»Schön war die Jugend?« - Ausflüge in die Romanheftvergangenheit: Das Schloss, in dem das Unheil wohnt (Rätselhafte Rebecca 19)
Ausflüge in die Romanheftvergangenheit:
»Das Schloss, in dem das Unheil wohnt«
Rätselhafte Rebecca 19 von Marisa Parker (div.)
Allerdings mal nicht in die Tiefen der Anthologien (jaja, liegt hier auch noch), sondern aus einer kleinen, abgeschlossenen Serie, die im Herbst/Winter 2003/04 ein kurzes Dasein bei Bastei fristete.
Gemunkelt wird ja, das sei der engagierte Ersatz für die recht robuste Jessica Bannister gewesen, die ja sowohl als eigene Serie wie auch als Anthologieexistenz einigen Erfolg hatte, aber das Experiment war wohl nur kurzfristig (oder gar nicht?) erfolgreich, so dass die offenbar mit längerem Atem eingeplante Serie praktisch Hals über Kopf nach 21 Folgen eingestellt wurde. Allerdings mit dem seltenen Glück, dass hier ausnahmsweise so eine Art rundes Ende konstruiert wurde, weil man das zentrale Mysterium um die Existenz der Protagonistin Rebecca im letzten Heft auflöste. Das geschah angeblich unstet und sehr überhastet, aber ausnahmsweise hatte sich wohl jemand dazu schon im Vorfeld Gedanken gemacht und das ist immer eine feine Sache, wenn man als Leser/Zuschauer nicht gänzlich im Regen stehen gelassen werden soll. Müsste eigentlich Standard sein, den letzten Roman als detailliertes Exposé gleich der Nr. 1 beizufügen.
Angesichts meiner heutigen Erfahrungen mit der drittletzten Nummer der Reihe dürfte der „Mystery-Background“ wohl nur ein wenig Deckenstuck gewesen zu sein, der zwischendurch in den Gedanken der Protagonistin ein wenig Wälz- und Wendematerial fand, doch 98 Prozent der Romane dürften von diesem zentralen Konflikt unbenommen gewesen sein.
Im Mittelpunkt steht halt besagte „Rebecca (de Mora)“, die vor knapp 28 als Findelkind bei Tante Betty vor die Schwelle gelegt wurde. Von einer verängstigten jungen Frau. Mit im Paket war ein geheimnisvolles silbernes Amulett mit den Initialen „R.G.“, bei dem ich anhand meines Romans nun wirklich nicht raus finden konnte, ob es magische Kräfte beinhalten soll, denn es kam nicht recht zum Einsatz.
In der Handlungsgegenwart ist die Gute nun Reiseschriftstellerin und kann auf diese Weise natürlich all die tollen Destinationen abklappern, an denen die Geheimnisse lauern.
Und ich kapituliere auch gleich vor der Frage, ob die Serie denn tatsächlich übernatürliche Elemente beinhaltet hat, denn in diesem Roman stellt sich am Ende alles als Fake heraus – wobei eine gewisse Ambivalenz zu diesen Themen (man denke an William Hope Hodgsons Spukdetektiv „Carnacki“, bei dem eine Hälfte der Fälle ebenfalls getürkt waren) durchaus seinen Reiz haben kann.
Besondere Exotik biete ich heute aber nicht, denn wir befinden uns irgendwo im ur-deutschen Wald und das Titel-Schloss heißt dann auch enorm fantasievoll „Schloss Waldstein“.
Ein Geheimnis gibt es aber immerhin um die Serie noch zu erwähnen, nämlich das um die jeweiligen Verfasserinnen, von denen das Internet ein halbes Dutzend zusammenraunt, ohne dass nun definitiv gelüftet wäre, wer in den einzelnen Fällen hinter dem Verlagspseudonym „Marisa Parker“ steckt. Von den Damen hatte ich in meiner kleinen Reihe bisher nur Edna Schuchardt/Ednor Mier, die mit ihren Friesenkrimis ja eine ordentliche Leserschaft anhäufen kann. Hilke Müller hat ebenfalls Krimierfahrung, aber der Rest kommt, soweit ich recherchieren konnte, dann eher vom Adels- oder Fürstenroman auf einen schönen Abstecher rübergewandert, wobei ich für alle hier erwähnten Genres hier Erfahrungspunkte finden konnte.
