The new adventures of Frankenstein - Frankenstein and the curse of Dr. Jekyll (Frankenstein und der Fluch des Dr. Jekyll)
The new adventures of Frankenstein
Frankenstein and the curse of Dr. Jekyll (Frankenstein und der Fluch des Dr. Jekyll)
Ganz zu Anfang seiner literarischen Karriere begann er seine Serie „The new adventures of Frankenstein“ zu verfassen. 11 Romane plus eine Sammlung loser Erzählungen umfasst dieser krude und wohl nicht ganz ernst gemeinte Mix aus Fan-Fiction, Monster Team-up und billigem Groschenroman mittlerweile. Zehn dieser Romane erschienen auch auf deutsch, und zwar in der legendären Vampir Horror Roman Serie.
Nach knapp 3 Jahren wird die Serie um die neuen Abenteuer des Frankenstein-Geschöpfes endlich weitererzählt.
Zu Beginn der Erzählung streift ein düsterer Geselle durch eine Stadt namens Krausburg; Niemand weiß woher er kommt, niemand weiß, wonach er sucht. Bösartig und von Grund auf verdorben wie er ist, scheut er vor keiner Greueltat zurück um sein Ziel zu finden: den ominösen Doktor Frankenstein. Der geheimnisvolle Fremde hat ein furchtbares Geheimnis, denn er führt eine Art unheiliges Doppelleben: So ist er der einerseits abgrundtief böse Mister Hyde, gleichzeitig aber der geschniegelte und gute Doktor Jekyll, den Mr. Hyde hasst und verabscheut, denn er ist in seinen Augen nur ein Weichling.
Er ist wegen eines ganz extrem seltenen Salzes nach Europa gereist, wo er es bei seinem alten Freund Frankenstein zu finden hofft. Die Substanz braucht er übrigens – wer hätte das gedacht – für seine Experimente. In Krausburg sterift er also lachend, schlägernd und mordend durch die Strassen wie ein angetrunkener, pubertierender Teenager. Dazu passt auch sein von Mountfort sehr schön ins Bild gesetzte Überbiss. Nach einigen mehr oder minder sinnlosen Morden und der daraus resultierenden Verfolgung durch die wütenden Städter verschlägt es den Unhold schließlich zum schwarzen Schloß der Frankensteins, wo er auf die bezaubernde Daphne trifft. Die öffnet ihm selbstverständlich leicht bekleidet die Türe und lässt den Fremden herein.
Halt! Da der Roman ja die neuen Abenteuer des Frankenstein-Geschöpfes behandelt, muss ja auch Mr. Patchwork irgendwie eingebaut werden. Der böse Mister Hyde findet also auf seiner Flucht vor den zurecht aufgebrachten Städtern rein zufällig eine seltsame, kraftlose riesenhafte Gestalt, die er ohne zu überlegen für seine Zwecke einspannt. Unnötig zu erwähnen, dass esich hier um Frank handelt, der den haarsträubenden Vorgängerroman überlebt hat. Mister Hyde beschwatzt ihn nun nach erfolgter Reanimation, sich mit ihm zusammen zu tun und sich an den Menschen zu rächen. Dafür will er ihm seine ursprüngliche Kraft wieder verschaffen.
Zurück zu Daphne. Diese lässt den inzwischen in den scheinbar harmlosen Doktor Jekyll verwandelten Unhold in ihr Schloß, wo dieser seine Experimente fortführen möchte. Im Laufe des Romans verwandelt er sich dann aber immer wieder in den bösen Mister Hyde, was dann schlußendlich auch die Städter unter der Führung eines beherzten Hotelangestellten (!) namens Shoenberger zum Sturm auf das Schloß animiert. Zum Schluß macht es dann mittels Dynamit dann auch wieder mal ordentlich „Bummmm“ und alles fliegt in die Luft. Mister Hyde samt seinem Alter Ego segnet das zeitliche, und auch Frank stirbt vermeintlich zum wiederholten male.
Gluts neunter Roman dieser Serie ist wieder mal ein Team-up, allerdings kommt die Story diesmal nur leidlich inspiriert daher und ist langweilig und fade. Das konnte der Autor schon mal besser.
Das Frankenstein-Geschöpf wirkt fehl am Platz und kommt auch nur sehr selten zum Einsatz. Die Figur des Mister Hyde ist klischeehaft überzogen, der Doktor Jekyll ist an sich überflüssig.
Der Doktor Jekyll dieses Romans ist nun aber keineswegs die Romangestalt aus Robert Louis Stevensons Klassiker, nein, er ist nur ein Nachfahre eines Onkels des Originals mit der dualen Persönlichkeit, aber nicht minder skrupellos und verderbt als das Original.
Die Personen des Romans handeln voneinander mehr oder minder unabhängig und finden nicht wirklich zueinander. Der Hotelangestellte Shoenberger, der offensichtlich die Rolle des „Guten“ inne hat, wirkt blaß und seine Auftritte wirken gekünstelt und unnatürlich, einzig der Sache geschuldet.
Wer gerne wissen möchte was Trash im Heftroman ist, der möge diesen Roman aus der Feder von Donald F. Glut lesen, und er wird schnell verstehen. Flott und schnörkellos erzählt der Autor auf etwa 60 Seiten eine zwar völlig sinnfreie, aber gerade noch wenigstens einigermaßen flüssig zu lesende Story nach dem Motto „What if…. Was wäre, wenn Frankensteins Kreatur (wieder mal) auf eine weitere klassisch-angestaubte Schauergestalt treffen würde?“ Heraus gekommen ist eine an sich überflüssige Geschichte die sich nur stellenweise ganz unterhaltsam liest, leider aber am mittlerweile doch etwas überstrapazierten Konzept der „New Adventures of Frankenstein“ des Autors krankt.
Dieser lang ersehnte Band erschien wie eingangs schon erwähnt, auf Deutsch knappe 3 Jahre nach dem vermeintlich letzten Roman „ Frankensteins und der Gorilla“ - welcher einen bereits respektablen Tiefpunkt in Sachen Niveau darstellte - im Jahre 1980 in der Reihe Vampir Horror Roman als Nummer 357. Übersetzt wurde das Epos von M. Stockel.
Das Titelbild stammt von Tony Masero und wurde ursprünglich für die US-Ausgabe des Erstlings der Serie „Frankenstein lives again“ verwendet.
Die Millennium-Ausgabe wurde wie üblich von Rick Spine Mountfort illustriert und bedarf keines weiteren Kommentares.
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Fazit:
Fader Nachschlag auf eine ursprünglich amüsante Reihe. Glut gehen inzwischen nicht nur die Monster aus, sondern auch die Helden. Ich vergebe 1 von 5 Reagenzgläsern.
Die Umschlagrückseite des US-Covers (vermutlich ein Selbstbildnis des Künstlers)
Die Innenillustration von Mountfort zeigt Mr. Überbiss, wie er lacht, Pläne schmiedet und sich Daphne nackt vorstellt:
Kommentare
Einen großen Eindruck hinterlassen hat der Roman bei mir nicht. Zu viel Hyde, zu wenig Frankie.