Als am 12. April 1983 die Neuauflage der Dämonenkiller-Serie startete, war ich hocherfreut, denn es bestand für mich die Chance, daß ich endlich das Ende des Baphomet-Zyklus (Dämonenkiller 130 – 149) in Heftformat erhalten könnte. Leider wurde nichts daraus und das lag unter anderem daran, dass der Erich Pabel-Verlag auf eine glorreiche Idee kam.
Im Sinne des Jugendschutzes begann man damit, sämtliche (möglicherweise) jugendgefährdenden Stellen in den Dämonenkiller-Romanen zu entfernen.
Schauen wir uns mal an, was in Dämonenkiller-Roman Nr. 12 Das Mädchen in der Pestgrube gekürzt wurde:
Vampir-Horror-Roman-Nr. 67 (Dämonenkiller 12)
Seite 37, 1. Spalte, 6. Absatz - Seite 37, 2. Spalte, 4. Absatz
Irgendjemand sollte geopfert werden, das war mir klar; und wie ich die unheimlichen Sitten der Schwarzen Familie kannte, konnte es sich nur um ein Menschenopfer handeln. Es war zu dunkel, um Details zu erkennen. Zamis flehte weiterhin Ansuperomin an, der ein französischer Zauberer gewesen war.
Das Mädchen sagte kein Wort. Die Kapuzenmänner bewegten sich, und ich zog rasch den Kopf zurück. Sie kamen genau auf den Schacht zu. Ich kletterte einige Sprossen hinunter. Es wäre mein Tod gewesen, wenn ich es gewagt hätte, die unheimliche Versammlung zu stören. Ich glitt tiefer, bis ich die Stimmen nur noch sehr undeutlich vernahm. Nur eines ging eindeutig aus ihren Worten hervor: Die Familie Zamis verschwor sich mit Steffi im Kampf gegen Asmodi. Eigentlich konnte mir das ja nur recht sein.
Ich zuckte zusammen, als ich einen schrillen Frauenschrei hörte. Dann war ein gurgelndes Geräusch zu hören. Danach wurde es still.
Schritte näherten sich dem Schacht. Ich ließ mich auf den Boden fallen. Die Schritte kamen näher. Irgend etwas prallte gegen die Leiter. Ein Scharren war zu hören. Vorsichtig trat ich einen Schritt zur Seite. Etwas fiel den Schacht hinunter und krachte neben mir zu Boden. Die Schritte entfernten sich.
Ich wartete einige Minuten, dann bückte ich mich, neugierig, was die unheimliche Versammlung in die Pestgrube geworfen hatte. Kurz knipste ich die Lampe an, wandte mich aber gleich wieder schaudernd ab. Es war ein junges nacktes Mädchen.
Ich ballte die Fäuste und preßte grimmig die Lippen zusammen. Der Tod des jungen Mädchens würde gerächt werden, das schwor ich mir.
Das Mädchen in der Pestgrube
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 11
Seite 37, 2. Spalte, 3. - 6. Absatz
Irgendjemand sollte geopfert werden, das war mir klar. Es war zu dunkel, um Details zu erkennen.
Zamis flehte weiterhin Ansuperomin an, der ein französischer Zauberer gewesen war.
Das Mädchen sagte kein Wort. Die Kapuzenmänner bewegten sich, und ich zog rasch den Kopf zurück. Sie kamen genau auf den Schacht zu. Ich kletterte einige Sprossen hinunter. Es wäre mein Tod gewesen, wenn ich es gewagt hätte, die unheimliche Versammlung zu stören. Ich glitt tiefer, bis ich die Stimmen nur noch sehr undeutlich vernahm. Nur eines ging eindeutig aus ihren Worten hervor: Die Familie Zamis verschwor sich mit Steffi im Kampf gegen Asmodi. Eigentlich konnte mir das ja nur recht sein.
Ich zuckte zusammen, als ich den Schrei eines Tieres hörte. Danach wurde es still.
