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Eine Legende wird vierzig Jahre alt - Die Dämonenkiller-Chronik 39

Dämonenkiller zum 40.Eine Legende wird 40 Jahre alt
Die Dämonenkiller-Chronik (39. Teil)

Aus Anlass des vierzigjährigen Jubiläums der Dämonenkiller-Serie habe ich eine Chronik erstellt, die sich mit der Geschichte der Serie beschäftigt. Heute beschäftigen wir uns mit dem Dämonenkiller-Exposé 66. Am 17. Juli schrieb Ernst Vlcek das dritte Exposé für Holger Friedrichs und immer noch war er der Ansicht, daß Friedrichs das Pseudonym Al Frederic benutzen würde.  Viel Spaß beim Lesen...


66DIE SAAT DES PARASITEN
DER HAUCH DES TODES (ATEM)
Dämonenkiller 66
Schauplatz: London
Zeit: Juli (im Anschluß an Band 65)
Autor: Frederik-Friedrichs

Titelbild: (Boada – 384 TE)
Antikes Himmelbett mit purpurnem Baldachin und Goldborten drauf. Darin liegendes schwarzhaariges Mädchen im Negligé fährt erschrocken hoch und starrt auf die Gestalt links im Vordergrund: Das ist eine Gestalt in Kutte, Kapuze in den Nacken geworfen, mit Totenschädel und schlohweißem Haar - hält mächtiges Beil mit einem Meter langen Schaft halb zum Schlag erhoben, das Eisen ist oben schmal und weitet sich zu einer breiten Schneide (Haupt und Blatt schmal)

Im vorangegangenen Band wurde ausgesagt, daß Trevor Sullivan dem DK in einem Telefongespräch mitteilte, daß der Secret Service den früheren Agenten (Innendienst) für einen Auftrag eingespannt hat. Das ergibt die

Anfangsepisode (die eine Woche vor Dorians Rückkehr nach London spielt): Trevor Sullivan wird in einem Büro einem seiner früheren Vorgesetzten vorgeführt (frei erfinden, aber bedenken, daß Sullivan selbst ein hohes Tier war),der ihm ohne Umschweife erklärt, daß man seiner, Sullivans, Dienste bedürfe. Sullivan begehrt auf, der S.S.-Mann läßt sich aber auf keine Diskussionen ein: Wenn man wolle, könne man ihm und seinen Freunden ordentlich einheizen.
Also fügt sich Sullivan knirschend. Worum geht es? Es wird ihm erklärt. Ein Russe - wertvoller Mann - habe um politisches Asyl angesucht. Es gelte, ihn vor Repressalien zu bewahren, denn es ist anzunehmen, daß der KGB sich einschalten werde. Sullivan hätte nicht gedacht, daß er sich noch einmal mit schmutziger Politik würde befassen müssen (Wir wissen, daß irgendwas Gruseliges heraus­kommt). Sullivan erfährt nicht einmal, ob es sich bei dem Über­läufer um einen Politiker, Sportler oder Agenten handelt.
Als er ihm vorgestellt wird, hat er einen großen, sportlich und austrainiert wirkenden Mann vor sich. Sein Name: Alexej Dorochow, Alter: etwa 35. Dieser gibt offen zu erkennen, daß er von dem mickrigen Sullivan als Beschützer nicht begeistert ist. Der S.S.-Mann aber beruhigt ihn. Das Haus, in dem Dorochow untergebracht werden soll, wird von einer ganzen Batterie von bewaffneten Männern bewacht.
Bei dem Unterschlupf handelt es sich um ein altehrwürdiges Anwesen, das man von einem verarmten Grafen gepachtet hat. Nach außen hin, soll bei dem Schloß alles wie früher sein. In Wirklich­keit handelt es sich bei den Bediensteten durchwegs um Geheimdienstleute. Man hat vorgesorgt, daß der KGB Dorochows Spur nicht findet.
Diese Anfangsepisode ohne Horrorsequenz kurz abhandeln.

Achtung: Selbstverständlich steht es dem Autor frei, einen anderen Anfang zu bringen, wo es vor Spannung nur so knistert.
Bitte noch erwähnen, daß Dorochow eine Gummimaske tragen soll, wenn er sich ins Freie wagt, damit er von feindlichen Beobachtern nicht erkannt wird. Später, so verspricht man ihm, soll eine Gesichtsoperation vorgenommen werden. Das nur der Vollständigkeit halber.

