50 Jahre Larry Brent oder wie alles begann
50 Jahre Larry Brent
... oder wie alles begann
Folgende Anfangssequenz schrieb er:
Er verharrte plötzlich in der Bewegung. Lauschend hielt er den Atem an, und dann drehte er langsam den Kopf.
Marc schluckte. Er war kein furchtsamer Mensch, doch jetzt hatte er Angst.
Zehn Kilometer vor Maurs setzte sein Wagen aus. Es war Mitternacht, und er konnte nicht damit rechnen, noch Hilfe durch einen anderen Autofahrer zu erhalten. Um diese Zeit war die abgelegene Straße nicht mehr befahren. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als den Weg nach Maurs zu Fuß fortzusetzen.
Langsam ging er weiter, und plötzlich stieg wieder dieses unerklärliche Gefühl der Angst in ihm auf. Etwas beobachtete ihn, näherte sich ihm. Mit fiebrig glänzenden Augen starrte er in den Wald und schien mit seinen Blicken die dunklen Stämme durchbohren zu wollen. Rundum war alles totenstill. In der lauen Sommernacht bewegte kein Lufthauch die Blätter an den Bäumen.
Und doch glaubte Marc, Schritte zu hören. Dumpfe, gleichmäßige Schritte. Schweiß trat ihm auf seine Stirn. Seine Nerven spielten ihm schon einen Streich, er hatte sich vorn Gerede der Leute durcheinanderbringen lassen. In der Umgebung von Maurs war seit einiger Zeit ein Gerücht im Umlauf, das nur flüsternd von Mund zu Mund weitergegeben wurde. Diese einfachen Menschen auf dem Lande lebten noch mit ihrem Aberglauben, und sie glaubten noch an Dinge, über die man in den Städten nur lachte...
Erst jetzt wurde ihm bewußt, daß die Schritte, die er gehört hatte, seine eigenen waren. Marc rannte. Sein Blick war wie in Hypnose auf das dunkle, gewundene Band der schmalen Straße gerichtet, die in der Ferne von den dichtstehenden Baumreihen verschluckt zu werden schien.
Für einen Augenblick fühlte er sich erleichtert, befreit, die Furcht wich. Aber sie kam sofort wieder, als der Schatten ihn wie in einem Mantel einhüllte.
Marc hörte das mächtige Flügelschlagen. Für den Bruchteil einer Sekunde glaubte er, einen furchtbaren Alptraum durchzumachen.
Aber es war kein Alptraum - es war Wirklichkeit, und es war eine grausige, erschreckende Wirklichkeit!
Der riesige Flügel streifte sein Gesicht. Seine Haut riß auf, als ob eine rasiermesserscharfe Sense sie ritzen würde.
Marc schrie. Sein Aufschrei verhallte ungehört in den Tiefen der Wälder. Seine Abwehrbewegung blieb im Ansatz stecken.
Er sah die dunkle, schemenhafte Gestalt wie durch einen Blutnebel. Sie war mannsgroß, die mächtigen Flügel spannten sich wie ein Zeltdach über ihm. Und dann bohrten siih zwei spitze Zähne in seine Halsschlagader.
Ein letzter Gedanke erfüllte sein Bewußtsein.
Das Gerede der Leute - die Vampire, die es geben sollte, und an die er nicht glaubte, nicht glauben konnte. Er war ein Kind des zwanzigsten Jahrhunderts, er lebte in einem modernen, fortschrittlichen Land...
Ein tiefer, schwarzer Abgrund tat sich vor ihm auf. Krampfartige Schmerzen peitschten seinen Körper, Marc stürzte zu Boden, seine Arme zuckten, dann lag er still.
Er merkte nicht mehr, wie der riesige Schatten von ihm zurückwich, und spürte nicht mehr das Blut, das aus der Bißwunde an seinem Hals herablief.
Er war tot.
Dieser Roman erlebte im Laufe der nächsten 50 Jahre mehrere Neuauflagen.
Die erste erschien 1970 als Silber-Grusel-Krimi-Nummer 1, als die Silber-Grusel-Krimi-Reihe neuaufgelegt wurde.
Die nächste Neuauflage erschien 1979 als Zauberkreis-Taschenbuch Nr. 34 und in diesem Taschenbuch hat Jürgen Grasmück seinen eigenen Roman aus dem Jahr 1968 überarbeitet und einige neue Textpassagen dazugeschrieben, damit es einen Taschenbuchumfang hatte.
