Sternenweiber - Die Frauen der Sternenfaust
Sternenweiber
Die Frauen der Sternenfaust
Die Frauen der Sternenfaust
Vielleicht ist die Einschätzung von Marianne Ehrig zur Rolle der Frauen in der SF der sechziger und siebziger Jahre ein wenig überspitzt, aber im Kern durchaus zutreffend. Wenn man ehrlich ist, an welche Frauenfiguren der SF-Serien kann man sich erinnern? Gut, da gab es die Arkonidin Thora, die im frühen PR eine Rolle spielte. Aber sonst? Wer erinnert sich noch an Mory Abro-Rhodan, Perrys zweite Frau? Oder an Orana Sestore, Ehefrau Nummer drei? Dunkel entsinne ich mich, dass es in den ersten Heften von Ren Dhark eine Mathematikerin(!) gegeben hat, die dann später Dharks besten Freund Dan Riker geehelicht hat und danach auch ziemlich in den Hintergrund getreten ist. Ja, Mutanten wie Betty Touffry hat es bei Perry auch gegeben, aber die spielten meist nur Nebenrollen. Die erste anders angelegte Frauengestalt, an die ich mich erinnere, kommt aus der Serie Raumschiff Promet. Dort machte Vivien Raid als eigenwillige aber völlig gleichberechtigte Hauptfigur von sich reden. Aber ansonsten? Und wie sieht das heute eigentlich aus? Betrachten wir doch mal die Frauen der Sternenfaust!
Das ist natürlich zuerst die Kommandantin Dana Frost selbst. Sie nimmt in der Serie in etwa die Stelle von Perry Rhodan, Ren Dhark oder Rex Corda ein. Früher hätte das Ganze dann vielleicht "Dana Frost - Unsere Frau im All" geheissen. Und entsprechend ist der Charakter angelegt. Dana ist immer beherrscht und hat deshalb den Ruf ein "Eisbiest" zu sein, ist in Kampfsportarten geübt und gerne auch in vorderster Linie dabei. In Band 1 ist sie 32 Jahre alt, hat kurzes schwarzes Haar und hat ein "fein geschnittenes" Gesicht. Sie trinkt gerne Kaffee (ein ziemlich überholtes Getränk) und trägt an einer Kette ein Projektil, das auf einer primitiven Welt beinahe ihren Tod bedeutet hätte. Dana Frost ist geschieden, hat auf der Erde Eltern und eine Schwester, die sie von Zeit zu Zeit besucht. Später im Verlauf der Serie findet sie in einem Wissenschaftler vorübergehend einen neuen Lebensgefährten.
Die erste Chefingenieurin(!) heisst Catherine Black. Eine bemerkenswerte Figur. Nein, nein, so ist das nicht gemeint! Black ist eher mollig und älter als Frost. Aber die Chefingenieurin ist ausserdem wenig ehrgeizig. Das führt zu Reibereien mit der Kommandantin. Größter Auftritt von Black ist die Übernahme des Kommandas als Frost und die übrigen Offiziere auf einer primitiven Welt in Gefangenschaft geraten. Schon nach 11 Heften kommt für sie das Aus. Gerade als sie sich in einen Marine verliebt hat, wird sie von einem J'ebeemagenten ermordet.
Simone Gardikov war die langjährige Bordärztin der Sternenfaust. Sie ist 37 Jahre alt, hat rotblonde Haare und ist manchmal ein wenig stur. Ihre größte Stunde hat sie bei der Jagd nach dem J'ebeemagenten an Bord der Sternenfaust. Ein Angebot, in die wissenschaftliche Forschung zu gehen, schlägt sie später aus. Als Frost vorübergehend durch einen anderen Captain abgelöst wird, ist sie eine seiner Vertrauenspersonen. In Denuurs Reich wird sie von Morax erschossen. (Band 73)
An Bord der Sternenfaust II taucht erstmals die Versorgungsoffizierin Wanda Ndogo auf. Wanda ist keine Heldenfigur, sie muss tatsächlich einmal gerettet werden. Die großgewachsene Massai mit dem Hang zu schillernden Gewändern verbindet jedoch bald eine tiefe Freundschaft zu dem kridanischen Austauschoffizier Sun-Tarin. Später entschließt sie sich, den Dienst im Star Corps zu quittieren und schließt sich stattdessen Botschafterin Moll und ihrem unanhängigen diplomlatischen Corps an. Dort ist sie eine der Führungspersonen.