Aber lassen wir Rebecca doch mal rätseln…
»Aber nun, da er sie in seinen Armen gehalten hatte und sie ihm so energisch versichert hatte, dass sie an seiner Seite stand – nun war er wieder unsicher geworden. War es möglich, dass vielleicht die Kraft der Liebe imstande sein konnte, das Unheil zu besiegen?«
Hach, die deutsche Romantik ist immer noch sooo modern, auch nach 200 Jahren, das muss gefeiert werden. Also irrt ein ungenannter Komparse (er heißt Bernd Klose, wie sich viel später heraus stellt) in einer dunklen und stürmischen Nacht schlaflos durch seine Schlossetage auf Waldstein, weil er etwas gehört haben will. Gleichzeitig quälen ihn Schuldgefühle, weil er im Haus ein Ungeheuer vermutet, für das er und seine Freunde verantwortlich sind.
Im Jagdzimmer hängt dann auch noch DAS BILD schief (Loriot was in the House!) und er denkt darüber nach sowohl ein Buch wie auch die bemalte Leinwand abzufackeln. Nachdem er sich angstvoll seinen ganzen Weg ausgeleuchtet hat, geht er dann aber in sein eigenes Schlafzimmer im Halbdunkel zurück, wo ihm im Bett von scharfen Krallen die Kehle aufgeschlitzt wird. (Hossa!)
Einige Zeit später begrüßen wir unsere Protagonistin Rebecca dabei, wie sie mit Tante Betty zum Geburtstag einer alten Freundin namens Emilie fährt, die Becca aber auch ganz lieb hatte. Die Leute da sind alle voll snobby, aber Betty und Becca nehmen es nicht ganz so steif.
Nachdem Rebecca daran zurückdenkt, dass sie hier mal als Hochzeitsmaterial galt, aber sowohl Prinz Hartmut mit der Hasenscharte sowie Prinz Rudolf mit den feuchten Händen als Gemahl abgelehnt haben (dieser Adel, kein gutes genetisches Material), findet sie sich mit good old Robin, einem Bekannten ihres Alters an einen Tisch gesetzt. Auch hier: Bekanntschaft von früher, die man ja dolle aufleben lassen könnte, doch Robin ist enorm bedrückt.
Er faselt irgendetwas vom Erschaffen eines Wesens oder eines Ungeheuers durch die schiere Kraft der Gedanken, während sich Rebecca durch eine junge Frau beobachtet fühlt, die, wie sich später herausstellt, Beatrice heißt, die Ex-Verlobte Robins, die am anderen Ende der Tafel auf dem Hundeplatz mit den Augen rollt. Naja, hat eben niemand erwartet, dass er nach der Entlobung wirklich kommt.
Jetzt lädt er überraschend in das abgelegene Schloss Waldstein ein. Muss ja auch voran gehen mit dem Plot…
Alsbald ist Rebecca unterwegs im Herbstwald und hat Beatrice mit an ihrer Seite zwecks Reise nach Waldstein. Bea hatte auf der Feier das Gespräch mit Rebecca gesucht und die sich erst mal von allen amourösen Verstrickungen entsagt. Also plauderte man mal über Robins Wesensveränderungen, woraufhin Robin paralllel überstürzt abreiste. Aber die Damen blieben in Kontakt und leisten nun zu zweit der Einladung Folge, auch wenn Beas Teilnahme natürlich bestimmt nicht eben geplant war.
Am Schloss werden sie von Butler Johann erst einmal auf den nächsten Tag vertröstet, aber es gibt reservierte Zimmer im Gasthof Waldesruh. Der Gasthof erfüllt in Sachen Alter und Komfort jedes Klischee, aber es gibt deftig Essen und einen langen Männergesangsvereinsabend. Als die Einheimischen mit dem Aushorchen anfangen, geben sich die Damen als Mitarbeiterinnen für den Denkmalschutz, speziell für die Fundamente des Schlosses aus, unter dem sich ein wahres Labyrinth (AHA!) von Gängen verstecken soll.
