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Eine Legende wird vierzig Jahre alt - Die Dämonenkiller-Chronik 71

Dämonenkiller zum 40.Eine Legende wird 40 Jahre alt
Die Dämonenkiller-Chronik (71. Teil)

Aus Anlass des vierzigjährigen Jubiläums der Dämonenkiller-Serie habe ich eine Chronik erstellt, die sich mit der Geschichte der Serie beschäftigt.

Heute beschäftigen wir uns mit dem Dämonenkiller-Exposé 97, das Ernst Vlcek am 30. Januar 1976 für seinen Autorenkollegen Walter Appel alias Earl Warren geschrieben hat. - Viel Spaß beim Lesen...


97TOR DES TODES
TÜR INS VERDERBEN
Dämonenkiller 97
Schauplatz: London
Zeit: 2. Dezemberwoche
Autor: Warren-Appel
Termin: 24.3.1976

Titelbild: 3357 AK
Auf violettem Hintergrund bronzener Türklopfer, einen Kopf darstellend. Es scheint ein Löwenkopf zu sein, aber genau ist das nicht zu erkennen, weil wie doppelbelichtet ein Totenkopf darüber ist. Durch das Löwenmaul ist ein gußeiserner Ring gezogen, der eine Maserung wie eine Kordel hat. Der Klopfer an dem Ring besteht wieder aus einem (viel kleineren) Tierkopf. Das Bild sieht mir nach einer Fotomontage aus.

Luguris Lage in einem Prolog schildern:
Während der Erzdämon überall in der Welt seine Schandtaten begeht, hat er nebenbei noch Zeit, Dorians Aktivitäten zu beobachten. Es scheint ihm, als wolle der DK untertauchen und treffe dazu die Vorbereitungen. Das paßt Luguri gar nicht. Das will er verhindern.
Dorian Hunter steht auf seiner Abschußliste an erster Stelle, doch ist wegen des Ys-Spiegels nicht an ihn heranzukommen. Luguri trauert den vielen Gelegenheiten nach, die Hekate und die anderen Dämonen der Schwarzen Familie versäumt haben. Sie haben solange gewartet, bis der DK zu mächtig wurde.
Luguri erkennt, daß es nur eine Person gibt, die an Dorian herankommt: Coco. Also müßte eine Intrige spinnen, die Coco soweit bringt, daß sie Dorian den Garaus macht.
Die dämonischen Berater des Erzdämons halten einen solchen Plan für undurchführbar. Die Liebe dieser beiden ist zu stark.
Nichts ist stärker als das Böse, faucht Luguri wütend. Ihm wird schon irgendwas einfallen. Er braucht nur Zeit. Er muß also etwas anstellen, das es Dorian unmöglich macht, einfach in der Versenkung zu verschwinden.
Das wäre ein Ding, könnte man das Kind des Dämonenkillers entführen. Luguri könnte im Austausch den Ys-Spiegel bekommen. Aber leider ist dieser Plan auch nicht durchführbar. Coco hat das Balg zu gut versteckt - und es durch Weiße Magie zusätzlich geschützt.
Wann das Haus noch stünde, in dem das Kind geboren wurde, könnte man dort eine Beschwörung versuchen... aber das ist einen Tag nach der Geburt des Kindes abgebrannt (Band 50). Nein, Luguri sieht keine Möglichkeit, den DK auf diese Weise zu treffen.
Aber er kann ihm dennoch die Hölle heißmachen.
Kinder so heißt das Zauberwort. An ihren Kindern sind die Menschen am leichtesten verwundbar.
Aber wie kann man sicher sein, daß der DK etwas für Kinder anderer etwas riskiert? fragen die Dämonen.
Man muß dem DK eben die Verantwortung aufzwingen. Das ist ganz leicht. Und Luguri unterbreitet seinen Plan, wie man ihn von der Suche nach Hermes Trismegistos Macht abhalten kann.
Die Dämonen lauschen Luguri gebannt und feiern ihn dann als den Größten, den Genialsten, den Teuflischsten.
Eine Mutter merkt, daß mit ihrem Zweijährigen irgendetwas nicht mehr stimmt (geb. am 27. Oktober). Der Bub legt euch ein zu seltsames Verhalten an den Tag. Er ist auf einmal aggressiv, reißt seinem Teddybären den Kopf ab, sticht dem Kaspar die Glasaugen aus, bewirft seine Eltern mit Bausteinen und zerrt das gleichaltrige Nachbarkind an den Haaren... etc... ist kaum, stopft dafür allen möglichen Dreck in sich hinein und gibt seltsame Laute von sich, die einer fremden, unheimlichen Sprache entstammen könnten. Alle Symptome von Besessenheit zeigen.
Der Zweijährige (ebenfalls am 27. 10. geb) einer anderen Mutter hat dieses Stadium schon hinter sich. Bei ihm machen sich jetzt physische Leiden bemerkbar. Er hat Höchsttemperatur, dann befällt ihn schlagartig Schüttelfrost, er ist kalt wie ein Fisch, er transpiriert eine gelbliche Flüssigkeit, seine Augen trüben sich, werden milchig, die Iris scheint zu verblassen.
Die besorgte Mutter geht mit ihrem Kind noch in dieser Nacht in ein Krankenhaus. Den Ärzten dort ist diese "Krankheit" nicht unbekannt. Sie haben schon zwölf solcher Fälle in Behandlung. Alles Zweijährige aus allen Teilen Londons und Umgebung, die eines gemeinsam haben: alle wurden am 27.10. geboren.
Der Fall macht Schlagzeilen und erreicht seinen vorläufigen Höhepunkt, als alle dreizehn Kinder auf einmal verschwinden. Sie sind auf einmal nicht mehr da. Eine Krankenschwester will zur fraglichen Zeit einen Typ wie Luguri gesehen haben.
Der Fall scheint klar: Kidnapping.

