»AUFGESTACHELTE BRÜSTE«, »ERLÖSCHENDER WIDERSTAND«
»AUFGESTACHELTE BRÜSTE«,
»ERLÖSCHENDER WIDERSTAND«
Derjenigen nämlich, wie mir im Verlauf eines Rückwärtstaumelns und Stürzens mit folgender folgenschwerer Landung auf a) Gesäß und b) Aufprall des Schädels an der Scheibe der Balkontür in einer Art Wach-Trauma die Idee kam, mal wieder ein BWA (No 432) zu studieren. Und sodann einen Lesebrief zum genannten Fotokopiererzeugnis zu schreiben, trotz eng getakteten Zeitplans (Einschulung eines Menschenkindes, Geburtstag des Verfassers dieser Zeilen und nicht wenige Planungen weiter Reisen), einen gar, der möglichst alle lobt (zu Recht), humorvoll ist (aber nicht so sehr, dass Michael etwas missverstehen oder dieses gar zu meinen Ungunsten interpretieren könnte) - und dennoch eine eigene kritische, aber nicht zu kritische Meinung wiedergibt. Dies alles in der Gewissheit, dass wohl kaum eine/r diese Zeilen lesen oder gar mit einer seiner- oder ihrerseits eigenen Meinung adeln wird.
Wohlan.
Nun ist natürlich nach nur einem winzigen Blick in den Spiegel oder auf meine Wikipedia-Seite klar, dass ich (Spoiler!) nur ich bin und nicht mein lieber junger Freund Uwe. So verkneife ich mir also den angedachten "Einstieg". Ebenso verkneife ich mir den unweigerlich in jedem Editorial des amtierenden Chefredakteurs zu findenden (werbe-)raffinierten Brückenschlag, der unweigerlich hin zu "meinem (also Uwes) Werk" führt, wohl wissend, dass ohnehin nie auch nur eine der heutigen SFCBWlerinnen/einer der heutigen SFCBWler darauf eingehen wird.
YEP. All dessen eingedenk, fange ich also einfach damit an, dass ich festhalte: anders als z.B. der ob seines einst u.a. bei Suhrkamp vorgelegten Werks geschätzte Gerd nehme ich BWA nicht als "Zeitschrift" wahr, sondern schlicht und einfach (und keineswegs wertmindernd gemeint!) als Fan-Zine.
Die Jüngeren werden es nicht wissen ... Aber Fan-Zines waren dereinst ein Umschlagplatz für a) kreative Beiträge, z.B. Stories, Zeichnungen, Comics, welche von Fans z.T. nächtens extra für Fan-Zines angefertigt wurden und b) für Leserbriefe, die entweder Stellung bezogen zu den gebotenen kreativen Beiträgen oder aber zu anderen Leserbriefen. Es waren dereinst also Heftchen, die vor Leben strotzten und damit etwas sehr anderes als das, was z.B. das Fan-Zine BWA heutzutage darstellt.
In dem, was das Fan-Zine BWA heutzutage darstellt, präsentiert jeder das, was IHN interessiert, und überwiegend NUR das. Die kreative Angelika präsentiert BWA für BWA ihre Vorstellung von kreativen Covern (diesmal mit "Aquaman" als Eyecatcher). Gerd präsentiert seine hochinteressanten Auslassungen zu Gott, Religion, Fahrradfahren oder Mysterien, diesmal plus Erich von Däniken. Die fleißige Kassenwärtin und BWA-"Producerin" Claudia präsentiert ihre Rezis zur PR NEO-Reihe. Alexandra präsentiert (leider) nur Wiederverwertungen von längst im PR-Universe im Original veröffentlichten mitreißenden Auslassungen zur PR-Erstauflage - und diesmal die Wiederverwertung ihrer lesenswerten autobiografischen Story SABINE. Claas unterhält konstant interessant mit seinen Artikeln, diesmal wieder mit einem zum Karl May-Universe. Und auch Ekkehard fällt immer wieder positiv mit seinen Rezis auf.
Das alles ist schön.
Aber es fällt einem Älteren durchaus auf, dass eigentlich (!) kaum einmal jemand Stellung zu einem Beitrag eines Anderen bezieht. Und wenn, dann in Allgemeinplätzen wie: "BWA wie immer gut erhalten und gerne zur Kenntnis genommen ..." Nur, um alsbald, wie in diesem Falle, eine Brücke zu schlagen ... Nein, nicht zu "meinem (also Uwes) Werk", sondern gerne zu Gott, Religion, Fahrradfahren oder Mysterien.
