Aus Anlass des vierzigjährigen Jubiläums der Dämonenkiller-Serie habe ich eine Chronik erstellt, die sich mit der Geschichte der Serie beschäftigt.
Ernst Vlcek schrieb das DK-Exposé 118 für sein Alter-Ego Paul Wolf, der den sechsten Teil des Malkuth-Zyklus verfassen durfte.
Viel Spaß beim Lesen…
DAS MONSTER VON DRÜBEN
AUSGEBURT DER HÖLLE
DER UNERSÄTTLICHE
Dämonenkiller 118
Schauplatz: Januswelt/Brasilien (Buzios)
Zeit: Mitte November (im Anschluß an Band 117)
Autor: Vlcek-Wolf
Termin: 18.8.76
Titelbild: AK 6175
Das Titelbild zeigt den Kopf eines riesigen Dämons (werwolfartig) mit violetten Augen. In seiner Klaue hält er eine bewußtlose Frau. Das Monster ist schätzungsweise 25 m groß.
Situation:
Die Daten sind dem Autor bekannt, deshalb werden sie hier nicht wiedergegeben.
Handlung:
Buzios - die Jet-Set-Idylle 150 km nördlich von Rio.
In eine der Playboy-Villen am kaum zugänglichen Strand, wo die schönsten Cariocas von Rio ein und ausgehen, kommt seltsamer Besuch. Das heißt, dieser zerlumpte, verschmutzte Mann paßt nicht hierher, obwohl auch er auf seine Weise in den Villen von Buzios zu Hause ist: Lonrival da Silva, seines Zeichens einer der bekanntesten brasilianischen "Geistheilers", der auch eine eigene Sekte gegründet hat, eine Mischung aus Macumba, Xango und Yoruba.
Die Geistheiler Brasiliens sind ähnlich wie jene philippinische die mit den bloßen Händen operieren, ohne Operationsnarben zurücklassen. da Silva operiert mit gewöhnlichen Messern, ohne Narkose.
Er soll im Hause eine Abtreibung vornehmen. Reine Routinesache. Und zwar an der schönen Marcia da Roches. Als der Geistheiler mit der Patienten jedoch allein ist, nimmt er statt der Abtreibung eine Beschwörung vor.
Sie ist als erste Braut eines Gottwesens bestimmt, das hier her nach Buzios kommen soll. da Silva ist sozusagen der Hohepriester des kommenden Gottes.
Neben anderen Beschwörungen schneidet er mit dem Messer folgendes (magisches) Buchstabenquadrat in den Bauch des Mädchens:
KETHER
ETHERE
THEREH
HERETH
EREHTE
REHTEK
Der Leser darf ahnen, daß dies etwas mit den Janusköpfen zu tun hat;
Kether ist ihm ja bereits ein Begriff.
Klar daß die Narbenbuchstaben für das menschliche Auge sofort wieder unsichtbar werden.
Januswelt.
Nach dem Durchgang durch das New Yorker-Tor kommen Dorian und Coco in einem anderen Bereich von Kether heraus.
Aber auch hier "lebt" alles. Noch mehr verstärkt sich Dorians Eindruck, daß er sich im Körper eines lebenden Titanen befindet. Er ist ein winziger Parasit. Er durchdringt mit Coco einen Gang, der sich an bestimmter Stelle krampfartig schließt und wieder öffnet. Die Seferen halten dort Wache. Bei ihnen sind an die zehn gefangene Menschen. Immer wenn sich der "Muskel" öffnet, wird ein Mensch hindurch gestoßen.
Mit Hilfe des Ys-Spiegels befreit Dorian die Menschen.
Da erbebt der Bereich Kether. Der ganze lebende Metabolismus wird von Krämpfen geschüttelt. Die Janusköpfe geraten in Aufruhr, sie besehen ihre Experimente mit den Menschen ab. Dorian bringt die (hysterischen) Gefangenen in eine Zelle, wo sie in Sicherheit sind. Es handelt sich dabei um eine organische Blase.
