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Eine Legende wird vierzig Jahre alt - Die Kürzungen in der DK-Neuauflage - 83. Teil - Die Zeit der Zwerge

  Dämonenkiller zum 40.Eine Legende wird 40 Jahre alt
Die Kürzungen der Neuauflage
Die Zeit der Zwerge

Als am 12. April 1983 die Neuauflage der Dämonenkiller-Serie startete, war ich hocherfreut, denn es bestand für mich die Chance, daß ich endlich das Ende des Baphomet-Zyklus (Dämonenkiller 130 – 149) in Heftformat erhalten könnte. Leider wurde nichts daraus und das lag unter anderem daran, dass der Erich Pabel-Verlag auf eine glorreiche Idee kam.


Im Sinne des Jugendschutzes begann man damit, sämtliche (möglicherweise) jugendgefährdenden Stellen in den Dämonenkiller-Romanen zu entfernen.

Schauen wir uns mal an, was in Dämonenkiller-Roman Nr. 82 Die Zeit der Zwerge gekürzt wurde:

Der Dämonenkiller erscheint "Im Zeichen des Bösen" (Vampir Horror Bd. 23)Die Zeit der Zwerge
Dämonenkiller Nr. 82
Seite 17, 2. Spalte, 7. Absatz – Seite 18, 1. Spalte, 1. Absatz

Chapman registrierte, daß sich die Gnome allesamt nach berühmten Künstlern nannten. Picasso hatte ein asymmetrisches, entstelltes Gesicht. Tizian hatte eine rötliche Haut, und sein Kopf ging halslos in den plumpen, schulterlosen Körper über. Michelangelo hatte bis auf den Fliegenkopf menschliche Gestalt; seine großen Facettenaugen starrten Chapman seelenlos an. Goya kauerte auf vier seltsam verrenkten Armen; er hatte keine Beine; Bauernbreughel wiederum hatte nur zwei Beine, die von einem Grashüpfer oder einer Gottesanbeterin stammen konnten; sie wuchsen aus den Schultern des plumpen, formlosen Körpers, der zwischen den langen Beinen pendelte.
Am scheußlichsten anzusehen war Goya. Auf den ersten Blick sah er wie eine formlose, gallertartige Masse aus, die ständig einen blasenwerfenden Schleim absonderte; doch bei genauerem Hinsehen erkannte man, daß er die Gestalt eines aufgeblähten, entarteten - oder mutierten - Embryos hatte; dort, wo man sich den Kopf denken mußte, war ein gewaltiges Maul mit einem Raubtiergebiß.

1Die Zeit der Zwerge
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 82
Seite 20, 1. Spalte, 3. + 4. Absatz

Chapman registrierte, daß sich die Gnome allesamt nach berühmten Künstlern nannten. Picasso hatte ein asymmetrisches Gesicht. Tizian hatte eine rötliche Haut, und sein Kopf ging halslos in den plumpen, schulterlosen Körper über. Michelangelo hatte bis auf den Fliegenkopf menschliche Gestalt; seine großen Facettenaugen starrten Chapman seelenlos an. Goya kauerte auf vier seltsam verrenkten Armen; er hatte keine Beine; Bauernbreughel wiederum hatte nur zwei Beine, die von einem Grashüpfer oder einer Gottesanbeterin stammen konnten; sie wuchsen aus den Schultern des plumpen, formlosen Körpers, der zwischen den langen Beinen pendelte.
Am scheußlichsten anzusehen war Goya. Auf den ersten Blick sah er wie eine formlose, gallertartige Masse aus.

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Die Zeit der Zwerge
Dämonenkiller Nr. 82
Seite 18, 2. Spalte, 5. Absatz

Die Gnome waren bereits in einem Rattenloch verschwunden. Nur noch Goya, der schleimige Klumpen, der ständig Säure absorbierte und eine entfernte Ähnlichkeit mit einem Embryo hatte, stand in der Mitte des Raumes.

Die Zeit der Zwerge
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 82
Seite 20, 2. Spalte, 11. Absatz

Die Gnome waren bereits in einem Rattenloch verschwunden. Nur noch Goya stand in der Mitte des Raumes.

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Die Zeit der Zwerge
Dämonenkiller Nr. 82
Seite 18, 2. Spalte, 8. Absatz

Da knallte es hinter ihnen in der Alchimistenküche. Etwas explodierte. Flammen zuckten auf - und Goya schrie markerschütternd.

Die Zeit der Zwerge
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 82
Seite 21, 1. Spalte, 2. Absatz

Da knallte es hinter ihnen in der Alchimistenküche. Etwas explodierte. Flammen zuckten auf - und Goya schrie.

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Die Zeit der Zwerge
Dämonenkiller Nr. 82
Seite 19, 1. Spalte, 1. Absatz

Dorian schoß sofort, als er den schleimigen Klumpen erblickte, der in Richtung des Rattenloches floh. Die Flammenkugel schlug in das gallertartige Wesen ein, das Ira Marginter als „Auswurf“ bezeichnet hatte. Das Scheusal verbrannte unter lautem Geschrei.

Die Zeit der Zwerge
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 82
Seite 21, 1. Spalte, 5. Absatz

Dorian schoß sofort, als er den Klumpen erblickte, der in Richtung des Rattenloches floh. Die Flammenkugel schlug in das gallertartige Wesen ein. Das Scheusal verbrannte.

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Die Zeit der Zwerge
Dämonenkiller Nr. 82
Seite 20, 1. Spalte, 8. Absatz

Dorian ließ es geschehen. Er war mit seinen Gedanken bereits woanders, weit fort, in einer Zeit, die andere nur aus den Geschichtsbüchern kannten. Er aber hatte diese Zeit erlebt. Bilder vom Paris der Renaissance tauchten in seinem Geist auf. Ein Paris, das in Flammen stand. Enge, winkelige Gassen, alte Fachwerkhäuser, zwischen denen eine blutige Menschenjagd stattfand. Und dazwischen tauchten schaurig anzusehende Kobolde auf.