Haupthandlung:
Dorian und Coco sind aus Antibes zurückgekehrt. Der DK ist sauer, weil Sullivan sich für den S.S. einspannen läßt. Der Puppenmann Donald Chapman erklärt Sullivans Zwangslage und weiß zumindest teilweise erfreuliches zu berichten: Er sei unbemerkt in dem Wagen mitgefahren, der Sullivan in das Quarantäneschloß brachte.
Es handle sich um Maynard's Castle, nahe dem kleinen Nest Cluebury.
Diese Fakten aber erst nach und nach einstreuen. Die Handlung selbst interessanter beginnen. Die Mystery Press setzt ihre Arbeit auch ohne Sullivan fort. In den letzten Tagen sind Nach­richten eingelangt, wonach in dem Gebiet von Cluebury (und somit von Maynard's Castle) etliche Menschen an einer unbekannten Krankheit leiden. Die Symptome sind immer dieselben: Erbrechen, verfärben der Haut, Schwächeanfälle, abmagern. Eine Epidemie oder eine Seuche wird aber dementiert. Alles ganz harmlos, heißt es offiziell.
Zeitungen berichten ja schließlich auch über Grippeepidemien, ohne daß deshalb eine Panik ausbricht.
Chapman hätte den Meldungen auch keine Beachtung geschenkt, hätte der Secret Service nicht in dem nahen Maynard's Castle eine Bastion errichtet. Könnte die Geheimnistuerei etwa mit bakteriologischer Kriegsführung zu tun haben? Jedenfalls sorgt man sich um Sullivan und man (Dorian, Coco und Puppenmann) beschließt, für ein zwei Tage nach Cluebury zu fahren. Vielleicht kann Chapman mit Sullivan in Kontakt treten, falls es sich als nötig erweist.
Also auf nach Cluebury. Dort scheint alles seinen normalen Lauf zu nehmen. Dem wachsamen Auge der Dämonenkillerclique entgeht es aber nicht, daß viele der Bewohner speiübel aussehen. Als Dorian Zigaretten kauft, bricht der Verkäufer - grünhäutig und aussehend, als hätte er Schwindsucht - zusammen. Seine Frau, auch nicht gerade das blühende Leben, schleppt ihn fort. Gleich darauf wird das Lokal geschlossen.
Coco und Dorian suchen die Praxis eines Arztes auf, um ihn über die wahren Ausmaße der Epidemie (?) auszufragen. Sie erwarten sich keine Schwierigkeiten, denn ist der Arzt nicht willig, gebraucht Coco Gewalt, sprich Hypnose. Aber das Hypnotisieren funktioniert beim Herrn Doktor nicht - übrigens ein grüngesichtiger Typ, wie der wandelnde Tod. Als Coco ihm tief ins Auge blickt, läuft der Arzt plötzlich Amok. Dorian drängt ihn mit einem Dämonenbanner in die Ecke - Beweis dafür, daß Schwarze Magie im Spiel ist - und Coco versetzt sich in einen rascheren Zeitablauf und macht ihn mit einer Spritze kampfunfähig, die der dämonische Arzt zweifellos für sie vorbereitet hat. Aber das Mittel wirkt nicht. Man muß den Besessenen (oder besser: Befallenen) fesseln. Als dies geschehen ist, quillt aus seinem Mund plötzlich etwas Gallertartiges, Pulsierende.
Dieser lebende Schleim  fließt davon, flieht vor Dämonenbannern und Symbolen der Weißen Magie, die Coco schnell auf dem Boden malt.
Der Arzt aber ist hinüber. Eine schnell vorgenommene Röntgenaufnahme zeigt, daß der verstorbene Arzt in seinem Innern ein faustgroßes Loch hat - er wurde also innerlich von dem Parasiten aufgefressen und blieb nur solange am Leben, wie der Parasit in ihm war. Die Befürchtung liegt nahe, daß alle - oder ein Großteil der Bewohner von Cluebury von einem Parasit befallen sind.
Bevor die Dämonenkillerclique etwas unternehmen kann, treffen Polizisten ein. Sie wollen unsere Helfen wegen Mordes an dem Arzt verhaften. Das wäre das Ende, denn die Polizisten sehen aus wie lebende Tote; also ebenfalls Befallene. Coco bringt sich und Dorian und Don durch ihren Zeit-Trick in Sicherheit. Sie suchen in einem leeren Lagerschuppen Unterschlupf.
Hier wird erst einmal die Frage geklärt: Wer hat die Polizei verständigt? Stehen vielleicht die einzelnen Parasitenkollektive miteinander telepathisch in Verbindung? Oder ist der Parasit aus dem toten Arzt in die Köpper der Polizisten geschlüpft und hat so die Kollektive in ihnen benachrichtigt?