In der Jugendstilvilla hat man natürlich davon gehört. Man vermutet sofort, daß Dämonen dahinterstecken, vor allem die Beschreibung des vermutlichen Täters läßt diesen Schluß zu.
Und Coco und Dorian ist natürlich auch aufgefallen, daß diese dreizehn entführten Kinder am selben Tag wie ihr Sohn geboren wurden. Das kann kein Zufall sein. Aber was bezweckt Luguri damit? Coco ist sicher, daß ihr Kind gut aufgehoben ist. Ein Gedankenkontakt zwischen ihr und ihrem Sohn kann geschildert werden. Er ist wohlauf. Ihn aufzusuchen wagt Coco nicht - denn vielleicht bezweckt Luguri gerade das.
Trotz Cocos Versicherungen ist Dorian in Sorge. Es scheint, daß Luguri etwas gegen ihr gemeinsames Kind plant. Dorian möchte es am liebsten in seine Obhut nehmen, es ihn seiner Nähe wissen, um es beschützen zu können...
Da Coco dem nicht zustimmt, und er also nichts tun kann, will er sie verlassen, um sich mit Unga und Magnus Gunnarsson zu treffen. Die drei wollen ja gemeinsam auf die Suche nach den Geheimnissen des Hermes Trismegistos gehen.
Da platzt die Bombe. Im TV wird durchgegeben, daß sich der Entführer gemeldet hat. Die Fernsehgesellschaft kündigt sogar ein Interview mit ihm an. Kameraleute treffen sich mit ihm an einem geheim gehaltenen Ort...
... von wegen Geheimhaltung: Polizisten sind den Fernsehleuten auf den Fersen und lauern in sicherer Entfernung, als das Interview mit dem Kidnapper stattfindet...
Coco und Dorian sehen auf dem Bildschirm nur eine schattenhafte Gestalt. Der Statur nach muß es aber Luguri sein. Vielleicht bekommen die Zuschauer sogar für Sekundenbruchteile sein Gesicht zu sehen.
Luguri sagt sinngemäß: Die dreizehn Kinder sind in seiner Gewalt. Das Leben der Kinder liegt in Dorian Hunters Händen. Wenn Dorian Hunter seine Forderungen nicht erfüllt, dann müssen die Kinder ster­ben.
... als sich die Polizisten auf den Entführer stürzen wollen, ist dieser auf geheimnisvolle Weise verschwunden, als hätte ihn der Erdboden geschluckt.
Dorian ist wie vor den Kopf geschlagen, als er Luguris Ulti­matum hört. Dorian kann sich vorstellen, wie sich nun alle Welt auf ihn stürzen wird, um von ihm zu verlangen, daß er alles tut, um das Leben der Kinder zu retten. Dabei weiß er gar nicht, was Luguri von ihm will.
Vielleicht den Spiegel, meint Coco. Ist es so, müsse Dorian auf den Ys-Spiegel verzichten, um die Kinder zu retten. Doch Dorian hat stichhaltige Gegenargumente.
1. wird Luguri die Kinder auch nicht am Leben lassen, wenn er die Forderungen erfüllt. Wer glaubt schon den Versprechungen eines Dämons?
2. würde der (von Dorian noch nicht ganz erforschte) Ys-Spiegel Luguri solche Macht geben, daß er damit die Welt aus den Angeln heben könnte - zumindest nimmt Dorian das an, denn er kennt noch nicht alle Möglichkeiten des Spiegels, hat aber immerhin (Band 93) in einer Vision gesehen, wie Luguri mit dem Spiegel vor 6500 Jahren die Stadt Ys im Meer versinken ließ.
3. wäre es sein Tod, würde er sich jetzt von dem Spiegel trennen.
Es bleibt also nur die Möglichkeit, die Kinder zu suchen.
Coco und Dorian ziehen aus der Jugendstilvilla aus, bevor diese von der aufgebrachten Menge belagert wird. Starke Polizeieinheiten müssen einschreiten, bilden einen Schutzwall um das Anwesen, damit der Mob die Jugendstilvilla nicht stürmen kann. Sullivan und Miß Pickford haben ihre liebe Not.

