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Eine Legende wird vierzig Jahre alt - Die Dämonenkiller-Chronik 85

Dämonenkiller zum 40.Eine Legende wird 40 Jahre alt
Die Dämonenkiller-Chronik (85. Teil)

Aus Anlass des vierzigjährigen Jubiläums der Dämonenkiller-Serie habe ich eine Chronik erstellt, die sich mit der Geschichte der Serie beschäftigt.

Ernst Vlcek schrieb das Dämonenkiller-Exposé 111 für Dirk Hess alias Derek Chess, der den dritten Teil des Bayrischen Wald-Zyklus verfassen durfte. Viel Spaß beim Lesen…


111GEISTERSTUNDE
DAS SPUKSCHLOSS
Dämonenkiller 111
Schauplatz: Bayrischer Wald
Zeit: 3. Septemberwoche
Autor: Hess-Chess
Termin: 30.06.76

Titelbild: AK 6040
Szene aus der Froschperspektive, aus einer Grube gesehen, um die sich blutrote Erdhügel häufen. Hoher Eisenzaun vor einer alt-grauen Villa mit hohen Fenstern, Mitteltrakt turmartig-dreistöckig. Fledermäuse vor Vollmond.
Über dem Haus schwebt eine überdimensionale Geistererscheinung, mit einem Nachthemd oder Totenhemd bekleidet, die Krallenhände sind besitzergreifend gereckt, das knochige Gesicht grauenhaft verzerrt, aus aufgerissenem Maul ragen Reißzähne. Graue Haarsträhnen stehen vom Kopf ab. Es ist nicht ersichtlich, welchen Geschlechts diese Geistererscheinung ist.
Wir sagen in dem Roman aus, daß es sich um die Inkarnation der triebhaften ES von den hundert Opfern handelt, die das Medium Margot in sich aufgenommen hat.

Situation:
Es ist bekannt, daß Luguri im Bayrischen Wald ein riesiges Reservat für die Dämonen einrichten will. Die Bewohner dieses Gebietes sollen zu Dämonendienern werden. Bisher ist von den schrecklichen Geschehnissen in diesem Landstrich noch nicht viel nach draußen gedrungen, weil Luguri alle verantwortlichen Stellen in seine Gewalt gebracht hat.
Dies soll in diesem Roman zum Ausdruck gebracht werden. Es dringen zwar Gerüchte über die Donau, Zeitungen berichten gelegent­lich über seltsame Vorgänge, doch allgemein hält man diese Berichte für Zeitungsenten. Dirk Hess hat Gelegenheit, als Nebenhandlung die Geschichte eines Reporters aufzuzeigen, der den Gerüchten nachgeht. Wer über die Donau aufs nördliche Ufer kommt, der wird bald merken, daß hier vieles nicht mit rechten Dingen zugeht.
Doch die großen Schrecken, die der Stoff für unsere Haupt­handlung sind, spielen sich doch im verborgenen ab. In den größeren Orten scheint der Alltag normal abzulaufen. Man merkt den Polizisten, den Bürgermeistern und anderen Beamten und verantwortlichen Personen nicht an, daß sie von Dämonen besessen sind, oder von diesen zumin­dest überwacht werden. Wer gegen die Interessen der Dämonen handelt, oder ihnen sonst wie in die Quere kommt, wird übernommen oder eli­miniert.
Luguris Bastarde haben einen regelrechten Sicherheitsring um den Bayrischen Wald gelegt. Jeder darf das Gebiet betreten, aber die wenigsten (und nur Ahnungslose) dürfen wieder hinaus.
Das müssen wir herausstellen, denn sonst fragen sich die Leser, warum man in der großen, weiten Welt nichts gegen die dämo­nischen Vorgänge unternimmt.
Der Schwerpunkt der Handlung soll diesmal auf zwei Themen liegen. 1. soll aufgezeigt werden, was aus dem Medium Margot und dem geball­ten ES wird. 2. wollen wir auf Chapmans Schicksal näher eingehen.
Unga, Coco und Burian spielen keine tragenden Rollen. Handlungs­träger sind Abi Flindt-Margot Artner einerseits und Dorian(in Ver­kleidung)-Chapman (im magischen Katzenfell) andererseits.
Wenn ich Katzenfell schreibe, so meine ich natürlich, daß die Beine und der Schädel noch dran sind. Chapman ist in den Körper eingenäht, das Tier soll ja echt und lebendig wirken.
Coco, Unga und Burian sind auf einem Sattelschlepper mitgefah­ren, der Blutschalen-Menhire befördert.
Dorian ist noch immer die Runenhexe (s. Titelbildbeschreibung 110), die Tamara Kublajin heißt, hat Chapman-Katze bei sich.
Abi Flindt ist mit Margit Artner unterwegs, in deren Schlepp­tau sich hundert willenlose Sklaven befinden, deren ES Margot in sich gespeichert hat. Vorerst glühen die Augen des Mädchens nur, aber man ahnt, daß sie sich noch mehr verändert wird und einige Schrecken auslösen wird.