Schritte näherten sich dem Schacht. Ich ließ mich auf den Boden fallen. Die Schritte kamen näher. Irgend etwas prallte gegen die Leiter. Ein Scharren war zu hören. Vorsichtig trat ich einen Schritt zur Seite. Etwas fiel den Schacht hinunter und krachte neben mir zu Boden. Die Schritte entfernten sich.
Ich wartete einige Minuten, dann bückte ich mich, neugierig, was die unheimliche Versammlung in die Pestgrube geworfen hatte. Kurz knipste ich die Lampe an, wandte mich aber gleich wieder schaudernd ab. Es war ein junges, blutüberströmtes Schaf.
* * *
Das Mädchen in der Pestgrube
Vampir-Horror-Roman Nr. 67 (Dämonenkiller 12)
Seite 41, 2. Spalte, 7. Absatz
Ich schloß die Augen. Ich wußte, daß es sich nur um ein Trugbild handelte. Doch es nützte nichts, daß ich die Augen schloß. Ich sah Coco immer noch vor mir. Einer der Männer packte ihre Arme und drehte sie ihr auf den Rücken. Der andere hielt plötzlich eine rotglühende Zange in der Hand. Coco schrie. Der Schrei klang so echt, daß ich zusammenzuckte. Die rotglühende Zange näherte sich ihrem Gesicht, berührte ihre Wange, und es roch nach verbranntem Fleisch.
Das Mädchen in der Pestgrube
Dämonenkiller-Neuauflage 11
Seite 42, 1. Spalte, 9. Absatz
Ich schloß die Augen. Ich wußte, daß es sich nur um ein Trugbild handelte. Doch es nützte nichts, daß ich die Augen schloß. Ich sah Coco immer noch vor mir. Einer der Männer packte ihre Arme und drehte sie ihr auf den Rücken. Coco schrie. Der Schrei klang so echt, daß ich zusammenzuckte.
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Das Mädchen in der Pestgrube
Vampir-Horror-Roman Nr. 67 (Dämonenkiller 12)
Seite 50, 1. Spalte, 6. Absatz
1713. Ferdinand Dunkel.
Vor meinen Augen flimmerte es. Ich riß sie auf und lebte plötzlich in der Vergangenheit. Frauen in bodenlangen Kleidern gingen an mir vorbei. Eine Kutsche kam auf mich zu, und ich mußte ausweichen.
Das Mädchen in der Pestgrube
Dämonenkiller-Neuauflage 11
Seite 50, 2. Spalte, 1 – 2. Absatz
1713. Ferdinand Dunkel.
Vor meinen Augen flimmerte es.
***
Frauen in bodenlangen Kleidern gingen an mir vorbei. Eine Kutsche kam auf mich zu, und ich mußte ausweichen.
* * *
Das Mädchen in der Pestgrube
Vampir-Horror-Roman Nr. 67 (Dämonenkiller 12)
Seite 53, 1. Spalte, 2. – 4. Absatz
Ich wich weiter zurück, warf einen Tisch um und konnte in letzter Sekunde ausweichen. Der Graf hatte sich zu weit vorgebeugt, und ich erkannte meine Chance. Mein Degen zerfetzte seine Kehle.
Schweratmend blieb ich stehen. Der Graf schwankte und krachte zu Boden. Steffi beugte sich über ihn, machte eine Bewegung mit der rechten Hand und murmelte etwas.
Langsam richtete sich der tote Graf wieder auf. Meine Augen weiteten sich. Ich hatte ihn getötet, und trotzdem stand er wieder auf, griff nach dem Degen, der seiner Hand entfallen war, und drang aufs neue auf mich ein. Es war ein schauderhafter Anblick. Das Blut rann aus seiner Kehle und eine Blutlache bildete sich rund um ihn auf dem Parkettboden.
Das Mädchen in der Pestgrube
Dämonenkiller-Neuauflage 11
Seite 53, 2. Spalte, 5. Absatz - Seite 54, 1. Spalte, 1. Absatz
Ich wich weiter zurück, warf einen Tisch um und konnte in letzter Sekunde ausweichen. Der Graf hatte sich zu weit vorgebeugt, und ich erkannte meine Chance. Mein Degen zerfetzte durchbohrte ihn.