Coco und Dorian suchen bei den Freaks in Soho Unterschlupf. Den kann der Autor frei wählen, weil wir sagen, daß die Freaks ein neues Hauptquartier haben.
Sie haben auch einen neuen Anführer. Es ist eine Frau.
Myrtle Williams, ehemalige Hexe, aus der Schwarzen Familie verbannt, unbestimmbaren Alters; an sich eine schwarzhaarige Schön­heit, wächst ihr jedoch unterhalb der Brüste ein parasitärer Zwil­ling heraus, der etwa einen Meter lang ist und zwanzig Pfund wiegt.
Der Parasit ist knochig, der Kopf nicht zu sehen, ist in Myrtles Körper, seine Beine hat sie sich um die Schulter gelegt, die Hände  sind um ihre Hüfte geschlungen - in dieser Pose ist sie meist anzutreffen.
Sie muß alles mögliche anstellen, um den parasitären Zwilling (geschlechtslos) einzuschläfern oder zu betäuben. Ist er nämlich wach, so nagt er an ihren Eingeweiden, was ihr unglaubliche Schmerzen verursacht und ihr das Gefühl gibt, bei lebendigem Leib aufgefressen zu werden.
Coco und Dorian spannen die Freaks für ihre Nachforschungen ein. Dabei kommt es zu Zwischenfällen mit Dämonen. Dies nach eigenem Gutdünken in Episoden schildern.
Wann immer ein Freak auf eine heiße Fährte gelangt, wird er das Opfer von Luguris Dämonen, oder von diesem selbst.
Ein Freak überlebt einen solchen Anschlag. Er kann sich noch im Hauptquartier melden und sagen, wo er sich aufhält. Sofort eilen Coco und Dorian in sein Versteck, irgendwo am Stadtrand in einem Schuppen am Themseufer.
Der Freak ist übel zugerichtet. Während Coco und Dorian mit ihm reden, sehen sie, daß er von gelb-leuchtenden Würmern bei lebendigem Leib aufgefressen wird. Beschwörungen helfen da nichts mehr. Der Freak will sagen, wo er war und auf was für eine Spur er gestoßen ist, doch das gelingt ihm nicht mehr, Würmer, die er beim Sprechen mit den Zähnen zermatscht, kriechen ihm aus dem zerfressenen Mund. Er spricht nur immer wieder von einer Tür, durch die man muß... Und vor seinem Ableben weist er ein Foto vor: Es zeigt den Türklopfer vom Titelbild - einen bronzenen Löwenkopf.
Als Dorian länger darauf blickt, wird aus dem Löwenkopf ein Totenschädel. Das ist das Tor des Todes.
Dennoch, man muß die Tür finden, den sie scheint den Weg zu den Kindern zu weisen. Nun konzentrieren sich die Nachforschungen des Dämonenkillers und seiner Gefährtin auf einen solchen Türklopfer. Mystery Press und Fred Archer werden eingeschaltet.
Die Freaks rasen, verstärken ihre Bemühungen, denn sie wollen ihren toten Kumpel rächen, besonders den, der von den Würmern aufgefressen wurde.

