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Die Vampire und Dirk - Der Vampir-Horror Roman: Frankensteins Ende

Dirk und die VampireDer Vampir-Horror-Roman
Frankensteins Ende

Der Vampir-Horror-Roman ist eine Legende des Heftromans. Ich bin leider erst nach Einstellung der Reihe auf die Serie gestoßen und habe in den achtziger Jahren jede Menge davon gelesen.

Dreißig Jahre später wiederhole ich das Experiment Vampir-Horror-Roman lesen nochmals. Ob es immer noch gefällt?


Frankensteins EndeFrankensteins Ende
Der neue Frankenstein Teil 3
von James R. Burcette

Vampir Horror-Roman Nr. 21
Juni 1973 / DM 1,-

Pabel Verlag
In Las Vegas ist der Teufel los. Oder besser gesagt, einer seiner Handlanger. Das Frankenstein Monster in Gestalt von Crazy Joe hat sich fest vorgenommen die Spielerstadt unter seine Kontrolle zu bringen und den anderen Gangstern mit ihren feinen Anzügen das Fürchten zu lehren. Dem ersten den er den Kampf ansagt, ist sein alter Boss Mario Bertolli, dessen Neffe an den Experimenten rund um den neuen Frankenstein beteiligt war und jetzt in seiner Gewalt ist. Er soll als zusätzliches Druckmittel dienen um seinen Gegner aus Las Vegas zu vertreiben.

Crazy Joe sammelt ein paar üble Gestalten um sich und zahlt ihnen für ihren Einsatz ein hübsches Sümmchen. Geld hat er genug, denn Dank seines mehrfach manipulierten Gehirns kann er jetzt Dinge für seine Zwecke beeinflussen und Menschen per Hypnose seinen Willen aufzwingen. Beim Roulette funktioniert das prima und mit Hilfe seiner Leute hat er bald genug Geld, um seinen Feldzug zu beginnen. Bertolli stellt er ein Ultimatum. Würde er nicht innerhalb von fünf Stunden die Stadt verlassen , hätte das furchtbare Konsequenzen für ihn. Bertolli ist überzeugt, dass das Monster nicht blufft, denn er hat mitbekommen welche unheimlichen Kräfte Crazy Joe nun besitzt.Verzweifelt sucht er nach einem Ausweg oder einen Ratschlag, wie man den Hünen mit der durstigen Kunsthaut vernichten kann. Für 20.000 Dollar bekommt er diesen Tipp und gegen Mittag fahren zwei Betonlaster mit einem extrem schnell trocknenden Gemisch durch die Straßen von Vegas. Auf dem Weg zu Bertollis Quartier passiert dann das „Unglück“. Ein Mischer verliert genau dort seine Ladung, wo Joe an einer Ampel wartet. Schneller als sie reagieren können, sind einige seiner Leute in der zähen Masse verschwunden und Frankenstein steckt bis zur Hüfte fest. Als der zweite LKW auch noch seine Ladung „verliert“, wird Crazy Joe völlig verschüttet. Bertolli atmet schon auf,  hat aber nicht mit den Kräften und dem Überlebenswillen des Monsters gerechnet. Mit letzter Kraft befreit er sich sich aus der Falle und hetzt seine restlichen Killer auf die Widersacher.

Bertolli  bringt sich erst einmal in Sicherheit, nicht ohne vorher noch seinen Neffen zu befreien. Das Frankenstein-Monster hat seine erste richtige Niederlage kassiert und weiß jetzt, dass seine Möglichkeiten auch Grenzen haben. Bei so vielen Feinden muss er geschickter vorgehen und er verstärkt seine Truppe nochmals um ein paar Leute.  Besonders clever bei der Ausführung seiner Anweisungen stellt sich da McLure an. Er macht ihn  zu seiner rechten Hand und beauftragt ihn damit junge Mädchen heranzuschaffen. Sein bzw. der Blutdurst der Haut ist unstillbar, er braucht mindestens einen Liter pro Tag. McLure rät ihm zu Blutkonserven, aber das lehnt Crazy Joe ab. Schließlich kann man Konserven nicht  jagen und in Panik versetzen und ihnen anschließend die Kehle aufreißen. Nein, er braucht frisches Blut von jungen Frauen und legt sich deshalb einen kleinen Vorrat an. Um die geschäftlichen Dinge kümmert sich derweil ein skrupelloser Anwalt. Dieser versucht die Casinos und Hotels auf „legalen“ Wegen dem Crazy Joe Imperium einzuverleiben.