Dabei kommt dann auch auf den Tresen, dass bereits zwei Männern das Lebenslicht ausgepustet wurde, indem sie in dem Schloss übernachtet hatten, dem neuen Doktor und Vikar Klose. Und Verstümmelungen kommen niemals gut – doch hier bleibt bisher nur Robin als Täter, aber der hat angeblich kein Motiv.
Als die Mädels am nächsten Tag wieder zum Schloss kommen, fällt Robin keine Alternative mehr ein, als sie zu empfangen. Bedenken tragend, lässt er sie bitten, worauf sich Bea von der besorgten jungen modernen Frau in das heulende Elend verwandelt, weil ihr detailliert ausgesuchter baldiger Ehe-Gespons keine Lust mehr hatte. Robin gibt vor, dass seine Freunde an Herzversagen starben (eine mäßige Strategie), doch Bea will ihn unbedingt aus dem Schloss heraus in einen Urlaub im Irgendwo entführen.
Als sie im Jagdzimmer Tee trinken will, kommt es dann aber zu einer leichten Panikreaktion, nach der im Jagdzimmer deftig ein Wasserschaden renoviert würde. Schließlich gibt es ja auch wenig Personal und staubig ist es zusätzlich. Dennoch will man die Nacht gemeinsam im Schloss verbringen, wenn auch speziell die Frauen in einem gemeinsamen Zimmer.
Natürlich gibt es da noch viel zu diskutieren rund um den „Teufel“, den Robin gesehen haben will und das generell verstörende Verhalten, aber nach ein paar Katzenschreien setzt ein Gewehrschuss der Nachtruhe ein Ende. Robin behauptet zwar, er habe auf einen Einbrecher angelegt, doch Rebecca sieht einen kleinen Blutfleck am Boden, den Robin als nicht vorhanden abtut.
Am nächsten Morgen kurz vor Sonnenaufgang ist er dann auch wirklich nicht mehr vorhanden, wie auch die angeblichen Renovierungen im Jagdzimmer, welches ganz normal ausschaut. Nur DAS BILD hängt schief. Wieder mal. Im Raum entdeckt sie auch einen ausgestopften Luchs, dessen Krallen entfernt worden sind.
Das erfordert natürlich einige Aufklärungen, die jedoch nur die Erkenntnis bringen, dass sich Robin vor einem Teufel in Tiergestalt fürchtet, der im Schloss umgehen soll und um das Leben seiner Gäste fürchtet. Rebecca stöbert inzwischen in der Bibliothek ein Manuskript auf, in dem über den „Katzenmann“ berichtet wird, ein ägyptisches Monsterwesen mit dem Körper eines Mannes und dem Kopf einer Katze.
Verfasst hat dieses Manuskript allerdings Robin selbst mit seinen inzwischen toten Freunden, die sich die ganze Backstory ausgedacht haben und das Wesen in einer Art nachgestelltem Ritual sogar beschworen haben.
Doch nun liegen Tote in ihren Betten und unerklärliche Ereignisse geschehen im Haus und man hat Grund zur Annahme, dass der „Katzenmann“ tatsächlich existiert. Vor allem Robin glaubt den Mist selbst.
Rebecca ruft nun ihren Polizeifreund Tom Herwig an, der aber gerade mit einer anderen Kollegin „zusammen arbeitet“ und man so zu einem recht angespannten Gespräch findet, von der eifersüchtigen Seite. Nach den üblichen Frozzeleien rund um den doch etwas seltsamen Fall, schaltet Tom dann doch noch seine Ermittlerfähigkeiten an.
Vor Ort probiert es Rebecca trotz aller Zweifel jedoch erst mal mit einer Retro-Version des Rituals der drei Männer, um das Katzenwesen dorthin zurück zu schicken, wo es herkam. Passend dazu tobt wieder ein Gewitter durchs Haus und der Katzenmann taucht tatsächlich ganz kurz in einer Zimmerecke auf.