Hier mal der Anfang des Taschenbuches zum Vergleich:
Er verharrte plötzlich in der Bewegung. Lauschend hielt er den Atem an, und dann drehte er langsam den Kopf.
Marc schluckte. Er war kein furchtsamer Mensch - doch jetzt gab es etwas, das ihm zu schaffen machte. Instinktiv fühlte er die Gefahr in der Luft, ohne sie näher beschreiben zu können.
Zehn Kilometer vor Maurs hatte sein Wagen ausgesetzt. Es war Mitternacht, und er konnte nicht damit rechnen, jetzt noch Hilfe durch einen anderen Autofahrer zu erhalten. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als den Weg in das kleine Städtchen zu Fuß fortzusetzen.
Langsam ging er weiter, und plötzlich stieg wieder dieses unerklärliche Gefühl der Angst in ihm auf. Etwas beobachtete ihn, näherte sich ihm – und mit einem Aufschrei warf er sich plötzlich herum.
Mit fiebrig glänzenden Augen starrte er in den Wald und schien mit seinen Blicken die dunklen Stämme durchbohren zu wollen.
Doch rundum war alles still. Totenstill. In der lauen Sommernacht bewegte kein Lufthauch die Blätter in den Bäumen.
Doch der Eindruck täuschte. War es Wirklichkeit oder narrte ihn ein Spuk? Marc glaubte deutlich Schritte zu hören. Dumpfe, gleichmäßige Schritte.
Schweiß trat auf Marcs Stirn. Seine Nerven spielten ihm einen Streich, er hatte sich vorn Gerede der Leute durcheinanderbringen lassen. Das hing mit diesem verteufelten Gerücht zusammen, das erst seit kurzer Zeit in der Umgebung von Maurs im Umlauf war und flüsternd von Mund zu Mund weitergegeben wurde. Diese einfachen Menschen auf dem Lande lebten noch in ihrem Aberglauben, und sie glaubten noch an Dinge, über die man anderenorts nur lachte.
Marc blieb stehen und hielt lauschend den Atem an. Sein Herz schlug wie rasend und beruhigte sich erst nach geraumer Zeit. Er versuchte, die Gedanken zu ordnen und die Dinge unvoreingenommen zu betrachten.
Narr, der er war! Erst jetzt wurde ihm bewußt, daß die Schritte, die er gehört hatte, seine eigenen waren.
Der Franzose schüttelte den Kopf und begann zu laufen. Sein Blick war wie in Hypnose auf das dunkle Band der schmalen Asphaltstraße gerichtet, die in der Ferne von den dichtstehenden Baumreihen scheinbar verschluckt wurde.
Für einen Augenblick fühlte er sich erleichtert. Endlich wicht die Furcht. Aber dann kam sie plötzlich wieder, als ihn der Schatten wie in einem Mantel einhüllte.
Marc hörte das mächtige Flügelschlagen. Für den Bruchteil einer Sekunde glaubte er, einen furchtbaren Alptraum durchzumachen. Aber es war keiner, sondern grausige, erschreckende Wirklichkeit!
Marc riss den Kopf hoch. Da streifte der riesige Flügel sein Gesicht. Die Haut riß auf, als ob eine Rasiermesser sie ritzte. Marc schrie. Der schrille Laut verhallte ungehört in den Tiefen der Wälder. Hier war niemand, der ihn hörte konnte. Die nächste Ortschaft lag mehr als sieben Kilometer entfernt.
Marc riß die Arme hoch, doch seine Abwehrbewegung verpuffte im Ansatz.
Er sah die dunkle, schemenhafte Gestalt wie durch einen Blutnebel vor den Augen. Das fremde Etwas, das sich blitzschnell auf ihn senkte, war mannsgroß. Die mächtigen Flügel spannten sich wie ein bizarres Zeltdach über ihm. Und dann bohrten sich zwei spitze Zähne in seine Halsschlagadern.
Ein letzter Gedanke erfüllte sein Bewußtsein.
Das Gerede der Leute … die Vampire, die es geben sollte, und an die er nicht glaubte, nicht glauben konnte. Er war ein Kind des 20. Jahrhunderts, er lebte in einem modernen, fortschrittlichen Land, in dem es kein Platz mehr für Vampire, Untote, Nachtgespenster, Werwölfe und all die anderen finsteren Erscheinungen gab.
