Müggenburg gefunden! Sammleredition kommt - Emmerich Books & Media habens geschafft
Müggenburg gefunden! Werkedition kommt!
Emmerich Books & Media habens geschafft
Beides wird klappen. Allerdings wird es hier bei uns im Zauberspiegel nur was über den Autor und seine Romane geben. Die Werkausgabe (inklusive zweier unveröffentlichter Romane) wird es bei EB&M geben. Der Verlag hat ja schon bei der Ausgabe der Walker'schen Romane gezeigt wie man eine Sammlerausgabe aufzieht. Diese Erfahrungen werden sich bei der Herausgabe des Œuvre von Hans Jürgen Müggenburg mehr als nützlich erweisen und schon die Ankündigung desselben dürfte nicht nur die Fans des Autors neugierig machen, sondern auch Heftromaninteressierte begeistern, zumal auch zwei bisher unveröffentlichte Hexer Stanley-Romane zur Edition gehören werden. Gerüchteweise hatte man bereits von einem achten Roman gehört, aber dass es noch einen Neunten gibt, hat selbst Experten auf dem Gebiet überrascht.
Immerhin hat Peter Emmerich es geschafft, den Autor ausfindig zu machen und ihn für das Projekt einer ansprechend aufgemachten und seriös durchgezogenen Werkausgabe zu gewinnen.
Aber der Reihe nach. Wer ist H.J. Müggenburg? Die Autorenseite bei EB&M (von der aus man im Übrigen schon Abos (PDF-Formular) buchen kann) liefert da inwischen mehr als wir bisher wussten (aber in einem Interview werden wir versuchen noch ein wenig über den Autor zu erfahren als die nüchternen Fakten). Da heißt es:
H.J. Müggenburg wurde am 25. Juni 1944 in Trippstadt/Unterhammer, in der Nähe von Kaiserslautern, geboren.
In Kaiserslautern besuchte er zwischen 1951 und 1959 die Goetheschule und absolvierte daran anschließend eine Lehre zum Starkstromelektriker. Nach dem Auszug aus dem Elternhaus arbeitete er in der Binnenschifffahrt, beim Gerüstbau, als DJ und als Elektriker.
1972 heiratete H.J. Müggenburg, arbeitete dann noch zwei Jahre als Elektriker bei den Amerikanern und begann mit dem Schreiben. Sein erster Roman Auf Tod programmiert erschien 1973 in der SF-Reihe des Zauberkreis-Verlag, Rastatt als Nr. 139. Danach schrieb er zwischen 1974 und 1981 weitere 20 Romane.
In der Reihe Silber-Grusel-Krimi - ebenfalls Zauberkreis-Verlag - wurden zwischen 1974 und 1978 sieben Romane unter dem Pseudonym Hexer Stanley veröffentlicht, wobei ein Sir Stanley, Earl of Depford darin die Hauptrolle spielte. Die ersten beiden Romane wurden 1996 in der Reihe Dämonen-Land des Bastei Verlags nachgedruckt. Seit Einstellung der Reihe harrt die Serie einer kompletten Neuausgabe.
"Da mir die Schriftstellerei nicht besonders viel einbrachte, begann ich 1982 bei 'Freudenberg Spinnvlies' zu arbeiten." (Zitat Hans-Jürgen Müggenburg in einem Brief vom 17. Januar 2015)
Seit dem 1. Juli 2004 ist "Hexer Stanley" in Rente.
Aber wie war das? Wir rekapitulieren kurz.
1974 konnte Jürgen ›Dan Shocker‹ Grasmück allein nicht mehr das Gruselprogramm des Zauberkreis Verlages bestücken. Er schrieb Larry Brent (für den Silber-Grusel-Krimi) und Macabros und aufgrund seiner gesundheitlichen Einschränkungen mussten weitere Autoren her. Der Titel der Serie, Silber-Grusel-Krimi, ließ dabei problemlos Erweiterung zu, ohne dass die Autoren im Shocker'schen Universum schreiben mussten. Sie konnten eigene Ideen einbringen. Da der Verlag gute Erfahrungen mit Serien hatten, kamen weitere Serien hinzu (bis zum ersten Einzelroman sollte es noch dauern).
Zunächst kam Bob Fisher (Robert Atkinson) mit Band 70 des Silber-Grusel-Krimi und seiner Nebelgeister-Serie dazu. Und im November erschien der erste Roman eines gewissen Hexer Stanley (aka Hans Jürgen Müggenburg). Das ganze als Band 78 des Silber-Grusel-Krimi. Der Arbeitstitel dieses Bandes war »Japhet's Tod«. Der Verlag nahm den Titel »Das Grauen von Chichen Itza«.
Nun weiß man inzwischen, dass das gar nicht der erste Roman der Serie um Sir Stanley und seinen Butler George McLowrie war. »Die Jagd nach Borascht« ist im Jahr 1968 angesiedelt (ob er auch zu diesem Zeitpunkt entstand, ist eine der Fragen, die wir in zwei oder gar drei Interviews an den Autor stellen werden), während die weiteren Romane 1974 spielen werden und auch zu dieser Zeit entstanden sind. Diese beiden Romane werden - voraussichtlich im April 2015 - den Auftakt zur Werkausgabe Hexer Stanley/H.J. Müggenburg bilden.