Tja. Im Zeitalter von Facebook, da sich immer mehr damit begnügen, auf ihre knappe "Quality-Time" zu verweisen, zwei Trilliarden Emojis zu setzen und Halbzeilen-Ergüsse von sich zu geben, ist das schon eine Menge. Und das meine ich nicht ironisch. Ganz ausdrücklich oute ich mich hiermit als Fan von Michaels Einzeilern auf der SFCBW-Facebook-Seite; feine Ironie und Infotainment at its best. ERNSTHAFT!
Traurig jedoch wird Monokultur, die wir alle in der Natur draußen ganz gewiss nicht mögen, wenn man sich die nachfolgend genannten Beiträge des "unermüdlichen Herausgebers dieser lesenswerten Zeitschrift" mal genau durchliest - gefunden in BWA 432:
In einer Rezension eines Sadomaso-Romans (Hinweis für PR-Fans: DAS ist kein neuer Raumschiffantrieb!) von Annabel Rose mit dem vielsagenden Titel JA, MEIN GEBIETER! begeistert sich der "unermüdliche Herausgeber" hin zu dem jubilierenden Fazit: "Dass dann ein ´Prinz` wie Ben kommen muss, um sie zu ´erwecken` und über die Grenzen des Anstandes und der Scham hinauszuführen, das ist ebenso zweifelsfrei eine Wunschphantasie zahlreicher Frauen unterschiedlichsten Alters ..."
(BWA 432, S. 33)
Zweifelsfrei?! Echt?
Davor schon wird genüsslich ausgeführt (BWA 432, S. 32 unten), wie Mia "nach kurzem Zögern nervös" zustimmt, für 10 Tage "Sklavin für Bens Leidenschaften" zu sein. Denn, Zitat Uwe: "was er mit ihr tut, weckt ihre lange gehegten und nie umgesetzten erotischen Phantasien zu glühendem Leben."
Was er mit ihr tut - entlarvt nicht allein diese Formulierung aufs Schönste?
Nun bin ich grundsätzlich ja - nur, damit es geschrieben steht -, einer, der alles respektiert, was zwei Erwachsene EINVERNEHMLICH im Bett, Labor (siehe weiter unten in diesem Text) oder sonstwo miteinander treiben. Aber die Frage muss dennoch erlaubt sein: Warum liest mann/frau so etwas, statt anstelle dessen z.B. den OSM weiterzuschreiben? Oder konkreter: Welchen Nutzen bezieht ein "unermüdlicher Herausgeber", ein gebildeter Historiker, der schon wunderbare zeitkritische Artikel ins BWA brachte und den eine klare Haltung gegen RECHTS-Fanatiker auszeichnet, aus der Lektüre eines solchen Textes für sich und seine Sexualität? Entspannung? Wirklich nur DAS?
Gab - für mich - schon oben zitierte Formulierung einen Hinweis, wusste ich nach Lektüre der Geschichte DAS WINZIGE MYSTERIUM vom selben "unermüdlichen Herausgeber", Rezensenten und Autor nicht mehr, ob hysterisch Lachen oder Weinen.
Ich zitiere BWA 432, S. 47, Zeile 15 von unten:
1.
"Schau, Schatz, es ist niemand mehr im Forschungstrakt, nur noch wir beide ... und ich glaube, für den Moment können wir unseren Moment der Intimität gleich hier ausleben. Wenn wir heimkommen, wollen wir doch sowieso nur noch schlummern ..." -- Vgl. hierzu den kleinen Widerspruch in folgender tröstenden Aussage des Dalasson (= Mann?!) in derselben Geschichte: "´Mach dir keine Sorgen ... vollendeten Genuss bekommst du daheim`."
(BWA 432, S. 48, Zeile 8)
2. BWA 432, S. 47, Zeile 8/7 von unten:
"Und du bist auch ein frivoles Mädchen ... gar keine Unterwäsche unter der Kombi? Wenn das jetzt jemand bemerkt hätte ... außer mir, meine ich?"
Redet man SO in zukünftigen Welten (oder in Braunschweig) miteinander, bevor man miteinander Geschlechtsverkehr hat?
