Die Vampire und Dirk - Der Vampir-Horror Roman: Die Hexenmeister
Der Vampir-Horror-Roman
Die Hexenmeister
Die Hexenmeister
Georges Lenand wacht in einem Krankenhaus auf. Laut den Ärzten hat er versucht, sich selber zu töten.Vier Zeugen beobachteten ihn, wie er am Ufer der Seine etwas ins Wasser warf und sich anschließend in die Fluten stürzte.
Er wird schließlich in ein besseres Sanatorium gebracht. Ein unbekannter Gönner zahlt den Aufenthalt. Lenand kann sich zwar nicht an die letzten Tage erinnern, aber an die schrecklichen Geschehnisse der letzten Monate.
Er und drei seiner Freunde aus Kindheitstagen, Herve, Lionell und Patrick, sind begeisterte Wassersportler und kaufen sich zusammen ein kleines Motorboot. Bei einem ihrer ersten Ausflüge werden sie Zeugen einer versuchten Rettungsaktion. Eine junge Frau ist ins Wasser gesprungen und untergegangen. Die vier fackeln nicht lange, beteiligen sich an der Suche und ziehen schließlich die Ertrunkene an Land. Der hübschen, jungen Toten fällt im Wasser etwas aus der Hand. Eine kleine, sogenannte Seine-Figur aus Blei, die Pilger in früheren Zeiten ins Wasser warfen um Glück heraufzubeschwören. Die Figur nehmen sie mit.
Am Abend treffen sich die Freunde in Lenands Wohnung, um weitere Unternehmungen mit dem Boot zu planen. Als er in die Küche geht um Kaffee zu kochen, passiert das Unerklärliche. Das Licht geht plötzlich aus und er findet sich in einem finsteren Verlies wieder und soll auf dem Scheiterhaufen, verurteilt als Hexenmeister, verbrannt werden. Er hat einen Zeitsprung in das Paris des Jahres 1408 gemacht, hält aber alles für einen sehr realistischen Traum, bis er die Flammen an seinem Körper spürt. Die ganze Zeit spukt ein Name in seinen Gedanken herum, Laura! Er entdeckt sie schließlich unter dem johlenden Mob und erkennt in ihr die Tote aus der Seine. Auch kommt es ihm so vor, dass Laura keine Unbekannte für ihn ist. Eine Ohnmacht bringt ihn wieder zurück in seine Zeit.
Verblüfft schauen ihn seine Freunde an, als Georges , etwas mitgenommen, ins Wohnzimmer taumelt. Anderthalb Stunden war er verschwunden. Auch die anderen hatten seltsame Erscheinungen und die Bleifigur auf dem Wohnzimmertisch hat sich zur Hälfte in Gold verwandelt.
Jetzt geht Herve Kaffee kochen und verschwindet! Dem Männchen werden nun übernatürliche Kräfte zugeschrieben.
Herve taucht ebenfalls wieder auf und erzählt den Freunden seine Erlebnisse aus dem Paris des 15. Jahrhunderts. Er traf dort einen gewissen Jacques Vel, Professor an der Pariser Universität, der ihn in einen Geheimbund einführen wollte, dessen Meister ein gewisser Michel Dosseda ist. Auch Laura spielte in seiner Zeitreise eine Rolle.
Ein Besuch im Leichenschauhaus bestätigt, dass die Tote aus der Seine zur reichen Dosseda Familie aus Florenz gehört, entfernt verwandt mit Lionell. Ihren Selbstmord erklärt die Polizei mit dem plötzlichen Ableben ihrer Eltern. Sie sind bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen. Um den Hals trug sie übrigens ein altes Medallion, mit dem Bild von Georges.
Die Zeitsprünge geschehen jetzt immer öfter, sogar wenn alle zusammen im Wohnzimmer sitzen. Jeder der vier Freunde führt im Paris der Vergangenheit ein Doppelleben, teilweise mit Familien und Kindern. Sie gewöhnen sich an ihr zweigeteiltes Leben und Georges verliebt sich natürlich in Laura, die Tochter des Meisters, Michel Dosseda
Die Freunde werden nacheinander in den Geheimbund eingeführt, der mit den Figürchen und einem unbekannten Pulver aus dem Orient, magische Experimente durchführt. Unsichtbare Kräfte sollen zum Wohle der Menschheit genutzt werden. Absolut ehrbare Absichten also. Das blöde ist nur, dass die Menschheit der damaligen Zeit noch nicht bereit ist für derartige Dinge und den ganzen schrägen Verein für Hexer hält. Kein Wunder, denn bei ihren Experimenten fliegen sie schon mal in einem Ruderboot rund um einen See oder pflügen in einer Minute ganze Landschaften um. Natürlich werden sie dabei beobachtet und verpfiffen. Sie müssen nun vorsichtiger sein. Um das ganze in seriöse Bahnen zu lenken, soll der Bund durch namhafte Personen, Ärzte, Wissenschaftler, reiche Kaufleute usw. erweitert werden. Sogar den „verrückten „ König Karl VI. würde man am liebsten in die Gruppe aufnehmen, traut aber seinen Beratern nicht.
Dann eines Tages wird der versoffene Pater Hieronymus, ein Eingeweihter, festgenommen. Er hat eigenständig Versuche gemacht und dabei Feuerbälle über die, mit Menschen vollgestopften, Gassen gejagt und ein Haus abgefackelt.