Kether wird immer wieder erschüttert. Dorian und Coco sehen eine Katastrophe kommen. Sie müssen Olivaros Aufenthaltsort erkunden, um ihn noch vor Ausbruch der Katastrophe zu rette - und auch, bevor er in einen anderen, unbekannten, unzugänglichen Bereich der Januswelt Malkuth abgeschoben wird, um dort "geheilt" zu werden.
Achtung: Dorian, der die Kabbala kennt, weiß natürlich, daß die Bezeichnungen für die "Häuser" der Januswelt aus dem Hebräischen Stammen. Er kann sich einen gewissen Reim darauf machen, vermutet, daß dies mit den zehn Sephirot zu tun hat, glaubt aber andererseits nicht, daß die Janusköpfe die Kabbala übernommen haben, sondern daß es eher umgekehrt war.
Buzios.
Die schönen Cariocas legen ein immer seltsameres Verhalten an den Tag. Sie sind für ihre Playboys nimmer ansprechbar. Als Marcia von ihrem Freund sexuell bedrängt wird, bringt sie ihn fast um.
Sie will sich für den kommenden Götzen aufheben, so wie es hier der Geistheiler da Silva aufgetragen hat.
Die Mädchen - alle von da Silva durch magische Eingriffe entsprechend präpariert - finden sich am Strand zu seltsamen Ritualen zusammen.
Hubert Keller, Weltenbummler mit einem gesunden finanziellen Polster, der sein Nichtstun mit der Angabe kaschiert, sich hier eingefunden zu haben, um die brasilianischen Geheimkulte zu erforschen, bekommt nun Gelegenheit, wirklich etwas zu tun. Vom Müßiggang ist keine Rede mehr, der Forscherdrang hat ihn erfaßt.
Er hat schon eine Reihe seltsamer Beobachtungen gemacht. Traute seinen Augen nicht, als eines der Mädchen ihren Liebhaber auf bestialische Weise umbrachte. Nun trägt sie zusammen mit den anderen die Leiche zum Strand, wo sie im Sand und unter Sträuchern vergraben wird.
Bei dem folgenden Ritual wird ein zweites Menschenopfer dargebracht - natürlich wieder ein Mann. Denn die Bräute des kommenden Götzen wollen sich für ihn aufheben.
Keller stellt fest, daß die Mädchen ganz eigenwillige Tanzschritte machen. Sie befinden sich in Trance - und es scheint, als wollten sie diese abgelegene Bucht einweihen.
Keller kann sein Leben schließlich nur durch Flucht retten. Aber er wurde erkannt - von einem Mädel mit dem er intim war -und weiß, daß sein Leben nun nicht mehr viel Wert ist.
Januswelt Malkuth.
Die Janusköpfe begreifen schnell, welche Gefahr ihnen hier droht, als Dorian mit dem Ys-Spiegel auftaucht. Panik bricht unter ihnen aus. Da sie ihm den Ys-Spiegel nicht abnehmen können, was sie nur allzu gerne wollten, versuchen sie ihn durch ihre Magie aus Malkuth abzuschieben.
Doch Dorian und Coco wollen nicht ohne Olivaro gehen.
Die Janusköpfe erklären sich sogar zu Verhandlungen bereit. Dies geschieht vor dem Hintergrund des in Krämpfen geschüttelten und erbebenden Kether-Metabolismus.
In dieser Phase bekommt der DK einige Hinweise. Obwohl es die Janusköpfe nicht deutlich aussagen, glaubt er herauszuhören, daß sie sich wirklich in einem lebenden Wesen befinden.
Kether hat eine gewaltige Ausdehnung. Die zu erwartende Krise geht von diesem Bereich aus, in dem sie sich befinden, aber alle Bereiche - ganz Kether - sind davon betroffen. Es ist sozusagen eine ketherweite Krise.
