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Visiting »Perry Rhodan« Folge 7 - Kleine Schritte…

Visiting »Perry Rhodan«Visiting »Perry Rhodan«
Folge 7 - Kleine Schritte…

Die Perry Rhodan - Serie hat mich mein halbes Leben lang begleitet. Seit etwa 30 Jahren bin ich nun ein mehr oder weniger treuer Leser der größten Weltraumserie. Eine wahrhaft kosmische Reise, die mit dem “Schwarm“ - Zyklus begann und über alle Höhen und Tiefen der Serie hinweg bis heute andauert. In dieser Artikelserie werfen wir einen Blick auf den “Mythos” - Zyklus, der mit Band 3000 seinen Anfang nahm.

Willkommen auf GongolisWillkommen auf Gongolis
Perry Rhodan Band 3010
von Susan Schwartz
Titelbild: Dirk Schultz
Nach dem etwas handlungsarmen letzten Band von Leo Lukas darf die Autorin Susan Schwarz nur zwei Wochen nach ihrem letzten Roman die Geschehnisse um Perry Rhodan fortsetzen. Für den Unsterblichen ist die Wartezeit bis zum Treffen mit dem alten Freund Reginald Bull nun endlich abgelaufen und so gelangt er mithilfe des NDE - Agenten Kondayk A1 auf das mobile Weltraumhabitat Gongolis, wo Bully am 12. Oktober eintreffen soll. Ein Blick in den Handlungskasten lässt den Leser aber bereits ahnen, dass es in diesem Roman wohl noch nicht zu dem lang ersehnten Treffen kommen wird. Ohnehin müssen Rhodan und Co. sich zunächst einmal in dem riesigen Habitat zurechtfinden, wobei sie natürlich wieder in Maske auftreten.

Nach der Ankunft passiert dann auch erst mal lange Zeit sehr wenig. Man rettet ein Insektenwesen vor ein paar Schlägern, was sich im späteren Handlungsverlauf natürlich als nützlich erweist, und in einer Nebenhandlung, die diesmal wieder deutlich umfangreicher ausgefallen ist, lernen wir den Spieler Ragnu Sholter kennen, welcher sich als Geheimagent des Cairanischen Panarchivs entpuppt. Doch auch in dieser Handlungsebene passiert lange Zeit nichts wirklich aufregendes, sodass erst am Ende des Romans, als Rhodan und seine Leute tatsächlich angegriffen werden, so etwas wie Spannung aufkommt. Vom Hocker reißt einen die Erkenntnis, dass es cairanische Agenten auf dem Habitat gibt dann allerdings nicht wirklich, ebenso wie der Roman selbst eher enttäuscht, als auch nur im Ansatz begeistert. Auch wenn die Verzögerung aus dramaturgischen Gründen durchaus nachvollziehbar ist, so wird es allmählich wirklich Zeit für das Treffen der beiden Unsterblichen, wobei sich erst noch herausstellen muss, ob dieses Treffen die Handlung dann auch tatsächlich etwas voranbringt. Zeit wird es, denn momentan kommt der neue Zyklus, selbst angesichts der wenigen erschienenen Bände, noch nicht wirklich in die Gänge…

Fazit:
Ein weiterer “Etappenroman”, in dem nicht wirklich viel passiert. Im Gegensatz zu ihrem letzten Roman mit den seltsamen aber faszinierenden Vanth hat die Autorin hier auch kaum die Gelegenheit, die Handlungsarmut mit interessanten Randaspekten auszugleichen. Auch die Figuren, allen voran Rhodan selbst wirken hier blass und austauschbar.

Habitat der TräumeHabitat der Träume
Perry Rhodan Band 3011
von Verena Themsen
Titelbild: Dirk Schultz
Verena Themsen darf in ihrem ersten Beitrag zum neuen Zyklus die weiteren Ereignisse auf dem Habitat Gongolis schildern, wo Perry Rhodan nun endlich einen Schritt weiterkommt, was zunächst einmal heißt, dass seine Identität überprüft werden soll. Wer allerdings hofft, dass in diesem Roman nun sehr viel mehr passiert, als in den letzten beiden, der wird ein weiteres Mal enttäuscht. Zwar erfährt man ein bisschen was über das Habitat, etwa dass es ein Bündnis mit der LFG geben soll, und am Ende des Romans passiert dann auch endlich das, worauf man schon lange warten musste, aber bis es soweit ist, muss man sich auch hier wieder durch eine eher spannungsarme Handlung kämpfen, während die Protagonisten hier eher wenig zu tun, geschweige denn zu kämpfen haben.

