Achterbahn mit John Sinclair - Folge 2: Wie entsteht ein Geisterjäger?
Folge 2
Wie entsteht ein Geisterjäger?
Ihr steigt in ein viereckiges Fahrzeug, welches zwei Personen nebeneinander befördern kann und zieht den Sicherheitsbügel vor euch runter. Die Bahn steht mit ihren zwei Achsen auf einem doppelten Schienensystem. Der Fahrkartenverkäufer winkt euch aus seinem Häuschen zu und drückt mit der anderen Hand einen Knopf vor sich an dem Schaltpult. Ein Ruck erfasst die Bahn in der ihr sitzt und fährt auf den Metallschienen knatternd los. Ihr bemerkt gerade noch das fiese Lächeln des Mannes in der Verkaufshütte... da geht es rüttelnd einige Meter bergauf und ihr taucht in das Gebäude ein... in die Dunkelheit.
Die Bahn fährt immer noch schräg hoch und auf einmal hört ihr ein unheimliches Stöhnen von vorne kommend. Gedämpftes gelbes Licht glimmt langsam auf und um euch herum tauchen überall entstellte zombieartige Wesen auf. Der hängende, schwerfällige und langsame Gang der ca. zehn Personen erinnert euch an schlafwandelnde Menschen. Es sind Männer und Frauen. An vielen Stellen quillt Blut durch die zerissene Kleidung und alle besitzen verschiedene Auswucherungen im Gesicht als wären sie von riesigen Krebsgeschwüren übersäht. Vor euch erscheint eine große schwarze Spinne, welche von hinten mit hellem Licht beleuchtet wird und die Bahn hält direkt darauf zu. Die zombiehaften Gestallten verschwinden hinter euch in der Finsternis. Einige Meter vor der beharten Riesenspinne hält euer Fahrzeug an. Der Kopf des ca. 3 Meter langen Monsters neigt sich und spritzt eine dickflüssige Substanz in eure Richtung. Ihr bekommt etliche Spritzer davon ins Gesicht. (Ein Glück, nur Wasser...) Dann ertönt ein grauenvoller kreischender Schrei von der Spinne und die Bahn nimmt mit einem Ruck wieder Fahrt auf und gleitet unter dem riesigen achtbeinigen Monster hindurch.
, so heißt das erste Buch einer neuaufgelegten Serie von dem Autor Dennis Ehrhardt. Am 23.01.2019 erschien dieser 466 Seiten Roman im FISCHER Tor Verlag und soll die Entstehungsgeschichte des Geisterjägers John Sinclair von Anfang an völlig neu erzählen. Gemeinsam mit Sebastian Breidbach wurde 2017 & 2018 ein Hörspiel entwickelt und zudem noch diese Buchversion hinterhergelegt - bzw. vorausgeschossen! (Nachdem sich die Termine für das Hörspiel ständig verschoben haben, gelang die Ausgabe in Papierform eher in den Handel als das optische Speichermedium.) Für Buch 1 - Dead Zone soll es eine 6-Teilige Hörspielumsetzung geben, die sich im Laufe des Jahres 2019 nacheinander in den Markt schiebt. Erster Teil zum Hören soll am 29.04.2019 erscheinen.
Ehrhard & Breidbach sind übrigens die Hörspielschaffenden der aktuellen Edition 2000 Hörspiele von John Sinclair (seit 2012 ab Folge 71, Classics Folge 10 & Sonderedition 3) und haben in der Vergangenheit schon öfter mal den Geisterjäger aus London als "Versuchsobjekt" gehandhabt. (Beispiel Hörspiel: Deadwood - Crossover mit Dorian Hunter im Wilden Westen.)
Ob ein Neuanfang des Helden vom Scotland Yard gelingt, das wird sich noch zeigen...
Fakt ist, dass die Namen der bekannten Personen aus dem Kreise der Romanhefte "Geisterjäger John Sinclair" benutzt werden, aber der Charakter sich nicht an das altbewährte Schema hält. Das ist so gewollt. Jedoch werden Alt-Fans vermutlich stirnrunzelnd länger überlegen ob sie sich das 12€ Buch zulegen sollen oder nicht.
John Sinclair ist in dieser Version ein Detective Inspector des Metropolitan Police Service London und Teil des Criminal Investigation Department / Revier Forest Gate Newham. Bei einem Einsatz mit dem Kollegen Zuko endet sein Auftritt nach einer Verfolgungsjagd …auf Seite 88. Das ist kein Geheimnis - es steht im Klapptext des Buches.