Schweratmend blieb ich stehen. Der Graf schwankte und krachte zu Boden. Steffi beugte sich über ihn, machte eine Bewegung mit der rechten Hand und murmelte etwas.
Langsam richtete sich der tote Graf wieder auf. Meine Augen weiteten sich. Ich hatte ihn getötet, und trotzdem stand er wieder auf, griff nach dem Degen, der seiner Hand entfallen war, und drang aufs neue auf mich ein. Es war ein schauderhafter Anblick.
* * *
Das Mädchen in der Pestgrube
Vampir-Horror-Roman Nr. 67 (Dämonenkiller 12)
Seite 55, 1. Spalte, 5. + 6. Absatz
„Du fieberst, Sohn“, sagte mein Vater.
Ich fühlte mich schwach, unendlich schwach. Ich schloß die Augen, und es wurde schwarz um mich herum.
Das Mädchen in der Pestgrube
Dämonenkiller-Neuauflage 11
Seite 56, 1. Spalte, 9. Absatz
„Du fieberst, Sohn“, sagte mein Vater.
Das Mädchen in der Pestgrube
Vampir-Horror-Roman Nr. 67 (Dämonenkiller 12)
Seite 60 1. Spalte, 7. Absatz
Ich blickte mich rasch im Zimmer um. Überall sah ich Leichen. Fünf Männer und drei Frauen. Einige lagen in seltsam gekrümmten Haltungen da, einige hockten zusammengesunken auf Stühlen und Couchen und alle hatten aufgedunsene Gesichter und schwarze Flecken, die wie Geschwüre aussahen. Nach den verzerrten Gesichtern zu schließen, mußten sie einen fürchterlichen Tod erlitten haben.
Das Mädchen in der Pestgrube
Dämonenkiller-Neuauflage 11
Seite 60, 1. Spalte, 10. Absatz
Ich blickte mich rasch im Zimmer um. Überall sah ich Leichen. Fünf Männer und drei Frauen. Einige lagen in seltsam gekrümmten Haltungen da, einige hockten zusammengesunken auf Stühlen und Couches. Nach den verzerrten Gesichtern zu schließen, mußten sie einen fürchterlichen Tod erlitten haben.
Das waren die Kürzungen in DK-Neuauflage Nr. 11, in der nächsten Folge kommen die Kürzungen in Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 12 "Die weiße Wölfin" von Kurt Luif alias Neal Davenport dran.
Kommentare
Da ist dir mit "Fides" ein kleiner Fehler unterlaufen, denn sie ist ein Mädchen (siehe DK-TB 58):
"Im großen Saal hatten sich nun auch die anderen Mitglieder der Zamis-Sippe versammelt, die derzeit im Schloß wohnten. Das waren Coras Schwester Fides, die ihr sehr ähnlich sah, und ihr Bruder Tjalf, ein eingebildeter Dämonenjüngling"
Es gab insgesamt 15 bekannte Zamis-Sippenmitglieder. Einmal der Wienerzweig mit oben genannten Eltern und den sieben Kindern und der italienisches Zweig mit sechs Personen (Ingvar, Bianca, Cora, Fides, Tjalf und Selmar).
Im Heft 2 kommen drei um, im Heft 12 werden acht durch die Schwarze Pest vernichtet und in Band 32 nochmals drei. Damit sind 14 umgekommen und Coco ist einzige Überlebende...
Selbst auf die Gefahr hin, dass das irgendwie in Erbsen- bzw. Dämonenzählerei ausartet...
Auszug aus der Pestgrube: "Ich blickte mich rasch im Zimmer um. Überall sah ich Leichen. Fünf Männer und drei Frauen"
Dazu kommt noch Michael Zamis, der in den letzten Zügen liegt.