Handlung:
Damit beginnen, wie ein Reporter in seinem Wagen auf einer Donau­brücke nahe von Straubing aufs nördliche Ufer übersetzen will.
Es ist Nacht. Er will den Gerüchten nachgehen, die von Geister­erscheinungen, von unerklärlichen Totenfällen und von menschenfres­senden Wölfen (das war Thema von 109) berichten.
Da sieht er vor sich auf der Brücke eine Leuchterscheinung, die menschliche Gestalt hat, an der aber keine Einzelheiten (wie ein Gesicht) zu erkennen sind - sie leuchtet eben, wirkt unfertig, ein Gespenst par excellence. Der Wagen vor ihm bremst abrupt, der Reporter muß seinen Wagen verreißen. Es stellt sich heraus, daß der Wagen vor ihm gar nicht abgebremst hat, sondern gegen die Geistererscheinung stieß und davon wie von einer Wand abprallte.
Ein Geheul bricht los. Die Geistererscheinung hebt das defor­mierte Wrack in die Höhe und schleudert es in die Donau. Danach löst sie sich auf. Der Reporter meint zu träumen. Außer ihm hat es keine Zeugen gegeben. Das Autowrack ist in der Donau verschwun­den. Reporter fährt weiter.
Der Autor kann nach Belieben ähnliche Episoden einflechten. Entlang des Bayrischen Waldes (Dämonenreservat) taucht immer wieder dieses Gespenst auf, in dem unheimliche Kräfte schlummern. Es zerquetscht Steinquader, hat Löcher in Brücken, läßt Tonnen von Wasser in einer Springflut aus der Donau schwappen, wodurch Menschen in ihren Betten ertränkt werden - man stelle sich vor, ein Zimmer im dritten Stockwerk wird auf einmal zum Aquarium. Diese Gescheh­nisse sollen die Handlung jedoch nur aufputzen, damit wir die Vorgänge im Großraum beleuchten.

Umblenden zu Abi Flindt:
Die Pilger mit Margot-Medium an der Spitze haben das Gebiet des Großen Arber erreicht. Man war vierundzwanzig Stunden unterwegs, die ihres ES beraubten Dämonensklaven trotten apathisch wie Lämmer einher.
Abi Flindt stellt besorgt fest, daß sie sich körperlich ver­ändern. Ihre Körper quellen auf, die Haut fällt ihnen ab, sie bekommen die Gesichter von Wasserleichen. Das passiert nicht schlag­artig, aber doch so schnell, daß man die Veränderung mit freiem Auge beobachten kann. Der Däne ist in Sorge, aber er bleibt bei der Gruppe, denn die Runenhexe hat ihm versichert, daß er nur so zu einem Mittelsmann stoßen wird, der ihm mehr über Dorian Hunters Aufenthalt sagen kann. Abi glaubt ja, daß Dorian ein Gefangener von HT ist und irgendwo im Bayrischen Wald untergebracht.

Achtung: Dies nimmt auch Luguri an, dessen Irrwisch Tezza ein Gespräch zwischen "Steiner" und Flindt belauschte. So geschehen in der Folterkammer von Basajaun und in Band 109. Deshalb wird Luguri den Dänen selbstverständlich beobachten lassen. Von Luguris Warte be­trachtet, ist Abi bei Margot-Medium gut aufgehoben.