Ist DAS erotisch?
Können SOLCHE männlichen Äußerungen dazu führen, dass es zu Folgendem kommt:
3. BWA 432, S. 48, Zeile 3 ff:
"´... natürlich werde ich geschwind sein`, flüsterte er ihr ins Ohr, während Viyaaanas Kombination an ihren langen Beinen herabrutschte. Sie hatte schon sehr bereitwillig ihre Schenkel so weit gespreizt, wie es die Kombi zuließ, und sie genoss es über alle Maßen, wie er seine Hände über ihre aufgestachelten Brüste kreisen ließ ..."
Aufgestachelte Brüste?!
Alex?! Claudia?! Angelika?! Michael?!
Muss der Verfasser dieser Zeilen noch erwähnen, dass der niemals auch nur ansatzweise erwähnte "Widerstand" der "aufstrebenden Wissenschaftslaborantin" unter Dalassons Worten, Genickbissen und Liebkosungen alsbald endgültig erlischt? Und dass die 26jährige "genießend" die Augen schließt, "als er wenig später langsam und hart in sie vorstieß und jeden klaren Gedanken zum Verschwinden brachte".
(BWA 432, S. 48, Zeilen 12/13)
Langsam und hart?!
Alex?! Claudia?! Angelika?! Michael?!
Um dem Autor solch hammerharter erotischer Literatur, meinem hoffentlich weiterhin lieben Freund Uwe, die Ehre des letzten - und weniger orgiastischen Satzes zu überlassen, zitiere ich abschließend BWA 432, S. 39, 1. Zeile Einleitung der genannten Geschichte:
"In den Tiefen des Oki Stanwer Mythos (OSM) gibt es Rätsel ohne Zahl, und viele von ihnen erschließen sich dem Verständnis des Betrachters so überhaupt nicht ..."
Kommentare
schön das du endlich gemerkt hast, das du nach deiner Wiedergeburt unter jeder Menge Psychopathen geraten bist.
Wenn das "der Bums" ist, der Dich vom Einschlafen über einem Buch abhält, Laurin, dann gute Nacht.
@ Erlkönig: Ganz ohne Sex & Torture siehst *Du* mich zart erröten.
"Schloss aus Nebel und Ewigkeit" wurde 1983 im längst schon eingestellten SF-Star-Magazin veröffentlicht. Schöne Überraschung, dass Du 2019 noch eine gute Meinung davon hast; danke. Aber zu Deiner Frage: Geschrieben hatte ich damals drei Episoden, rund 100 Manuskriptseiten. Allerdings geschah dies in einer (Ur-)zeit, in der zumindest ich meine Romane, Geschichten und Übersetzungen noch in eine Triumph/Adler SE510 gehämmert, überarbeitet und nochmal in dieselbe Apparatur gehämmert. Trotzdem fand ich die Episode 2 und 3 nicht mehr, als ich vorhin nachgeschaut habe (ich wollte sie Dir über HHvA zukommen lassen.) Ergo sind die wohl von meiner damaligen Frau leider bei irgendeinem Umzug als Einwickelpapier zweckentfremdet worden. :-( Manchmal hasse ich die schwäbische Spar-DNS sowas von.
Also aufzählen musst du mir die Bücher nun nicht, schließlich stehen die alle in meinem Bücherregal.
Wer es nicht mag, muss es ja auch nicht lesen. Die Sachen aus der Edition Metzengerstein sind zwar auch recht nett, allerdings mir mitunter etwas zu soft bis langweilig. Wohlgemerkt mir, andere mögen es gerne anders sehen und es sei ihnen auch vergönnt. Da bin ich also sehr tolerant. Da warne ich in meinen Artikeln auch gerne Leute vor, die nicht so auf solche Romane stehen, damit sie hinterher nicht anfangen zu fluchen, weil sie was anderes erwartet hatten.
Aber ich bin jetzt mal ehrlich. Vorsichtig werde ich bei den Leuten, die meinen (oder glauben), anderen ihre Sichtweise von "guter Literatur" überstülpen zu wollen. Mir persönlich sind solche Autoren eher suspekt. Ich könnte jetzt auch über Berg- oder Arztromane lästern, aber warum? Wenn es dafür Leser*innen gibt, warum nicht. Aber einem Unglauben sollte man nie verfallen, auch wenn man mit Worten gut umgehen kann, denn den Stein der Weisen hat man deshalb noch lange nicht mit dem gepachtet, was man selber zu Papier (oder worauf auch immer) bringt. Von daher lassen wir mal das pauschale lästern über Bücher anderer Autoren. Gibt eh nur Sorgenfalten die wir schlecht wegschminken können.