Die Zeit der Zwerge
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 82
Seite 22, 1. Spalte, 10. Absatz – Seite 22, 2. Spalte, 1. Absatz

Dorian ließ es geschehen. Er war mit seinen Gedanken bereits woanders, weit fort, in einer Zeit, die andere nur aus den Geschichtsbüchern kannten. Er aber hatte diese Zeit erlebt. Bilder vom Paris der Renaissance tauchten in seinem Geist auf. Ein Paris, das in Flammen stand. Enge, winkelige Gassen, alte Fachwerkhäuser, zwischen denen eine  Menschenjagd stattfand. Und dazwischen tauchten schaurig anzusehende Kobolde auf.

* * * 

Die Zeit der Zwerge
Dämonenkiller Nr. 82
Seite 24, 1. Spalte, 7. Absatz

Zwanzig Meter vor uns ging eine Tür auf, und zwei Gestalten, die eine dritte zwischen sich hatten, kamen auf die Straße. Im Licht der Schenke erkannte ich zwei finster aussehende Männer, die ein um sich schlagendes Mädchen festhielten, ihr die Arme auf den Rücken bogen und ihr den Mund zustopften.

Die Zeit der Zwerge
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 82
Seite 26, 1. Spalte, 9. Absatz

Zwanzig Klafter vor uns ging eine Tür auf, und zwei Gestalten, die eine dritte zwischen sich hatten, kamen auf die Straße. Im Licht der Schenke erkannte ich zwei finster aussehende Männer, die ein um sich schlagendes Mädchen festhielten, ihr die Arme auf den Rücken bogen und ihr den Mund zustopften.

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Die Zeit der Zwerge
Dämonenkiller Nr. 82
Seite 24, 2. Spalte, 2. Absatz

Ich drängte meinen Gegner mit dem Pferd bis an die Hauswand und ließ mich auch nicht irritieren, als in meinem Rücken ein Aufschrei erklang, dem der dumpfe Fall eines Körpers folgte. Es war gut, daß ich mich nicht ablenken ließ. Denn in diesem Moment stieß die blitzende Klinge zu. Ich riß das Pferd herum, und es fing den tödlichen Stoß ab. Es wieherte kläglich, als ihm die Klinge bis zum Heft in den Leib gestoßen wurde.

Die Zeit der Zwerge
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 82
Seite 26, 2. Spalte, 6. Absatz

Ich drängte meinen Gegner mit dem Pferd bis an die Hauswand und ließ mich auch nicht irritieren, als in meinem Rücken ein Aufschrei erklang, dem der dumpfe Fall eines Körpers folgte. Es war gut, daß ich mich nicht ablenken ließ. Denn in diesem Moment stieß die blitzende Klinge zu. Ich riß das Pferd herum, und es fing den Stoß ab. Es wieherte kläglich, als ihm die Klinge in den Leib gestoßen wurde.

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Die Zeit der Zwerge
Dämonenkiller Nr. 82
Seite 27 2. Spalte, 3. Absatz

Ich blickte in einen von einer einzelnen Kerze erleuchteten Flur. Im Hintergrund war eine Treppe. Dort lag der Körper eines Menschen - blutüberströmt. Ich eilte hin. Von der Gestalt kam das Stöhnen. Es war ein Mann, dessen Beine blutige Fleischklumpen waren. Ein Fuß fehlte ihm.

Die Zeit der Zwerge
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 82
Seite 29, 2. Spalte, 10. Absatz

Ich blickte in einen von einer einzelnen Kerze erleuchteten Flur. Im Hintergrund war eine Treppe. Dort lag der Körper eines Menschen. Ich eilte hin. Von der Gestalt kam das Stöhnen. Es war ein Mann, dessen Beine verstümmelt waren.

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Die Zeit der Zwerge
Dämonenkiller Nr. 82
Seite 28, 1. Spalte, 4. Absatz

Ich beugte mich über die Gestalt, die auf dem Boden lag. Mir wurde bei dem entsetzlichen Anblick fast übel. Es war nur noch undeutlich zu erkennen, daß das früher mal eine Frau gewesen war.

Die Zeit der Zwerge
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 82
Seite 30, 1. Spalte, 7. Absatz

Ich beugte mich über die Gestalt, die auf dem Boden lag. Mir wurde bei dem Anblick fast übel. Es war eine Frau.

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Die Zeit der Zwerge
Dämonenkiller Nr. 82
Seite 31, 2. Spalte, 6. Absatz

Coco erinnerte sich schaudernd an die eindrucksvolle Schilderung der Szene, als Michele da Mosto Schreie aus einem Haus gehört und dann einen halb aufgefressenen Mann und eine verstümmelte Frau vorgefunden hatte. Obwohl Dorian nichts Genaues über diese Quälgeister ausgesagt hatte, assoziierte Coco sie unwillkürlich mit den Gnomen, die unter Dulas Kommando Donald Chapman entführt hatten.

Die Zeit der Zwerge
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 82
Seite 33, 2. Spalte, 9. Absatz – Seite 34, 1. Spalte, 1. Absatz

Coco erinnerte sich schaudernd an die eindrucksvolle Schilderung der Szene, als Michele da Mosto Schreie aus einem Haus gehört und dann einen Mann und eine verstümmelte Frau vorgefunden hatte. Obwohl Dorian nichts Genaues über diese Quälgeister ausgesagt hatte, assoziierte Coco sie unwillkürlich mit den Gnomen, die unter Dulas Kommando Donald Chapman entführt hatten.

