzten Seite (!) unseren Helden im Dialog erzählt wird. Langweiliger und lustloser geht's nimmer.

Immerhin ist der Wettermacher der erste von Magus' Handlangern, über den der Leser etwas erfährt. Das ist zwar auch nicht interessant oder gar lebendig erzählt – wäre der Roman heutzutage erschienen, beschliche einen der Verdacht, der Autor hätte es aus dem Exposé kopiert und an passender Stelle eingesetzt -, aber es ist ein Novum. Da sei es verziehen, dass der Wetterzauber größtenteils als Humbug erscheint, vor allem die hypnotischen Kugelblitze.

Technisch gesehen ist der Roman trotz der Ödnis seiner Handlung flott geschrieben, wie es einst Walter Appels Art war. Aber das rettet ihn auch nicht.

DAS TITELBILD
Es trifft das Thema des Romans ganz gut. Der narbige Wettermacher, ein Mädchen, das durchaus Vestas Beschreibung entspricht, oben die Festung. Nicht schlecht.

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Der Schlaf des Todes

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