Kether ist nicht allein. Zusammen mit Chochmah und Binah (Weisheit und Vernunft) bildet er die Beriah-Trinity - diese Dreiheit verkörpert also die Ideenwelt.
Als Dorian direkt fragt, ob Kether ein lebendes Riesengeschöpf ist, bekommt er keine klare Antwort. Kether und die beiden anderen Teile der Dreiheit sind einfach eine Macht. Auf der Januswelt Malkuth lebt einfach alles. Alles ist Magie und alles ist Leben.
Das ist für Dorian alles nur noch verwirrender.
Da erkennt Coco, daß man ihm die Informationen nur gibt, um ihn einzulullen. In Wirklichkeit soll ihnen eine Falle gestellt werden, in der Olivaro der Köder ist.
Als Dorian das erkennt, zögert er nicht, das zu tun, wovor die Janusköpfe die größte Angst haben: er setzt den Ys-Spiegel ein.
Dort ist Olivaro - hier sind Dorian und Coco. Sie befinden sich im Bereich eines riesigen gallertartigen Gebildes, das, wie alles hier, deutliche Lebenszeichen von sich gibt.
Als sich nun lauernde Seferen auf unseren Dämonenkiller und seine Gefährtin stürzen wollen, hält er sich den Ys-Spiegel vors Gesicht und seinen Feinden die Dämonium-Seite entgegen.
Und diese zerfallen zusammen mit einem Teil von Kether zu Staub. Somit hat Dorian in den lebenden Organismus ein riesiges Loch gebrannt. Das bleibt nicht ohne Folgen, der Organismus reagiert auf den Schmerz, zeigt Abwehrreaktionen. Wände ziehen sich wie riesige Muskel zusammen. Pseudopodien schnalzen wie Peitschen durch die Lust, der ganze Organismus schüttelt sich neuerlich wie unter Krämpfen, aus übermannsgroßen Wunden stürzen wahre Sturzbäche von Flüssigkeiten - Blut, Sekrete oder Abwehrstoffe?...
Das alles nach eigenem Ermessen schildern, aber nach dem Muster eines von inneren Leiden heimgesuchten Menschen, den ein Tumor plagt, der Schmerzen hat, der Körper reagiert entsprechend - und unsere Helden, aber auch Janusköpfe, Seferen und andere Geschöpfe (alles nur keine Psychos), sind die Parasiten, die der Organismus abzuwehren versucht.
Man stelle sich eben vor, was im Mikrokosmos des menschlichen Körpers passiert, an Reaktion und Gegenreaktion, wenn ein Krankheitsherd schmerzhaft aufbricht.
Autoreninformation: Und Kether geht dazu noch "schwanger" - das ist die Krise.
Nun geht es drunter und drüber in Kether. Janusköpfe versuchen zu retten, was zu retten ist. Dorian und Coco schlagen sich zu dem apathisch dastehenden Olivaro durch, der gerade fortgebracht werden soll. Die Janusköpfe lassen die Eindringlinge lieber mit Olivaro ziehen, als daß sie diesen gefährlichen, unberechenbaren Burschen hier länger dulden wollen. Wer weiß, welchen Schaden er mit dem Spiegel sonst noch anrichtet.
Aber Dorian hütet sich, den Spiegel nochmals einzusetzen. Es gelingt ihm auch so, Olivaro zu befreien und ihn - der noch immer ein lallender Idiot ist, dessen Scheingesicht ständig das Aussehen wechselt - mit sich und Coco zu nehmen. Olivaro folgt lammfromm.
Auf der Flucht nehmen Dorian und Coco die befreiten Menschen bei sich auf. Es sind an die zwanzig - aus allen Erdteilen.
Hier können sie sich verständigen, als würden sie dieselbe Sprache sprechen, aber auf der Erde zurück, werden sie wieder in ihre Muttersprache verfallen.