Das Blut rauschte in seinen Ohren. Marcs Schädel war erfüllt von einem dumpfen, endlosen Dröhnen, das schließlich jede einzelne Zelle seines Körpers zu erfassen schien.
Ein tiefer, schwarzer Abgrund tat sich vor ihm auf, in dem er rasend schnell stürzte. Krampfartige Schmerzen peitschten seinen Körper. Marc fiel zu Boden, seine Arme zuckten, er schlug kraftlos um sich. Dann lag er still.
Er merkte nicht mehr, wie der riesige Schatten von ihm zurückwich, spürte auch nicht mehr das Blut, das als feiner Rinnsal aus der Bisswunde am Hals herablief.
Der einsame Autofahrer, der die Hoffnung gehabt hatte, auf jemanden zu treffen, der ihm hätte helfen können - war tot.
Als am 11. April 1981 die eigene Larry Brent-Heftserie startete wurde natürlich die Heft-Version von 1968 genommen.
Nachdem Ende 1986 die Larry Brent-Serie mit Band 192 eingestellt worden war, wurde es ein wenig ruhig um Larry Brent.
Am 27.02.1990 erschien im Bastei-Verlag in der Dämonenland-Reihe als Nummer 11 der erste Larry Brent Roman unter dem Titel „Das Grauen“. Diese Titelkürzung war wohl ein Einfall des Bastei-Verlages.
1993 zum 25. Jubiläum von Larry Brent und zum 20. Jubiläum von Macabros brachte der Dan Shocker’s Fantastik-Club einen Dan Shocker-Sonderband heraus, wo der erste Larry Brent-Roman (neben den beiden weiteren Larry Brent-Abenteuern 2 und 3, auch die Macabros Nummern 1 und 2) in der Taschenbuchversion enthalten war.
1998 nahm sich der Blitz-Verlag der Dan Shocker-Romane an und brachte eine Paperback-Reihe mit jeweils vier Romanen heraus. Der Titel des ersten Paperback-Bandes lautet: „Im Kabinett des Grauens“. Natürlich war der erste Larry Brent-Roman – in der Taschenbuchversion – Bestandteil des Paperbacks.
2005 stellt der Blitz-Verlag das Erscheinungsbild seiner Buchreihe auf zwei Romane pro Romane um, und deshalb der erste Larry Brent-Roman in dieser Ausgabe nochmals. Der Name des Paperbacks lautet „Das Grauen“.
Seit dem 21. Dezember 2017 erschien die Larry Brent-Serie als Ebook-Ausgabe im Maritim-Verlag. Stand heute am 50. Jubiläum sind 120 Ebooks erschienen. Die Herausgabe richtet sich nach der Larry Brent-Reihe und die Nummer 120 war „Bogenschütze des Schwarzen Todes“
Der Maritim-Verlag hat für die Ebook-Ausgabe von „Das Grauen schleicht durch Bonnards Haus“ die Taschenbuch-Version von 1979 genommen.
Kommentare
Sehr (un)-sinnig
- Ich find`s heute noch schade, dass Jörg Kaegelmann diese Serie nicht, sorgfältiger editiert, mit langfristigem Blick und unter Beherzigung dessen, was einer Fan-Base wichtig ist (Texttreue, einheitliche Seriengestaltung nämlich, und irgendwann mal neue Romane von Profis und *nicht* von Fans oder dem Verleger selbst), sukzessive herausgegeben hat.
- Wer weiß, wie "Larry Brent" heute dastehen würde?
- Die finanziellen Reserven für langfristige Planungen, schließe ich jetzt einfach mal mit Blick auf die Tatsache, dass Jörg sich mit seinem Blitz Verlag früh bewusst auf die Herausgabe von Kleinauflagen (dafür jede Menge Reihen und Serien = trotzdem Umsatz) spezialisiert hatte, dürften vorhanden gewesen sein. Noch deutlicher wird das heutzutage: inzwischen verkauft Blitz seine sämtlichen Reihen und Serien ja ausschließlich über den eigenen Shop.
Über die anderen Fehler, die schon beim Start der Blitz-Ausgabe von "Larry Brent" gemacht wurden, die Delegation von Lektoratsarbeiten an zwar willige und billige, aber eher unsensible "Fan-Lektoren" und-und-und heute noch herzuziehen ... sinnlos.