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Die Zeit der Zwerge
Dämonenkiller Nr. 82
Seite 36, 2. Spalte, 5. Absatz – Seite 37, 1. Spalte, 1. Absatz

Plötzlich erklang ein markerschütternder Schrei, der kein Ende nehmen wollte, dann rief eine Stimme in höchster Not etwas in einem spanischen Dialekt, den Don nicht verstand; wahrscheinlich in Katalanisch. Er konnte sich aber denken, daß der Mann seine Kameraden um Hilfe rief. Jetzt schrie er wieder in panischem Entsetzen und wie unter Schmerzen.
Don beschleunigte seinen Schritt, rutschte im Unterholz aus, raffte sich wieder auf und hastete weiter.
Vor ihm erhob sich ein undurchdringliches Dickicht. Don erkannte, daß es sich um das Geäst des gefällten Baumes handelte. Flink kletterte er in dem Astwerk hoch, bis er eine Stelle erreichte, von wo aus er einen guten Ausblick hatte.
Neben dem Baumstumpf lagen ein Beil und eine Motorsäge. Etwas raschelte im Gebüsch, und von dort kamen auch die Schreie des Menschen. Der Mann schrie nicht mehr, sondern wimmerte nur noch. Don sah eine blutige Hand aus dem Gebüsch ragen. Ein unförmiges Wesen schnellte hoch und verbiß sich in der Hand, die zuckend zurückfiel.
Der Mann war endgültig verstummt. Dafür waren andere Geräusche zu hören, die Don durch Mark und Bein gingen. Er hätte sich am liebsten die Ohren zugehalten.
Noch ein letztes Mal nahm der Mann all seine Kräfte zusammen und raffte sich auf. Er bot einen schrecklichen Anblick, als er aus dem Gestrüpp auftauchte und den einen Armstumpf hob. Gleich darauf wurde er unter wütendem Geknurre zu Boden gezerrt. Er regte sich nicht mehr.

Die Zeit der Zwerge
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 82
Seite 36, 2. Spalte, 11 Absatz – Seite 31, 1. Spalte, 3. Absatz

Plötzlich erklang ein Schrei, der kein Ende nehmen wollte, dann rief eine Stimme in höchster Not etwas in einem spanischen Dialekt, den Don nicht verstand; wahrscheinlich in Katalanisch. Er konnte sich aber denken, daß der Mann seine Kameraden um Hilfe rief. Jetzt schrie er wieder in panischem Entsetzen und wie unter Schmerzen.
Don beschleunigte seinen Schritt, rutschte im Unterholz aus, raffte sich wieder auf und hastete weiter.
Vor ihm erhob sich ein undurchdringliches Dickicht. Don erkannte, daß es sich um das Geäst des gefällten Baumes handelte. Flink kletterte er in dem Astwerk hoch, bis er eine Stelle erreichte, von wo aus er einen guten Ausblick hatte.
Neben dem Baumstumpf lagen ein Beil und eine Motorsäge. Etwas raschelte im Gebüsch, und von dort kamen auch die Schreie des Menschen. Der Mann schrie nicht mehr, sondern wimmerte nur noch. Don sah eine Hand aus dem Gebüsch ragen. Ein unförmiges Wesen schnellte hoch und verbiß sich in der Hand, die zuckend zurückfiel.
Der Mann war endgültig verstummt. Dafür waren andere Geräusche zu hören, die Don durch Mark und Bein gingen. Er hätte sich am liebsten die Ohren zugehalten.
Noch ein letztes Mal nahm der Mann all seine Kräfte zusammen und raffte sich auf. Er bot einen schrecklichen Anblick, als er aus dem Gestrüpp auftauchte und den einen Arm hob. Gleich darauf wurde er unter wütendem Geknurre zu Boden gezerrt. Er regte sich nicht mehr.

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Die Zeit der Zwerge
Dämonenkiller Nr. 82
Seite 37, 1. Spalte, 11. – 14. Absatz

Don fuhr herum, als er hinter sich ein Knacken hörte. Zwischen den Farnen tauchte eine blutbesudelte Gestalt auf. In dem Rattengesicht funkelten mordlüsterne Augen. Auf den Enden der Barthaare perlten Blutstropfen.
Dula schrie auf.
„Wer wird denn so zimperlich sein?“ fragte Leonardo. „Kommt, meine Freunde! Heute gibt es einen Festschmaus.“
Don sah keine Fluchtmöglichkeit. Sie waren von den Gnomen umzingelt, die blutbesudelt von ihrem Beutezug zurückkamen.

Die Zeit der Zwerge
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 82
Seite 37, 1. Spalte, 13. Absatz – Seite 37, 2. Spalte, 3. Absatz

Don fuhr herum, als er hinter sich ein Knacken hörte. Zwischen den Farnen tauchte eine Gestalt auf. In dem Rattengesicht funkelten mordlüsterne Augen.
Dula schrie auf.
„Wer wird denn so zimperlich sein?“ fragte Leonardo. „Kommt, meine Freunde! Heute gibt es einen Festschmaus.“
Don sah keine Fluchtmöglichkeit. Sie waren von den Gnomen umzingelt, die von ihrem Beutezug zurückkamen.

* * * 

Die Zeit der Zwerge
Dämonenkiller Nr. 82
Seite 38, 2. Spalte, 11. Absatz – Seite 39, 1. Spalte, 1. Absatz

Und er erzählte mir, daß alle Besitzer der letzten dreißig Jahre - und das waren immerhin zwölf - eines grausamen unnatürlichen Todes gestorben waren. Zuletzt hatte ein Schneider mit seiner Familie hier gewohnt. Vor zwei Jahren hatte er plötzlich den Verstand verloren und seine Frau und ihre zwei Schwestern, die bei ihm wohnten, mit Nadeln zu Tode gestochen, bevor er sich selbst aufgespießt hatte.

Die Zeit der Zwerge
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 82
Seite 39, 1. Spalte, 4. Absatz

Und er erzählte mir, daß alle Besitzer der letzten dreißig Jahre - und das waren immerhin zwölf - eines grausamen unnatürlichen Todes gestorben waren. Zuletzt hatte ein Schneider mit seiner Familie hier gewohnt. Vor zwei Jahren hatte er plötzlich den Verstand verloren und seine Frau und ihre zwei Schwestern, die bei ihm wohnten, zu Tode gestochen, bevor er sich selbst aufgespießt hatte.