Als Nächstes nagelt Rebecca dicken Latten quer über das besagte Bild, durch das das Wesen angeblich kommen und gehen kann, wie es ihm beliebt.
Danach macht man erst mal einen flotten Spaziergang durch den feuchten Tann, um das Verlobungsbündnis emotional aufzufrischen und um zu verraten, dass Robin sich deswegen so knusper aufführt, weil schon sein big brother Gregor ein Zwangsjackenpatient erster Klasse war und es sich ja ggf. vererbt haben könnte.
Als man zurückkehrt, hat jemand Heinrich, den Butler, niedergestreckt und die Balken sind von der Wand gerissen!
Im Hemdkragen des Domestiken findet Becca eine der entfernten Luchskrallen, womit für sie der Fall klar ist, dass es sich nicht um ein übernatürliches Wesen, sondern um einen realen Menschen handelt.
Parallel dazu kommt auch Tom Herwig per Auto am Schloss an und gemeinsam einigt man sich darauf, dass da irgendwo hinter dem Bild eine Geheimtür sein muss. Tatsächlich ist der Bilderhaken der Auslöser des Mechanismus, weswegen es auch immer schief hing, sobald jemand aus den Geheimgängen ins Schloss eingedrungen war.
Wie man das nun mal so macht, entscheiden sich die Männer für eine kleine Exkursion mit Kerze in die dunklen Eingeweide des Schlosses. Parallel dazu erfahren die Damen von innen über Heinrich, dass es sich bei dem Katzen um Macken-Gregor handeln muss.
Unterdessen herrscht im Gängelabyrinth schon bald exorbitante Desorientierung vor und die Kerze geht auch zur Neige. Auf dem Rückweg stehen sie am Ende wirklich im Dunkeln und tasten sich verirrt zurück, wobei sie beinahe in einen Brunnenschacht stürzen. Über eine weitere Wendeltreppe kommen sie nicht am Ausgangspunkt heraus, sondern in dem Zimmer, in dem einer der Männer ermordet worden war.
Rebecca hat inzwischen herausgefunden, dass Gregor schon vor Monaten aus der Klinik geflüchtet ist, diese das aber aus Reputationsgründen verheimlicht hatte (!!!). Offenbar war Gregor „nach Hause“ zurückgekehrt, hatte sich im Labyrinth wohlig eingerichtet, diverse Dinge und Lebensmittel im Schloss geklaut und war dann Zeuge der „Fake-Beschwörung“ geworden, in deren Folge er sich eingeredet hat, der „Katzenmann“ zu sein.
Man beschließt, die Polizei zu rufen samt Hunden und für die Nacht gemeinsam in einem Zimmer zu nächtigen, auf dass er sich zu ihnen traue. Im Irrglauben, dass Gregor vor allem die Männer angreifen würde (weil sie seinen Wärtern ähneln würden), lassen sie Bea im Salon schlafen (wo keine Geheimtür ist), doch Gregor dringt durchs Jagdzimmer ein und verschleppt Bean in die Tiefen des Gebäudes.
Bea ist zwar tief verängstigt, kann aber Gregor – der enorm einen an der Waffel hat – auf Distanz halten, bis Robin mit Latüchte geritten kommt. Doch die brüderliche Wiedervereinigung, schon auf einem guten Weg, wird unterbrochen, weil die Polizei anrückt. Prompt flieht der Wahnsinnige und plumpst (natürlich) in den offenen Brunnenschacht…
»Schön mal wieder einmal richtige alte Volkslieder zu hören«, log Rebecca und lächelte in die Runde. - »Ja,« meinte einer der Sänger mit Stolz, »Wir pflegen halt noch das alte Liedgut. Das neumodische Zeug sollen andere singen!«
Wenn ich das jetzt alles so lese, klingt das eigentlich alles ganz konstruktiv und ordentlich geplottet.
Im Wesentlichen ist es das auch, wenn auch die Motivationen der Figuren mal durch einen feineren Kaffeefilter durch müssten.
Robins irrationale Wahnsinnsangst aufgrund der Familienprädisposition kommt ja eigentlich noch nachvollziehbar rüber, allerdings ist sein fester Glaube an das funktionierende Herbeischwören einer Kreatur durch einen Partyscherz dreier junger Männer dann doch schon sehr 1920. Oder 1870!
