The new adventures of Frankenstein - Terror of Frankenstein (Frankensteins Kampf mit dem Roboter)
The new adventures of Frankenstein
Terror of Frankenstein (Frankensteins Kampf mit dem Roboter)
Ganz zu Anfang seiner literarischen Karriere begann er seine Serie „The new adventures of Frankenstein“ zu verfassen. 11 Romane plus eine Sammlung loser Erzählungen umfasst dieser krude und wohl nicht ganz ernst gemeinte Mix aus Fan-Fiction, Monster Team-up und billigem Groschenroman mittlerweile. Zehn dieser Romane erschienen auch auf deutsch, und zwar in der legendären Vampir Horror Roman Serie.
Allein der Titel des zweiten Bandes der Serie verheißt schon nichts unbedingt Hochwertiges.
Der Roman knüpft an seinen Vorgänger an und beginnt nicht ganz an der Stelle an der der erste Teil geendet hatte, denn als Einleitung liest man eine seltsame Episode mit einem seltsamen Gefährt mit einer noch seltsameren Besatzung: ein U-Boot, das einem längst ausgestorbenen Urzeitreptil – einem Teleosaurus - nachempfunden ist, versenkt einen mit Chemikalien beladenen Frachter. Die Besatzung scheint zunächst gesichtslos zu sein und ihre Motivation ist schleierhaft, was sich aber nach eingehender Lektüre des Romans bald klären wird.
Dr. Winslow steht indessen auf den Mauern seiner Burg Frankenstein und sinniert, ob das unselige Geschöpf im vorangegangenen Band denn tatsächlich sein Ende gefunden hat. Von aufgebrachten Dorfbewohnern eingeschüchtert, beschließt er das Land zu verlassen um sich seinem hehren Ziel – der endgültigen Vernichtung des Ungeheuers – zu widmen.
Wie es sich für einen wenngleich auch gutaussehenden modernen Mad Scientist so gehört – und das ist Winslow nun einmal – hat er diesbezüglich auch einen Plan parat: genauso bescheuert, absurd und völlig überdreht wie die ganze Sache mit dem Frankenstein-Ungeheuer ohnehin schon ist. Selbstredend hat er natürlich einen guten, alten Freund in England, der ihn dabei unterstützen wird. Seine bezaubernde Assistentin wird so ganz nebenbei auch noch als Kandidatin für einen Schönheitswettbewerb entdeckt, den sie natürlich auch gewinnt.
Und damit nimmt das Unheil abermals seinen Lauf, denn hier kommt die geheimnisvolle und bis dato gesichtslose Bande aus dem Prolog ins Spiel: es sind die Terroristen der geheimnisvollen Organisation OGER, die ihre versteckte Basis auf einer unbewohnten Insel hat und über ein beachtliches Arsenal an High-Tech Waffen verfügt: besagtes U-Boot, eine fliegende Untertasse , einen Desintegrator, und wer weiß was noch alles. Das Frankenstein–Ungeheuer schließt sich der Bande an und wird zunächst ebenfalls zum Terroristen (daher auch der Titel des Originalromans), wendet sich aber schon bald von ihnen ab, um seine heimliche Liebe (die Verlobte des verhassten Burt Winslow) aus den Fängen des Ober-Ogers zu befreien. Nebenbei findet es auch noch einen Freund, der es in den folgenden Romanen begleitet.
Auch in diesem Roman dient wieder Rache als Motivation und letztlich als Auslöser der Story.
Glut erzählt uns in diesem Band eine komplett haarsträubende und absolut unglaubwürdige Fortsetzung des ersten Bandes, der – zwar auch für schlichte Gemüter gedacht war – letzten Endes aber gerade noch als eine ganz amüsante Trash-Hommage an den Klassiker durchging.
Bei diesem Roman allerdings kommt man mit dem Kopfschütteln und dem sich wundern gar nicht mehr nach, so dermaßen an den Haaren herbei gezogen ist die Story. Meine Güte, so schlicht können Gemüter doch gar nicht sein!
Die Welt der Akteure scheint sich in einem von aller Logik und Rationalität absolut entleerten Einmachglas zu befinden, das der Autor in einem Meer von Schwachsinn versenkt hat. Die Geduld und die Demut des Lesers werden auf eine sehr harte Prüfung gestellt: entweder er liest diesen Unsinn mit ausgeschaltetem Hirn zu Ende, oder er schmeißt den Roman nach einigen Seiten in die Ecke.
Nach diesem und auch der noch folgenden Bände weiß der Verfasser dieser Zeilen zu berichten, dass Glut übrigens noch laaange nicht die tiefste Sohle der Niederungen des literarischen Schwachsinns erreicht hat.
Der Roman erschien 1970 in Spanien, 1976 dann auf Deutsch als Vampir Horror Roman Nr. 153. Übersetzt wurde der Roman von Sebastian Wiesner, wobei auch hier wieder gekürzt und gestrafft wurde.
Das Titelbild der deutschen Ausgabe stammt von Karel Thole. Das der englischsprachigen ist von Tony Masero und wurde für die deutsche Ausgabe von Frankenstein and the curse of Dr. Jekyll (erschienen als Vampir Horror Roman Nr. 357) verwendet. Für das Titelbild der spanischen Ausgabe ist Esteban Maroto verantwortlich.
Im Jahre 2001 wurde die Erzählung dann in den USA als 84-seitges Magazin veröffentlicht, das abermals einige Comicseiten von Dick Briefer beinhaltet.
Das Hirnwurstcover der US-Ausgabe sowie die Illustrationen stammen von Rick „Spine“ Mountfort, nicht von seiner 2-jährigen Tochter.
Meine unverbindlichen Hörtips, passend zur Lektüre:
Die Rückseite des Covers zeigt eine sehr realistische Darstellung „Teleosaurus“ und ein UFO der OGER (re.)
Nein, es ist tatsächlich keine Zeichnung aus „Robbi. Tobbi und das Flie-Wa-Tüt“, sondern eine Illustration von Mountfort. (links)
Fazit:
Nur betrunken oder bekifft zu ertragen. Ich vergebe gnädigerweise 1 von 5 Schaltkreisen.
Kommentare
Leider muss man sagen, dass Vampir den Roman kaputtbereinigt hat. Der größte Teil des pulpigen Unsinns ist auf der Strecke geblieben, genau wie die doch recht brutale Action. Es sind ganze Sequenzen mit dem Monster auf der Insel gestrichen worden, vor allem die Motivation von OGRE, Kapitel umgestellt, etc.
Eigentlich sind die Romane recht parodistisch angehaucht in ihrer Konzeption, und die Nr.2 ist die Bond-Film-Hommage. Von der beknackten paramilitärischen Terrororganisation mitsamt asiatischem Führer bis zum Robotergadget. Da fehlt eigentlich nur noch Connery.
P.S.: den Connery sähe ich lieber durch Patrick McGoohan a.k.a. John Drake ersetzt.