Achtung: Hier gleich einige Worte zur Erklärung und über den Parasiten, wie ich ihn mir vorstelle. Es muß sich um eine Art intelligenten Einzeller handeln. Der sich in lebende Wesen einnistet und sich  von ihrer Substanz ernährt und vermehrt. Je mehr Parasitenzellen sich bilden, desto mächtiger wird das Kollektiv. Und die Parasiten­kulturen in den einzelnen Wirtskörpern stehen geistig miteinander in Verbindung. Das ergibt einen zusätzlichen Horroreffekt, weil sich die Befallenen untereinander nicht akustisch zu unterhalten brauchen, um sich miteinander zu verständigen. Wenn sich eine Parasiten­kultur genügend in einem Gastkörper ausgedehnt hat und auch das Gehirn kontrolliert, dann kann es den Körper nach Belieben lenken. Klar wird jeder Wirtskörper früher oder später absterben, weil der Parasit eine unheimliche Freßgier entwickelt. Aber der Parasit ist inzwischen intelligent genug, um noch alle Bewohner anzufallen, weil das sonst Aufsehen erregen würde. Nein, der Parasit will vorerst im stillen agieren - aber jeden beseitigen, der ihm in die Quere kommt. Es besteht aber die Gefahr, daß sich der Parasit auf andere Ortschaften ausdehnt.

Coco und Dorian können sich den anderen Bewohnern nicht an­vertrauen, sondern müssen tunlich unbemerkt bleiben. Die Außen­welt muß verständigt werden. Wenn man auch den Behörden sagen kann, daß in Cluebury ein Parasit und ein dämonischer noch dazu sein Unwesen treibt, so muß ihnen doch klar machen, daß es sich um eine tödliche Seuche handelt. Das Nest gehört hermetisch abgeriegelt.
Gleichzeitig schickt Dorian den Puppenmann zu Sullivan. Vielleicht kann dieser etwas über den Secret Service erreichen. Während sich Don auf den Weg macht, dringen Dorian und Coco in den Drugstore ein, in dem der DK Zigaretten kaufte. Das Besitzerehepaar ist zweifellos befallen. Mit Dämonenbannern treibt man den Parasit aus ihren Körpern. Es gelingt Coco, eine Probe des davoneilenden Schleimes in ein hermetisches Gefäß (Zeitraffereffekt) einzuschließen. Das Drugstore-Ehepaar war noch nicht soweit innerlich aufgefressen, daß es an den Folgen (Flucht des Parasiten) stirbt.
Aber sie brauchen dringendst ärztliche Hilfe, die sie in Cluebury nicht bekommen. Coco soll mit der Parasitenprobe nach London und nimmt das Ehepaar mit, um es in ein Spital zu bringen (wo sie den Parasiten auch untersuchen lassen will). Zuvor sagen die beiden aber noch etwas aus: Letzte Nacht bat ein Mann an ihre Tür geklingelt. Er sprach Englisch mit einem harten Akzent, wie ein Ausländer, und verlangte ein schmerzstillendes Mittel. Er hat einen fauligen Atem gehabt. Er könnte ein Russe gewesen sein. Seit diesem Augenblick haben sich beide unpäßlich gefühlt. Die Schmerzen sind aber erst am Morgen unerträglich geworden.
Dorian prägt den Ausdruck Giftatmer. Wird der Parasit durch den Hauch übertragen. Und hat der Fremde mit dem östlichen Akzent die Saat des Parasiten nach Cluebury gebracht?