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Die Zeit der Zwerge
Dämonenkiller Nr. 82
Seite 40, 1. Spalte, 2. Absatz – Seite 41, 1. Spalte, 3. Absatz

Zehn Minuten, nachdem Belot gegangen war, kam Franca nach Hause. Er war übel zugerichtet und hatte unzählige Wunden am Körper. Blutüberströmt taumelte er ins Haus und brach auf der Treppe zusammen. Gemeinsam, mit Hortense brachte ich ihn auf sein Zimmer, wo ich seine Wunden behandelte. Nachdem er mit Hilfe meiner Medizin und einem guten Schluck Wein wieder zu Kräften gekommen war, erzählte er folgende haarsträubende Geschichte:
„Soisson ist der krumme, einäugige König der Bettler. Becheres mit dem Narbengesicht ist der König der Diebe und Welscher. Aber wer ist der heimliche König von Paris? Diese Frage müssen Soisson und Becheres unter sich klären. Das wollten sie schon lange, doch irgendwie war es nie dazu gekommen. Heute sollte diese Frage ein für allemal beantwortet werden - auf dem Friedhof der Verlorenen Kindlein.
Bei Einbruch der Nacht rotteten sich hier die Bettler zusammen - und dort die Diebe. Von zwei Seiten näherte man sich dem Friedhof. In fünfzig Meter Abstand blieben die Parteien voreinander stehen. Um sich für den Kampf in Rage zu bringen, warf man sich gegenseitig Beschimpfungen an den Kopf.
Zu diesem Zeitpunkt brachte mir ein Bote die Nachricht von dem bevorstehenden Kampf. Ich bin sowohl Soisson als auch Becheres verpflichtet. Beide sind meine Freunde - aber fragt mich nicht, wieso das so ist, Herr.
Das ist der Grund, warum ich Euch im Stich gelassen habe, und ich erzähle Euch die Geschichte nur, weil sie in Euren Bereich hineinspielt. Ihr seid ein Mann, der Wunder vollbringen kann. Ihr habt in Livorno die Pest besiegt, vielleicht besiegt Ihr auch die bösen Geister von Paris.
Kaum erreichte mich die Nachricht von dem bevorstehenden Kampf, da eilte ich auch schon zum Friedhof der Verlorenen Kindlein. Als ich hinkam, standen sich der krumme Soisson und Narbengesicht Becheres immer noch gegenüber. Aber dann fanden sie, daß sie sich genug beschimpft hatten. Sie warfen mit Steinen aufeinander. Soisson ging auf Becheres mit seiner Krücke los, an dessen Ende er Messerklingen befestigt hatte. Becheres hielt in seiner Eisenhand einen Morgenstern.
Ich trat dazwischen. Aber da traf mich ein Stein am Kopf. Ich konnte nicht mehr richtig sehen, war ganz benommen und konnte nicht mehr schlichtend eingreifen. Ein Blutbad schien unvermeidlich.
Als sich mein Blick wieder klärte und ich mich auf einen Dieb stürzte, um ihn daran zu hindern, einem Bettler den Schädel einzuschlagen, tat sich zu meinen Füßen auf einmal die Erde auf. Etwas wie ein Maulwurf kroch heraus. Aber das Tier hatte keinen Pelz, sondern eine menschliche Haut - eine Haut so dünn, daß man die Äderchen durchscheinen sah. Es wirkte harmlos, bis es sein Gebiß zeigte. Das Wesen stürzte sich auf den Bettler und biß ihn ins Hinterteil. Ich erschlug das Untier. Aber da kamen weitere aus dem Loch, und rundum entstanden Löcher in der Friedhofserde, und immer mehr solche Untiere stürzten ins Freie.
Im Schein der Fackeln waren die Bestien nicht genau zu erkennen, so daß ich nicht alle beschreiben kann, aber eines ist gewiß: keiner dieser Kobolde sah so aus wie der andere, jeder unterschied sich vom anderen - und irgendwie wirkte jeder menschlich. Ja, wirklich, Herr, sie sahen alle wie kleine Menschlein aus.
Diese Untiere schwärmten aus und fielen wahllos über Bettler und Diebe her. Zuerst erkannte keine der beiden Parteien die Gefahr, und als ich sie schließlich darauf aufmerksam machen konnte, daß ihr eigentlicher Feind aus den Tiefen des Friedhofs kam, waren etliche Bettler und Diebe bereits eine leichte Beute für die Kobolde geworfen. Die Kobolde fraßen ihre Opfer bei lebendigem Leibe auf.
Ich hatte mir eine handliche Schaufel ergriffen und erschlug die Bestien reihenweise. Aber sie schienen nicht weniger zu werden. Kaum drehte ich mich um, da fielen sie über mich her. Ich erdrückte ein halbes Dutzend, indem ich mich einfach rückwärts gegen einen Grabstein fallen ließ. Dennoch bekam ich unzählige Wunden ab. Aus meiner Hinterbacke haben sie mir ein faustgroßes Stück Fleisch herausgerissen.
Dann entsann ich mich Eures Rates, Herr, daß man Dämonen und deren Geschöpfe am besten mit Feuer ausrotten kann. Ich sammelte also einige mutige Bettler und Diebe um mich, und wir legten Feuer rund um die Stelle, aus der die Kobolde geschlüpft waren. Es war ein kreisrunder Platz mit etwa zehn Armlängen Durchmesser. Ich schickte Männer aus, die Kessel mit Pech holen sollten. Die Kessel hingen wir über das Lagerfeuer. Als das Pech zu brodeln begann, schütteten wir es über die aufgewühlte Erde. Und es drang durch die Löcher, aus denen die Kobolde ins Freie gelangt waren und durch die sie sich wieder in ihre Verstecke zurückgezogen hatten. Das war ein Fest, zu sehen, wie das siedendheiße Pech in die Friedhofserde einsickerte, und zu hören, wie es brutzelte, als das Pech die Kobolde erreichte. Diese schrien fürchterlich, und es stank bald nach ihrem verbrannten Fleisch.