Erst im letzten Drittel kommt es - wie schon im Band zuvor - zu Kampfhandlungen mit ein paar Attentätern, worauf nicht nur Rhodans Identität sondern auch festgestellt wird, dass man ihm ein Organoid implantiert hat, welches einen gerafften Hyperfunkspruch an einen unbekannten Empfänger sendet. Dass es sich bei dem Epsaler, der schon zu Anfang als Leibwächter in Erscheinung tritt, letzten Endes um Reginald Bull handelt, ist zwar nicht unbedingt vorhersehbar, allerdings gibt es durchaus ein paar Hinweise, die darauf hindeuten.

Sehr viel kommt bei dem kurzen Gespräch der beiden Freunde natürlich nicht herum, vielmehr geht es dabei erst einmal um nur die Erkenntnis, wer sich hinter der Ganzkörpermaske verbirgt und um die schiere Wiedersehensfreude. Mehr kann man wohl angesichts einiger weniger Zeilen auf der letzten Seite des Romans auch nicht erwarten…

Fazit:
Ein weiterer Roman der etwas an Handlungsarmut krankt, zumal der Ablauf der Ereignisse doch sehr dem vorherigen Band ähnelt. Dennoch gelingt es Verena Themsen, das Beste aus den geringen Vorgaben herauszuholen. Es kommt zwar kaum Spannung auf, die Figuren sind aber durch die Bank gut dargestellt und dementsprechend sind die Dialoge. Das kurze Gespräch mit Bully bringt es ohne viel Pathos auf den Punkt, wenn man sich auch dafür etwas mehr Platz und ein paar erste Informationen erhofft hätte.

Kommentare  

#1 matthias 2019-05-14 11:31
Dieser Beitrag wirft kein gutes Licht auf die Serie. Ein Romanheft darf eigentlich nicht an Handlungsarmut leiden. Und wenn dieser Aspekt noch in Folge auftritt, ist das der Sargnagel für die Serie.
Ich bin mit der Nummer 3001 nach 2 Heften wieder ausgestiegen und bereue das nach dem Lesen von obigem Beitrag eigentlich nicht. Aber auf Grund der ständigen Verfügbarkeit von EBooks ist jedoch ein Weiterlesen schnell möglich. Ich werde den weiteren Verlauf hier im Zauberspiegel auf jeden Fall beobachten.
Vielen Dank für den Beitag, Stefan
#2 Cartwing 2019-05-14 14:23
naja, Sargnagel... ist vielleicht etwas übertrieben.
Ich würde eher sagen, der Zyklus schwächelt etwas.
Aber gestreckt wurde schon immer und es kommen sicher auch wieder bessere Romane.
#3 matthias 2019-05-14 16:56
zitiere Cartwing:
naja, Sargnagel... ist vielleicht etwas übertrieben.

Stimmt schon, der Ausdruck ist etwas zu krass.
Aber was macht eigentlich einen Heftroman aus? Warum werden Romanhefte gelesen? Grund dafür ist meiner Ansicht eine kurze und knallharte Handlung. Man muss das Heft weglegen und sich unterhalten gefühlt haben. Lückenfüller überspringt der Leser gerne. Alles, was nicht die Handlung voran treibt, will man nicht.
Warum sind die Silberbände so erfolgreich? Weil Lückenfüller rausgekürzt worden! Leider wurden die Texte sonst auch entschärft, was ich total ablehne.
Aber sei's drum. Ich werde gerne weitere Artikel von Dir lesen, Stefan. Vielleicht geht der Zyklus ja noch so richtig ab. (Bis dahin bleibe ich bei meinen Heyne Wälzern ...)
#4 Laurin 2019-05-14 18:48
Nun ja, bei PR ordnet sich ein Einzelroman dem gesamten Zyklus unter. Will sagen: Man schreibt hier quasi für Leser, die wöchentlich zum neuen Roman greifen, einfach weil man wissen will, wie "alles" weiter geht und sich ineinanderfügt.
Wer nur gelegentlich zu einem Heftroman greift, der dürfte sich bei solchen Romanen eher gelangweilt fühlen. Allerdings ist PR eben auch keine Serie, in der man das Alien der Woche killt, oder zumindest in seine Schranken verweist.