Umblenden nach Maynard's Castle:
Trevor Sullivan ist nun bereits an die zehn Tage in dem Schloß. Er leitet die Sicherheitsmaßnahmen für den geheimnisvollen Russen Dorochow, über den immer noch nichts Genaues bekannt ist. Die Sicherheitsbeamten haben ausgesagt, daß sich schon ein paarmal zwei verdächtige Männer um das Schloß herumgetrieben haben. Aber man konnte sie nicht stellen.
Sullivan bereitet etwas anderes aber viel mehr Sorgen: Sein Schützling. Letzte Nacht ist dieser spurlos aus seinem Zimmer verschwunden. Wenig später war erwieder da. Noch etwas: Alexej Dorochow setzt seine Maske überhaupt nicht mehr ab. Das macht Sullivan mißtrauisch, er weiß aber nicht, was er davon halten soll. Dennoch ist der Secret Service nicht bereit, ihmreinen Wein einzuschenken.
Da taucht plötzlich Don Chapman im Schloß auf. Dem Puppenmann bereitete es keine Schwierigkeiten, unbemerkt ins Schloß zu gelangen. Er berichtet Sullivan, was sich in Cluebury tut. Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Parasiten und Dorochow? Geht der Russe immer, wenn er verschwindet, ins Dorf, um die Saat des Parasiten auszustreuen?
Sullivan macht seinem Vorgesetzten Meldung, will endlich Aufklärung. Man vertröstet ihn. Dabei macht Sullivan einen Fehler: Er meldet auch, daß die Dämonenkillerclique sich in die Angelegenheit eingeschaltet hat. Sein Vorgesetzter schlägt daraufhin vor, Dorian und Coco zu einer Aussprache ins Schloß zu laden. Was Sullivan nicht weiß: Sie sollen in eine Falle gelockt und in Maynard's Castle festgehalten werden.
Um der Action wegen, kann Chapman in Dorochows Zimmer eindringen. Dort findet er den Russen ohne Maske vor, weil er sich unbeobachtet wähnt. Der Russe sieht aus wie der leibhaftige Tod. Sein Gesicht ist ein Totenschädel, zerfressen vom Vampir (Titelbildgestalt). Klinisch muß er längst schon tot sein, nur der Parasit belebt ihn noch.

Achtung: Der kombinierende Leser muß sich zwangsläufig fragen, wieso der Parasit noch niemandem im Schloß angefallen hat. Antwort darauf: Das hätte den Verdacht zweifellos auf ihn gelenkt. Er fühlt sich aber noch nicht stark genug für eine offene Auseinandersetzung, deshalb will er unentdeckt bleiben.
Eines ist jetzt klar: Dorochow ist der Träger des Parasiten. Wer ist dieser Russe nun?
Darauf erhält der DK in der nächsten Episode Antwort.

Umblenden zu Dorian:
Dorian wird von befallenen Dorfbewohnern entdeckt. Die folgende Jagd kann der Autor nach Belieben ausschlachten. Dorian kann durch Weiße Magie und Dämonenbanner verhindern, daß der Parasit von ihm Besitz ergreift.
Auf seiner Flucht findet Dorian schließlich in der Kirche Asyl. Der Dorfpfarrer nimmt ihn auf, obwohl er seine unglaubliche Geschichte nicht glaubt. Dennoch muß auch der Mann Gottes erkennen, daß einiges in seiner Gemeinde nicht mehr stimmt: Die Kirche wird von Befallenen belagert, die alle zum Fürchten aussehen. Als diese sich nun wie Vandalen zu benehmen beginnen, die Kirche zerstören wollen, um sie zu entweihen, so daß sie eindringen können, macht der Pfarrer unbewußt das Richtige. Er besprengt die Befallenen unter Gebeten mit Weihwasser. Damit kann er sie vorerst zurückschlagen, bringt sie aber zur Raserei. Und dann werden durch die parasitäre Macht magische Kräfte frei, die an der Kirche rütteln. Dorian glaubt, daß das Böse Oberhand gewinnen wird und rät dem Dorfpfarrer zur Flucht. Doch die Befallenen haben sie eingezingelt.
Da kommt Rettung durch zwei Unbekannte. Sie durchbrechen den Ring der Befallenen und holen den DK und den Pfarrer in einem Wagen heraus. Es sind Russen, das erkennt Dorian an ihrem Akzent. Sofort erinnert er sich daran, was das Drugstore-Ehepaar über den Unbekannten mit dem östlichen Akzent ausgesagt hat. Der DK ist auf der Hut, wenngleich die beiden Retter versichern, daß sie Freunde sind.
Soll der Autor die Sache im Roman spannend machen, im Exposé ist das nicht nötig. Kurz und gut: die beiden bringen Dorian - der Pfarrer geht seine eigenen Wege, er will seiner Gemeinde mit dem Wort Gottes helfen - zu Mr. Kiwibin. (Bekannt aus den Bänden 22 und 29)

Achtung: Ein eigenes Datenexposé wird über diese Person angefertigt, weil sie auch späterhin eine Rolle spielen wird. Dieses Exposé soll zu den Daten über die anderen Hauptpersonen geheftet werden.