Die Zeit der Zwerge
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 82
Seite 40, 1. Spalte, 4. Absatz – Seite 41, 2. Spalte, 1. Absatz

Zehn Minuten, nachdem Belot gegangen war, kam Franca nach Hause. Er war übel zugerichtet und hatte unzählige Wunden am Körper. Er taumelte  ins Haus und brach auf der Treppe zusammen. Gemeinsam, mit Hortense brachte ich ihn auf sein Zimmer, wo ich seine Wunden behandelte. Nachdem er mit Hilfe meiner Medizin und einem guten Schluck Wein wieder zu Kräften gekommen war, erzählte er folgende haarsträubende Geschichte:
„Soisson ist der krumme, einäugige König der Bettler. Becheres mit dem Narbengesicht ist der König der Diebe und Welscher. Aber wer ist der heimliche König von Paris? Diese Frage müssen Soisson und Becheres unter sich klären. Das wollten sie schon lange, doch irgendwie war es nie dazu gekommen. Heute sollte diese Frage ein für allemal beantwortet werden - auf dem Friedhof der Verlorenen Kindlein.
Bei Einbruch der Nacht rotteten sich hier die Bettler zusammen - und dort die Diebe. Von zwei Seiten näherte man sich dem Friedhof. In zwanzig Kalfter Abstand blieben die Parteien voreinander stehen. Um sich für den Kampf in Rage zu bringen, warf man sich gegenseitig Beschimpfungen an den Kopf.
Zu diesem Zeitpunkt brachte mir ein Bote die Nachricht von dem bevorstehenden Kampf. Ich bin sowohl Soisson als auch Becheres verpflichtet. Beide sind meine Freunde - aber fragt mich nicht, wieso das so ist, Herr.
Das ist der Grund, warum ich Euch im Stich gelassen habe, und ich erzähle Euch die Geschichte nur, weil sie in Euren Bereich hineinspielt. Ihr seid ein Mann, der Wunder vollbringen kann. Ihr habt in Livorno die Pest besiegt, vielleicht besiegt Ihr auch die bösen Geister von Paris.
Kaum erreichte mich die Nachricht von dem bevorstehenden Kampf, da eilte ich auch schon zum Friedhof der Verlorenen Kindlein. Als ich hinkam, standen sich der krumme Soisson und Narbengesicht Becheres immer noch gegenüber. Aber dann fanden sie, daß sie sich genug beschimpft hatten. Sie warfen mit Steinen aufeinander. Soisson ging auf Becheres mit seiner Krücke los, an dessen Ende er Messerklingen befestigt hatte. Becheres hielt in seiner Eisenhand einen Morgenstern.
Ich trat dazwischen. Aber da traf mich ein Stein am Kopf. Ich konnte nicht mehr richtig sehen, war ganz benommen und konnte nicht mehr schlichtend eingreifen. Ein Kampf schien unvermeidlich.
Als sich mein Blick wieder klärte und ich mich auf einen Dieb stürzte, um ihn daran zu hindern, auf einen Bettler einzuschlagen, tat sich zu meinen Füßen auf einmal die Erde auf. Etwas wie ein Maulwurf kroch heraus. Aber das Tier hatte keinen Pelz, sondern eine menschliche Haut - eine Haut so dünn, daß man die Äderchen durchscheinen sah. Es wirkte harmlos, bis es sein Gebiß zeigte. Das Wesen stürzte sich auf den Bettler und biß ihn ins Hinterteil. Ich erschlug das Untier. Aber da kamen weitere aus dem Loch, und rundum entstanden Löcher in der Friedhofserde, und im¬mer mehr solche Untiere stürzten ins Freie.
Im Schein der Fackeln waren die Bestien nicht genau zu erkennen, so daß ich nicht alle beschreiben kann, aber eines ist gewiß: keiner dieser Kobolde sah so aus wie der andere, jeder unterschied sich vom anderen - und irgendwie wirkte jeder menschlich. Ja, wirklich, Herr, sie sahen alle wie kleine Menschlein aus.
Diese Untiere schwärmten aus und fielen wahllos über Bettler und Diebe her. Zuerst erkannte keine der beiden Parteien die Gefahr, und als ich sie schließlich darauf aufmerksam machen konnte, daß ihr eigentlicher Feind aus den Tiefen des Friedhofs kam, waren etliche Bettler und Diebe bereits eine leichte Beute für die Kobolde geworden.
Ich hatte mir eine handliche Schaufel ergriffen und erschlug die Bestien reihenweise. Aber sie schienen nicht weniger zu werden. Kaum drehte ich mich um, da fielen sie über mich her. Ich erdrückte ein halbes Dutzend, indem ich mich einfach rückwärts gegen einen Grabstein fallen ließ. Dennoch bekam ich unzählige Wunden ab. Aus meiner Hinterbacke haben sie mir ein Stück Fleisch herausgerissen.
Dann entsann ich mich Eures Rates, Herr, daß man Dämonen und deren Geschöpfe am besten mit Feuer ausrotten kann. Ich sammelte also einige mutige Bettler und Diebe um mich, und wir legten Feuer rund um die Stelle, aus der die Kobolde geschlüpft waren. Es war ein kreisrunder Platz mit etwa zehn Armlängen Durchmesser. Ich schickte Männer aus, die Kessel mit Pech holen sollten. Die Kessel hingen wir über das Lagerfeuer. Als das Pech zu brodeln begann, schütteten wir es über die aufgewühlte Erde. Und es drang durch die Löcher, aus denen die Kobolde ins Freie gelangt waren und durch die sie sich wieder in ihre Verstecke zurückgezogen hatten. Das war ein Fest zu sehen, wie das siedendheiße Pech in die Friedhofserde einsickerte, und zu hören, wie es brutzelte, als das Pech die Kobolde erreichte. Diese schrien fürchterlich.

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Die Zeit der Zwerge
Dämonenkiller Nr. 82
Seite 42, 2. Spalte, 3. Absatz

Auf dem Marktplatz wurde ich Zeuge einer grauenvollen Szene. Händler und Bauern, die ihren Fisch und ihr Gemüse hier feilboten, hatten einen adeligen Hugenotten vom Pferd geholt und stopften ihm einen ganzen Karpfen in den Mund, bis er daran erstickte.

Die Zeit der Zwerge
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 82
Seite 42, 2. Spalte, 5. Absatz

Auf dem Marktplatz wurde ich Zeuge einer grauenvollen Szene. Händler und Bauern, die ihren Fisch und ihr Gemüse hier feilboten, hatten einen adeligen Hugenotten vom Pferd geholt und stopften ihm einen ganzen Karpfen in den Mund, daß er fast daran erstickte.