Da meldet Sullivan, daß er in irgendeinem Nachschlagwerk über englische Adelsgeschlechter und Schlösser etwas gefunden hat. Er trifft sich mit Dorian und Coco an einem geheimen Ort - es war schwer genug, die Jugendstilvilla zu verlassen und dann die Verfolger, Reporter und andere Adabeis, abzuschütteln.
Sullivan taucht mit einem uralten Wälzer auf, den er in Dorians Reliquiensammlung gefunden hat. Darin sind vier Schlösser verzeichnet, die vor einigen hundert Jahren vom selben Meister gebaut wurden. Dieser Architekt und Baumeister hatte die Marotte, in jedem seiner Schlösser an irgendeiner Tür sein Siegel anzubringen - einen Löwenkopf. Und er brachte sein Zeichen als Türklopfer an. Eine Abbildung befindet sich in dem Buch, sie deckt sich mit Dorians Foto.
Der Haken an der Sache ist nur, daß nicht bekannt ist, an welcher Tür der Klopfer angebracht ist. Der Meister machte ein Ge­heimnis daraus und ließ selbst seine Bauherrn im unklaren; sie be­trachteten als Sport, jene Geheimtür zu finden.
Weitere Recherchen ergeben, daß dieser Baumeister ein Dämon gewesen sein könnte. Er kann aber nicht mehr leben, denn nach Fertig­stellung seines vierten Bauwerkes, wurde er verbrannt.
Dorian und Coco finden sich erst einmal damit ab, daß sie alle vier Schlösser abklappern müssen. Das heißt, es existieren deren nur noch drei, denn eines ist irgendwann mal abgebrannt.

Die Zeitungen bringen die Entführungsgeschichte groß heraus. Neben den Fotos der 13 Zweijährigen, kann sich auch Dorian bewundern. Es ist ein gutes Foto von ihm, wenn er auch unvorteilhaft darauf aussieht: dämonisch, brutal, erzschurkisch. Aber anhand des Zeitungsfotos würde ihn jedermann auf der Insel erkennen.
Also muß Dorian sein Aussehen retuschieren: er rasiert sich den Bart ab. Coco meint, ohne das Gestrüpp im Gesicht sehe er gleich viel besser und jünger aus.
Von hier an ist der DK also bartlos!

Coco und Dorian in Wales, verschaffen sich durch falsche Angaben Zutritt und erschleichen das Vertrauen des Verwalters. Coco verspürt keine dämonische Ausstrahlung und meint, hier seien sie falsch. Dorian aber macht sich erst einmal über die Chronik her. Darin steht, daß es einem der Besitzer gelungen sei, die Geheimtür zu finden. Aber: er hat das nicht lange überlebt, ist eines grauenvollen Todes gestorben. Wahrscheinlich durch Einflüsse des Dämonischen.
Doch Coco glaubt, daß in diesem Schloß längst nichts mehr dämonisch ist. Sie revidiert aber bald ihre Meinung. Als die beiden in die unterirdischen Gewölbe eindringen, da schlägt eine Alarmglocke in ihrem Kopf an: Sie nähern sich einem Dämonennest - und dann ist sie sicher: Hinter dieser einen Wand ist was Unheimliches, das eine fast physisch spürbare Ausstrahlung hat.
Seltsam, daß diese Mauer in keinen Unterlagen verzeichnet war. Dorian heuert zwei Taglöhner an, um die Mauer abtragen zu lassen.
Dahinter lauert der Adelige, der die Geheimtür gefunden hat und sich selbst einmauerte, um das Geheimnis zu bewahren (das könnte in einer Szene geschildert werden). Er wurde in seinem Loch zu einem Untoten, zu einem Wächter der Geheimtür. Einen der Taglöhner killt er durch seinen tödlichen Griff, dann vergeht er in den Flammen von Dorians Pyrophorkugeln, die er mit seiner Signalpistole verschießt.
Unsere Dämonenjäger finden die Geheimtür.
Da ist auch der bronzene Löwenkopf. Die Spannung wird unerträglich als Dorian die in den Angeln quietschende Tür öffnet. Eisige Schwärze Schlägt ihn entgegen. Das Dunkel flößt ihm Angst ein, treibt ihn an den Rand des Wahnsinns. Das ist eine Falle! Doch der DK ist nicht verloren. Der Ys-Spiegel, den er bei sich trägt, rettet ihn. Jetzt erkennt er wieder mal, was er an ihm hat. Doch Coco ist dem geballten Bösen, das das Dunkel darstellt, nicht gewachsen. Sie wäre davon überwältigt worden - ein geistiger Aufschrei ihres Sohnes zeigt ihr, daß auch er, obwohl Tausende von Kilometern von ihr getrennt. in Mitleidenschaft gezogen wird.
In einer Art aufgezwungener Selbstzerstörung will sich Coco in das Dunkel stürzen. Doch Dorian verhindert das. Der Ys-Spiegel gibt ihm die Kraft, sich allen Einflüssen zu entziehen. Er wäre auch gerne in das Dunkel eingedrungen, um es zu erforschen. Doch aus Rücksicht für Coco unterläßt er es. Er glaubt sowieso nicht, daß hier die Kinder sind.