Dorian sucht verzweifelt ein Tor zur Erde. Doch es scheint, daß alle Verbindungen abgebrochen wurden - so als hätte Kether in seinem Schmerz (Wehen) alle Tore geschlossen.
Dorian hat von Olivaro gehört (er sagte es ihm in Band 108), daß man mit dem Ys-Spiegel zur Januswelt kommen könne. Warum soll mit seiner Hilfe nicht auch eine Rückkehr möglich sein?
Dorian versucht es, doch das scheint noch heftigere Reaktionen bei Kether hervorzurufen. Die Krämpfe des Organismus werden stärker, die Wände absorbieren Flüssigkeiten und elektrische Strömungen, ziehen sich krampfartig zusammen, und unsere Helden meinen, von den Muskelsträngen erdrückt zu werden, Nervenfasern geißeln sie mit magnetischen und elektrischen Schlägen.
Und dann passiert es.
Dorian hat den Eindruck, als speie Kether sie aus. Sie werden allesamt mit ungeheurem Druck davon geschleudert. Aber gleichzeitig birst das "Ei" aus organischem Gewebe, und die gallertartige Masse wird mit ihnen ausgestoßen.
Plötzlich sind sie in einem tropischen Wald, dschungelartig aber kultiviert, stehen knietief in dem ekelerregenden, stinkenden Schleich.
Dorian, Coco und Olivaro und die zwanzig geretteten Menschen müssen sich daraus befreien.
Buzios.
Hubert Keller befindet sich auf der Flucht.
Die von da Silva "geistgeheilten" Mädchen machen alle eine ekstatische Scheinschwangerschaft durch. Und dann auf einmal scheinen sie die erlösende Geburt zu erleben.
Aber jetzt beginnt erst ihr Martyrium.
Das magische Buchstabenquadrat, das sie alle auf dem Leib tragen, treibt sie unbarmherzig in die Bucht hinaus.
In Episoden aufzeigen, was passiert:
Eine Luxusjacht stößt in der Bucht gegen ein Hindernis, etwas schlägt ein Leck, die Jacht sinkt. Schreie, die Passagiere hängen zappelnd in den Klauen irgendeines Monstrums... Noch nicht genau schildern.
... Ein Liebespaar findet sich zu nächtlichem Schäferstündchen am Strand erbt). Man hat eine Pfahlbauhütte gemietet, lebt wie weiland Jane und Tarzan. Hubert Keller kommt auf seiner Flucht in dieses Idyll... da sieht er, wie das Liebespaar von einem riesenhaften Schatten verschlungen wird, der sofort im Busch verschwindet, dabei ganze Bäume knickt. Hubert Keller hat keine Einzelheiten erkannt...
... Strandwanderer sehen eine gallertartige Masse, die von einem gewaltigen Untier aufgeleckt wird - doch als das Monstrum sie sieht, da bekommt es Appetit auf sie... Von der Gallertmasse führen unzählige Fußspuren davon.
Es handelt sich um die, die unsere Helden hinterlassen haben.
Sie treffen mit Hubert Keller zusammen, der mit den Nerven am Ende ist. Er berichtet unzusammenhängend - Dorian und Coco können sich dennoch ein Bild machen.
Sie wissen jetzt, daß Kethers Auswurf, mit dem sie zur Erde geschleudert worden, nichts anderes als ein neugeborenes Monster war. Jetzt ist ihnen klar, welcherart Kethers Krise war. Der Januskopf Jaso hätte seine Zelte in New York abbrechen sollen, um das Jungmonster hier zu betreuen. die seltsamen Vorgänge - daß der Geistheiler da Silva, die Mädchen magisch manipulierte -hatten ebenfalls mit der bevorstehenden Geburt des Monsters zu tun. Sie waren sozusagen die Vorstufe.
Dorian muß sich fragen, ob die Janusköpfe das Jungmonster deshalb zur Erde abschoben, daß es hier eine ähnliche Weltordnung wie auf Malkuth einleite. Das klingt plausibel.