Weitere Ausgaben folgen (wenn nichts dazwischen kommt) im Juni und August. Und sobald die übrien Romane datiert sind, werden diese im kommenden Herbst und Winter erscheinen und damit werden alle 9 Romane um die Depfords und deren Butler McLowrie vorliegen.
Der Autor stellte dem Verlag (gemeint ist Emmerich Book&Media) nun auch Originalmanuskripte zur Verfügung. Ein Textvergleich zwischen Heft und Skript förderte zutage, dass der Zauberkreis Verlag, vermutlich in Gestalt des Lektors Villinger, erhebliche Eingriffe vorgenommen hat. Textpassagen wurden gestrichen oder umgestellt. Anhand des Vergleiches zwischen »Japhet's Tod« (Skript) »Das Grauen von Chichen Itza« (Heft) werden wir das Vorgehen des Lektorats im Zauberspiegel dokumentieren.
Nun stand der Verlag vor einer schwierigen Entscheidung. Welche Variante nimmt man denn nun für die Sammlerausgabe? Man entschied sich für den ›Authors Cut‹, also die Originalfassung des Autoren, so dass selbst Kennern der Romane eine Variante vorgesetzt wird, die er nicht kennt. Hierzu werden wir Peter Emmerich ins Gebet nehmen und via Interview befragen.
Was das Lektorat und das Artwork der Bände angeht werden wir auch hier die Verantwortlich - Jörg Schukys und Beate Rocholz - interviewen.
Aber da ist für mich schon festzustellen: So macht man Sammlerausgaben!
Der Verlag verkündet zudem Folgendes und zeigt damit einmal mehr Kompetenz und Fingerspitzengefühl:
Unser Lektorat wird die Texte behutsam an die neue deutsche Rechtschreibung anpassen. Wir nehmen uns dabei die Freiheit, originale Wortschöpfungen nicht zu verändern. Genausowenig werden wir Orte der Handlung oder auch technische Beschreibungen an die "Jetztzeit" anpassen. Wir wollen den Flair der 1970er-Jahre beibehalten.
Wir werden dem Autor natürlich auch die Frage stellen, warum er nicht mehr Romane geschrieben oder bei anderen Verlagen veröffentlicht hat. Da erschließt sich ein spannendes Feld.
Wer aus unserer Leserschaft noch Fragen an den Autor hat, der möge sich melden. Wir vom Zauberspiegel werden an der Geschichte dran bleiben und versuchen die Hintergründe aufzuhellen.
Es bleibt spannend ...
Wenn da die Hexer-Stanley-Romane durch sind, geht es an das Grusel-Krimi-Taschenbuch (»Wir, Satans Kinder«) und die Science Fiction Romane des Autors, die dann auch zu zweit oder dritt in einem Band erscheinen sollen. Auch im Weltall hat der Autor seinen Humnor nicht verschleiert. Der ist vielmehr Markenzeichen Müggenburgs und macht seine Texte auch außergewöhnlich.
Kommentare
Mitten in der Nacht ertönten dann seltsame keuchende und polternde Geräusche von unten die Treppe hochkamen...
...es war eine etwas "kräftigere" Katze die, wie mir Horst am nächsten Morgen erzählte, Atemproblem bzw. Asthma hatte (so genau weiß ich es nicht mehr).
Jedenfalls hatte dieses Ereignis meiner Vorliebe für Gruselromane keinen Abbruch getan. :)
Werde das Ganze mal im Auge behalten,
Ich gestehe, ich hab erst jetzt -aufgrund der Zauberspiegel-Artikel- mal einen "Blick ins Buch" der Hugh Walker-Bücher bei amazon gemacht. Und was man dort so sieht ... ja, da dürfte Horst Hermann "sehr" recht haben!
Da freu ich mich gleich mehrfach: über die "Entdeckung" Herrn Müggenburgs, dass die Romane neu aufgelegt werden, und das dies durch Emmerich Books@Media erfolgt.
Und natürlich über die angekündigten Müggenburg-Artikel
"etwas" ist noch sehr beschönigend ausgedrückt - würde mich wundern, wenn da noch was kommt (so lange Pausen sind tödlich).
Aber wenn schon Larry Brent und/oder Macabros nicht mehr genug Altleser aktivieren; wie soll es da (kostendeckend) mit solch einer Nischenserie sein?
Es ist einfach so, dass wir die Arbeit mit den Originalmanuskripten komplett falsch eingeschätzt haben (Kohlepapierdurchschläge von Schreibmaschinenseiten, die über den Rand hinauslaufen). Und es ist eben tatsächlich so, dass wir (das Team) alle noch einem regulären Job nachgehen, mit dem wir unser Geld verdienen - deshalb bleibt die "Verlagsarbeit" (wenn nötig) halt mal liegen.
Zugegeben, mit den "Hexer Stanley Chroniken III" sind wir wirklich arg in Verzug, aber dafür können wir dann in dieser Nummer mit einem bislang unveröffentlichten Roman aufwarten.
Ich bitte also die Sammler unter euch einfach nur um Geduld.
Und was die oben erwähnte "Kostendeckung" betrifft: wenn wir darauf achten würden, müssten wir tatsächlich aufhören. Aber wir selbst sind alles Fans (die übrigens aus dem FOLLOW-Umfeld kommen), und unter diesem Gesichtspunkt produzieren wir unsere Bücher.