Natürlich lassen sich das die anderen Gangstergrößen rund um Las Vegas nicht gefallen und schließen sich gegen den unkontrollierbaren Unhold zusammen. Professor Dassin, der Erfinder der Kunsthaut, soll reanimiert werden. Leider hat ihn Bertolli geistig unschädlich gemacht, aber dieser Vorgang lässt sich auch wieder rückgängig machen. Selbst aus den eigenen Reihen werden nun Stimmen gegen Crazy Joe laut. Viele sind mit den brutalen Methoden und den Mädchenmorden nicht einverstanden, aber man muss vorsichtig sein und geschickt vorgehen. Ein paar Spitzel hat die Gegenpartei vorsorglich schon an den richtigen Stellen platziert.

Crazy Joe säuft  sich an dem reichlich vorhandenen Blut mehrfach in einen Rausch und läuft anschließend ein wenig Amok. Am Ende fällt er in tiefe Bewusstlosigkeit und schließt sich deshalb  immer in die Räume seiner neuen Villa in Hollywood ein. Niemand soll seine Schwäche erkennen, außer sein engster Mitarbeiter McLure. Zudem klagt er noch über unsägliche Schmerzen. Seine Haut scheint sich zu verändern und immer mehr die Kontrolle zu übernehmen. Es wäre schön, jetzt diesen Dassin an seiner Seite zu haben, aber den hat ja die Gegenseite kassiert. Wie er gehört hat, soll er schon an einem Gegenmittel arbeiten, das seine unverwundbaren Haute zerstören kann. Er beschließt, die Bergfestung des Milliardärs Heston als sicheres Domizil zu nutzen und veranlasst seinen Umzug.

Howard Heston und seine Freundin Birgit Jensen trauen ihren Ohren nicht, als die Alarmsirenen das Kommen des Ungeheuers ankündigen. Mit brutaler Waffengewalt bringen Crazy Joes Leute den Luxuswohnsitz des Industriellen schnell unter Kontrolle. Ein wenig später steht er auch schon in den Schlafräumen und nimmt Heston gefangen. Mit Birgit wird er sich noch später beschäftigen, denn sie gefällt ihm außerordentlich gut.

Die Lage scheint sich für Crazy Joe zu entspannen und er meldet sich bei McLure, der ihm eine neue Ladung junger Mädchen schicken soll. Dieser hat sich aber mit den Bertollis verbündet. Sie haben inzwischen, dank Dassin, eine Art Säure entwickelt welche die Kunsthaut auflöst. Für McLure und dem Anwalt des Monsters steht fest, dass sie früher oder später selber Opfer des unberechenbaren Chefs werden. Mit geschickten Transaktionen und Vollmachten haben sie schon vorgesorgt. Bald würde das Geld von C. J. ihnen gehören.

Einige Stunden später landen erneut Hubschrauber auf dem Landeplatz der Bergfestung. Mit Säure gefüllte Feuerlöscher für Crazy Joe und herkömmlichen Maschinenpistolen für seine Leute wollen sie nun die Herrschaft dieses zusammengeflickten Möchtegern Bosses beenden. Schwer abgelenkt durch die überraschende Geburt seines ersten Kindes bekommt er die feindliche Übernahme der Festung gar nicht richtig mit. Eine seiner Lieblingsfrauen hat nach einem fürchterlichen Blutrausch in seinem Harem ein unförmiges, kleines Monster geboren. Nun, die Vaterfreuden halten sich in Grenzen und wären auch nicht lang, denn der erste Säureangriff trifft auch den Nachwuchs. Crazy Joe verändert sich durch die Säure rasant und die Haut scheint sich vom Wirt trennen zu wollen.  