- Jedenfalls, als Jörg mich auf Vorschlag von Jürgen Grasmück einlud, an "Larry Brent - Die geheimen X-Akten der PSA" mitzuschreiben, da redeten wir am Telefon lange darüber, dass ihm vorschwebte, mit dieser Paperback-Reihe unter Mitnahme der "alten Fans" die Serie insgesamt ins Hier und Jetzt zu hieven. Sie also insgesamt zukunftsfähig breiter aufzustellen. Modernere Schreibe, schnelle Schnitte. Aber den Originalromanen verpflichtet. Pech, oder, (siehe oben, Stichwort "Delegieren") verlegerischer Leichtsinn, dass er dann einen Redakteur mit diesem Projekt betraute, der bis dahin seinen eigenen Kleinverlag betrieben hatte, vor allem Lovecraft-Fan war und mit "Brent" absolut nix am Hut hatte. In der Folge wurden den anderen beteiligten Autoren, wie ich heute weiß, völlig andere Vorgaben gemacht und jeder schrieb so vor sich hin. Fast wie in der Anfangsphase von "Damona King".
Pfft. Bisschen abgeschweift, sorry. Über den "Sense of Terror", den ich beim Lesen *meines* ersten Shocker`schen Heftromans gespürt habe, schreibe ich deshalb einfach an anderer Stelle. Dann wird das hier auch nicht zu lang.
"Fan-Lektoren". Braucht man für eine Serie wie BRENT einen Lektor? Also, jemanden der ein Manuskript nach dem Verfassen bearbeitet? Nein, es sollten ja bereits bearbeitete Manuskripte vorliegen - IMHO handelte es sich überwiegend um Fans, ja, aber der Job lautete da eher: Fehler finden, beheben. Da war dieser Job bei einem Fan besser aufgehoben als bei jemandem, der zum ersten Mal mit BRENT zu tun gehabt hätte.
Von außen betrachtet kann man sagen als Leser, dass da subjektiv was schief lief. Diese beiden Punkten passen aber nicht.
Punkt 3. Blitz und Festa. Ich denke, dazu muss man 2018 nichts mehr sagen, wenn man sieht wo derjenige Verlag steht.
- Stattdessen habe ich, siehe oben, geschrieben: "In der Folge wurden *den anderen beteiligten* Autoren, wie ich heute weiß, völlig andere Vorgaben gemacht (Ergänzung: als mir) und jeder schrieb so vor sich hin. Fast wie in der Anfangsphase von DAMONA KING."
- Was "Fan"-Lektoren und deren serienspezifisches Wissen betrifft, stimme ich Dir voll und ganz zu. Aber: *serienspezifisches Wissen* sollte das eine sein. Wenn ein Verlag jedoch Anweisung zur Kürzung oder Bearbeitung eines Urtextes gibt - und das war bei LB ja der Fall -, dann sollte der jeweilige serienspezifisch gebildete Lektor meiner Meinung nach eben *auch* über eine gewisse Empathie für den Urheber und dessen Text verfügen - und ich rede hier von Dan Shockers Romanen, nicht von den Romanen, die in der kurzlebigen Paperback-Reihe "Larry Brent - Die geheimen X-Akten der PSA" veröffentlicht wurden. Das war leider nicht der Fall.
- Diesen Unterschied zwischen der TB-Reihe mit neuen TB-Romanen und der Paperback-Reihe "Larry Brent - Die geheimen X-Akten der PSA" - und damit zwischen den jeweils beteiligten Autoren hätte ich klarer ziehen müssen. Sorry.
- Zur Entstehung mancher dieser TB-Romane gab es vor dreieinhalb Jahren übrigens eine ziemlich interessente Diskussion hier im ZS.
Jürgen Grasmück hat Dich auf jeden Fall nicht als Autor vorgeschlagen. Allerdings war er ziemlich entsetzt, was BLITZ mit Dir als Autor unter Larry Brent herausgebracht hatte. Letztendlich musste ich ihm Recht geben, das war so ziemlich der schlechteste Larry Brent Roman überhaupt. Frank Festa, der damals den Verlag geleitet hatte, und sich hätte kümmern müssen, möchte ich keine Schuld geben. Allenfalls trägt er Schuld für den anderen Profiautor Andreas K. Der hatte auch das Honorar vorab kassiert, nichts abgeliefert und sich verschollen gemeldet. Auch da waren die Umschläge schon gedruckt, und wieder mussten andere Autoren ran.
