Visiting »Perry Rhodan« Folge 7 - Kleine Schritte…
Visiting »Perry Rhodan«
Folge 7 - Kleine Schritte…
Willkommen auf Gongolis
Nach dem etwas handlungsarmen letzten Band von Leo Lukas darf die Autorin Susan Schwarz nur zwei Wochen nach ihrem letzten Roman die Geschehnisse um Perry Rhodan fortsetzen. Für den Unsterblichen ist die Wartezeit bis zum Treffen mit dem alten Freund Reginald Bull nun endlich abgelaufen und so gelangt er mithilfe des NDE - Agenten Kondayk A1 auf das mobile Weltraumhabitat Gongolis, wo Bully am 12. Oktober eintreffen soll. Ein Blick in den Handlungskasten lässt den Leser aber bereits ahnen, dass es in diesem Roman wohl noch nicht zu dem lang ersehnten Treffen kommen wird. Ohnehin müssen Rhodan und Co. sich zunächst einmal in dem riesigen Habitat zurechtfinden, wobei sie natürlich wieder in Maske auftreten.
Nach der Ankunft passiert dann auch erst mal lange Zeit sehr wenig. Man rettet ein Insektenwesen vor ein paar Schlägern, was sich im späteren Handlungsverlauf natürlich als nützlich erweist, und in einer Nebenhandlung, die diesmal wieder deutlich umfangreicher ausgefallen ist, lernen wir den Spieler Ragnu Sholter kennen, welcher sich als Geheimagent des Cairanischen Panarchivs entpuppt. Doch auch in dieser Handlungsebene passiert lange Zeit nichts wirklich aufregendes, sodass erst am Ende des Romans, als Rhodan und seine Leute tatsächlich angegriffen werden, so etwas wie Spannung aufkommt. Vom Hocker reißt einen die Erkenntnis, dass es cairanische Agenten auf dem Habitat gibt dann allerdings nicht wirklich, ebenso wie der Roman selbst eher enttäuscht, als auch nur im Ansatz begeistert. Auch wenn die Verzögerung aus dramaturgischen Gründen durchaus nachvollziehbar ist, so wird es allmählich wirklich Zeit für das Treffen der beiden Unsterblichen, wobei sich erst noch herausstellen muss, ob dieses Treffen die Handlung dann auch tatsächlich etwas voranbringt. Zeit wird es, denn momentan kommt der neue Zyklus, selbst angesichts der wenigen erschienenen Bände, noch nicht wirklich in die Gänge…
Fazit:
Ein weiterer “Etappenroman”, in dem nicht wirklich viel passiert. Im Gegensatz zu ihrem letzten Roman mit den seltsamen aber faszinierenden Vanth hat die Autorin hier auch kaum die Gelegenheit, die Handlungsarmut mit interessanten Randaspekten auszugleichen. Auch die Figuren, allen voran Rhodan selbst wirken hier blass und austauschbar.
Habitat der Träume
Verena Themsen darf in ihrem ersten Beitrag zum neuen Zyklus die weiteren Ereignisse auf dem Habitat Gongolis schildern, wo Perry Rhodan nun endlich einen Schritt weiterkommt, was zunächst einmal heißt, dass seine Identität überprüft werden soll. Wer allerdings hofft, dass in diesem Roman nun sehr viel mehr passiert, als in den letzten beiden, der wird ein weiteres Mal enttäuscht. Zwar erfährt man ein bisschen was über das Habitat, etwa dass es ein Bündnis mit der LFG geben soll, und am Ende des Romans passiert dann auch endlich das, worauf man schon lange warten musste, aber bis es soweit ist, muss man sich auch hier wieder durch eine eher spannungsarme Handlung kämpfen, während die Protagonisten hier eher wenig zu tun, geschweige denn zu kämpfen haben.
Erst im letzten Drittel kommt es - wie schon im Band zuvor - zu Kampfhandlungen mit ein paar Attentätern, worauf nicht nur Rhodans Identität sondern auch festgestellt wird, dass man ihm ein Organoid implantiert hat, welches einen gerafften Hyperfunkspruch an einen unbekannten Empfänger sendet. Dass es sich bei dem Epsaler, der schon zu Anfang als Leibwächter in Erscheinung tritt, letzten Endes um Reginald Bull handelt, ist zwar nicht unbedingt vorhersehbar, allerdings gibt es durchaus ein paar Hinweise, die darauf hindeuten.