Irgendwann wurde PR in dieser Hinsicht ja auch immer epischer ausgewalzt, so das solche Romane, die die Handlung allerdings nicht wirklich voran bringen, ebenfalls immer häufiger auftauchten. Wer da unbedingt wissen will, wann und wo es wirklich mal spannend wird, der muss da wohl durch, ob man will oder nicht. Ich habe da so den Verdacht, das man - was Spannung betrifft - wohl einen Zyklus von rund 100 Heften locker auf 50 Hefte zusammenkürzen könnte (wie man es ja in Sachen Silberbände ja macht). Allerdings habe ich da ebenfalls die Finger von gelassen wegen der unsinnigen Entschärfung der Handlung. Und bei manchen Zyklen fand ich auch die Zusammenstellung nicht unbedingt optimal (man nehme da nur mal die Romane zur PAD-Seuche, wo die für mich interessanten Romane schlicht in den Silberbänden fehlen).
#5 Cartwing 2019-05-14 22:04
ja, klar, die Lückenfüller werden nicht ohne Grund ausgelassen, aber andererseits gibt es immer wieder Leser, die gerade diese Romane lieben, wobei ich die obigen Romane auch nicht als Lückenfüller bezeichnen würde. Es sind im Grunde Romane, welche die Handlung voranbringen müssen / sollen, das aber nur in geringem Maße tun. Wer immer also später mal die Silberbände betreut, wird sie berücksichtigen aber sehr stark kürzen müssen.
#6 AARN MUNRO 2019-05-16 08:18
Ich stimme Laurin hier zu und auch einigen der anderen Kommentare teilweise. Leider wurden sowohl von Voltz als auch von Hoffmann die Kurt-Mahr-Bände sehr oft aus den Silberbänden herausgelassen, die phantasievolle Einzelabenetuer lieferten, wenn sie auch nicht den Zyklus unbedingt voranbrachten. Mir fällt da spontan Band 249 ein: "Der Geist der Maschine", den ich als Heft besitze. Ich war aber enttäuscht, dass er nicht im Silberband war.Das Gleiche gilt für die Siedler-Abenteuer auf Gray Beast oder die Schwarmromane von Kurt Mahr.Was den laufenden Zyklus betrifft, so hat er seine Anfangsschwächen, aber vielicht wird er noch stärker, kompakter, fokussierter auf Haupthandlungen.Das Drumherum ist bis jetzt nicht wirklich zentriert, eher unnötig ausgewalzt, auch hier hätten also drei Bände genügt für konzentrierte Handlung anstatt bereits zwölf.Auch das Ambiente ist nicht wirklich gut abgesteckt: die Erforschung der Milchstraße in der aktuellen Zeit ist viel zu marginal ...
#7 matthias 2019-05-16 09:38
Die "Macher" einer Heftromanserie müssen die Leser bei der Stange halten. Das schaffe ich nur mit einer spannenden (und kurzweiligen) Handlung. Sonst brechen meiner Ansicht nach die Käufer weg.
Ich zum Beispiel.
Die andere Seite ist: PR hatte schon mehrere solcher langweiliger Phasen - und erscheint heute noch.
Auch PR NEO fing recht lahm an und ich stieg aus. NEO erscheint heute noch und wird munter in Buchform nachgedruckt - und verkauft!

Mache ich was falsch? Stehe ich mit meinen Ansprüchen an PR alleine?
#8 AARN MUNRO 2019-05-16 10:58
#7:Die Platinbände in Buchform von NEO sind mangels Nachfrage eingestellt worden. Und nein, Du stehst nicht allen. Man muss leider nehmen, was man kriegen kann beim PR. Es geht aber sicher immer noch besser, auch inder EA sollte das eigentlich so sein. Die Frsge ist nur, was Du willst als Leser.Zum Glück habe ich nicht das Sagen beim Perry. Ich würde einige Autoren austauschen und wohl auch Redaktion und Expokratur. :lol:

Bei NEO hatte ich auch aufgehört nach diesem unsäglichen Hin und Her-Hickhack.Band 100 hatte ich mir dann noch gegönnt.

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