Laut Uwe gibt es in der DK-Erstausgabe 15 bekannte Sippenmitglieder. Vera, Demian und Selmar sterben bereits im Zamis-Zyklus; somit verbleiben 12 Familienmitglieder. Im Henkersschwert streckt Dorian vier Mitglieder mit Silberkugeln nieder: "Eine der Gestalten traf er in die Stirn, die andere ins Herz"; hier darf man wohl einen lethalen Ausgang annehmen. "Dorian...schoß erneut...Eine der Gestalten fiel tot zu Boden". Das ergibt drei tote Dämonen. Dorian hatte zuvor schon auf die Gestalten geschossen, "...und ein Aufschrei zeigte ihm an, dass er getroffen hatte". Wie erwähnt, wird allerdings nicht ausgesagt, ob er dadurch einen weiteren Zamis ausgelöscht hat. Gehen wir also von drei Mitgliedern der Zamissippe weniger aus; somit verbleiben noch 9 Mitglieder. Durch die Pest sterben in Band 12 Michael sowie fünf weitere männliche Mitglieder. Verbleiben sechs weibliche Mitglieder (Mitgliederinnen? ). Welche Dämonin also könnte das gewesen sein? Wer außer Thekla, Fides, Bianca, Cora und Vera noch; zumal nur von drei toten Frauen die Rede war. Daraus ist zu schließen, dass die drei im Henkersschwert Getöteten drei Zamis-Frauen gewesen sein müssten, während ein weiteres Mitglied wohl den Treffer der ersten Silberkugel überlebt haben muss (oder erst durch einen zweiten Treffer ausgelöscht wurde). Uwe meinte oben, dass in Band 12 acht Familienmitglieder gestorben sind. Es waren bei Dorians Eintritt jedoch schon acht Tote, zu denen kurze Zeit später noch Michael kam; somit gab es in Band 12 neun Tote der Zamis-Sippe.
Eine Schwarze-Blut-Mädchen-Rechnung ergibt:
15 Mitglieder minus 3 im Zamis-Zyklus minus (mindestens) 3 im Henkersschwert minus 6 Männer und 3 Frauen in der Pestgrube = 15. Aber dann ist da noch Coco...
Es bleibt also ein Mitglied der Zamis-Sippe ungeklärt. Der Fehler liegt wohl in der Nummer 12 und den sechs männlichen Mitgliedern. Oder mir schwirrt der Kopf mittlerweile so sehr, dass ich da selbst den Überblick verloren habe...
"Als man den Mädchenkörper dieser Tage aus dem Grab barg, war Asmodi I. wieder frei. Er wollte Rache und verschwörte sich mit den Zamis. Als Asmodi II. dahinterkam, rottete er die Familie durch den Schwarzen Tod aus."
Die Anzahl der Familiemitglieder wurde erst im Exposé für Band 31 genannt.
Zuerst finde man folgende Information über die Familie Zamis:
"Daten über die Familie Zamis:
Sie hatte früher ihren Sitz im zaristischen Rußland. Rasputin war einer ihrer großen Söhne. Als die Bolschewiken die Herrschaft übernahmen, flüchteten die mächtigen Zamis vor ihnen, ließen sich in Wien nieder. Hier wurde Michael Zamis zum Oberhaupt, nahm eine Tochter Asmodis zu Frau, das heißt, er zeugte mit ihr im Laufe der Jahre sieben Kinder, die aber alle von normalen Sterblichen ausgetragen wurden und ihre Erziehung beim Grafen Cyrano von Behemoth genossen. Es sind vier männliche Dämonen und drei weibliche, Coco, die Hexe, ist die Letztgeborene."
Und in den Abschließende Bemerkungen findet man folgendes:
Der Autor kann die Namen der Mitglieder der Familie Zamis frei erfinden. Nur der Vater, Michael Zamis, und einer von Cocos Brüdern, Georg Zamis, wurden vom Autor selbst in vorangegangenen Bänden genannt.
Also liegt der Fehler mit den verschiedenen Zahlen der Sippenmitglieder in dem Abstand zwischen den geschrieben Romanen.
DK 2 erschien im August 1973, DK 12 ist im Mai 1974 und die Bände 31 + 32 sind im März/April 1975 erschienen, da wurde wohl die Zeit dran schuld sein, und die Zeitmagie ist eine Stärke der Familie Zamis.