Archer, Sullivan und die Freaks hatten die Aufgabe, die anderen beiden Schlösser zu untersuchen. Auch diese beiden Gruppen hatten Erfolg, fanden die Geheimtüren. Doch sie mußten einen hohen Preis zahlen. Fred Archer hat es erwischt, er kam in den Bann des bösen Dunkels. Ein Freak konnte das Schlimmste verhindern und Archer aus dem Gefahrenbereich retten. Doch sein Körper ist in eine scheintote Starre verfallen. Also: Hinter jeder Geheimtür hat das böse Dunkel gelauert. In Sullivans Gruppe erwischte es einen Freak, der verschwand in dem Dunkel spurlos.
Dorian findet ihn in der Nähe der Ruine des abgebrannten vierten Schlosses, die jedoch hundert Kilometer von dem Gebäude entfernt ist, durch dessen Geheimtür er verschwunden ist. Der Freak scheint den Verstand verloren zu haben. Er plappert sinnloses Zeug aber er faselt auch von dreizehn Kindern. Hat er sie etwa in der Ruine gefunden?
Coco hat Archer zu hypnotisieren versucht, sie hat auch eine Beschwörung angestellt. Damit konnte sie ihn ein wenig beleben, zumindest soweit, daß er einige Worte von sich gab. Und auch er faselt etwas von den Kindern.
Hat er sie durch das Dunkel der anderen Geheimtür gesehen?
Dorian will nun die Ruine des abgebrannten Schlosses durchsuchen. Sullivan und die Freaks und Coco sind bei ihm. Sullivans Hexenschuß (der sollte wieder mal erwähnt werden) macht sich bemerkbar, als man in die Ruine vordringt. Unheimliche Atmosphäre schildern. Dem Autor ist praktisch alles erlaubt. In der Ruine nisten die Mächte der Finsternis, darüber kann es keinen Zweifel geben. Aber menschliche Dämonen sind nicht anzutreffen. Nur alles mögliche Getier kreucht und fleucht herum und macht unseren Helden das Leben schwer.
Nach einigen bestandenen Abenteuern findet Dorian im tiefsten Teil des (fast unversehrten) unterirdischen Gewölbes die gesuchte Tür. Als er den Türklopfer anstarrt, da schimmert ein grinsender Totenschädel hindurch. Doch Dorian läßt sich nicht irritieren.
Er weiß nun, daß zwischen den vier Todestüren ein Zusammenhang besteht, eine Verbindung, denn wie kam der Freak sonst in dieses Gebiet? Dorian öffnet die Tür - wieder schlägt das nackte nacht­schwarze Entsetzen heraus. Dorian schließt die Tür sofort wieder, um seine Kameraden nicht zu gefährden. Er hat ja den Ys-Spiegel.
Und er weiß nun, daß er durch das Tor des Todes muß. Das ist der einzige Weg, der zu den Kindern führt. Er schlägt alle Warnungen in den Wind und geht durch die Todestür. Sein Ys-Spiegel muß eine unheimliche Abwehrkraft entwickeln, um seinen Träger vor dem bösen Dunkel zu schützen. Es ist, als ob das Dunkel aus den Seelen von tausend Gemarterten besteht, die sich an dem Eindringling rächen wollen.
Dorian dringt weiter vor. Er kommt in unheimliche Räume. Und in einem Verlies findet er ein Foto von einem der entführten Kinder. Es ist, als sei hier das Foto an Kindes statt gefangen. Es ist ein magisches Foto, denn das Bild bewegt sich, in jeder Sekunde zeigt es eine andere Bewegungsphase des Kindes. Es kriecht auf allen vieren über einen glitschigen Steinboden. Dorian nimmt das Foto an sich. In anderen Verliesen findet er die zwölf weiteren Fotos.
Auf jedem Bild ist zu sehen, wie sich ein Zweijähriger irgend etwas außerhalb der Abbildung nähert.
Und dann kommt Dorian in einen Raum mit einem schwarz-magischen Kreis, um den herum dreizehn primitiv wirkende Tonpüppchen angeordnet sind. Und auf einem Bild ist nun zu sehen, wie eines der Kinder ein Gegenstück einer solchen Tonpuppe erreicht. In dem Raum, in dem Dorian ist, ist das Kind aber nicht zu sehen.
Der Dämonenkiller denkt sofort an einen Bildzauber. Er ahnt auch, was passieren soll. Jede Puppe in diesem Raum steht für eines der entführten Kinder. Jede Puppe hat ein Gegenstück, das mit diesen hier in magischer Verbindung stehen. Die Kinder sollen nun jedes ihre magische Puppe finden... sie werden damit spielen... ihr vielleicht Arme und Beine und Kopf ausreißen, abbeißen, sie mit irgendwelchen Werkzeugen traktieren... Kinder tun das eben - und sich damit selbst töten!
Das ist Luguris teuflischer Plan.