Mr. Kiwibin hat sich mit zwei KGB-Leuten häuslich in einem Unterschlupf eingerichtet. Er ist wegen Dorochow hier. Und nun erfährt Dorian, wer dieser Mann ist: Ein Kosmonaut. Dorian wundert sich, warum ihn dann der Name Dorochow nicht geläufig ist. Kiwibin lächelt: Dorochows Start in den Weltraum wurde geheimgehalten. Seine Existenz wäre nie bekanntgeworden, wäre er nicht zu den Engländern übergelaufen.
Kiwibin ist aber nicht nur deswegen hier, weil Dorochow Geheimnisse ausplaudern könnte, was der KGB verständlicherweise verhindern möchte. Es gibt noch einen anderen Grund, der in das Ressort von Dämonenjägern fällt. Kiwibin spielt Dorian ein Band vor, das den Funkverkehr zwischen dem Kosmonauten Dorochow und der Bodenstation wiedergibt:
Zuerst der übliche Informationsaustausch. Keine besonderen Vorkommnisse. Der Kosmonaut fühlt sich prächtig. Plötzlich wird die Sache interessanter: unheimlich. Dorochows Stimme wird schrill.
Er schreit verzweifelt, daß etwas von ihm Besitz ergreift. Eine Art Schleim scheint in das Raumschiff eingedrungen zu sein, schwebt schwerelos durch die Kabine, setzt sich an ihm fest. Kein Schmerz, aber geistige Unterwerfung. Dann Stille. Die Bodenstation ruft Dorochow an. Keine Antwort.
Kiwibin erzählt, daß man Dorochow mit dem Raumschiff sofort heruntergeholt hat. Als er in die Quarantänestation eingeliefert wurde, tat er, als sei überhaupt nichts geschehen. Doch noch bevor er genauer untersucht werden konnte, brach er aus und flüchtete in den Westen. Alles Weitere wisse der DK ja.
Dorian glaubt Kiwibin nicht ganz. Entweder er sagt es ihm auf den Kopf zu oder er behält es für sich, was er vermutet: Vielleicht hat der KGB die Gefährlichkeit des Kosmonauten erkannt, etwas Dämonisches vermutet. Da aber Kiwibin damit nicht fertig wurde, kam man auf den Gedanken, Dorochow in den Westen abzuschieben und es so zu arrangieren, daß sich der erfahrene Dämonenkiller des Falles annimmt. In jedem Fall wird der bauernschlaue Kiwibin dies bestreiten.
Wie dem auch ist, Dorian ist gezwungen, mit Kiwibin zusammen­zuarbeiten.

Umblenden zu Coco:
Nicht erst schildern, wie Coco mit ihren Patienten ein Londoner Krankenhaus erreicht. Sie hat einem Arzt unter Hypnose erzählt, was mit den beiden Leutchen passiert ist (unter normalen Voraussetzungen hätte er sie für verrückt gehalten - so kann er die richtige Diagnose stellen und die entsprechende Behandlung vornehmen). Nun ist Coco ins Laboratorium eines Cytologen vorgedrungen. Sie übergibt ihm das hermetische Gefäß mit der Parasitenprobe. Doch was muß sie erleben, als sie den Wissenschaftler in ihrem Sinn präparieren will: er setzt ihr Widerstand entgegen. Und er entpuppt sich als Olivaro.