Aber das will der Dämonenkiller verhindern. So schrecklich Kether jr. sein mag, es ist ohne die Unterstützung der Janusköpfe doch irgendwie hilflos. Und die Janusköpfe können im Moment noch nicht wissen, daß Jaso nicht hier eingetroffen ist, sondern von Dorian gekillt wurde.
Achtung: In diesem Zusammenhang muß klargestellt werden, daß Lonrival da Silva kein Januskopf ist. Seine Fähigkeiten und seine Sekte wurden nur von den Janusköpfen mißbraucht.
Umblenden zu Kether jr.
Alle Mädchen, die da Silva beeinflußt hat, sind als Opfer für das Riesenmonster auserkoren. Sie sind sozusagen sein Spielzeug und seine Babynahrung gleichzeitig.
Dies durch diese Szene hervorkehren. Die Mädchen sind durch die magischen Buchstabenquadrate gefangen, willenlos, müssen einem bestimmten Schema folgen. Das Riesenmonster wird von ihrem Ritual und ihrer magischen Ausstrahlung angelockt und richtet ein furchtbares Blutbad unter ihnen an (Titelbildszene!)
Als es sich gerade die knusprige Marcia da Roches in den Rachen schieben will, tritt da Silva auf den Plan und erkennt, was er da angerichtet hat. Er ist den Janusköpfen nicht endgültig verfallen - deshalb kann er sich gegen den Mißbrauch, der mit ihm getrieben wurde, auflehnen. Durch sein "Geistheilen" kann er die Riesenpranke von Kether jr. lähmen und das Mädchen aus seinen Klauen retten. Das Monster zieht sich schreiend zurück.
da Silva rettet die anderen Mädchen, befreit sie von dem Bann, indem er die magischen Quadrate löscht.
Stattdessen - er hat inzwischen die Bekanntschaft des DK gemacht - schneidet er ihnen die Schriftzeichen des Ys-Spiegels nach Dorians Anweisungen (unsichtbar) in die Körper.
Durch die Nacht gellen die klagenden Schreie des Monsterbabys, das auf der Suche nach Spiegelgefährten und Nahrung alles niedertrampelt. In Buzios ist die Hölle los. Das Chaos ausgiebig schildern - wie überhaupt die Monsterstory den Hauptteil des Romans ausmachen soll.
Die Szenen, die in der Januswelt spielen, sollen dagegen kürzer gehalten werden.
Dorian kennt natürlich ein Mittel, dem Riesenmonster beizukommen, den Ys-Spiegel. Aber wer weiß, welche Nebenwirkungen das wieder hätte. Von da Silva weiß er, daß dieser dem Monster die eine Pranke gelähmt hat. Doch ein neuerlicher Versuch des Geistheilers, an das Monster heranzukommen und es nochmals und diesmal tiefergreifend zu operieren, hätte beinahe seinen Tod zufolge gehabt: Das Monster läßt ihn einfach nicht mehr an sich heran.
Nun sind nur noch Dorian, Coco, Hubert Keller, da Silva und Marcia zusammen - nicht zu vergessen Olivaro. Dorian kommt auf die Idee, zuerst einmal Olivaro zu heilen. Er wurde durch den Ys-Spiegel geistesgestört und müßte durch diesen, entsprechend klein dosiert, wieder geheilt werden können.
Doch da stellt sich heraus, daß Olivaro schon längst wieder in Ordnung ist. Er hat sich zuletzt nur noch verstellt, um Zeit zum Überlegen zu haben, wie er sagt - und um Janusköpfe, die in der Nähe hätten sein können, zu täuschen. Olivaro ist seit dem Rücksturz aus der Januswelt schon wieder normal, wie er selbst sagt. Der Rücksturz wurde ja durch den Ys-Spiegel verursacht und dieselben Kräfte haben ihn auch geheilt.