Bea changiert leider mehrfach irgendwo zwischen moderner junger (wenn auch verzweifelter) Frau und naivem Blödchen, das offensichtliche Anzeichen beim Verlobten nicht erkennt.
Und Rebecca ist zwar relativ erfahren und rational, übernimmt aber selten sicher genug die Führung, damit die Situation nicht eskaliert. Gewisse Ideen sind sehr gut, andere Entscheidungen, wie die, Beatrice allein in einem Zimmer schlafen zu lassen (und nicht in dem gemeinsamen), sind von bemerkenswerter Kurzsichtigkeit.
Natürlich ist der Plot ein alter Hut, „Haunted House“-Material aus den 20er oder 30er Jahren des 20.Jahrhunderts, als sich in jedem größeren Haus nach einem oder mehreren Morden diverse Geheimgänge und maskierte Übeltäter fanden, die auf „übernatürlich“ machten.
Dennoch ist dieser typische Mystery-Plot, geschickt aufbereitet, immer noch moderner, als das was herauskommt, wenn man Fürsten- und Liebesroman-affinen Vielschreiberinnen erlaubt, ein typisches Gefühlschaos aus der Adelsetage in eine moderne Beziehungsgeschichte umzuschreiben.
Während der Plot hier so schlüssig klingt, wird es immer mehr als hölzern, eckig und umständlich, ja gerade zu hohl, sobald das Innenleben der Figuren ausgebreitet wird. Besonders Robins Geisteszustand klingt unglaublich gestelzt und „großgefühlig“, als würde gleich eine Dutzendschaft eine Almhütte stürmen oder Clothilde von Kaltenalt-Eichensteiß ihre große Liebe in Adalbert Nothdurft-Riemigshausen entdecken.
Die Autorin kommt mehr als offensichtlich vom Schmachtroman und auch wenn sie tapfer gegen die Gewohnheitswendungen anradiert, kann man, kulinarisch gesprochen, in jedem Bissen das Maggi schmecken.
Zwischendurch werden dann immer witzig gemeinte Wendungen gestreut, um das Hölzern-Provinzielle (bspw den eher bürgerlich-in die Jahre gekommenen Gasthof mit seinen Dorfsängern) zu konterkarieren, um dann aber gleich praktisch jeden Joke gleich wieder zu entkräften, als wolle man bloß niemanden vom bürgerlichen Publikum verprellen, das ja den Hauptanteil potentieller Käufer bildet.
Ansonsten geht die Lektüre aber brauchbar von der Hand, aber der Spreizschritt zwischen modernerer Mystery und hüftsteifem Romantikkrams ist überdeutlich, weswegen sich für diese Serie mit ihrem dürren Rahmen auch kein ausreichendes Publikum gefunden hat. Da sollte man vielleicht doch etwas mehr roten Faden unterbringen und von vornherein mit einer bestimmten Anzahl von Romanen rechnen, anstatt blind drauf los zu skripten.
Aber welche Frauenserie schreibt sich schon wirklich nach längerfristig angelegtem Exposés?
Was dem Roman jedoch von vornherein (also von der Teaserseite an, da er dort schon genannt wird) den Stecker zieht, ist die „Schöpfung“ an sich, die hier ja Terror verbreiten SOLLTE.
Etwas was, „Katzenmann“ heißt, kann beim besten Willen keinen Vierjährigen erschrecken und eine „Menschengestalt mit Katzenkopf“ lockt auch niemanden mehr hinter dem Sofa hervor – und diese Bausatzschöpfung stinkt von Beginn an nach „Mann mit Maske“.
Da hätte man sich – wie bei Hodgson in der vielleicht klassischsten Fake-Spuk-Story „The Horse of the Inivisble“ überhaupt – etwas Gruseligeres ausdenken sollen, als so einen Schnurrer, den man hinter den Ohren kraulen will.
Und mit diesen flauschigen Worten entlasse ich Rebecca auf ihre nächste Reporterreise mit den besten, harmlosen Grüßen...