Auch Margot Artner verändert sich im selben Maße wie die anderen. Abi stellt das mit Entsetzen fest, denn er hat sich in sie verliebt. Seine Qual schildern, als er sehen muß, wie das begehrte Mädchen immer häßlicher wird, ihre Augen, glühende Bälle, hervorquellen, sich bläuliche Beulen überall an ihrem Körper bilden, als staue sich darunter das Blut.
Vor ihnen erscheint immer wieder aus dem Nichts die Spukge­stalt und weist ihnen den Weg. Margot phantasiert, schildert unzusammenhängend schreckliche Ereignisse, die das geballte ES, das sich in der Geistererscheinung manifestiert hat, herbeiführt. Eine solche Episode aufzeigen und so zu den Ereignissen um Coco, Unga und Burian überleiten.
Die drei haben die willenlosen Fahrer des Sattelschleppers überwältigt und das Steuer übernommen. Sie wurden entdeckt und mußten sich ihrer Haut wehren. Nun werden sie gejagt, von Vampir­fledermäusen, Irrwischen Tiermenschen und alle möglichen Dämonen versuchen, sie zu überwältigen. Sie wollen die für Luguri wert­volle Fracht - sieben Blutschalen-Menhire - in ihren Besitz brin­gen.
Als sich die drei gerettet glauben, taucht die Geistererschei­nung auf. Sie ist inzwischen gewachsen, noch mächtiger geworden.
Es scheint, daß das geballte ES nun seine Geisteskraft erkannt hat und immer besser einzusetzen versteht.
Coco gelingt es gerade noch sich und ihre beiden Freunde im Zeitraffer aus dem Führerhaus zu retten, bevor dieses durch die Spukgestalt regelrecht zermalmt wird. Aus ihrem Versteck erkennen die drei, wie die Geisterscheinung sich die sieben Menhire greift und mit den tonnenschweren Brocken entfleucht, als handle es sich um Bauklötze.
Unga berichtet Dorian mittels des Kommandostabes von diesem Zwischenfall.

Auf diese Weise zu Dorian überleiten.
Dorian trägt immer noch die Maske der Runenhexe. Durch die Kri­stallkugel kann er jederzeit das Mädchen Margot sehen und weiß, daß sie mit Luguris Pilgern zu einer Villa (jener vom Titelbild) am Fuße des Großen Arber unterwegs ist.
Als er ein Magnetfeld aufstöbert, springt er deshalb zu der Villa. Er kommt in ihrer Nähe heraus.

Achtung: Dorian kann sich diese Freiheit herausnehmen. Er weiß, daß die Runenhexe von Luguri nicht mehr beobachtet wird. Sie ist für ihn uninteressant geworden, nachdem sie ihre Schuldigkeit ‑ das ES vieler Opfer zu sammeln - getan hat.

Kaum ist Dorian bei der Villa, da klagt Chapman, der in der ausgewaideten Katze steckt. Er schreit vor Schmerz und Qual und meint, daß er einen unheimlichen Kampf auszustehen hat. Er hatte schon immer Schwierigkeiten mit dem Katzenfell, glaubte, daß es weiterlebe, da es elektrisierend auf ihn übersprang..
Immerhin hat die Katze noch ihren Kopf - und ihr Gehirn. Schließlich ist es auch eine magische Katze. Der Kadaver lebt tatsächlich auf eine unheimliche Weise. Chapman spricht von einer Macht, die ihn zu beherrschen beginnt... und er unterliegt ihr.
Plötzlich stürzt sich die Katze mit unglaublicher Wildheit auf Dorian. Sie hätte ihn fast zerfleischt. Aber er kann sie im letzten Moment in die Flucht jagen. Er wagt es nicht, das magisch belebte Biest zu töten, weil er fürchtet, damit auch Chapman zu schaden.
Es kann ruhig aus der Warte des Puppenmannes geschildert wer­den. Wie von dem Katzenfell plötzlich eine Macht auf ihn übergreift. Das Fell drückt ihn zusammen, ihm ist, als sei er von einer Schlange lebendig verschlungen worden. Er meint auch ersticken zu müssen, als der Katzenkopf die Atemwege verschließt. Schließlich zwingt das Katzenfell ihm den Willen auf. Er muß Dorian bekämpfen.
Er merkt auf jeden Fall, daß der Katzenkadaver ein Bewußtsein entwickelt hat, und Intelligenz. Das Etwas in der Katze erkennt, daß jemand ihre Herrin, die Runenhexe getötet und deren Aussehen angenommen hat.

Achtung: Dorian glaubt, daß sich das geballte ES der hundert Sklaven in dem Mädchen Margot manifestiert hat. Das stimmt aber nicht. In Wirklichkeit ist die Katze der Träger des ES. Von der Katze - dem nun magisch belebten Gehirn - gehen die unheimlichen Geister­erscheinungen aus. Diese Katze ist also Luguris eigentliches Werkzeug. Margot ist nur ein Opfer wie die anderen - sie soll auf eine falsche Fährte locken.
Dies aber bitte dem Leser noch nicht verraten, sondern erst am Schluß bringen.