Achtung: bitte in Band 44 alles über Olivaros Januskopf nachlesen. Als er Coco als Cytologe erscheint, dreht sich sein Kopf dann plötzlich um 180 Grad - und sie erkennt Olivaro, der als Magus VII. ein kurzes Gastspiel als Fürst der Finsternis gab.
Olivaro gibt aber Coco klar zu erkennen, daß er gar nicht darauf aus ist, sie zu bestrafen (weil sie den DK ihm vorzog), sondern weil er mit ihr zusammenarbeiten möchte. Wie das?
Olivaro öffnet den hermetischen Behälter und beschwört den herauswollenden Parasiten, bannt ihn und läßt ihn dann in einem magischen Feuer vergehen. Dabei gibt er die Erkenntnis von sich: Ja, das ist der Parasit, den er ins Vakuum des Weltraums verbannte.
Coco staunt nicht schlecht. Olivaro erklärt weiter: Es ist schon einige Jahrhunderte her. Wie wir wissen, hat Olivaro einige Schrecken in Petto. Er hält sie in Reserve, um sie gelegentlich auf die Menschheit loszulassen. Wie zum Beispiel Tangaroa (Band 47), der ihm aber zu mächtig wurde und den er deshalb töten mußte. Olivaro hat schon einmal vor Jahrhunderten so einen Reinfall erlebt. Er wollte den Parasiten auf die Menschen loslassen und sie mit dieser Art Pest bestrafen. Aber der Parasit machte keinen Unterschied zwischen Menschen und Dämonen - und außerdem entwickelte er eine beängstigende Intelligenz. Deshalb überlistete Olivaro ihn und verbannte ihn in den Weltraum. Dort glaubte ihn der Dämon für alle Zeiten gut aufgehoben. Er konnte damals ja auch nicht wissen, daß die Menschen so rasche Fortschritte in punkto Weltraumfahrt machen würden. Und was Olivaro seit einigen Jahren befürchtete, ist nun eingetreten. Der Parasit bemächtigte sich eines Weltraumfahrers und kam in dessen Wirtskörper auf die Erde zurück. Nun wird sich der intelligente Parasit an Olivaro rächen wollen.
Olivaro fragt, ob Coco mit ihm zusammenarbeiten will. Schließlich sei es auch im Interesse der Menschheit, daß der Parasit unschädlich gemacht wird. Coco meint, daß Dorian nichts davon wird wissen wollen. Olivaro entgegnet, das er ja nichts davon zu wissen brauche, wer er sei. Er könne Dorian als Cytologe gegenübertreten. Coco stimmt zu.

Achtung: Coco findet nichts an diesem Pakt, denn für sie als ehemalige Hexe heiligt der Zweck mehr noch als für Dorian oder sonst einen Unsterblichen die Mittel. Sie ist cool genug um ihre Emotionen Olivaro betreffend im Zaum halten zu können.

Und so kommt es, daß Coco in Cluebury mit dem "Cytologen" eintrifft, gerade als Chapman die Botschaft überbringt, daß der Secret Service die Dämonenkillerclique nach Maynard's Castle einlädt, um die Lage mit den hohen Tieren zu erörtern.

Zwischendurch bitte in Horror machen, die beständige Bedrohung durch die Befallenen in Actionszenen schildern.