Irgendwann hat sich das Thema Crazy Joe erledigt, doch die Haut nimmt jetzt erst richtig Fahrt auf. Sie verändert sich ständig und nimmt riesige Dimensionen an. Gegner, die ihr im Weg stehen, walzt sie einfach platt und ahmt anschließend deren Gestalten nach. Zeitweise hat das so entstandene Monstrum mehrere Köpfe und eine Höhe von 15 Metern erreicht. Als Dassin, Mario Bertolli und Mc Lure von der Masse mit Zähnen gefressen werden und die verspritzte Säure nichts mehr ausrichten kann, wird es für die Angreifer Zeit das Bergschloss zu verlassen. Mit knapper Not erreichen die wenigen Überlebenden, unter ihnen der Milliardär Heston und seine Freundin Birgit, die Hubschrauber und machen vor dem Abflug noch ein paar Polaroidfotos als Beweis. Um den Rest muss sich schließlich die Regierung kümmern.

Zuerst will man den Berichten nicht glauben, doch die Fotos und ein Anruf in Hestons Wohnsitz zeigen Wirkung. Im Morgengrauen greifen die Air Force sowie die alarmierte Staatspolizei das Monster mit Raketen und Granaten an. Durch die Säure bereits geschwächt, schrumpft der Unhold bei jedem Treffer und nimmt bald die Gestalt einer übelriechenden kleinen Pfütze an. Frankenstein ist vernichtet.

Dirk und sein SenfMein Senf
Krass,  das war also der erste Dreiteiler in der Geschichte des deutschen Horror-Heft-Romans, von einem Österreicher geschrieben, der in Amerika spielt und eine berühmte englische Vorlage hat, zumindest dem Namen nach. Ehrlich gesagt blieb bei Kurt Luif nicht viel von der Urgeschichte des künstlichen Menschen, den Mary Shelley 1818 kreiert hatte, übrig. Die traurige Gestalt, die eigentlich nur bei ihrem sehr kurzen Selbstfindungstrip bzw. auf der Suche nach etwas Wärme und Verständnis dem Unmut der aufgebrachten Menschen zum Opfer fiel, wurde durch einen skrupellosen, über Leichen gehenden Gangster ersetzt. Wärme haben sie ja dann schließlich beide bekommen, und zwar reichlich. Bei dem einen haben noch ein paar Fackeln gereicht, bei Frankenstein Neo mussten es schon, im wahrsten Sinne des Wortes, andere Geschütze sein. Säure, Raketenwerfer und Granaten haben schließlich das letzte Wort gesprochen. Dabei konnte man schon mal vergessen, dass dieses Gemetzel am Ende ein außer Kontrolle geratener Kleinkrieg unter Gangstern war und anschließend mal wieder dem Steuerzahler in den Geldbeutel gegriffen wurde weil die Nationalgarde anrücken musste. Das war nicht Frankenstein 2.0 sondern mindestens 5.0 und der bis jetzt brutalste Vampir-Horror Roman von Pabel. Bei der gesamten Gewaltorgie über 190 Seiten konnte sich Luif noch so richtig austoben und dem allgemeinen Groschenroman-Leser zeigen wo für ihn der Unterschied zwischen Krimi und Horror lag und das man beides sogar erfolgreich mischen konnte. Frankensteins Ende war  im Gegensatz zu seinen beiden Vorgängern noch ein Stüfchen herber.  Der dritte Gehirntausch machte ihn endgültig zu einer rasenden Bestie, die null Respekt vor dem Leben anderer hatte und zudem noch ein wenig hinterlistiger rüberkam als seine Vorgänger. Kehlen aufreißen und Seemannsknoten in Gliedmaße zaubern war noch das harmloseste.  Selbst als Crazy-Joe unverhofft Vater wurde, kam null  Gefühl für sein „Kleines“ bei ihm auf. Klar, durch die Plastikhaut, die mittlerweile ein fester Bestandteil seiner Gene war, dürfte sein Kind eher wie eine Müslischüssel von Tupper ausgesehen haben...

Der Bauch klaffte nun auf. Und dann kam eine winzige Hand heraus. Sie hatte noch keine ausgebildeten Finger und war durchsichtig. Eine zweite Hand folgte, dann tauchte ein augenloser Schädel auf, der nur die Andeutung eines Mundes hatte, und schließlich kamen der Rumpf des Embryos und dann die Beine zum Vorschein.... Jetzt krümmte sich das Wesen zusammen und gab leise klagende Laute von sich.

