Eine »unheimliche« Mischung - Dämonenkiller – Die Taschenbücher: Hexennacht im Schloss der Seelen
Hexennacht im Schloß der Seelen
Hexennacht im Schloß der Seelen
Die Verlobte von Rennfahrer Gillon McRead muss nach Schottland, um in einem alten Schloss für ihre Doktorarbeit zu recherchieren. Also mietet sich Marnie im Dorfgasthof ein und hält telefonisch mit ihrem Gillon Kontakt.
Aber auf Morrag Castle haust der finstere italienische Magier Raymond/Raymondo Mantagua. Seit 500 Jahren ist er dabei, seine verbrannte Geliebte Lorenza aus dem Jenseits zurückzuholen. Dazu verbrennt er gelegentlich eine Puppe auf dem Scheiterhaufen. Das besorgen ein paar Mädchen/Geister für ihn.
Als Gillon überraschend nach Hause zurückgekehrt, ist Marnie überfällig. Er ruft in dem Dorf an, aber im Hotel will sie niemand kennen. Kurzerhand fährt er nach Morrag. Zur gleichen Zeit begegnet der amerikanische Tourist Hank, ein Reporter, einem schönen Mädchen am Loch Morrag. Er folgt ihr und wird von zwölf Hexen/Geister entführt. Auf dieses Opfer hat Mantagua gewartet. Denn es ist der seit langem gesuchte Mann.
Dem energischen Gillon kommt man erst einmal dumm und behauptet, Marnie wäre niemals dagewesen. Er erstattet Anzeige bei der Polizei, die ihm natürlich genauso dumm kommt. Dann stattet er dem Schloss einen Besuch ab.
In der Zwischenzeit irrt Marnie nächtens durch den Wald und ist verwirrt, weil sie sich für die Hexe Lorenza hält, die man verbrennen will. Sie sehnt sich nach ihrem Verlobten Raymondo. Der im Gegensatz zu ihr seine Seele dem Teufel verkauft hat. Sie erlebt in ein paar Visionen, wie man sie seinerzeit in den Kerker schleppte.
Der Conte de Mantagua freut sich über Gillons Besuch. Marnie war aber nie da. Der Rennfahrer schnüffelt im Schloss herum. Dabei findet er ein Porträt seiner Verlobten. Der Conte erklärt ihm lächelnd, dass es sich um die Verlobte seines Vorfahren handelt, die man als Hexe verbrannte.
Im Hotel stößt Gillon auf einen neuen Gast. Berry Salzmann sucht seinen verschollenen Freund Hank. Die beiden tun sich zusammen. In der Nacht schleicht sich Gillon ins Schloss, während Berry in der Gegend rumschleicht. Der Rennfahrer findet in der Ahnengalerie ein neues Bild, das Lorenzas Henker zeigt. Sofort schließt er buttermesserscharf, dass der Mann Ähnlichkeit mit dem verschwundenen Hank haben muss. Schließlich sieht seine verschwundene Verlobte Marnie ja wie die verbrannte Hexe aus. Er stößt auf die Folterkammer, wo er Marnie zwar schreien und Ketten klirren hört, sie aber nicht finden kann, weil nichts da ist. Vom Grauen geschüttelt über diesen grässlichen Spuk ergreift er die Flucht – klaut aber vorher noch das Bild vom Henker –, und stößt zu dem wartenden Berry. Was dem Grafen nicht verborgen bleibt. Der hetzt ihm seine Wölfe hinterher.
In die Ecke getrieben müssen Gillon und Berry erleben, wie sich die Wölfe in Menschen verwandeln, angeführt von Mantaguas Diener. In der Zwischenzeit irrt Marnie noch immer durch den Wald und fragt sich, ob sie wohl eine Gehirnerschütterung hat. Gillon und Berry schleppt man gefesselt ins Schloss und bringt sie in die Folterkammer. Der Graf will wissen, wo Gillon das Bild versteckt hat. Man zieht ihn ein bisschen auf der Streckbank lang, bevor man sich selbst auf die Suche macht. Die beiden Männer nutzen die Gelegenheit zur Flucht. Dabei muss Gillon erleben, dass der Graf sich gerade Marnie krallt.
Als Kriminalreporter hat Berry die nötigen Beziehungen und fordert einen ihm bekannten Inspektor aus Edinburgh an. Dem erzählen sie die haarsträubende Geschichte vom Grafen und seinen Werwölfen. Mit einem Durchsuchungsbefehl bewaffnet durchsuchen sie das Schloss, natürlich ohne etwas zu finden. Gewitzt klaut Gillon dabei nach einer Eingebung in der Bibliothek ein Buch über Hexerei.
Während sich der Graf auf den Abend der Abende der Auferstehung vorbereitet, übersetzen die Helden das Buch. Glücklicherweise kann der Inspektor Italienisch. Dort steht die schauerliche Geschichte der armen Lorenza und des finsteren Mantagua, der zum Dämon wurde und schwor, sie mit dem Zauber des Spiegels eines Tages auf die Welt zurückzuholen. Natürlich kennt der Inspektor den Parapsychologen Killanney, der ihnen sofort hilfreich zur Seite steht. Nach ein paar Blicken ins Buch ist ihm klar, dass der Conte der Dämon ist, der nun mithilfe der Porträts Marnie gegen Lorenza und Hank gegen den Henker austauschen will. Denn sie sind Abbilder der damaligen Personen.