Da zeigt es sich, daß der Secret Service falsches Spiel treibt. Unsere Freunde werden in ihrem Unterschlupf von S.S.-Agenten ausgehoben, der Kollaboration mit den Russen - Kiwibin und seine Leute sind anwesend - beschuldigt und als Gefangene ins Schloß gebracht.
Klar könnte Coco (und noch eher Olivaro alias der Cytologe) die Agenten spielend unschädlich machen. Doch man will ja ins Schloß. Warum also Stunk machen? bitte daran denken, daß Don Chapman von seinen ehemaligen Kollegen nicht entdeckt wird.
Ankunft im Schloß. Dorochow der sein zerfressenes Gesicht hinter der Gummimaske verbirgt - verzieht sich sofort. Der Parasit in ihm, der mit den anderen Kollektiven in telepathischem Kontakt steht, hat sofort die Neuankömmlinge als seine Feinde erkannt. Olivaro erkennt er aber nicht als seinen Erzfeind, weil dieser sich zu tarnen versteht.
Nun bitte die Handlung in eigener Regie weiterführen. Der Parasit sieht seine Zeit gekommen. Vielleicht aus seiner Warte schildern:
Seine Gedanken, wie sehr er in den Jahrhunderten der Verbannung gelitten hat, über der Erde schwebte, so nahe den Menschen, die ihm Nahrung gewesen wären, und die doch unerreichbar für ihn waren. Er konnte sich in der Kälte des Alls nicht entfalten, er konnte aber auch nicht sterben. Und während seines qualvollen Dahindämmern stieg sein Haß gegen seinen früheren Meister Olivaro ins Unermeßliche.
Jetzt hat er Gelegenheit, seine Macht auszudehnen und irgendwann Olivaro zu fordern.
Bitte immer daran denken, die Gruselmomente zu forcieren. Der Stoff bietet dazu Gelegenheit genug, und der Autor hat in der Auswahl der Gags praktisch freie Hand. Nur der rote Handlungsfaden muß verfolgt werden.
Der befallene und klinisch tote Dorochow haucht nach und nach einigen S.S.-Agenten den Parasiten ein. So schafft er sich ein halbes Dutzend bewaffnete Helfer. Außerdem ruft er telepathisch die Befallenen aus Cluebury herbei. Der Parasit will bald die Entscheidung. Er wird Dorochows Körper auch bald verlassen müssen, denn dieser es schon zur Hälfte aufgefressen, oder absorbiert.
Einen letzten Dienst soll ihm dieser Körper aber noch bereiten. Der Parasit hat erkannt, daß die Hexe Coco sein gefährlichster Feind ist (im Gegensatz zu Olivaro tarnt sie sich ja nicht). Da er Coco und Dorian nicht parasitär übernehmen kann - ; sie verschanzen sich hinter Dämonenbannern und Symbolen der Weißen Magie - müssen sie sterben.
Der vom Parasiten am Leben erhaltene Kadaver Dorochows schnappt sich das Beil vom Titelbild und sucht damit Cocos Zimmer auf (Titelbildszene), während gleichzeitig die anderen Helfer in die anderen Räume eindringen und sich den DK vornehmen sollen... Und ins Schloß dringen von allen Seiten die Befallenen aus dem Dorf ein, um das Gebäude und die darin lebenden Menschen in Besitz zu nehmen.
Jetzt kommt das Finale. Cocos Kampf auf Leben und Tod mit Dorochow schildern. Ausgerechnet jetzt, wo sie ihre Fähigkeiten dringend benötigt, lassen sie diese im Stich (Sie hat geistigen Kontakt mit ihrem Sohn - und das schwächt sie und lenkt sie ab. Ihr Sohn erlebt das Grauen mit, sie muß ihn besänftigen und gleichzeitig mit, sie muß ihn besänftigen und gleichzeitig mit dem furchtbar aussehenden Befallenen kämpfen.
Der Autor weiß ja, worauf es ankommt und braucht meine Bevormundung nicht. Er soll nur ein richtiges Spektakel machen. Im Schloß ist die Hölle los. Es geht drunter und drüber. Gerade als Coco und Dorian zu unterliegen drohen, tritt der Cytologe auf den Plan und gibt sich dem Parasiten zu erkennen.
Der Parasit erkennt den verhaßten Olivaro. Der Parasit ist noch nicht stark genug für den Entscheidungskampf, doch sein Haß ist stärker als seine Vernunft. Statt sich in Sicherheit zu bringen, macht er die Flucht nach vorne. Der Parasit zieht alle seine Kollektive aus den Befallenen zurück, formiert sich zu einemmannsgroßen formlosen Klumpen und will sich auf Olivaro stürzen. Doch, wie gesagt, Magus VII. ist stärker. Als sich der Parasit ausdehnt, mit seiner Masse einer Wall um seinen Gegner formt und ihn einhüllen und auffressen will, da läßt Olivaro einen Blitz in ihn fahren. Und während der Parasit in einem unwirklichen magischen Feuer brennt, verschwindet Olivaro, ohne dem DK Rechtfertigung gegeben zu haben.
Dorian ist verständlicherweise ein wenig sauer auf Coco, weil sie hinter seinem Rücken mit Olivaro zusammengearbeitet hat. Doch er muß ihr Argument, daß nur Olivaro mit dem Parasit fertigwerden konnte, schlucken.
Und noch ein Wermutstropfen: Kiwibin behauptet, daß er an der erfolgreichen Bekämpfung des Parasiten den größten Anteil hatte. Er leugnet nach wie vor, daß der KGB den Parasiten den Engländern in den Pelz gesetzt habe, sondern stellt es so hin, daß er, der Dämonenjäger das Ostens, dem Dämonenkiller zu Hilfe gekommen ist. Und er sagt: Hunter, nun stehen Sie in meiner Schuld und werden sich revanchieren müssen.
Diese Aussage soll das Terrain für den nächsten Band ebnen. Es soll also ersichtlich werden, daß Dorian eine Einladung Kiwibins ins Haus steht, in den Osten zu kommen und dort einen Fall zu bearbeiten.
Aber über diese Andeutung hinaus keine diesbezüglichen Aussagen machen.
Der Autor möge auch daran denken, daß einige der Befallenen, daran körperliche Zersetzung in ein fortgeschrittenes Stadium getreten tat, augenblicklich tot sind, als der Parasit ihre Wirtskörper verläßt. Andere wiederum sind noch zu retten - wir wollen ja kein Gemetzel Unschuldiger.
Es sollte auch so gebracht werden, daß Kiwibin nicht in Konflikt mit dem Secret Service gerät, sondern sich unbemerkt absetzen kann. Seine beiden Begleiter wurden Opfer des Parasiten.
Sie sind tot.