In einer Einblendung aufzeigen, wie der Erzdämon in dem Raum mit den Kindern ist, die sich auf verschlungenen Wegen den Puppen nähern. Er feuert sie an, ja, holt euch nur eure Spielzeuge...

Dorian sieht auf einem Foto, wie eines der Kinder sich eine und zwar seine, Puppe grapscht. Schnell sucht Dorian das Gegenstück aus dem magischen Kreis heraus - nimmt die Puppe an sich.
Auf dem Foto sieht er, wie das staunende Balg feststellen muß, daß sich die Puppe zwischen seinen Händen in Nichts aufgelöst hat. Luguri heult auf. Auch das Kind verschwindet von dem Foto. Dorian vermutet, daß es dadurch Luguris dämonischem Bann entkommen ist.
Nun feuert Luguri die Kinder noch mehr an. Sie sollen mit ihren Seelenpuppen spielen, sie vernichten, bevor Dorian sie retten kann.
Doch der DK weiß Bescheid, nimmt nacheinander die Puppen an sich - er muß jedoch jedesmal warten, bis das Kind das dazugehörige Gegenstück berührt hat - und rettet so die Kinder.
Diese Rettungsaktion wird jedoch durch alle möglichen Dämonen erschwert, die sink Luguri in seiner blinden Wut auf Dorian hetzt. Doch der DK kennt in dieser Situation keine Skrupel mehr, den Ys-Spiegel einzusetzen. Immerhin geht es um das Leben von dreizehn unschuldigen Kindern.
Er hebt (wie in Exposé 93 beschrieben) den Spiegel hoch, vor sein Gesicht, mit der Intelligentia-Seite gegen seine Feinde. Die Intelligentia-Seite soll das Böse vernichten. Und das geschieht auch. Die heranstürmenden Dämonen werden von der Spiegelfläche magisch angezogen, streben darauf zu, dabei immer kleiner werdend, bis mikrospisch, und dann mit freiem Auge nicht mehr auszumachen sind.
Die unbändigen und von Dorian noch nicht restlos kontrollier­baren Macht des Spiegels zeigt aber auch einige unerfreuliche Neben­wirkungen.
Eine davon resultiert daraus, daß, wenn Dorian die eine Seite dem Feind zeigt, die andere Seite des Ys-Spiegels auf sein Gesicht weist. In diesem Falle schaut er geradewegs in das Dämonium-Sigill hinein. Das versetzt ihm eine gehörige Ohrfeige, und zwar eine wahre Kettenreaktion von geistigen Ohrfeigen, das tut Dorian ganz schön weh. Aber er beißt die Zähne zusammen, hält durch, bis er alle Kinderpuppen an sich gebracht hat.
Indem der Spiegel Kräfte entfesselt, zehrt er auch gleichzeitig an Dorians Substanz. Der DK fühlt sich immer schwächer werden. Taumelt wie blind weiter, versucht, den Spiegel zu desaktivieren, während er noch von Dämonen attackiert und ordentlich traktiert wird... Irgendwann senkt sich Vergessen über seinen Geist.
Da nun das böse Dunkel hinter dem Todestor ausgelöscht ist, können Dorians Freunde ihm zu Hilfe kommen. Sie schleppen den Bewußt­losen ins Freie. Da werden sie Zeuge eines phantastischen Phänomens. Coco vermutet, daß diese Erscheinungen auf das Wirken des Ys-Spiegels zurückzuführen sind - womit sie recht hat: Der Himmel scheint sich aufzutun. Ein blitzförmiger Riß spannt sich über das Land, durch den man in eine irreale Welt hineinzuschauen scheint... wie in eine andere Dimension.
