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Marcel's Zamorra-Lesereise: Der Dämon aus der Tiefe

MarcelsDer Dämon aus der Tiefe
Professor Zamorra 59

In Auckland beschließen zwei Jugendliche als Mutprobe in das verlassene Haus eines Henkers. Doch als der erste nach längerer Zeit nicht zurück ist, flieht der andere in Panik.

Indessen verabschiedet sich unser Heldentrio vom gemeinsamen Urlaubsort, als ein Telegramm für Bill Fleming ankommt.


Der Dämon aus der TiefeDie Statue eines Götzen soll gesucht werden. Natürlich kommt es zu Problemen und unser Trio muss nach Auckland. Dort gerät indess die Schwester des zweiten Jugendlichen - Angel - in den Bann des Henkers - der natürlich damals von den Dorfleuten getötet wurde, da dieser (natürlich) ein böser Henker war.

Diese will nun das Amulett Zamorras stehlen, das dieser im Hotel zurückgelassen hat. Allerdings kann Zamorra das verhindern, aber leider hat sich der Henker dem Dämon Sarra verschrieben, der widerrum Angels wahrer Herr ist ...und sie vor Zamorras Augen tötet.

Durch einen Zufall kommen Bill und er jedoch hinter das Geheimnis des Henkers ... Es gelingt beiden eine Zeitreise in das Jahr 1855 zu machen und die erste Beschwörung des Dämons Sarra zu verhindern. Dadurch stirbt der Henker - unwiderruflich!

Leider kommt der Gegenspieler des Romans, der Henker, nicht besonders glaubwürdig rüber und man erfährt auch nichts über ihn.

Dafür sind die Szenen in seinem Haus verdammt unheimlich - da kommt wirklich beste Gruselstimmung auf, und man zittert mit den Jungs mit. Ebenso später mit Angel, die in den Bann des Henkers gerät und nicht von Zammy gerettet werden kann.

Seine Hilflosigkeit, als Angel stirbt wurde auch sehr gut beschrieben.

Wieso Zammy aber bei der Bergung des Dämons sein Amulett im Hotel liegen lässt "Ach, das hab ich im Hotel gelassen!" erschließt sich mir echt nicht.

Allerdings wird der gute AF das wohl nach den "paar" Jahren auch nicht mehr wissen, was er sich dabei gedacht hat. Wirkt aber halt selten dämlich, wenn ein Dämonenjäger seine Waffe im Hotel ablegt und dann auf einem Schiff bei der Bergung eines Dämons zuschaut.

...wobei Zammy zu dieser Zeit das Amulett ja ständig ablegt (um dann zu jammern, dass er nun ohne Amulett vor dem Dämon steht.). War das damals so vom Serienexpose gewollt? (Oder gabs keins und die Romane wurden nur vom Lektor angepasst, damit die Übergänge passten?)

Die Gruselstimmung wurde im Roman perfekt getroffen, und da der Roman keinerlei Vorkenntnisse erfordert, kann man ihn auch perfekt lesen wenn man bisher keinen Roman gelesen hat, oder nur neuere kennt. Man ahnt auch durchaus, warum der Autor früher beim Jugendschutz sehr unbeliebt war. Der Roman ist recht hart und brutal, aber genau das macht ihn spannend und glaubhaft. Denn Dämonen sind eben kein Fußballverein, den man mal eben so auf dem Platz umpusten kann, sondern grausame Bestien, die lachend über Leichen gehen. Und das tun sie hier in diesem Roman.

Das Cover mag nicht völlig zum Roman passen, da der Mann scheinbar einen Turban trägt, aber es zeigt eine gute Gruselstimmung.