Die Waffentechnikerin Jenny Blackfox ist an Bord der Sternenfaust II eine findige Frau, die mit genialen Verbesserungen und technischen Spielereien glänzt. Sie ist mit einem der Marines liiert. An Bord der Sternenfaust III hat sie die Position des L.I. übernommen.
An Bord der STERNENFAUST III findet man auch die zierliche Jägerpilotin Emma Kalani. Diese draufgängerische junge Frau ist die mit einem Mechaniker liiert. Ihre Karriere als Pilotin gerät in akute Gefahr als sich herausstellt, dass sie über latente telepathische Fähigkeiten verfügt, die im Kontakt mit den Erdanaar zu Kopfschmerzen und Schwindel bis hin zur Bewußtlosigkeit führen kann.
Eine der schillernsten und interessantesten Figuren der Seri ist zweifellos Valentina Duchamp. Sie taucht das erste Mal in Band 17 auf. Getarnt als modebewußte steinreiche Millionenerbin arbeitet sie für die Galaktische Abwehr als eine Art weiblicher James Bond. Die kleine fantastisch aussehende Valentina scheut sich dabei auch nicht, die Waffen einer Frau einzusetzen. Später wird sie persönliche Sicherheitsberaterin des neuen Ratsvorsitzenden(= Regierungschef) der Solaren Welten Rudenko und deckt dort ein weitreichendes Komplott auf, in das ihr Chef höchstpersönlich verwickelt ist.
Ebenfalls sehr ungewöhnlich ist die Figur der Botschafterin Jeffica Moll, eingeführt in Band 63. Die resolute aber auch oft nervige Frau fällt durch ihre Körperfülle, den Hang sich mit Schmuck zu behängen und ihren Appetit auf. Sie ist jedoch eines der fähigsten Mitglieder des diplomatischen Corps, wird gerne an die Brennpunte des Geschehens geschickt und später Leiterin der unabhängigen Diplomaten. Leider hat es diese Figur, wie so viele andere auch, nicht in den neuen Zyklus geschafft.
Wie man sehen kann, bedient die STERNENFAUST keinesfalls das Klischee der früheren Jahre. Im Gegenteil hier sind viele Führungspositionen mit Frauen besetzt. Man stelle sich nur mal vor, an Bord der Enterprise wären Kirk, Scotty und Pille Frauen! Frauen sind also selbstverständlicher Bestandteil der Serie und kommen nahe an die 50 Prozent, was Handlungsträger und Hauptpersonen betrifft.
Nun kann man natürlich fragen, ok, es gibt also viele Frauen in der Serie und auch unter den Handlungsträgern, aber handeln diese auch als Frauen oder könnte man problemlos aus "Dana Frost" "Dan Frost" machen, ohne dass irgendetwas umgeschrieben werden müsste und ohne, dass es jemandem besonders auffallen würde? Schwierig zu beantworten. Die meisten Figuren der STERNENFAUST bis Band 100 waren nur wenig charakterisiert. Der Fokus lag auf dem Handeln der Personen, ihrer Rolle in der Schiffshierachie und nicht in der Entwicklung einer eigenständigen Persönlichkeit. Insofern ist ein L.I. eben ein L.I. und macht, was zu seinen Aufgaben gehört. Spezifisch weibliche Züge werden da kaum zum Zuge kommen. Und auch bei der Hauptperson Dana Frost hält sich der Anteil des persönlichen Lebens in engen Grenzen. Die (männlichen) Autoren haben da wenig weibliche Anteile in die Romane eingebaut. Einzig bei Mara Laues Romanen verhält sich das ein wenig anders. Zum Beispiel hat Danas Familie dort einen deutlich höheren Stellenwert. Inzwischen setzen auch die anderen beiden Frauen in der Autorenriege deutliche Zeichen. Michelle Stern und Susanne Picard schildern mit Vorliebe eigenwilige, bisweilen quecksilbrige Frauen. Und die männlichen Kollegen ziehen nun auch mit.