Dorian kommt in einem Bett in der Jugendstilvilla zu sich. Er ist noch nicht wieder hergestellt, fühlt sich schwach, wie gerädert und geistig benebelt. Er ist sehr mitgenommen - zum einen durch die Attacken der Dämonen, zum anderen, weil der Ys-Spiegel an ihm gezehrt hat. Sein Gesundheitszustand ist besorgniserregend.
Man berichtet ihm, der keine Anteilnahme zeigt, ziemlich apa­thisch ist, daß die dreizehn Kinder plötzlich wieder in ihren Bettchen im Krankenhaus aufgetaucht seien. Dorian hat das erwirkt, als er die Puppen, die ihren Tod bedeuten sollten, an sich genommen hat. Damit waren die Kinder aus Luguris Gewalt - und sie materia­lisierten an dem Ort, von dem sie entführt worden waren. Die Kinder sind wohlauf - Dorian ist der Held des Tages.
Wieso? Ganz einfach: Alle Welt hörte, wie der Kidnapper im TV sagte, daß nur Dorian die Kinder retten könne, und nun, wo sie wieder da sind, schließen alle daraus, daß Dorian Hunter dies bewerkstelligt hat. Logisch, nicht?
Diese Publicity paßt dem DK nicht, aber er ist viel zu down, um sich Gedanken darüber zu machen. Er murmelt davon, daß er zu der Verabredung mit Unga und Magnus Gunnarsson müsse. Man müsse das Rätsel des Hermes Trismegistos lösen - wobei immer noch nicht klar ist, welche Rolle Magnus G. spielt.
Zunächst stellt sich ein neues Rätsel: Das Telefon läutet, Coco geht ran. Sie hört Dorians Stimme. Und der Anrufer sagt auch, er sei Dorian, und er müsse mit Coco reden. Und er sagt wörtlich: Erschrick nicht, Coco, sorge dich nicht um mich. Ich bin nicht tot.  Ich lebe!
Na, und ob Coco erschrickt. Wie kann Dorian sie anrufen, wann er hier im Bett liegt? Sie sagt: Einen Moment, bitte. Und gibt Dorian den Hörer. Dorian meldet sich. Du... du... DU? Ich? oder so ähnlich hört er seine Stimme aus dem Hörer stottern, dann ist die Verbindung unterbrochen. Dem Anrufer muß es so ergangen sein, wie es jedem ergehen würde, der glaubt, mit sich selbst zu telefonieren.
Keine weiteren Aussagen mehr machen, keinerlei Vermutungen über den Anrufer anstellen.
Nur noch aussagen, daß Fred Archer wieder wohlauf ist.

Zur Einleitung - Zum ersten Teil - Zur Übersicht

Kommentare  

#1 Andreas Decker 2014-05-28 11:28
Schrecklicher Unsinn von A-Z. Luguri gibt eine Pressekonferenz im Park. Ein echter Tiefpunkt der Serie.

Da fällt es überhaupt nicht ins Gewicht, dass im Roman immer alle in ihre Einzelteile zersetzt werden, wenn sie die Tür aufmachen. Nur Archer nicht. Und nicht, weil das ein Teil des Plots wäre, sondern nur weil er zum Stammpersonal gehört und darum nicht sterben kann.
#2 Thomas Mühlbauer 2014-07-23 20:53
Coco war erkältet, trug einen dicken Schal um den Hals und putzte sich dauernd die Nase.

Erkältet? Schal? Nase putzen? Eine Hexe mit unglaublichen Fähigkeiten, die nur einmal in hundert Jahren auf die Welt kommt, muss sich mit einer Erkältung herumschlagen? Wir können mal eben so die Zeit manipulieren oder magische Fallen entschärfen oder Scheinkörper bilden, aber gegen eine Triefnase sind wir hilflos...?! Coco hatte zu diesem Zeitpunkt den Großteil ihrer magischen Kräfte wieder erlangt - und da soll es nicht für einen einfachen Heilzauber reichen...?

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