Bewaffnet mit ein paar magischen Formeln und magischen Schnickschnack, den der Professor herumliegen hat, eilt man zurück nach Morrag. Killanney versetzt Gillon und Berry in Trance und schickt ihren Geist zurück in die Vergangenheit.
Auf Morrag Castle sind die Dörfler in der Vergangenheit gerade damit beschäftigt, Marnie im Körper von Lorenza auf den Scheiterhaufen zu bringen. Mantagua ist auch da. Gillon und sein Freund rufen die Bannformeln und fuchteln mit dem magischen Schnickschnack herum, während in der Gegenwart der Professor ins verlassene Schloss schleicht und es mit Benzin abfackelt.
In der Vergangenheit befreit Gillon seine Verlobte, während sich die Werwölfe durch den zerstörten Bann befreit gegen den Grafen wenden. Dann fängt auch hier alles zu brennen. Zusammen mit dem ebenfalls befreiten Hank stolpern sie aus dem Schloss und sind wieder in der Gegenwart.
Im Dorf nehmen sie erschöpft ein Zimmer. Hier kann sich niemand mehr an sie erinnern, und dass das Schloss gerade abgefackelt ist, interessiert niemanden. Ende gut, alles gut.
Und weil der Roman im Vormonat so denkwürdig war, gibt es gleich noch einen Beitrag von John Wyman alias Susanne Wiemer. Noch einen kalorien- und gruselfreien Gruselroman. Eigentlich ist er genauso gestrickt wie alle anderen Romane der Autorin, einschließlich des im letzten Drittel aus dem Hut gezogenen Parapsychologen. Immerhin kann der praktischerweise nicht einmal eine Autostunde vom Schauplatz entfernt lebende Professor diesmal etwas mehr tun als nur den Plot erklären – was er trotzdem auch ausführlich tut -, und unsere Helden auf Geistreise in die Vergangenheit in die Körper ihrer Ebenbilder zu schicken, die da plötzlich zufällig auch rumhängen. Wo sie dann in ihren eigenen Körpern wieder zurück in die Gegenwart stolpern. Warum auch immer. Magie halt.
Über die Logik darf man hier wirklich nicht nachdenken. Seit 500 Jahren wartet der fiese Mantagua also darauf, dass ihm die passende Doppelgängerin seiner Lorenza ins abgelegene Schloss stolpert. Dann kommt sie, und er lässt sie drei Tage unbeaufsichtigt durch den Wald irren, wo sie theoretisch jeden Moment den Hals brechen oder von einem Dritten gefunden und ihm wieder entzogen werden könnte? Wie bescheuert ist das denn? Und das ist nur die Erste von vielen, vielen Fragen, über die man wirklich nicht nachdenken sollte.
Der Name Mantagua gefiel der Autorin so gut, dass sie ihn später im Gespensterkrimi für einen neuen Serienversuch verwendete. Okay, wenn man es genau nimmt, hieß er auf dem Cover des ersten Bandes Mantagna, aber beim zweiten haben sie es dann richtig hingekriegt.
Geschrieben ist das wie bei allen von Wiemers Romanen glatt und temporeich, viel Melodram und wohlklingende Sätze. Wenn es nur nicht so völlig nichtssagend und keimfrei wäre. Verglichen damit war Vlceks Nr.1 "Blutige Tränen" ein Horroralbtraum in Technikolor und FSK 18. Um 10 Minuten geschnitten, weil es so verstörend war.
Das ist mittlerweile alles so teflonmäßig erzählt, dass aber auch gar nichts nostalgische Gefühle erweckt.
Das wurde mit dem Folgeband vertauscht, wie sich unschwer erkennen lässt. Die Schwarzhaarige mit dem Stirnband soll Coco Zamis darstellen. Auch wenn es ein sehr typischer Lutohin ist, ist doch einer der wenigen Fälle, wo das Bild fetziger als der Roman ist.
Copyright © by Andreas Decker
Kommentare
Den gab es nur einmal in Bd.22 "Die Folterkammer". Die Coco-Romane sind alles "Prequels", wie man heute so schönen sagen würde.
Stimmt nicht ganz, denn im Dämonenkiller-Taschenbuch Nr. 28 "Coco und der Teufelsschüler" tauchte Dorian Hunter in der Gegenswartshandlung am Anfang und Ende des Taschenbuches auf.
Coco einmal mit blonden Haaren und dann mit schwarzen. Schade dass die Bücher keine Briefmarken sind... Meine Coco ist übrigens auch blond. Vielleicht war es der Trend damals.
Aber im nächsten Taschenbuch geht es endlich "rund"...
Abwarten ...
Leider gab es nur acht Coco-Zamis-Jugendabenteuer bis Ende 1979, dann war diese Episode auch schon wieder vorbei.