Zuko, mit Z geschrieben, ist Johns Partner - jedoch mit Rang Sergeant. Ihm wird zusammen mit Shao der größte Raum in diesem Buch zugeschrieben. Gemeinsam kommen sie einer geheimen Intrige auf die Schliche und werden in die misteriösen Ereignisse der Geschichte reingezogen. Beide müssen ordentlich einstecken, halten sich aber wacker.
Sadako Shao ist Detective Constable bei der Drogenfahndung im Headquarter in Westminister und wird zwangsversetzt - nach John Sinclairs Tod an seine Stelle - und ist somit halt die neue Partnerin von Zuko. Sie stellt eine zierliche Chinesin dar, aber auch eine harte Polizistin. Und sie bezahlt sogar einen Callboy um sexuellen Dampf abzulassen...
James Powell spielt auch hier den Vorgesetzten von John & Co und agiert in dem Rang eines Detective Superintendent.
Glenda – Offiziell als Sekretärin eingestellt, beherrscht bestimmte Spezialaufgaben besser als Kaffee-Kochen und wird in der Abteilung des Forest Gate gerne als IT-Girl eingesetzt. Sie ist Ende 20 und verlässt selten nach 22 Uhr das Büro. Sonderausgestatte Computer + Highspeed-Internetzugang inklusive stapelweise Pizzakartons auf dem Schreibtisch, das ist ihr Reich, nachdem Powell sie doch noch nach der Probezeit wegen ihrer IT-Skills behalten hat. Sie hilft Zuko & Shao des Öfteren vom Computer aus.
Bill Conolly arbeitet als Reporter beim Globe und versucht mit einem Youtube-Kanal Fuß zu fassen. Die Berichterstattung soll unter diesem Medium knallharte Fakten liefern. Er ist mit Sheila verheiratet, die wiederum auch der Boss des Globe ist und ihn vom Chefredakteur zur Lokalredaktion degradiert. Bill ist zudem ein koksender und gestresster Underground-Reporter, der fast alles dafür tut um eine geile Story ranzukriegen. Dabei scheut er sich auch nicht vor Erpressung von Londoner Cops. (Wild Bill berichtet aus dem dunklen Herzen der Stadt. Die Menschen haben ein Recht auf die Wahrheit…)
Sheila Conolly – Chefin beim Globe, einer der größten Zeitschriften aus London. Sie versucht dieses Erbe von ihrem Vater in Ehren zu halten.Ihr Auftritt hält sich in diesem Buch sehr in Grenzen.
Des Weiteren tauchen noch Namen wie Logan Costello und Pamela Scott auf. Der eine mimt den harten Drogenboss und die Rolle der Scott ist leider noch nicht ganz durchschaubar.
Die Story von SINCLAIR – Dead Zone spielt hauptsächlich rund um den Londoner Stadtteil Newham, Hafengelände & Untergrund. Angelegt zur Weihnachtszeit & Anfang Januar.
Inhaltlich ist „SINCLAIR – Dead Zone“ eigentlich ein tolles Buch, das wohl am ehesten dem Genre „Thriller“ zugeordnet werden kann und Mystery-Elemente beinhaltet. Handwerklich klasse gemacht und storytechnisch absolut super. Es bietet modernen Krimi-Stoff, düstere Athmosphäre, dreckige Dialoge und interessante Charaktere.
ABER...
2x Aber:
1. Vom Prinzip ist es egal ob in diesem Buch John Sinclair John Sinclair heißt, …oder Karl-Heinz Müller …oder Karlos Glatzos. Ebenso verhält es sich mit den anderen Charakteren. Bill Conolly könnte auch den Namen J. Jonah Jameson bekommen und Glenda den Namen Petra. Es trägt einfach zur Story nichts bei, denn der „alte“ John Sinclair, den Jason Dark 1973 erfunden hat, der hat mit dem hier nichts mehr zu tun. Und genau das ist das eine „Aber – Problem“. Das Buch lebt von der Geschichte selbst und nicht von den Namen der Charaktere. Die Geschichte kommt super ohne die Namen aus und macht sie vermutlich für „Alt-Fans“ eher kaputt. Wie das für Komplett-Neueinsteiger in das John Sinclair Universum wirkt, kann wohl nur jemand beurteilen der noch nie einen John Sinclair Roman gelesen hat.