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Die Zeit der Zwerge
Dämonenkiller Nr. 82
Seite 46, 1. Spalte, 5. Absatz

„Ich führe nicht Buch darüber.“ Er hob die Schultern. „Manchmal verfüttere ich die Aborte an Hunde, aber ich habe auch schon Dutzende von ihnen auf dem Friedhof der Verlorenen Kindlein begraben. Was ist mit Euch, Michele?“

Die Zeit der Zwerge
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 82
Seite 46, 1. Spalte, 5. Absatz

„Ich führe nicht Buch darüber.“ Er hob die Schultern. „Ich habe auch schon Dutzende von ihnen auf dem Friedhof der Verlorenen Kindlein begraben. Was ist mit Euch, Michele?“

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Die Zeit der Zwerge
Dämonenkiller Nr. 82
Seite 47, 1. Spalte, 8. Absatz – Seite 48, 1. Spalte, 7. Absatz

Ich stieß den Mann fort und lief weiter. Um zu meinem Haus zu gelangen, mußte ich eine Brücke überqueren. Doch die Brücke war unpassierbar. Man hatte auf ihr die Hugenotten zusammengetrieben und die Brücke angezündet. Frauen und Männer sprangen als lebende Fackel ins Wasser, ertranken oder wurden niedergestochen, wenn sie versuchten, sich ans Ufer zu retten.
Als ich die Brücke erreichte, stürzte sie krachend ein. Die Menge johlte.
Ich entdeckte ein vertäutes Boot, löste es vom Strick, ruderte ans andere Ufer, sprang an Land und kletterte die Böschung hinauf. Dort lauerte mich ein Betrunkener auf, der mich mit einer Lanze aufspießen wollte. Zum Glück hatte seine Treffsicherheit durch den Wein gelitten, so daß ich ausweichen konnte.
Die Prophezeiung des Astrologen Bourgogne hatte sich nun endgültig erfüllt. Die Hugenotten fielen von ihrem hohen Roß. Katharina de Medici hatte, um einer peinlichen Untersuchung zu entgehen, den Massenmord an den Hugenotten befohlen.
Ich verdrängte diese Gedanken und überlegte fieberhaft, was in meinem Haus wohl geschehen würde, wenn Belots Kobolde eindrangen. Seltsam, daß man in Sorge um einen einzelnen Menschen sein konnte, wenn Hunderte und Tausende rund um einen starben. Doch diesen armen Teufeln konnte ich nicht helfen, denn was sollte ein einzelner gegen eine ganze Meute ausrichten? Aber Hortense war zu retten, wenn ich rechtzeitig nach Hause kam.
Ich rannte durch eine enge Gasse, deren Pflaster mit Toten und Verwundeten übersät war. Da sah ich ein junges Mädchen in einem Fenster. Sie beugte sich schreiend hinaus, verlor das Gleichgewicht und stürzte in die Tiefe. Kaum war sie auf dem Pflaster aufgeschlagen, als ein halbes Dutzend unterarmgroßer Untiere nach allen Seiten auseinanderstob. Ein Scheusal, eines von Belots Retortenwesen, hatte sich dermaßen in ihren Beinstumpf verbissen, daß es sich nicht mehr befreien konnte. Es war mir eine Befriedigung, das Untier im Vorbeilaufen zu zertreten.
Zwei nackte Mädchen, von einem Rudel grölender Männer verfolgt, kamen die Straße heruntergelaufen.
„Helft uns, Herr!“ flehten sie mich an.
In mir krampfte sich bei ihrem Anblick etwas zusammen.
„Lauft, ich halte die Meute auf!“ rief ich ihnen zu.
Ich mußte von Sinnen gewesen sein, daß ich so etwas versprach. Es konnte mein Tod sein, und Hortense war in Gefahr. Blitzschnell bückte ich mich nach dem Kobold, dem ich eben noch das Rückgrat mit einem Fußtritt gebrochen hatte. Ich hielt ihn am Genick hoch; er zuckte noch.
„Seht her, Männer!“ rief ich dem Mob zu. „Ihr jagt unschuldigen Mädchen nach, und inzwischen werden eure eigenen Frauen und Kinder von diesen Bestien zerrissen.“
Die Menge kam murrend zum Stehen.
„Eine Ratte, was sonst“, meinte einer.
„Wer hat von euch schon eine Ratte mit einem menschenähnlichen Gesicht gesehen?“ rief ich laut. „Ha, ihr Narren! Dies ist nicht eure Nacht, sondern die Nacht der Kobolde. Für diese Teufel ist diese Nacht ein wahres Fest. Denn heute stört sie niemand auf ihrem Raubzug.“
Ich schleuderte das Untier vor die Füße der Männer und eilte davon. Sollten sie sich ihre eigenen Gedanken machen. Die beiden Mädchen hatten jedenfalls einen uneinholbaren Vorsprung bekommen.
Endlich war ich in der Straße, in dem mein Haus stand. Die Haustür stand offen. Die Beine eines Toten ragten heraus. Es war einer der Männer, die Franca zu Hortenses Bewachung zurückgelassen hatte. Aus den oberen Räumen war Kampflärm zu hören.

Die Zeit der Zwerge
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 82
Seite 47, 1. Spalte, 8. Absatz – Seite 48, 1. Spalte, 7. Absatz