Sehr viel kommt bei dem kurzen Gespräch der beiden Freunde natürlich nicht herum, vielmehr geht es dabei erst einmal um nur die Erkenntnis, wer sich hinter der Ganzkörpermaske verbirgt und um die schiere Wiedersehensfreude. Mehr kann man wohl angesichts einiger weniger Zeilen auf der letzten Seite des Romans auch nicht erwarten…
Fazit:
Ein weiterer Roman der etwas an Handlungsarmut krankt, zumal der Ablauf der Ereignisse doch sehr dem vorherigen Band ähnelt. Dennoch gelingt es Verena Themsen, das Beste aus den geringen Vorgaben herauszuholen. Es kommt zwar kaum Spannung auf, die Figuren sind aber durch die Bank gut dargestellt und dementsprechend sind die Dialoge. Das kurze Gespräch mit Bully bringt es ohne viel Pathos auf den Punkt, wenn man sich auch dafür etwas mehr Platz und ein paar erste Informationen erhofft hätte.
Kommentare
Ich bin mit der Nummer 3001 nach 2 Heften wieder ausgestiegen und bereue das nach dem Lesen von obigem Beitrag eigentlich nicht. Aber auf Grund der ständigen Verfügbarkeit von EBooks ist jedoch ein Weiterlesen schnell möglich. Ich werde den weiteren Verlauf hier im Zauberspiegel auf jeden Fall beobachten.
Vielen Dank für den Beitag, Stefan
Ich würde eher sagen, der Zyklus schwächelt etwas.
Aber gestreckt wurde schon immer und es kommen sicher auch wieder bessere Romane.
Stimmt schon, der Ausdruck ist etwas zu krass.
Aber was macht eigentlich einen Heftroman aus? Warum werden Romanhefte gelesen? Grund dafür ist meiner Ansicht eine kurze und knallharte Handlung. Man muss das Heft weglegen und sich unterhalten gefühlt haben. Lückenfüller überspringt der Leser gerne. Alles, was nicht die Handlung voran treibt, will man nicht.
Warum sind die Silberbände so erfolgreich? Weil Lückenfüller rausgekürzt worden! Leider wurden die Texte sonst auch entschärft, was ich total ablehne.
Aber sei's drum. Ich werde gerne weitere Artikel von Dir lesen, Stefan. Vielleicht geht der Zyklus ja noch so richtig ab. (Bis dahin bleibe ich bei meinen Heyne Wälzern ...)
Wer nur gelegentlich zu einem Heftroman greift, der dürfte sich bei solchen Romanen eher gelangweilt fühlen. Allerdings ist PR eben auch keine Serie, in der man das Alien der Woche killt, oder zumindest in seine Schranken verweist.
Irgendwann wurde PR in dieser Hinsicht ja auch immer epischer ausgewalzt, so das solche Romane, die die Handlung allerdings nicht wirklich voran bringen, ebenfalls immer häufiger auftauchten. Wer da unbedingt wissen will, wann und wo es wirklich mal spannend wird, der muss da wohl durch, ob man will oder nicht. Ich habe da so den Verdacht, das man - was Spannung betrifft - wohl einen Zyklus von rund 100 Heften locker auf 50 Hefte zusammenkürzen könnte (wie man es ja in Sachen Silberbände ja macht). Allerdings habe ich da ebenfalls die Finger von gelassen wegen der unsinnigen Entschärfung der Handlung. Und bei manchen Zyklen fand ich auch die Zusammenstellung nicht unbedingt optimal (man nehme da nur mal die Romane zur PAD-Seuche, wo die für mich interessanten Romane schlicht in den Silberbänden fehlen).
Ich zum Beispiel.
Die andere Seite ist: PR hatte schon mehrere solcher langweiliger Phasen - und erscheint heute noch.
Auch PR NEO fing recht lahm an und ich stieg aus. NEO erscheint heute noch und wird munter in Buchform nachgedruckt - und verkauft!
Mache ich was falsch? Stehe ich mit meinen Ansprüchen an PR alleine?
Bei NEO hatte ich auch aufgehört nach diesem unsäglichen Hin und Her-Hickhack.Band 100 hatte ich mir dann noch gegönnt.