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»Tony Ballard« revisited - Teil 25: Das große »Sterben« …

»Tony Ballard« revisited»Tony Ballard« revisited
Teil 25: Das große »Sterben« …

Als im Oktober des Jahres 1982 der erste Band der Tony Ballard Serie das Licht der Welt erblickte, waren seit 1974 bereits 67 Romane mit dem sympathischen Helden in der Gespensterkrimi - Reihe erschienen, so dass die eigenständige Serie bei ihrer Geburt schon über einen ansehnlichen Stamm an festen Helden, Feinden und Schauplätzen verfügte, welcher im Laufe der Zeit noch weiter anwachsen sollte.

In dieser Artikelserie befassen wir uns mit der Entwicklung der Serie vom reinen „Fall der Woche“ hin zu dem späteren, durchaus komplexen Serienkosmos…

Als der Silberdämon starbDass der Titel eines Romans gern mal ein übler Spoiler sein kann, haben wir zuletzt mit dem Band 25 erleben dürfen. Der Dämon sei tot, hieß bzw. prangte es da auf dem Cover und wer vielleicht gedacht hat, dieser verräterische Titel sollte den Leser nur in die Irre führen, wurde am Ende des Romans eines besseren belehrt. Ganz anders verhält es sich da mit dem TONY BALLARD Band 50 „Als der Silberdämon starb“, denn dass der gute A.F. Morland hier wirklich und wahrhaftig seine beliebteste Figur aus der Serie nehmen würde, war nun wirklich abwegig. Zwar scheint es am Ende so auszusehen, als ob er von seinem Erzfeind Mago hingerichtet wird, aber natürlich erwischt es hier nicht den echten Mr. Silver, sondern nur einen von ihm erschaffenen Doppelgänger.

Dass er dazu durchaus in der Lage ist, weiß man ja schon aus früheren Bänden, und selbst wer den dezenten Hinweis auf Seite 50 übersehen haben sollte (es brennt an zwei verschiedenen Stellen, Silver kann nur eine erreichen und kommt zu dem Schluss, dass es da nur „eine Lösung“ gibt), hätte darauf kommen können, als Ballard die Fähigkeit seines Partners, sich zu verdoppeln auf Seite 10 erwähnt. Streng genommen hätte man bereits an der Entrüstung des Autors auf einen entsprechenden Vorschlag eines Lesers auf der Leserseite erkennen müssen, wie sehr ihm diese Figur am Herzen liegt. Die Tatsache, dass sich nach diesem Roman aber dann doch etliche Leser über das Ableben Silvers beschwerten, könnte einem somit zu denken geben, zumindest aber lässt sie erkennen, wie diese Hefte gelesen werden.  

Bevor es jedoch zu dieser vermeintlich tragischen Szene kommt, erleben wir noch einen Tony Ballard, der sich von einem Informanten zu einem „Zauberer“ führen lässt, von dem er gehört haben will, dass er seinen toten Schüler wiedererwecken möchte. Dass er dieses Vorhaben natürlich genau in dem Moment in die Tat umsetzt, als Ballard bei ihm auftaucht, wundert den an solche Zufälle gewöhnten Stammleser längst nicht mehr. Umso erstaunter ist man dann, als der frisch gebackene Zombie schneller ein Grabkreuz aus der Erde zu ziehen vermag, als Ballard seinen Revolver zieht, und der Magier dem Helden dann auch noch vorwirft, er hätte kein Recht, seinen Diener einfach zu töten. Als er ihm dann seinen „Nesselvampir“ auf den Hals hetzt, richtet Ballard den Revolver einfach auf dessen Herrn und Meister - und siehe da… der pfeift seinen Vampir tatsächlich zurück und lobt Ballard sogar ob seines Einfallsreichtums…

Damit nicht genug, überlässt er ihm den Vampir sogar, nachdem er ihn mit einem Zauberspruch „umgedreht“ hat, und Ballard ihm im Gegenzug verspricht, ihn nicht der Polizei auszuliefern. Doch damit immer noch nicht genug, verrät er ihm sogar, wie er herausbekommt, wo sich Loxagons Grab befindet, das Silver - sobald er das Höllenschwert zurück hat - gerne aufsuchen würde, um mehr Macht über die Waffe zu erlangen. Ballard erfährt, dass es eine Karte und drei über die Dimensionen verstreute Ornamentteile gibt und dass alle drei Teile zusammengefügt und auf der Karte platziert, den Standort zeigen sollen. Ein doch recht beachtliche und brisante Information, die dieser einfache, schwache Zauberer da mal eben ausplaudert und er verrät Ballard sogar noch den Namen des Dämons, welcher das erste Ornamentteil besitzt.

Der Leser erfährt währenddessen, wo sich das zweite Ornamentteil befindet: Auf der Pavianwelt Protoc nämlich, wo gerade ein neuer Kaiser namens Tapandaro gekrönt wird, welcher sich ganz zufällig im Besitz des edlen Teils befindet. Dass sich auch Metal und die von ihm entführte Roxane auf Protoc aufhalten ist dagegen ausnahmsweise kein Zufall, sondern liegt ganz einfach daran, dass sich diese Welt nun einmal „auf dem Weg“ zum Tal der fremden Gesichter befindet, welches Metal aufzusuchen gedenkt, damit aus Roxane, die bereits fleißig den Höllennektar trinkt und glaubt, sie sei zur Hälfte Arma, sich endgültig in die eigentlich längst Dahingeschiedene verwandelt. Doch auch Mago, der Jäger der abtrünnigen Hexen, weiß als Träger des Höllenschwerts natürlich längst von den Ornamentdritteln und was man damit anfangen kann, und er weiß auch, dass er auf Protoc fündig wird. Bevor er jedoch dort ankommt, hat er noch etwas anderes zu erledigen. Zwar möchte er gerne die Hexenjägerei an den Nagel hängen, denkt sich aber, dass er als krönenden Abschluss vielleicht noch die weiße Hexe Oda hinrichten könnte, bevor er sich in Richtung Protoc aufmacht. Das wäre dann ein doppelter Schlag gegen das Ballard - Team, nachdem er ja gerade erst, wie er glaubt, Mr. Silver geköpft hat…

Doch auch Metal und Roxane sollen, nachdem man sie auf Protoc erwischt hat, hingerichtet werden. Wen es dann aber am Ende wirklich erwischt, und wer wie durch ein Wunder von den „Toten“ auferstanden ist, erfährt man, sofern man der Serie nicht beleidigt den Rücken gekehrt hat, weil die Lieblingsfigur gemeinerweise dahingemeuchelt wurde, erst im zweiten Teil der Trilogie…

Kleine Zitate - Grosser Meister
Multitalent…
Seine Ohren standen so weit ab, dass er sie fast zum Segeln verwenden konnte.
(TB 50 / S 5)

Durchdringend…
Nervös stach sein Blick in den Nebel.
(TB 50 / S. 5)

Unangeschnallte Gedanken…
Roxane / Arma… die beiden Namen überschlugen sich hin und wieder in der Hexe.
(TB 50 / S. 16)

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