Wie niedlich und beschützenswert. Bis hier hin habe ich noch gedacht es gibt ein Happy End. Vater und Kind und so. Aber dann....

Crazy Joe packte den zwanzig Zentimeter großen Embryo und schleuderte ihn angeekelt gegen die Wand. Er hatte alle Kraft in diesen Wurf gelegt.
Und...
Das Frankensteinmonster trat mit den Füßen nach dem Wesen und verlagerte sein ganzes Gewicht auf das rechte Bein. Doch es half nichts. Das Geschöpf war nicht zu töten.

 Keine Sorge,  Mini Joe hat diese Streicheleinheiten überlebt. Nein, die Säure hat ihn schließlich erledigt, was eigentlich schade war. Mich hätte interessiert, wie es mit dem Kleinen weiter gegangen wäre... im Kindergarten...in der Schule...bei Elternsprechtagen. Mit seinen Widersachern ging Crazy Joe oder besser gesagt die Haut noch schonungsloser um. Blutsaugen war jetzt kalter Kaffee, vielmehr räumte „Crazy Dermi“ jetzt das ganze Gangsterbuffet ab...

Die Haut des Monsters war durchsichtig geworden. Drei Tentakel hielten noch immer die vier Männer umklammert, die eingesehen hatten, dass ein Entkommen unmöglich geworden war. Ladbury schrie hysterisch und die anderen schwiegen. Entsetzt sahen sie zu, wie das Monster den Professor langsam aufsog. Ein schmatzendes Geräusch war zu hören und Dassin verschwand wieder ein Stück. Er steckte schon bis zu den Hüften im Monster...

Und alles begleitet von schrecklichem Gebrülle und verzweifelten Schreien. Bevor Armee und Staatspolizei Frankenstein vernichtete, hat er noch mal richtig um sich getreten, gesaugt und gebissen. Von den bösen Buben dieser grausigen Geschichte ist nicht mehr viel übrig geblieben und selbst der eisenharte Milliardär Heston hatte am Ende einen Knacks fürs Leben. Wie heißt es  über Frankenstein so schön:

Er warnt vor einer entgrenzten menschlichen Vernunft, die sich selbst zu Gott macht und sich anmaßt, lebendige Materie zu schaffen.

Kurt LuifKurt hat nochmals an dieses No Go erinnert und alles in Heftromanlänge den geschockten Lesern in Erinnerung gebracht. Mir hat diese Triologie sehr viel Spaß gemacht und das ein oder andere Mal musste ich echt schlucken. So was habe ich mir damals ständig gegeben? Naja, zum Ausgleich gab es ja auch mal einen Sinclair. Es ist schade, dass man später durch die Selbstkontrolle bzw. Jugendschutz den wirklich unverblümten Texten aus damaliger Zeit einen Dämpfer verpasste und die Romane hinterher beliebiger wurden. Schließlich muss jeder selber entscheiden, was er liest und es stand ja  drauf (HORROR) was einen erwartet. Eine Menge Brüste waren übrigens auch wieder mit von der Partie. Die Sorte hochgestellt oder auch nur hoch angesetzt, wie Kurt sie immer so schön beschrieb. Dazu ein paar lange, schön geformte Beine, wie er sie favorisierte. Ja, er hatte da ganz genaue Vorstellungen. Als Auserkorene von Crazy Joe hatte man allerdings nicht mehr all zu lang Freude an seinem Körper.

 Betrachtet man das Gesamtpaket Vampir-Horror Roman von 10-21  gab es ja auch Erholungspausen zwischen den wirklich ruppigen Heften von Burcette/Davenport/Luif. Die Romane von Hugh Walker schufen z.B. einen Ausgleich, denn er stellte das Grauen nicht so plastisch dar, sondern eher dezenter. Action gab es bei ihm auch, aber Luif ließ es richtig krachen. Ich glaube, er konnte gar nicht anders. Gut so. Die zwei Übersetzungen konnten mich nicht 100 prozentig überzeugen, waren aber auch nicht wirklich schlecht. Bei Eleanors Baby lag es wohl an der zusammengekürzten Fassung, obwohl  die Story mit dem Hausgeist eigentlich ganz witzig war, und bei Maurice Limat an dem etwas exotischen Thema mit dem ich nicht viel anfangen konnte. Jens Lindbergs Blutmal war für mich noch der Interessanteste der drei „Ausreißer“, denn die Story basiert zum Teil auf wahren Begebenheiten.  Ab und an lese ich so was ganz gerne. Nach über zwanzig Romanen kann ich nur wieder sagen: Pabel hat damals eine echt geniale Serie am Start gehabt und der berühmte  Ableger sollte ja erst noch kommen.