Chapman-Katze verschwindet in der Villa. Dorian-Runenhexe beobachtet. Er entdeckt, daß die Villa von einem halben Dutzend Schauergestalten bevölkert wird. Einen dieser Dämonen überwältigt er, ohne daß das bemerkt wird.
Unter Druck sagt der Dämon, was hier vor sich geht (er könnte die Runenhexe ja auch ohne weiteres für seinesgleichen halten). Man bereite alles für den Empfang der Opfer vor. Die hundert Pilger, das erfährt Dorian und erstarrt vor Entsetzen, sind nur dazu da, um Luguri ihr Blut zu geben. Deshalb verändern sich ihre Körper, verwesen langsam. Die Körper dienen nur noch als Blutbehälter, sollen aber verfaulen und den Ghoulen gehören, wenn Luguri auf eindrucksvolle Weise das Blut abzapft. Und dies soll folgendermaßen geschehen: Die Spukgestalt, die aus dem geballten ES entstanden ist, soll das Blut in sich aufnehmen und es zur Opferstätte bringen.
Die sechs Schauergestalten in der Villa sind nichts anderes als Ghoule. Sie freuen sich auf den zu erwartenden Leichenschmaus.
Dorian dreht es den Magen zusammen. Er zögert nicht, den Ghoul zu töten. Aber ihn ekelt davor, dessen Aussehen anzunehmen, trotzdem, er hat keine andere Wahl, will er die hundert Menschen vor dem sicheren Tod retten.
Abi, Margot und die hundert Opfer treffen ein. Dorian muß ständig vor der Chapman-Katze auf der Hut sein. Er hat jetzt zwar Ghoul-Gestalt angenommen. Aber wer weiß, vielleicht wittert ihn das Biest.
Die Ghoule, und Dorian-Ghoul macht dabei mit, um sich nicht zu verraten, kümmern sich fürsorglich um die Opfer. Es handelt sich dabei ja um ihre Mahlzeit. Die apathischen Männer und Frauen werden in verschiedenen Räumen wie Tiere in Ställen untergebracht. Es ist entwürdigend, was hier mit Menschen getan wird. Dorian­-Ghoul muß an sich halten, um die schleimigen Ghoule nicht einfach zu vernichten.
Abi bleibt in Margots Nähe. Sie phantasiert wieder, die Blutbeulen an ihren Körper häufen sich. Bitte ihre Entstellung schlimmer als die der anderen Sklaven darstellen. Während die hundert Opfer am Leben bleiben sollen, wird Margot sterben. Sie ist am schlimmsten von allen dran, weil Luguri ja den Anschein erwecken weil, als sei sie die Trägerin des ES.
Als sich ein lechzender Ghoul an Margot heranmacht, will Abi ihn einfach killen. Doch der Ghoul gibt sich als Mittelsmann zu erkennen. Er nennt das Losungswort: Hunter und sagt, daß er Abi und den anderen helfen will.
Abi ist angewidert, nur widerwillig verbündet er sich mit dem Ghoul, der in Wirklichkeit Dorian ist. Aber das erfährt Abi nicht.
Die Opfer werden immer apathischer. Den Ghoulen läuft der Verdauungssaft im Quallenmaul zusammen. Sie lassen sich immer mehr gehen, können vor Aufregung und Vorfreude ihre menschliche Maske nicht mehr aufrechterhalten, zerfließen unbewußt immer öfter zu schleimigen Quallenwesen...
Das kann der Autor beliebig ausschlachten.
Auch etwas Dramatik ins Spiel bringen. Abi dreht durch, als er sieht, wie ein Ghoul sein grausiges Spiel mit einem der potentiellen Opfer treibt. Er erschießt ihn einfach mit einer Pyrophoritkugel und sieht zu, wie das Schleimwesen in den Flammen verendet.
Die anderen Ghoule beginnen zwar zu rasen, aber sie fürchten das Feuer zu sehr, als daß sie ihrem Artgenossen zu Hilfe kommen. Außerdem sind Ghoule feige wie alle Aasfresser und werden deshalb in der Schwarzen Familie auch geschmäht. Hier haben sie aber eine nützliche Funktion. Sie sollen die blutleeren Leichen von Luguris Opfern beseitigen.
Zwischendurch bitte einflechten, daß die Geistererscheinung die Sieben Blutschalen-Menhire zu ihrem Bestimmungsortgebracht hat und sie aus der Luft in den Boden rammte, und zwar so, daß sie einen Kreis bilden. Diesen Ort aber überhaupt nicht beschreiben. Es soll nur zum Ausdruck kommen, daß Luguris Blutfest bevorsteht. Bald wird er auf der Blutorgel spielen.
Auch in der Villa deutet alles darauf hin, daß eine Entscheidung bevorsteht. Alle Opfer haben nun gigantische Blutbeulen. Es scheint, daß sie nicht mehr zu retten sind. Aber diese armen Teufel sind natürlich kein Fall für Mediziner. Ärzte könnten sie nicht retten. Aber da sie ihren Zustand Schwarzer Magie zu verdanken haben, besteht trotz allem für sie Hoffnung - wenn man die Wirkung dieser Magie aufhebt.
Dorian sieht nur einen Weg, um die Opfer zu retten: Er muß Margot Artner töten, die er für die Trägerin des entfesselten ES hält, daß das Blut aus den Opfern holen soll und dazu bestimmt ist, es Luguri zu überbringen.
Dorian trifft schweren Herzens seine Vorbereitungen, ohne Abi einzuweihen. Doch ein Zwischenfall macht seinen Plan zunichte.
Die Chapman-Katze taucht auf und stellt Dorian nach. Von ihr gehen unheimliche magische Kräfte aus... Gleichzeitig taucht über der Villa die Geistererscheinung auf - jenes Ungeheuer aus dem geballten ES. Nun schreitet der Zerfallsprozeß der Opfer, aus deren gesammeltem ES das Ungeheuer ja entstanden ist, immer schneller.