Unter Folter verrät er die Namen seiner Mitbrüder. Michel Dosseda, der Meister, wird verhaftet und soll auf dem Scheiterhaufen brennen. Die übrigen Geheimbündler wollen mit Hilfe ihrer vereinten, magischen Kräfte einen Aufruhr bei der Hinrichtung anzetteln, um Dosseda zu befreien. Der Schuss geht gründlich nach hinten los und alle müssen untertauchen und die Vereinigung fällt auseinander.
Als auch noch eine Pest ausbricht, schiebt man auch dies den vermeintlichen Hexern in die Schuhe.
Wieder in der Gegenwart finden Georges und Patrick im Haus von Lauras Eltern einen Brief. Darin wird erklärt, dass einem gewissen Nicolas Flamel, damals Mitglied der Vereinigung, die Flucht nach Indien gelang. Um seine Unsterblichkeit aufrecht zu halten, muss er mehrere Monate pro Jahr schlafen. Laura soll, mit Hilfe der Figur, die vier Freunde in der Gegenwart finden, um den Flammentod des Meisters im 15. Jahrhundert zu verhindern. Das ging ja mal gründlich daneben.
Als dann Laura auch noch in der Vergangenheit an der Pest stirbt und die Freunde Patrick, Herve, Lionell auf unterschiedliche Weisen den Löffel abgeben, hat Georges auch keinen Lebensmut mehr. Da kann auch der Besuch von Flamel, sein späterer Gönner, nichts mehr machen. Der bittet Georges die Bleifigur in einem Safe zu deponieren, da er wieder schlafen muss. Dieser denkt aber nicht daran, sondern versenkt die Seine-Figur in der Selbigen und schmeißt sich hinterher.
Im Sanatorium vertraut er sich dann einem Arzt, Dr.Colas, an. Georges Lenand stirbt schließlich, sowie später Dr. Colas und einige andere Patienten. In der Nervenklinik war seltsamerweise die Pest ausgebrochen...
Um es vorweg zu nehmen, dieser mit Zeitsprüngen und etlichen Personen vollgestopfte Roman hat mich nicht gerade umgehauen! Gut, Bruss/Rene Bonnefay hat etliche Romane und Kurzgeschichten (seit 1923) veröffentlicht, da kann auch schon mal ein „Schnarcher“ dabei sein. Vielleicht lag es auch daran, dass ich Die Hexenmeister nicht an einem Stück gelesen habe, sondern immer nur ein paar Seiten am Abend. Besonders den Anfang fand ich ein wenig träge. Mir kam es so vor, dass die Übersetzerin ähnliche Probleme hatte, in die Story zu finden. Gerade der Anfang einer 60 Seiten kurzen Geschichte sollte den Leser gespannt machen auf den Rest. Ich habe mich die ganze Zeit über gefragt, wo der Grusel ist. Die Szenen in Georges Küche erinnerten mich irgendwie an einen Einkauf bei Ikea (Küchenabteilung). Da weiß man auch nicht immer, wo man wieder raus kommt.
Ich muss zugeben, dass ich dem Französischen nicht gerade mächtig bin, deshalb habe ich die verwirrenden Strichelchen über den Namen auch weggelassen, aber ein paar Protagonisten weniger hätten es auch getan. Warum vier Freunde und nicht einer? Klar hat ein Geheimbund mehrere Mitglieder aber sie alle beim Namen zu nennen war mir persönlich etwas zu viel. Fehlte nur noch die Klofrau.
Es waren ja nicht nur die Sprünge ins 15. Jahrhundert die mir etwas too mutch waren. Zwischendurch wechselte die Handlung auch schon mal ins Sanatorium, zum dahinsiechenden, trauernden Georges Lenand, um dann wieder ein paar Monate vorher den Faden aufzunehmen.
Die Story MUSS in ihrer Originalfassung länger gewesen sein, sie wirkte ein wenig unsortiert.
Was mir dennoch gefallen hat, waren die geschichtlichen Hintergründe. Der, angeblich, beknackte König oder die Beschreibungen der Leute und Landschaft waren ganz nett (ohne die kleine Schwester...). Die Versuche mit den Kräften (das fliegende Boot) waren auch ganz witzig.
Kurzum, Blei war der Roman nicht, aber bestimmt auch kein Gold!
Das Titelbild von Thole konnte mich auch nicht so überzeugen. Ein halbes Rührei-Gesicht mit angeklebter Buddha Figur. Das konnte er besser. Die Innenzeichnungen von Berthold, es dauerte ein wenig, bis ich die Feuerbälle identifiziert hatte, waren da schon besser. Das Horror-Lexikon brachte auch nichts neues, D wie Dämon bis G wie Geister.
Etwas gruseliges habe ich doch noch gefunden. Bei der Werbung » « frage ich mich: Was haben die sich damals auf die Arme gekippt?
Kommentare
Bei der Röntgenbrille habe ich damals ernsthaft überlegt, ob ich mir die zulege...
Harantor sagt: Ab 30 Grad in der Wohnung sollte man keine Beiträge einstellen ... Das "Die" steht ja auch auf dem Cover. Danke, das sollte nun ausgebessert sein
Die "Sea Monkeys" waren für mich eine große Enttäuschung. Ich wollte unbedingt den König mit der tollen Krone haben. Die Röntgenbrille hat mein älterer Bruder entzaubert. Ein Kumpel von ihm hatte die schon.
Danke Thomas Mühlbauer für den Hinweis und Harantor fürs Verbessern (was für ein Fauxpas - um beim Französischen zu bleiben )