Was gab es sonst noch?
Ab Band 21 durfte beim Vampir-Horror Roman auch gelacht werden. Ein ganzseitiger Cartoon, dessen Zeichner mir echte Rätsel ob seiner Identität aufgibt, bespaßte ab jetzt die Leser. Mal mehr, mal weniger lustig kamen die eher knuffig gestalteten  Bilderwitze rund um das Thema Horror  daher. Ein gewisser Alfons soll sie gezeichnet haben, aber dann versiegen die Quellen auch schon. Mich erinnerten diese Bilder an die Zeiten, als ich noch mit Begeisterung regelmäßig MAD und Kaputt  las und ich mich über die Schoten von Don Martin und seinen Kollegen beömmelt habe.

 Dafür wurde dann eine Seite Roman geopfert. Was solls.  Auch nicht umsonst gab es „Vampir Informiert“, zwei Seiten mit Neuigkeiten aus der Horror- und Science-Fiction Welt.  Hier schlug man voll in den Anfängen der 70er auf.  Die Aufmachung wirkte herrlich selbst gebastelt aber auch authentisch und passend für diese Zeit. Ich glaube, es gab Fanmagazine mit besserem Design. Lohnten sich die drei Seiten Abzug vom Roman? Mir wäre es lieber gewesen, wenn Pabel die Seiten spendiert hätte und der Seitenumfang zugenommen hätte. Man näherte sich dadurch aber geschickt dem Leser an, denn auf einmal gab es einen Manfred Knorr, Redakteur bei Pabel, der die Seite betreute.

Das Titelbild von Thole zeigt den stetig wachsenden Plastikberg mit einem Auge, übergroßen Männerbrüsten und mindestens doppelt so vielen Zähnen, wie sie normale Menschen haben, außer vielleicht Stefan Raab. Zudem hat er noch ein paar Snacks zwischen den Fingern. Das dümmliche Aussehen des Monsters lenkt ein wenig von den brutalen Details ab. Hier konnte man wirklich mal von einer zerissenen Persönlichkeit sprechen.

Die Ära Franz Berthold klang so langsam aus, denn dieser Roman war der Letzte mit einer ganzseitigen Zeichnung von ihm. Scheinbar hat man noch ein Bild übrig gehabt, denn dieser Dschungel-Zombie passte eher zum Limat vom Februar 1973. Eigentlich schade um seine Werke. Sie hatten der Serie etwas Besonderes gegeben und gehörten irgendwie dazu. Lachen konnte man auch schon mal. Die kleine Zeichnung über dem Einführungstext blieb aber. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass ein klein wenig Atmosphäre abhanden gekommen ist.

Man, jetzt ist schon fast Nuk Nuk nach Schmirk und ich muss noch zum Haarschneide-Automaten...

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Kommentare  

#1 Thomas Mühlbauer 2016-05-21 00:19
Dieser Roman wirkt und wirkt und wirkt. Alleine durch das Betrachen des Titelbildes fühle ich mich wieder als der kleine Junge, der ich war, als mir das Heft das erste Mal in die Hände fiel.
#2 Thomas Mühlbauer 2016-05-21 00:33
Jetzt ist mir mein erster Kommentar entfleucht, ehe ich noch auf Alfons Figueras eingehen konnte. Er war ein spanischer Zeichner und Cartoonist meist makabrer und schwarzhumoriger Themen, von dem in Deutschland nicht nur im VHR veröffentlicht wurde; er lebte von 1922 - 2009.
#3 Andreas Decker 2016-05-21 12:35
Das dürfte der gewalttätigste Roman der Vampir-Reihe sein, in jeder Hinsicht. Auch wenn es bis zu den Problemen noch eine Weile dauerte, gab es danach auch nichts Vergleichbares mehr. Natürlich muss man das im Umfeld seiner Zeit sehen, aber gerade dieser letzte Band ist schon heftig. Gut gemacht, Kurt :-)