Man muß es sich so denken, daß sie das Ungeheuer ja mit ihrem Lebensfunken speisen. Sie vernichten sich also irgendwie selbst, wenn das Ungeheuer aus dem ES ihnen das Blut abzapft.
Dorian kämpft gegen die magische Katze und versucht gleichzei­tig Margot Artner zu töten, die er für den Spuk verantwortlich hält. Da bekommt er es zusätzlich noch mit Abi Flindt zu tun, der von Margots Unschuld überzeugt ist.
Das perfekte Chaos bricht in der Villa aus.
Da platzen die ersten Blutbeulen bei den Opfern, aus den Wunden steigen Blutfontänen in die Höhe und werden von der Geistererschei­nung aufgesogen.
Dorian wird von der Katze in die Enge getrieben.
Dabei stellt sich heraus, daß die Ghoule die Katze verehren. Aus ihren Handlungen geht hervor, daß diese Katze der eigentliche Urheber ist. Dorian erkennt dies, doch er kann in seiner Bedrängnis nichts gegen die Katze tun. Außerdem weiß er ja, daß sich Chapman in ihr befindet...
Drei Opfer brechen blutleer zusammen. Nun soll Margot an die Reihe kommen. Abi sieht, wie eine ihrer Blutbeulen platzt, die Ghoule sehen es geifernd.
Da weiß auch Abi endgültig, daß Margot unschuldig ist. Da die Ghoule der Katze solche Bedeutung beimessen, sie verehren als hätten sie Luguri selbst vor sich, erkennt er in dem Biest den Urheber für das ganze Grauen.
Er feuert seine Pyrophirotpistole auf das Biest leer, ohne es jedoch zu treffen. Die Katze ist zu flink. Aber sie muß flüchten. Als sie durch einen Türspalt schlüpfen will, wirft sich Abi mit seinem ganzen Körpergewicht gegen die Tür und zerquetscht ihr den Schädel. Der Katzenkopf explodiert förmlich, der Körper – mit Chapman darin wird davon geschleudert.
Dorian-Ghoul nimmt sich des Katzenkörpers an und versteckt ihn. Für einen Ghoul kein ungewöhnliches Tun - vielleicht delektiert er sich eben an Katzenaas. In Wirklichkeit ist Dorian natürlich nur um den Puppenmann besorgt.
Er hat aber keine Zeit, sich nach dessen Befinden zu erkundigen.
Denn nun ist die Hölle los. Durch den Tod der Katze löst sich auch das ES-Wesen auf, kann kein Blut mehr abzapfen. Dabei werden ungeheure Kräfte frei, die sich auf die Villa und die Umgehung ent­laden. Mauern stürzen ein, rundum tut sich die Erde auf, als würden Meteore einschlagen... und es regnet das Blut, das das ES-Wesen be­reits in sich aufgesogen hatte.
Die Ghoule, die sich um ihre Mahlzeit betrogen sehen, wollen sich auf die drei Toten stürzen, doch Abi Flindt hindert die Aasfresser daran, treibt sie in den Keller, wo sie in ihren Löchern verschwinden, falls der Däne sie nicht vorher zur Strecke gebracht hat.
Dorian-Ghoul hat ihn dabei unterstützt. Doch Abi Flindt erweist sich als undankbar. Er bedroht nun auch Dorian-Ghoul, will ihn verbrennen, wenn er ihm nicht verrät, was aus Dorian Hunter geworden ist. In seiner Not muß ihm Dorian einen Tip geben. In den Wäldern rund um dem Großen Arber existiert eine Ruine. Es handelt sich dabei um die Überreste eines Klosters einer Sekte, die sich vor Jahrhunderten gebildet hat. Dort in der Schreckenskammer des Weißen Mönchs ist Dorian Hunter gefangen, sagt Dorian aus.
Abi gibt sich damit aber nicht zufrieden. Er will den Ghoul trotzdem töten. Zum Glück ist Chapman inzwischen zu Bewußtsein gekommen. Er pellt sich aus dem Katzenfell und springt Abis Schußhand an, dadurch schlägt die Pyrophoritkugel wirkungslos gegen die Wand. Dorian-Ghoul kann fliehen. In einem Versteck verändert er sein Aussehen und mischt sich dann unter die Opfer Luguris.
Diese sind nun wieder sie selbst. Ihr Körperzerfall ist längst gestoppt. Ihre Körper regenerieren sich langsam... nur ein halbes Dutzend Opfer sind zu beklagen, darunter Margot Artner. Ihr ist nicht mehr zu helfen. Sie ist tot.
Die Überlebenden, darunter Dorian in entsprechender Maske, die zuerst im Steinbruch gearbeitet haben und dann ihr Blut Luguri überlassen sollten, begreifen das alles nicht. Zum Glück, möchte man sagen, haben sie in diese Geschehnisse keine Erinnerung. Niemand beantwortet ihre Fragen, niemand sagt ihnen, wie sie zu ihren Entstellungen gekommen sind.
Auch nicht die drei Fremden, die nun eintreffen, von der explodierenden Geisterscheinung angelockt wurden: Coco, Unga und Burian Wagner. Somit wären unsere Helden wieder vereint. Doch Dorian gesellt sich nicht zu ihnen. Gibt sich nicht einmal zu erkennen. Er muß weiterhin im geheimen operieren. Er hat die Irrwische gesehen, die in der Gegend herumschwirrten und weiß, daß auch Luguri den Hinweis auf den Weißen Mönch bekommen wird.
Dorian hofft, seinen Plan nun bald realisieren zu können.
Nur noch aussagen, daß Chapman wieder in Ordnung ist. Die Metamorphose mit der magischen Katze hat keine Nachwirkungen auf ihn. Die wahren Hintergründe der Geschehnisse, nämlich daß Dorian die Runenhexe ebenso wie der Ghoul war, darf er aber nur Coco und Unga verraten. Abi und Burian dürfen nie eingeweiht werden.
Keine weiteren Aussagen machen.