Schlußbemerkungen:
In Exposé 29 wurde ausgesagt, daß Dorian Russisch kann. Das nicht nur deshalb, weil er ein Sprachengenie ist, sondern auch deshalb, weil er eine Zeitlang Auslandskorrespondent in Moskau war.

Auch für den Nachfolgeband wichtig: Auch Coco spricht Russisch. Schließlich emigrierte die Familie Zamis einst aus Rußland nach Österreich, und Rasputin war einer ihrer bekanntesten Söhne.

Daten zur Person des
Mr. Kiwibin:
mittelgroß, etwa 1,75 Meter, dunkelhaarig, Vollbart, unbestimmbares Alter (sagen wir, so um die vierzig angesiedelt), stechender Blick, dunkle Augen, großporige Heut, scharfrückige Nase, breite Nasenflügel, schwer zu analysierender Charakter.
Kann sich in punkto Bauernschläue mit einem Chruschtschow messen, hat aber nicht dessen polternde Art, sondern ist stiller, zurückhaltender, was ihn geheimnisvoll macht. Man weiß nie, was er wirklich will, denkt, welche intriganten Fäden er wieder gesponnen hat. Er kann einfach nicht mit offenen Karten spielen - und obwohl er mit Dorian Hunter zusammenarbeitet, deklariert er sich nie.
In Band 29 wollte er Dorian für die Bearbeitung eines Falles in den Karpaten einspannen. Er hätte den DK geradeheraus darum bitten können. Aber was tat er? Er betäubte ihn, schleppte ihn nach Transsylvanien und setzte ihn dort aus.
Dieses Image müssen wir ihm bewahren. Trotzdem soll er eine eher sympathisch gezeichnete Figur sein. Einige Leser haben schon nach seinen ersten beiden Auftritten sein öfteres Auftauchen verlangt.
Er bevorzugt bei seiner Kleidung die Farbe schwarz. Trägt auch oft einen schwarzen Gummimantel (natürlich nicht bei tropischer Hitze).
Mr. Kiwibin (von seinen Landsleuten wird er aber "Genosse Kiwibin" genannt) ist ein Dämonenjäger des Osten unter der Patronanz des KGB. Er ist aber dem Geheimdienstapparat Rechenschaft schuldig - und vielleicht ist auch diese Zwangslage daran schuld, daß er Dorian stets von hinten herum kommt, was ihn verschlagen erscheinen läßt.
In Zusammenhang mit Mr. Kiwibin dürfen keine politischen Aspekte ins Spiel gebracht werden, denn das würde den Rahmen der Serie sprengen. Dennoch kann zwischen den Zeilen zu lesen sein, daß Kiwibin system- und linientreu ist. Die Ausflüge in den Westen verführen ihn nicht zur Dekadenz, wie er sagen könnte.
Selbst die Tatsache, daß Kiwibin Dorian gelegentlich übers Ohr haut, kann nicht verhindern, den sich zwischen den beiden so unterschiedlichen Männern mit dem gleichen Ziel eine Freundschaft bildet.
Man ist mit Mr. Kiwibin per Sie.

Zur Einleitung - Zum ersten Teil - Zur Übersicht

Kommentare  

#1 Andreas Decker 2014-03-14 16:16
Ich habe diesen Roman damals gelesen und vor ein paar Jahren noch einmal in der Zaubermond-Buchausgabe. Und ich habe nicht die geringste Erinnerung daran :D Kein gutes Zeichen.
#2 Thomas Mühlbauer 2014-03-14 18:03
Man bekommt manchmal den Eindruck, als wolle Dorian den Puppenmann unbedingt loswerden. Nach seinem Einsatz als lebende Magensonde in DIE SCHLANGENGRUBE schon wieder so ein Stunt, der Chapmann in Lebensgefahr bringt. Jagen wir den Kleinen einfach mal alleine und ohne wirklichen Schutz durch ein Dorf voller Besessener und bissiger Hunde - und nur, weil man nicht fähig ist, Chapman den einen Kilometer bis zum Ziel Maynard's Castle zu fahren.

oder

Wie sollte Donald Chapman es nach seinem ersten Besuch in Cluebury von dort alleine und bei seiner Größe zurück nach London geschafft haben?

Ein Roman mit haarsträubenden Fehlern. Und so richtig gruselig ist das Ding nun auch nicht.

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