2. Das Buch ist der Auftakt einer Serie und gerade in der ersten Story fehlt der Held. Ja, er stirbt. Schon relativ am Anfang. Das wissen wir schon. Aber gerade in einer „Neuinterpretation“ fehlt DAS halt extrem. Da hilft es auch nicht wenn er noch 4-5 Mal erwähnt wird. „Ein neuer Anfang für John Sinclair“ hätte daher z.B. heißen müssen: „Prolog.“ Vermutlich geht es ja auch in weiteren Büchern irgendwann wieder zur Sache mit John Sinclair. Als Einstand reicht das aber nicht!
Vielleicht hätte auch besser „Zuko & Shao“ als Titel gepasst, denn diese beiden sind die Charaktere die den größtem Raum in Buch 1 bekommen haben.
Zu guter letzt haben die gruseligen Mystery-Elemente sicherlich zu wenig Bestandteil (erst zum Schluss werden einige auf ihre Kosten kommen), so dass die Geschichte fast im Thriller-Genre stecken bleibt. Es bleiben einfach zu viele Fragen offen und man muss hoffen, dass alle geklärt werden. Dies macht die ganze Sache ziemlich komplex und einige Rätsel verschaffen den Lesern wohl erst in einigen Jahren Klarheit.
Wer Geduld hat und seine persönliche Meinung verschieben kann, der sollte halt die nächsten Bücher abwarten, bzw. zumindest Teil 2 lesen bevor ein Urteil vollstreckt wird.
Vor Euch erkennt ihr die Umrisse einer niedrigen Doppel-Tür, die sich nach Innen öffnet. Eure Bahn führt euch hindurch in einen hellerleuchteten Raum mit Schnee-Setting. Eine bergige Eislandschaft ist aufgebaut und von oben schweben weiße Flocken zum Boden. Ihr spürt die Kälte förmlich. Nach einigen Metern langsamer Fahrt, kommt euer Fahrzeug mitten in dem Raum zum stehen. Plötzlich kommen links und rechts neben euch zwei riesige Eisbären von unten aus dem Boden. Die 3-Meter großen Monster geben ein lautes Gebrüll von sich und bewegen ihre mächtigen Arme mit den großen Pranken hin und her.
In dem Roman von , Erschienen am 12.03.2019) verschlägt es den Titelhelden in die Wildnis von Alaska. Dort soll er sich gegenüber der Kolonie von Fenris für den Tod von dessen Alpha-Wölfin Morgana Layton verantworten und unbewaffnet den Berserkergang antreten. Ein Ritual, welches normalerweise deren Kinder in der Pubertät durchlaufen müssen um den Treupakt mit Odin zu schließen - Ein wahrer Überlebenskampf gegen Hunger, Kälte, Wölfe & Eisbären. Und als wenn das nicht schon genug wäre, bekommt John es auch noch mit dem abtrünnigen Bruder von Lykke zu tun...
Hills Beschreibung der Eskimos und deren Leben lässt die Leser intensiv in die Kälte von Alaska eintauchen. Während dem Lesen dieses Heftes, gibt es zudem eine "Klimawandel-Weltanschauungs-Keule" zum Thema "Das Aussterben der Eisbären" und hinterlässt ggf. einen faden Beigeschmack. Außerdem wird die nordische Mythologie geschickt in die Geschichte eingebunden und klärt einige Rätsel aus vergangenen Romanen auf: Was ist mit Fenris los, woher kommt die silberne Axt...?
Im Inneren des Heftes ist eine kurze 5-seitige Gruselgeschichte eines Lesers abgedruckt.
Die Bären verschwinden surrend im Boden und die Geisterbahn fährt mit einem Ruck wieder los. Schlagartig geht die Beleuchtung aus und es ist stockdunkel!
Ihr spürt wie die Bahn eine enorme Steigung hoch fährt und eure Hände klammern sich an an die Seitenverkleidung des Einstiegs. Es wird immer kälter. Ihr spürt wie sich die Temperatur rapide senkt. Dann gleitet das Fahrzeug mit euch als Passagiere wieder in die Gerade und schwenkt hart nach rechts um eine Ecke. Vor euch erscheint blau beleuchtet eine verkleinerte Version eines alten Hauses und ihr haltet direkt auf den Eingang zu. Euer Gefährt stößt die Türen laut krachend auf und folgt dem Schienenverlauf in einen großen Flur mit jeder Menge Fenster und Türen. Überall haben sich Eiskristalle gebildet und schimmern in dem bläulichen Licht. Ein heftiges Rütteln - wie ein Erdbeben - erfasst euch und das Fahrzeug. Es tanzen aus allen Ecken blitzende, helle Lichteffekte und ein lautes Summen ertönt.