Dorian will natürlich von Olivaro ein Wundermittel haben, um dem Riesenmonsterbaby beizukommen. Zauber hat Olivaro jedoch keinen parat, aber er sagt, daß das Monster im Augenblick tatsächlich noch hilflos ist, es besitzt keinerlei magische Fähigkeiten, würde in einigen Tagen aber zweifellos solche entwickeln.
Abgesehen, daß - bei dem Heißhunger des Monsters - in einigen Tagen wahrscheinlich dieser ganze Landstrich entvölkert wäre, würden dann auch schon längst die Janusköpfe eingetroffen sein.
Man muß schnell handeln.
Man muß den Unersättlichen in eine Falle locken.
Da hat Hubert Keller eine gute Idee. Er ist hier praktisch zu Hause. Er weiß, daß einer der Playboys hier ein gewaltiges Bassin mit Piranhas hat. Wenn man das Monster dorthin locken könnte, würden diese Raubfrische, die dem Kether-Baby an Gefräßigkeit nicht nachstehen, ihnen vielleicht alle Sorgen abnehmen.
Aber wie das Monstrum dorthin locken?
Das kann der Autor nach eigenem Ermessen schildern. Das wäre eine Möglichkeit:
da Silva schleicht sich verstohlen weg. Wir haben ausgesagt, daß er keineswegs böse ist, sondern nur von den Janusköpfe mißbraucht wurde. Er hat viel Unheil angerichtet. Das will er wieder gutmachen. Deshalb bereitet er seinen Opfergang vor.
Er wendet seine "geistheilerischen Fähigkeiten" an sich selbst an, versieht seinen Körper mit dem magischen Buchstabenquadrat KETHER... REHTEK - und lockt so das Monster an.
Kether jr. folgt ihm willig. da Silva lockt das Monster zu jenem künstlichen Teich, in dem es von Piranhas nur so wimmelt, und stürzt sich aufopfernd hinein. Das Monster folgt ihm... das Wasser scheint zu brodeln, als sich die unersättlichen Fische auf die willkommene Beute stürzen. Es ist unglaublich, aber die winzigen Fische schaffen es, das Riesenmonster zu verschlingen.
Damit wäre auch diese Gefahr gebannt.
Olivaro ist nun wieder er selbst. Nach seiner Aussage können ihn seine Artgenossen nun auch nicht mehr manipulieren. Aber er ist nun ohnehin nicht mehr wichtig für sie. Denn sein Geheimnis wissen sie ohnehin durch ihre selbständig vorgenommene Erforschung der irdischen Bedingungen.
Olivaro hatte während der Jahrhunderte, die er als Beobachter auf der Erde weilte, erkannt, daß die Menschen für die Psychos auf der Januswelt verantwortlich sind. Und je zivilisierter die Menschen wurden, je humaner und friedlicher, desto schrecklicher wurden die Auswirkungen auf die Januswelt. Die Menschen haben sozusagen in der Januswelt ein Ventil für ihre Aggressionen.
Das haben auch die Janusköpfe erkannt und werden versuchen, die Menschen so zu manipulieren, daß sie sich mit ihren eigenen Schrecken selbst herumschlagen müssen.
Dorian erkennt das Dilemma. Einerseits muß man die Janusköpfe bekämpfen, andererseits aber hat er Verständnis für ihre Lage. Gibt es überhaupt einen Ausweg?
Olivaro meint, daß er mit den Janusköpfen kein Mitleid zu haben braucht. Ihr größtes Problem sind nicht die Psychos, sondern ihre eigene Bösartigkeit. Bis jetzt hat Dorian sie noch nicht richtig kennengelernt - und er weiß ja auch noch nichts von den Schrecken, die Malkuth, die Januswelt, zu bieten hat.
Aber er wird sie gewiß noch kennenlernen.
Letzte bedeutende Aussage: Olivaro ist nicht mehr in der Lage, seinen Kopf um 180° zu wenden und ein Scheingesicht aufzusetzen.
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