Mit gefiel der Figueras. Ich fand die Cartoons witzig. Die Knorr-Artikel habe ich damals immer nur überflogen. Da gab es ohnehin keine Chance, in diese Filme reinzukommen. Immerhin verstand er etwas von der Materie, und das war immer recht nüchtern geschrieben. Nicht dieses hohle Werbegeschwätz von heute oder die spießige Niedermacherei späterer selbsternannter Kritiker.
#4 Toni 2016-05-21 15:14
Danke Thomas für die Info zu Alfons. Nur schade, dass Berthold dafür seinen Platz räumen musste :sad: Für beide zusammen war wohl kein Geld da, was ich allerdings nicht glaube, denn die Serie lief ja wie geschnitten Brot. Zu recht.

Habe gerade die Nr.2 von "Vampir Informiert"gelesen. Manfred Knorr hat da auf etwas mehr als einer Seite gefühlte 30 Filme angerissen. Das nenn ich mal effektiv genutzter Platz. Und stimmt Andreas, der hatte kein Blatt vor den Mund genommen. Die Leichenmühle zB hat er als dumm, unappetitlich und primitiv eingestuft :D , aber die krassen Filme ala 70er Sexwelle fand er gut, obwohl manchmal auch nur die Titel der Filme was mit Sex zu tuen hatten. Alles konnte man den Kinogängern von damals also auch nicht vorsetzen. Selbst bei solchen Info Seiten konnte man merken, dass der Verlag eher den erwachsenen Leser ansprechen wollte. Wenn ich da an die Leserseiten von Sinclar denke....
#5 Andreas Decker 2016-05-21 17:17
zitiere Toni:
die krassen Filme ala 70er Sexwelle fand er gut, obwohl manchmal auch nur die Titel der Filme was mit Sex zu tuen hatten. Alles konnte man den Kinogängern von damals also auch nicht vorsetzen. Selbst bei solchen Info Seiten konnte man merken, dass der Verlag eher den erwachsenen Leser ansprechen wollte. Wenn ich da an die Leserseiten von Sinclar denke....


:lol: Stimmt, die Titelei dieser Filme kann man mitunter nur als dreist bezeichnen, obwohl das ja teilweise auch für die Synchronisation gilt. Da wurden ja auch mal ganze Geschichten umgestrickt mit Dialogen, die nicht mal annährend dem Original entsprechen. Allein schon die Titel der der schönen Jean Rollin-Filme packen die in eine Schublade, mit denen sie wirklich nichts tun haben. Da herrschte eben noch der Markt der Bahnhofskinos, je schriller, je besser. Und dann gingen alle angeödet raus, wenn der Inhalt nicht an den Titel herankam.

Obwohl, vom Kaufmännischen kann man es auch verstehen. Was klingt fetziger und lässt die Kassen eher klingen: Draculas Hexenjagd oder Die bösen Zwillinge? ;-)

Die Sinclair-Leserseiten waren von Anfang auf Personenkult getrimmt und nicht auf Information.
#6 Thomas Mühlbauer 2016-05-21 19:31
zitiere Toni:

Danke Thomas für die Info zu Alfons. Nur schade, dass Berthold dafür seinen Platz räumen musste


So ganz abrupt wurde Franz Berthold ja dann doch nicht entsorgt. Es gab immer wieder mal die eine oder andere Arbeit von ihm zu sehen, freilich nicht mehr in der Häufigkeit, dass Titelvignette und eine große Innenillustration von ihm stammten. Die letzte Berthold-Illustration ist im VHR 61 erschienen (so mich mein Gedächtnis nicht trügt). Und wenn man's ganz genau nehmen möchte, war Berthold bis zur Einstellung der Reihe präsent, denn die schönen Kapitelteiler sind ja auch aus seiner Feder.
#7 Toni 2016-05-22 18:55
Stimmt, da gab es noch ein paar Bertholds. Habe gerade mal nachgeschmult. Das gute an seinen Zeichnungen war auch, dass man schon mal eine kleine Vorschau auf die Handlung bekommen hat.

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