hat mal wieder in die Tasten seiner alten Olympia-Schreibmaschine gehackt und dabei ist der Roman entstanden. Die am 19.03.2019 veröffentlichte Geschichte verläuft Anfangs äußerst spannend und bezieht gleich mehrere Bekannte aus dem John Sinclair Universum mit ein: Bill & Sheila Conolly, sowie deren Sohn Johnny, aber auch Jane ist mal wieder mit von der Partie. Auf der Suche nach einem verschwundenen alten Haus nördlich von London wurde an deren Stelle ein erfrohrener Mann mit Würgemalen am Hals gefunden. John und Jane ziehen gemeinsam los und kommen dem rätselhaften Fall näher. Schließlich landen sie selber in dem Würgerhaus und müssen gegen eisige Kälte in anderen Dimensionen gegenankämpfen. Außerdem wartet da noch der Hausherr mit seinen Untertanen... Zum Ende hin wirken die Dialoge etwas wirr und der vorauszusehende Endkampf kommt ziemlich kurz daher. Trotzdem lässt sich diese „Monster-Of-The-Week“-Story recht easy weglesen.
Zwischen Seite 33 & 36 ist ein Leserbrief zu finden, auf den Jason Dark antwortet.
Die Geisterbahn fährt eine Schleife und steuert zurück auf den Ausgang des Hauses zu. Wieder wird alles Licht ausgeschaltet und ihr seht nur Schwärze. Dadurch spürt ihr intensiver das Rütteln eures Fahrzeugs auf den Gleisen.
Irgendetwas Nasses berührt auf einmal euer Gesicht und ihr spürt, dass es sich um feuchte Bänder handeln muss, die von oben herabhängen. Damit beschäftigt diese mit den Händen von euch fern zu halten, gibt es einen heftigen Ruck mit lautem Klack-Geräusch und ihr fahrt vorwärts mit einer hohen Geschwindigkeit in die Tiefe. Es kribbelt im Bauch und ihr klammert euch mit den Händen wieder an den Seiten der Bahn. Nach einigen Sekunden gefühlten freien Falls gleitet ihr wieder in Waage und die Geschwindigkeit wird langsam gedrosselt. Links, rechts, oben - überall tauchen plötzlich grün beleuchtete Hexen auf fliegenden Besen auf. Begleitet von fiesem Gelächter fliegen sie durch den Raum an euch vorbei. Die Augen leuchten immer wieder rot auf....
Mit erschien am 26.03.2019 der Roman von und schickt John Sinclair mit seinem Kollegen Suko in ein Kaff in der Nähe von Land´s End um einem mysteriösen Anruf aufzuklären. In die Geschichte wurden die beiden Gewinner des Quiz-Spiels von der 2. John Sinclair Convention 2018 eingebaut. Der 1. Platz beinhaltete eine Figur in dieser Story und der 2. Preis war eine Rolle als Leiche. Beide wurden außerdem auch auf dem Titelbild von dem Maler Timo Würz verewigt. Das wird auch im Mittelteil ausführlicher beschrieben und der zeigt zudem ein Fan-Portrait mit Bildern.
Obwohl die Werwölfe wohl des Autors Lieblinge sind, hat er hier eine coole Hexen-Story eingereicht und lässt es sich nehmen die Urdämonin Lilith mit einzubringen. Während Suko zwangsweise den halben Roman verschläft, muss sein Kollege John aufgrund der titelgebenden Intrige als Gefangener aushalten. Der kleine Ort hat es nämlich faustdick hinter den Ohren und unser Geisterjäger tappt unglücklicherweise in eine ziemlich fiese Falle.
Die erneute plötzliche Dunkelheit und der aufgetretene langanhaltende Schrei aus dem Hintergrund lässt euch aufschrecken. Der grauenvolle Sound verstummt und ihr hört wieder nur das Rattern eures Fahrzeugs auf den Schienen. Ihr spürt die scharfe Linkskurve und erkennt in einiger Entfernung über euch ein Schild mit Tageslicht von hinten bestrahlt:
"Ich hoffe es hat euch Spaß gemacht. Vielleicht sehen wir uns wieder... in 3-4 Wochen."