The new adventures of Frankenstein - Frankenstein vs. the Werwolf (Frankenstein und der Werwolf)
The new adventures of Frankenstein
Frankenstein vs. the Werwolf (Frankenstein und der Werwolf)
Ganz zu Anfang seiner literarischen Karriere begann er seine Serie „The new adventures of Frankenstein“ zu verfassen. 11 Romane plus eine Sammlung loser Erzählungen umfasst dieser krude und wohl nicht ganz ernst gemeinte Mix aus Fan-Fiction, Monster Team-up und billigem Groschenroman mittlerweile. Zehn dieser Romane erschienen auch auf deutsch, und zwar in der legendären Vampir Horror Roman Serie.
John Stewart, ein von Zigeunern aufgenommener junger Engländer trägt einen Fluch in sich: in Vollmondnächten wird er zu einer reißenden Bestie, und tötet Freund wie auch Feind, ohne Unterschied.
Infiziert mit dem Wolfskeim hat er sich bei seiner Liebsten, der schönen Trinka, die er im Kampf unbeabsichtigt tötete. Ihr aufgebrachter Vater Boris hetzt anschließend die Zigeunersippe gegen John Stewart auf, so dass dieser fluchtartig das Weite suchen muss. „Geh zu Dr. Dorn“ flüstert ihm seine sterbende Pflegemutter Malonka noch zu, und Stewart begibt sich auf die Suche nach diesem Herrn, den er auch finden soll.
Dieser erweist sich aber als – wen wundert´s bei Glut – gar verbrecherischer Arzt, der mit seiner schönen Tochter und einem tumben Diener zurückgezogen lebt. Selbstverständlich verliebt sich der unglückliche John in das Mädchen und gerät in Rivalität mit Bosworth, dem Diener, der ebenfalls ein Auge auf das Mädchen geworfen hat. Dr. Dorn hat indes aber ganz andere Dinge im Sinn als dem Jungwerwolf wider Willen zu helfen: Ihn dürstet nach Rache! Im Frankenstein-Geschöpf, das er aus tiefer Bewusstlosigkeit erweckt und für seine finsteren Zwecke konditioniert, findet er ein geeignetes Werkzeug.
Als dann auch noch die Zigeuner unter Führung des verschlagenen Boris auftauchen, überschlagen sich die Ereignisse wieder mal. Der schurkische Arzt verfällt dem Wahnsinn und wird vom Werwolf getötet. Beim anschließenden Zweikampf gegen das Frankenstein-Geschöpf im Moor versinken die beiden Kontrahenten im Morast. Glut lässt das Geschöpf hier nach Graf Dracula mit einer weiteren klassischen Schauergestalt aus den Universal-Studios zusammentreffen. Unübersehbar ist das Vorbild des Larry Talbot für Gluts unseligen John Stewart. Die Figur des wölfischen John Stewart ist erfreulicherweise nicht so weinerlich wie sein filmisches Vorbild. Die Figur der Pflegemutter Malonka ist an Maleeva aus dem Universal-Film The Wolfman aus dem Jahre 1941 angelehnt. Mit dem 1943 entstandenen Klassiker „Frankenstein trifft den Wolfsmenschen“ hat der Roman ansonsten recht wenig zu tun. Der Autor lässt in seiner Geschichte ganz gnadenlos kein noch so abgeschmacktes Klischee aus: so reisen die Zigeuner dann auch mit Planwagen und Pferden durch die Gegend und tragen goldene Ohringe. Der böse Dr. Dorn ist dann folglich auch ein typischer Mad Scientist, der sich von seinen Mitmenschen unverstanden und abgelehnt fühlt und daher auf Rache sinnt. Selbstverständlich hat er auch einen Gehilfen und eine schöne junge Tochter.
Dieser Roman ist –wie auch sein Vorgänger - wieder ein ganz klassisches Monster Team-mit der üblichen Personage böser Wissenschaftler, schöne Tochter, debiler Gehilfe, gewürzt mit den Zutaten verschmähte Liebe, unglückliche Liebe und Rache.
So beliebig wie diese Elemente des Romans sind, so ist er es dann auch letztlich selbst. Die Story dümpelt eher fade vor sich hin, und das Frankenstein-Geschöpft kommt erst auf den letzten Seiten richtig zum Einsatz, bevor es dann auch schon wieder verschwindet. Das Ende ist vorhersehbar - wie immer. Dr. Burt Winslow ist diesmal leider wieder nicht mit von der Partie, was dem Roman dann auch sehr schadet: mit ihm haben die Stories doch wesentlich mehr Drive, weil sie durch ihn eine sehr dynamische und somit die Handlung vorantreibende Identifikationsfigur besitzen. Wer wäre schließlich nicht gerne wie Alleskönner Dr. Winslow?
P.S.: Die tragische (und irgendwie auch lästige) Figur des John Stewart wird dem treuen Leser übrigens noch mindestens ein weiteres Male begegnen. ..
Gluts Monster Püree erschien 1976 als Vampir Horror Roman Nr. 165, im Jahre 2001 dann erst in den USA, wie üblich im Magazin-Format. Übersetzt wurde der Roman abermals von Sebastian Wiesner.
Das Titelbild der deutschen Ausgabe stammt wieder von Karel Thole, das der 2001er Veröffentlichung ist von Rick „Spine“ Mountfort. Beide Bilder sind keine Meisterleistungen.
Tholes Bild wirkt im Original übrigens wesentlich besser und lebendiger. Klare Farben und eine hohe Transparenz lassen die beiden Kontrahenten im wahrsten Sinne des Wortes in einem ganz anderen Licht erscheinen (Danke an dieser Stelle an das Gruselromanforum, wo das Bild gepostet wurde und ich es ganz frech geklaut).
Der „Frankenstein-Focus“, eine Art Leserseite im 2001er Magazin:
Fazit:
Für mich der bislang fadeste Roman der Serie. Ich vergebe deshalb nur 2 von 5 Silberdolchen, auch wegen des schlechten Titelbildes von Meister Thole. Über Mountfort´s Foxterrier schweige ich lieber.
Weiteres:
Glut hat auch ein erwähnenswertes Buch, passen zum Thema verfasst:
Der Titel ist etwas irreführend, denn dieser Band ist eigentlich eine Anthologie, die diverse Kurzgeschichten zum Thema präsentiert.
Das Büchlein hat ca. 136 Seiten und ist nicht auf Deutsch erschienen.
Kommentare
Du hast den Finger auf den Punkt gelegt. Zu viel Werwolf, zu wenig Monster, Und zuviel 0815 Mad Scientist. Sogar der Assistent hat einen Buckel
Die 2001er Ausgabe ist ja angeblich modernisiert, aber das ist eher willkürlich. Wenn der Zigeuner allen Ernstes mit einer Steinschlosspistole rumfuchtelt.