Das ist natürlich zuerst die Kommandantin Dana Frost selbst. Sie nimmt in der Serie in etwa die Stelle von Perry Rhodan, Ren Dhark oder Rex Corda ein. Früher hätte das Ganze dann vielleicht "Dana Frost - Unsere Frau im All" geheissen. Und entsprechend ist der Charakter angelegt. Dana ist immer beherrscht und hat deshalb den Ruf ein "Eisbiest" zu sein, ist in Kampfsportarten geübt und gerne auch in vorderster Linie dabei. In Band 1 ist sie 32 Jahre alt, hat kurzes schwarzes Haar und hat ein "fein geschnittenes" Gesicht. Sie trinkt gerne Kaffee (ein ziemlich überholtes Getränk) und trägt an einer Kette ein Projektil, das auf einer primitiven Welt beinahe ihren Tod bedeutet hätte. Dana Frost ist geschieden, hat auf der Erde Eltern und eine Schwester, die sie von Zeit zu Zeit besucht. Später im Verlauf der Serie findet sie in einem Wissenschaftler vorübergehend einen neuen Lebensgefährten.
Die erste Chefingenieurin(!) heisst Catherine Black. Eine bemerkenswerte Figur. Nein, nein, so ist das nicht gemeint! Black ist eher mollig und älter als Frost. Aber die Chefingenieurin ist ausserdem wenig ehrgeizig. Das führt zu Reibereien mit der Kommandantin. Größter Auftritt von Black ist die Übernahme des Kommandas als Frost und die übrigen Offiziere auf einer primitiven Welt in Gefangenschaft geraten. Schon nach 11 Heften kommt für sie das Aus. Gerade als sie sich in einen Marine verliebt hat, wird sie von einem J'ebeemagenten ermordet.
Simone Gardikov war die langjährige Bordärztin der Sternenfaust. Sie ist 37 Jahre alt, hat rotblonde Haare und ist manchmal ein wenig stur. Ihre größte Stunde hat sie bei der Jagd nach dem J'ebeemagenten an Bord der Sternenfaust. Ein Angebot, in die wissenschaftliche Forschung zu gehen, schlägt sie später aus. Als Frost vorübergehend durch einen anderen Captain abgelöst wird, ist sie eine seiner Vertrauenspersonen. In Denuurs Reich wird sie von Morax erschossen. (Band 73)
An Bord der Sternenfaust II taucht erstmals die Versorgungsoffizierin Wanda Ndogo auf. Wanda ist keine Heldenfigur, sie muss tatsächlich einmal gerettet werden. Die großgewachsene Massai mit dem Hang zu schillernden Gewändern verbindet jedoch bald eine tiefe Freundschaft zu dem kridanischen Austauschoffizier Sun-Tarin. Später entschließt sie sich, den Dienst im Star Corps zu quittieren und schließt sich stattdessen Botschafterin Moll und ihrem unanhängigen diplomlatischen Corps an. Dort ist sie eine der Führungspersonen.
Die Waffentechnikerin Jenny Blackfox ist an Bord der Sternenfaust II eine findige Frau, die mit genialen Verbesserungen und technischen Spielereien glänzt. Sie ist mit einem der Marines liiert. An Bord der Sternenfaust III hat sie die Position des L.I. übernommen.
An Bord der STERNENFAUST III findet man auch die zierliche Jägerpilotin Emma Kalani. Diese draufgängerische junge Frau ist die mit einem Mechaniker liiert. Ihre Karriere als Pilotin gerät in akute Gefahr als sich herausstellt, dass sie über latente telepathische Fähigkeiten verfügt, die im Kontakt mit den Erdanaar zu Kopfschmerzen und Schwindel bis hin zur Bewußtlosigkeit führen kann.