Zur Einleitung - Zum ersten Teil - Zur Übersicht

Kommentare  

#1 Andreas Decker 2014-08-24 10:56
In der Tat ist der letzte Roman von Hess sein Bester. Das liest sich recht rund und streckenweise spannend. Im Vergleich zu einigen seiner Kollegen schafft er es sogar, das öde "Dämonen in der Tagesschau"-Syndrom, das hier Einzug gehalten hat, relativ plausibel zu gestalten. Für DK-Verhältnisse grässlich holprig ist aber die Überleitung zum nächsten Roman.

Aber man muss als Leser das Gehirn ausschalten, um dabeizubleiben. Aus den dämonischen Gegnern mit Charakterisierung sind namenlose Monsterhorden geworden, und der Plan ist mal wieder überkompliziert und ergibt im Nachhinein gesehen nicht viel Sinn. Witzig ist auch, dass die eigentliche Bedrohung - Dämonen im Bayrischen Wald - unsere Helden am Ende nicht mehr die Bohne interessiert. Man muss halt Prioritäten setzen :D

Keine Fortsetzungsserie kommt ohne Weiterentwicklung aus, aber es bleibt der Eindruck, dass Vlcek die Stärken des Konzepts aus den Augen verloren hat. Auffällig ist auch, dass hier vermehrt auf Action auf Kosten von Charakterisierung und Weltenbau gesetzt wird.

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