Ich stieß den Mann fort und lief weiter. Um zu meinem Haus zu gelangen, mußte ich eine Brücke überqueren. Doch die Brücke war unpassierbar. Man hatte auf ihr die Hugenotten zusammengetrieben und die Brücke angezündet. Frauen und Männer sprangen ins Wasser, ertranken oder wurden niedergestochen, wenn sie versuchten, sich ans Ufer zu retten.
Als ich die Brücke erreichte, stürzte sie krachend ein. Die Menge johlte.
Ich entdeckte ein vertäutes Boot, löste es vom Strick, ruderte ans andere Ufer, sprang an Land und kletterte die Böschung hinauf. Dort lauerte mich ein Betrunkener auf, der mich mit einer Lanze aufspießen wollte. Zum Glück hatte seine Treffsicherheit durch den Wein gelitten, so daß ich ausweichen konnte.
Die Prophezeiung des Astrologen Bourgogne hatte sich nun endgültig erfüllt. Die Hugenotten fielen von ihrem hohen Roß. Katharina de Medici hatte, um einer peinlichen Untersuchung zu entgehen, den Massenmord an den Hugenotten befohlen.
Ich verdrängte diese Gedanken und überlegte fieberhaft, was in meinem Haus wohl geschehen würde, wenn Belots Kobolde eindrangen. Seltsam, daß man in Sorge um einen einzelnen Menschen sein konnte, wenn Hunderte und Tausende rund um einen starben. Doch diesen armen Teufeln konnte ich nicht helfen, denn was sollte ein einzelner gegen eine ganze Meute ausrichten? Aber Hortense war zu retten, wenn ich rechtzeitig nach Hause kam.
Ich rannte durch eine enge Gasse, deren Pflaster mit Toten und Verwundeten übersät war. Ich sah eines von Belots Retortenwesen. Es hatte sich im Bein eines Mannes verbissen und konnte sich nicht mehr befreien. Ich zertrat es.
Zwei nackte Mädchen, von einem Rudel grölender Männer verfolgt, kamen die Straße heruntergelaufen.
„Helft uns, Herr!“ flehten sie mich an.
In mir krampfte sich bei ihrem Anblick etwas zusammen.
„Lauft, ich halte die Meute auf!“ rief ich ihnen zu.
Ich mußte von Sinnen gewesen sein, daß ich so etwas versprach. Es konnte mein Tod sein, und Hortense war in Gefahr. Blitzschnell bückte ich mich nach dem Kobold, dem ich eben noch zertreten hatte. Ich hielt ihn am Genick hoch.
„Seht her, Männer!“ rief ich dem Mob zu. „Ihr jagt unschuldigen Mädchen nach, und inzwischen werden eure eigenen Frauen und Kinder von diesen Bestien zerrissen.“
Die Menge kam murrend zum Stehen.
„Eine Ratte, was sonst“, meinte einer.
„Wer hat von euch schon eine Ratte mit einem menschenähnlichen Gesicht gesehen?“ rief ich laut. „Ha, ihr Narren! Dies ist nicht eure Nacht, sondern die Nacht der Kobolde. Für diese Teufel ist diese Nacht ein wahres Fest. Denn heute stört sie niemand auf ihrem Raubzug.“
Ich schleuderte das Untier vor die Füße der Männer und eilte davon. Sollten sie sich ihre eigenen Gedanken machen. Die beiden Mädchen hatten jedenfalls einen uneinholbaren Vorsprung bekommen.
Endlich war ich in der Straße, in dem mein Haus stand. Die Haustür stand offen. Aus den oberen Räumen war Kampflärm zu hören.

 * * *

Die Zeit der Zwerge
Dämonenkiller Nr. 82
Seite 50, 2. Spalte, 2. Absatz

Die Vorbereitungen für das Fest nahmen den ganzen Tag ein. Die Gnome ließen das Fleisch in Tunken aus Wurzeln und Kräutern ziehen, brauten aus Pflanzensäften Getränke und bauten auf einem gerodeten Hügel die Gebeine ihres Opfers auf. In der Höhle, im Wurzelstock der Eiche, ging es hoch her.

Die Zeit der Zwerge
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 82
Seite 50, 2. Spalte, 3. Absatz

Die Vorbereitungen für das Fest nahmen den ganzen Tag ein. Die Gnome ließen das Fleisch in Tunken aus Wurzeln und Kräutern ziehen, brauten aus Pflanzensäften Getränke. In der Höhle, im Wurzelstock der Eiche, ging es hoch her.

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Die Zeit der Zwerge
Dämonenkiller Nr. 82
Seite 51, 1. Spalte, 11. Absatz – Seite 51, 2. Spalte, 3. Absatz

Sie traten ins Freie. Einige Gnome hatten sich mit Luziferin bestrichen und erhellten mit ihrer leuchtenden Haut den Festplatz. Bauernbreughel rieb eines seiner Grashüpferbeine am Körper; Michelangelo mit dem Fliegenkopf summte, und einer mit einem Blähhals stieß quakende Laute aus. Das war die Festmusik. Ein vierter Musikant gesellte sich hinzu und spielte mit Knochen auf einem menschlichen Rückgrat. Es war eine schaurige Nacht.
„Einen Tusch für unsere Ehrengäste!“ verlangte Leonardo und gab Don einen Stoß, daß er mitten hinein in den Kreis der Gnome taumelte.
Der Trommler schlug einen Wirbel auf dem Rückgrat.
„Und jetzt wage ich ein Tänzchen mit Dula“, verkündete Leonardo.
„Nicht, Leonardo!“ bat Dula und flüchtete zu Chapman. „Ich bin noch nicht in Stimmung.“
„Na, dann werde ich dafür sorgen, daß du in Stimmung kommst.“ Der Ratten-Gnom gab ein ekelerregendes Geräusch von sich. Seine Augen leuchteten Don böse an. „Freßt, meine Püppchen, sonst fallt ihr noch vom Fleisch! Schlagt euch die Bäuche voll und besauft euch! Das ist ganz besonderes Fleisch. Hahaha! Und damit meine ich nicht nur, wie es zubereitet ist.“
Ein Gnom schleuderte Chapman etwas Weiches, Stinkendes ins Gesicht. „Da friß!“

Die Zeit der Zwerge
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 82
Seite 51, 1. Spalte, 11. Absatz – Seite 51, 2. Spalte, 4. Absatz