- Mit einem streichholzschachtelgroßen Tumor im Gehirn, dessen Symptome noch ein paar Jährchen lang als "Burnout" bzw. "Depression" behandelt wurden, bis es fast zu spät war für die OP, ist man (auch nach unzähligen ins Deutsche übertragenen Büchern für Droemer, Luchterhand, Moewig, Goldmann, Bastei, nach Hunderten von Heftromanen, Taschenbüchern und X Treatments und Drehbüchern) kein Profi mehr. Gute Freunde ziehen sich zurück. Und so weiter. Glaub mir, ich hab den Preis bezahlt, doppelt.
- Den "Larry Brent"-Roman für Dich aber habe ich damals trotz aller Widrigkeiten genau so fertig geschrieben, wie ursprünglich mit Dir abgesprochen. Wieder eine andere Sache ist, dass der amtierende Blitz-Chefredakteur keine Ahnung von dieser Absprache und ohnehin eigene Ansichten zu "Larry Brent" hatte. An einer Serie aber weiter mitzuarbeiten, bei der hinter den Kulissen die Vorhaben von Verleger und Chefredax so weit auseinanderliegen, wäre unsinnig gewesen. Da zwar einen Vertrag existierte, jedoch kein Honorar für diesen zweiten Roman geflossen war, halte ich es noch heute für konsequent, die Reißleine gezogen zu haben; die Handlung des ersten Romans sollte ja fortgeführt werden.
- Unverschämt präzise arbeitende Neurochirurgen, eine unverschämt gute Neurochirurgische Klinik, unverschämtes Glück, Willen und Disziplin und nach absolvierter Chemo und Bestrahlungstherapie zwei, drei Verleger, die nicht nur auf kurzfristigen Erfolg geschielt haben, ermöglichten es mir allerdings, mein zweites (Autoren-)Leben zu einem weit besseren und erfolgreicheren als das erste auszugestalten. Lustigerweise mit viel weniger "Output" als dereinst. Und ohne, dass ich vor ein paar Jahren aus wirtschaftlichen Gründen noch gezwungen gewesen wäre, auf Deine Angebote, ob ich nicht "neue" Taschenbuch-Romane für die "Larry Brent"-Serie oder die "Sherlock Holmes"-Reihe schreiben wolle, eingehen musste. (Und da wusste ich noch nicht, was ich seit heute weiß: für wie crazy schlecht Du meinen "PSA-Akten-"Brent" hältst.) Ich hätte einfach gerne wieder mit Dir zusammengearbeitet. Um der alten Zeiten willen, in denen ich professionell "funktioniert" habe. Aus Verbundenheit *Dir*, "Holmes" und "Brent" gegenüber. Das allerdings nur unter der Bedingung: geordneter, langer Terminvorlauf, weil an erster Stelle meine Terminarbeiten für große Printverlage bzw. TV-Poduktionsfirmen standen. Und ausdrücklich ohne Honorar-Vorschuss, den ich damals, nur sieben oder acht Jahre nach OP, Chemo, Bestrahlung, bereits längst nicht mehr nötig hatte. Aber in Sachen "Larry Brent" kamen leider Verträge, die ich nicht unterschreiben konnte und wollte, ein klarer Kurs war für mich nicht absehbar.
- Damit sind wir - abschließend - wieder bei dem, was ich ursprünglich hier zu "Brents" 50sten gepostet habe:
*"Ich find`s heute noch schade, dass Jörg Kaegelmann diese Serie nicht, sorgfältiger editiert, mit langfristigem Blick und unter Beherzigung dessen, was einer Fan-Base wichtig ist (Texttreue, einheitliche Seriengestaltung nämlich, und irgendwann mal neue Romane von Profis und *nicht* von Fans oder dem Verleger selbst), sukzessive herausgegeben hat." (# 4)*
Dass so etwas gelingen kann, wenn man mit "seinen" Autoren und Serien richtig umgeht, sieht man an Guidos Atlantis Verlag, und, natürlich, an Zaubermond. Und, nicht zuletzt, an Deinem Blitz-Verlag. Läuft doch prima, heute.
Damals aber nicht. Und darum ging`s mir in meinem Kommentar: *Nicht* um Blitz-Verlag-Bashing, sondern darum, mein Bedauern darüber auszudrücken, dass der "Brent" in einer toll gemachten Print-Ausgabe nicht mehr existiert. *Obwohl* bei Dir und Blitz eigentlich alle Voraussetzungen optimal gewesen wären.