Der Dämon aus der Tiefe
Professor Zamorra 59
von Robert Lamont (= Friedrich Tenkrat)
21. September 1976
Bastei Verlag 

Kommentare  

#1 Andreas Decker 2015-04-09 10:47
Ist das nicht eher eine Kapitänsmütze statt einem Turban? Das Cover scheint so alter Seebär zu verkünden. :-)

Zitat:
...wobei Zammy zu dieser Zeit das Amulett ja ständig ablegt (um dann zu jammern, dass er nun ohne Amulett vor dem Dämon steht
Ist doch immerhin eine Alternative zu "Nicole wird entführt" ;-)

Zitat:
Oder gabs keins und die Romane wurden nur vom Lektor angepasst, damit die Übergänge passten?)
Gab es damals überhaupt Erwähnungen auf Romane anderer Autoren? Und es sollte mich wundern, wenn Herr Rellergard damals je mehr als mal ein Komma und die Anmerkungen der Rechtsabteilung geändert haben sollte.

Ich hatte auch ganz vergessen, wie oft hier Zeitreisen schon vor der Giesa-Zeit bemüht wurden.
#2 Loxagon 2015-04-10 12:26
Es wurde öfters kurz erwähnt, das "kurz zuvor der Fall X gelöst war", wie ja auch hier. Aber jetzt wirkliche Erwähnungen? Selten.
#3 Cartwing 2015-04-10 19:18
Zitat:
Man ahnt auch durchaus, warum der Autor früher beim Jugendschutz sehr unbeliebt war. Der Roman ist recht hart und brutal, aber genau das macht ihn spannend und glaubhaft. Dämonen sind eben kein Fußballverein, den man mal eben so auf dem Platz umpusten kann, sondern grausame Bestien, die lachend über Leichen gehen. Und das tun sie hier in diesem Roman.
Um glaubhaft darzustellen, dass Dämonen grausam und brutal sind, muss man nicht ins Detail gehen.
In einem TB Buch beschreibt Morland z. B. sehr genau, wie ein Mensch von einem Dämon gefressen wird. Allein die Erwähnung, dass er das tut, hätte ausgereicht, um dem Leser klarzumachen, dass dieser Dämon eine grausame Bestie ist. Das detailliert zu beschreiben, ist nur reine Effekthascherei.
#4 Andreas Decker 2015-04-11 11:56
zitiere Cartwing:

Allein die Erwähnung, dass er das tut, hätte ausgereicht, um dem Leser klarzumachen, dass dieser Dämon eine grausame Bestie ist. Das detailliert zu beschreiben, ist nur reine Effekthascherei.


Das sehe ich völlig anders. Derartige Details gehören einfach zum Genre. Ich plädiere nicht um Splatter um des Splatters willen, schon gar nicht im Heft, alles hat seinen Platz, aber die Disney-Variante klingt in meinen Ohren immer falsch und lahm. Da muss man nur in Uwes Dämonenkiller-Selbstzensur reinlesen, um zu sehen, was ich meine.

Dass manche Autoren kein Gespür dafür haben, wie man so etwas organisch einbaut, ist ein anderes Thema. Und vom Ton her war Zamorra - wie auch die meisten Heftserienhelden - nie für Expliziteres geeignet. Das wäre so, als würde es Miss Marple plötzlich nach SAW verschlagen. (Obwohl das für Christie-Hasser bestimmt einen gewissen Vergnügungswert hätte :-) )
#5 Cartwing 2015-04-11 19:44
Die Details mögen zum Genre gehören, aber darum ging es ja nicht. In Marcels Artikel klingt es so, als ob die Details notwendig wären, um die Dämonen glaubwürdig erscheinen zu lassen. Das sind sie aber nicht. Ich kann andeuten, was der Dämon macht, dann weiß der Leser genau was er tut, etwa einen Menschen bei lebendigem Leib fressen. Detaillierte Beschreibungen sind in dem Moment unnötig, wo das Kopfkino das bei Bedarf selbst umsetzt.

Andererseits ist eine zu harmlose Darstellung auch wieder falsch. Bestes Beispiel ist da wohl der würgende Zombie aus der Sinclair Serie. Warum würgt er? Weil er nicht fetzen und fressen darf. Das kauft einem aber keiner ab. Auch das hätte man aber andeuten können

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