Sie traten ins Freie. Einige Gnome hatten sich mit Luziferin bestrichen und erhellten mit ihrer leuchtenden Haut den Festplatz. Bauernbreughel rieb eines seiner Grashüpferbeine am Körper; Michelangelo mit dem Fliegenkopf summte, und einer mit einem Blähhals stieß quakende Laute aus. Das war die Festmusik. Ein vierter Musikant gesellte sich hinzu. Es war eine schaurige Nacht.
„Einen Tusch für unsere Ehrengäste!“ verlangte Leonardo und gab Don einen Stoß, daß er mitten hinein in den Kreis der Gnome taumelte.
Der Trommler schlug einen Wirbel.
„Und jetzt wage ich ein Tänzchen mit Dula“, verkündete Leonardo.
„Nicht, Leonardo!“ bat Dula und flüchtete zu Chapman. „Ich bin noch nicht in Stimmung.“
„Na, dann werde ich dafür sorgen, daß du in Stimmung kommst.“ Der Ratten-Gnom gab ein ekelerregendes Geräusch von sich. Seine Augen leuchteten Don böse an. „Freßt, mei¬ne Püppchen, sonst fallt ihr noch vom Fleisch! Schlagt euch die Bäuche voll und besauft euch! Das ist ganz besonderes Fleisch. Hahaha! Und damit eine ich nicht nur, wie es zubereitet ist.“
Ein Gnom schleuderte Chapman etwas Weiches ins Gesicht. „Da friß!“

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Die Zeit der Zwerge
Dämonenkiller Nr. 82
Seite 52, 1. Spalte, 2. Absatz

Die schaurige Musik setzte wieder ein. Das Gezirpe, Gequake, Gesumme und Knochengetrommel vermischte sich zu einem disharmonischen Klang.

Die Zeit der Zwerge
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 82
Seite 52, 1. Spalte, 3. Absatz

Die schaurige Musik setzte wieder ein. Das Gezirpe, Gequake, Gesumme und Getrommel vermischte sich zu einem disharmonischen Klang.

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Die Zeit der Zwerge
Dämonenkiller Nr. 82
Seite 52, 1. Spalte, 10. Absatz

„Aber ich habe ältere Anrechte“, behauptete der Ratten-Gnom. „Und die lasse ich mir nicht nehmen, egal, wie sich Dula dazu stellt. Es wird ihr schon gefallen. Und versuche nur ja nicht, den Helden zu spielen, Don! Ich könnte dir mit einem einzigen Biß den schönen Puppenkopf vom Rumpf abtrennen.“

Die Zeit der Zwerge
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 82
Seite 52, 1. Spalte, 11. Absatz

„Aber ich habe ältere Anrechte“, behauptete der Ratten-Gnom. „Und die lasse ich mir nicht nehmen, egal, wie sich Dula dazu stellt. Es wird ihr schon gefallen. Und versuche nur ja nicht, den Helden zu spielen, Don! Ich könnte dir mit einem einzigen Biß den schönen Puppenkopf abtrennen.“

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Die Zeit der Zwerge
Dämonenkiller Nr. 82
Seite 53, 1. Spalte, 10. Absatz

„Hast du dich schon mal gefragt, warum es bei uns keine Frauen gibt? Als wir uns auf den Weg ins Baztan-Tal machten, hatten wir noch welche. Aber Leonardo in seiner unersättlichen Gier hat sie alle verputzt. Bei ihm ist Paarungstrieb und Freßlust eins.“

Die Zeit der Zwerge
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 82
Seite 53, 1. Spalte, 10. Absatz

„Hast du dich schon mal gefragt, warum es bei uns keine Frauen gibt? Als wir uns auf den Weg ins Baztan-Tal machten, hatten wir noch welche. Aber Leonardo in seiner unersättlichen Gier hat sie alle verputzt.“

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Die Zeit der Zwerge
Dämonenkiller Nr. 82
Seite 60, 2. Spalte, 2. – 6. Absatz

Guillaume Fernel stieß plötzlich einen unartikulierten Schrei aus und stürzte sich auf Ira Marginter, die ihm am nächsten stand. Er riß sie an sich und packte sie von hinten im Genick, während er sie wie einen lebenden Schild vor sich hielt.
„Schafft dieses Scheusal fort!“ schrie er. „Wenn ihr Phillip nicht von mir fernhaltet, dann drehe ich Ira den Hals um.“
Die Restaurateurin stöhnte.
Gleichzeitig stieß Fernel einen schrillen Pfiff aus.
Plötzlich strömten von allen Seiten seine winzigen Homunkuliden herbei.
Doch darauf war der Dämonenkiller vorbereitet. Bis auf Fernel waren alle mit Spezialpistolen bewaffnet worden. Dorian hatte mit dem Auftauchen der Homunkuliden gerechnet. Als sie jetzt im Rittersaal erschienen, wurden sie von einem wahren Hagel von Feuerkugeln empfangen. Der Rittersaal war erfüllt von ihren unmenschlichen Todesschreien, während sie reihenweise von den Flammen verzehrt wurden. Die wenigen, die dem Feuer entkamen, wurden zertreten, als sie sich auf ihre Opfer stürzen wollten, oder erschlagen. Einige verendeten, als sie Phillip zu nahe kamen.

Die Zeit der Zwerge
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 82
Seite 60, 2. Spalte, 2. – 6. Absatz

Guillaume Fernel stieß plötzlich einen unartikulierten Schrei aus und stürzte sich auf Ira Marginter, die ihm am nächsten stand. Er riß sie an sich und packte sie von hinten und hielt sie wie einen lebenden Schild vor sich.
„Schafft dieses Scheusal fort!“ schrie er. „Wenn ihr Phillip nicht von mir fernhaltet, dann drehe ich Ira den Hals um.“
Die Restaurateurin stöhnte.
Gleichzeitig stieß Fernel einen schrillen Pfiff aus.
Plötzlich strömten von allen Seiten seine winzigen Homunkuliden herbei.
Doch darauf war der Dämonenkiller vorbereitet. Bis auf Fernel waren alle mit Spezialpistolen bewaffnet worden. Dorian hatte mit dem Auftauchen der Homunkuliden gerechnet. Als sie jetzt im Rittersaal erschienen, wurden sie von einem wahren Hagel von Feuerkugeln empfangen. Der Rittersaal war erfüllt von ihren Schreien, während sie von den Flammen verzehrt wurden. Einige verendeten, als sie Phillip zu nahe kamen.

Das waren die Kürzungen in der DK-Neuauflage Nr. 82. In der nächsten Folge kommen die Kürzungen in der Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 83 "Der Mann aus der Retorte" von Kurt Luif alias Neal Davenport dran.

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