Eine der schillernsten und interessantesten Figuren der Seri ist zweifellos Valentina Duchamp. Sie taucht das erste Mal in Band 17 auf. Getarnt als modebewußte steinreiche Millionenerbin arbeitet sie für die Galaktische Abwehr als eine Art weiblicher James Bond. Die kleine fantastisch aussehende Valentina scheut sich dabei auch nicht, die Waffen einer Frau einzusetzen. Später wird sie persönliche Sicherheitsberaterin des neuen Ratsvorsitzenden(= Regierungschef) der Solaren Welten Rudenko und deckt dort ein weitreichendes Komplott auf, in das ihr Chef höchstpersönlich verwickelt ist.
Ebenfalls sehr ungewöhnlich ist die Figur der Botschafterin Jeffica Moll, eingeführt in Band 63. Die resolute aber auch oft nervige Frau fällt durch ihre Körperfülle, den Hang sich mit Schmuck zu behängen und ihren Appetit auf. Sie ist jedoch eines der fähigsten Mitglieder des diplomatischen Corps, wird gerne an die Brennpunte des Geschehens geschickt und später Leiterin der unabhängigen Diplomaten. Leider hat es diese Figur, wie so viele andere auch, nicht in den neuen Zyklus geschafft.
Wie man sehen kann, bedient die STERNENFAUST keinesfalls das Klischee der früheren Jahre. Im Gegenteil hier sind viele Führungspositionen mit Frauen besetzt. Man stelle sich nur mal vor, an Bord der Enterprise wären Kirk, Scotty und Pille Frauen! Frauen sind also selbstverständlicher Bestandteil der Serie und kommen nahe an die 50 Prozent, was Handlungsträger und Hauptpersonen betrifft.
Nun kann man natürlich fragen, ok, es gibt also viele Frauen in der Serie und auch unter den Handlungsträgern, aber handeln diese auch als Frauen oder könnte man problemlos aus "Dana Frost" "Dan Frost" machen, ohne dass irgendetwas umgeschrieben werden müsste und ohne, dass es jemandem besonders auffallen würde? Schwierig zu beantworten. Die meisten Figuren der STERNENFAUST bis Band 100 waren nur wenig charakterisiert. Der Fokus lag auf dem Handeln der Personen, ihrer Rolle in der Schiffshierachie und nicht in der Entwicklung einer eigenständigen Persönlichkeit. Insofern ist ein L.I. eben ein L.I. und macht, was zu seinen Aufgaben gehört. Spezifisch weibliche Züge werden da kaum zum Zuge kommen. Und auch bei der Hauptperson Dana Frost hält sich der Anteil des persönlichen Lebens in engen Grenzen. Die (männlichen) Autoren haben da wenig weibliche Anteile in die Romane eingebaut. Einzig bei Mara Laues Romanen verhält sich das ein wenig anders. Zum Beispiel hat Danas Familie dort einen deutlich höheren Stellenwert. Inzwischen setzen auch die anderen beiden Frauen in der Autorenriege deutliche Zeichen. Michelle Stern und Susanne Picard schildern mit Vorliebe eigenwilige, bisweilen quecksilbrige Frauen. Und die männlichen Kollegen ziehen nun auch mit.
Halten wir also fest, was die Frauen angeht, ist zumindest die STERNENFAUST nicht mehr in der Vergangenheit, sondern in der Gegenwart angekommen. Bleibt die Frage, wie sieht es eigentlich beim großen Bruder aus?
Kommentare
Und wie sieht es bei Perry Rhodan aus? Ja, da gab es doch einen ganzen Haufen Frauen in den fast 2500 Romanen. Seit fast 600 Bänden gehört Mondra Diamond dazu, und Bre Tsinga ist auch erst seit vier Jahren weg vom Fenster. In den 1300ern bis 1400ern las man ziemlich oft über Nikki Frikkel und Iruna von Bas-Thet (und Perrys Frau Gesil und Tochter Eirene ...). Dao-Lin-H'ay, die Kartaninfrau, ist sogar seit weit über tausend Heften dabei. Leo Lukas bescherte uns im Sternenozean-Zyklus Mayk Molinas/Specter und Filana Karonadse.
Aber sie können freilich nicht alle Perry Rhodan ehelichen!
Reginald Bull ist zwischenzeitlich auch unter die Haube gekommen und hat seine Leibwächterin Fran Imith geheiratet - eine Romanze, die im Odyssee-Taschenbuchzyklus begann.