Aber ernsthafter jetzt: Wie VM dem guten Vogel-Mädchen kann ich auch Dir nur empfehlen, mal die Salzstangen (siehe einen Deiner gehaltvollen Kommentare zum ES-Beitrag) auf das Regal zu den dort vorhandenen Werken Deines Leib und Magen Verlages zu legen, kurz durchzuatmen und zu überprüfen, WER Dir hier irgendwas überzustülpen versuchte, oder Dir den Stein der Weisen unter die Nase gehalten hat. Oder gar einen kleinen Exkurs zu "guter" oder schlechter Literatur absonderte.
*Du* hast Deine euphorische Meinung zu gewissen ... nun ... Werken kundgetan.
Des Romero hat bewundernswert präzise klargestellt, dass es *für ihn* keinen Unterschied macht, ob jemand sich in Film/Buch an Folter, Leid, Grausamkeit gegen Mensch und Tier erfreut, oder in der Realität.
Ich hab meine Meinung zu Deinem launigen Kommentar darauf und zu Deiner euphorischen Meinung zu gewissen Werken kundgetan und (mit zwiespältigen Gefühlen) ein paar von den harmloseren Titeln Deines Leib und Magen-Verlags aufgezählt. Die mit Nekrophilie (= Sex mit Leichen) hab ich uns erspart.
Wo also is das Problem, das Dir Sorgenfalten macht?
OK, kommen wir damit zu etwas nicht völlig anderem, aber hoffentlich interesssanten in diesem Zusammenhang.
Kürzlich lief auf ARTE ein Beitrag darüber, wie sich das menschliche Gehirn aufgrund des Ernährungsverhaltens "seines" Menschen verändert (!) - per MRT nachweislich sogar. Vereinfacht hier wiedergegeben: Je mehr Fast Food und Süßigkeiten, was in der Verstoffwechselung weistestgehend aufs Gleiche rausläuft, desto desorientierter, vergesslicher und aggressiver wurden nicht nur die armen Versuchstiere, sondern
auch die freiwilligen *menschlichen* Testpersonen.
Die waren übrigens häufig auch sehr müde. Und brauchten immer höher dosierte Reize, um sich noch für etwas zu interessieren ... Womit *ich* zumindest gedanklich wieder bei gewissen Werken bin, die allesamt auf Deinem Regal stehen.
Der Beitrag lief unter dem Titel "Das Gehirn ist, was man ißt" und dürfte noch in der Mediathek abrufbar sein.
Wenn Du Dir den eher nicht antun möchtest, obwohl er keine 6 Stunden lang ist und auch krasse Szenen behinhaltet, können wir beide gern in einer von HHvA noch einzurichtenden ZS-Sub-Rubrik (mein Vorschlag: "Laurin und Martin B lästern über Meisterwerke" ab) ganz entspannt *gemeinsam* über Berg- und Arztromane ablästern. Bloß niemals über Sinclair. Weil sonst wieder VM, the incredible Bird Girl hier aufschlägt.
Schade, sehr schade, das mit Taj Nemsij.
Ich kann mich zwar nicht mehr an den Inhalt von "Ein Schloß aus Nebel und Ewigkeit" erinnern, weiß aber noch, dass ich die Geschichte sehr gerne gelesen und immer gehofft habe, dass irgendwann und irgendwo noch weitere Abenteuer von TN erscheinen. SF Star ist ja iirc mit der Ausgabe eingestellt worden, in der die Geschichte erschienen ist (ich sollte die mal rauskramen - könnte allerdings schwierig werden, da ich momentan nicht mal genau weiß, wo sich die alten Magazine befinden), aber es hätte ja theoretisch noch andere Möglichkeiten gegeben, etwa in einer Terra-Fantasy-Antho, oder gleich als Sammelband in einer TB-Reihe (Eva Eppers' Fantasy-Collection war ja nur ein, zwei Jahre vorher bei Bastei erschienen), oder meinetwegen auch im Heft in Basteis Fantasy-Reihe.
Nun gut, damals ist nichts mehr gekommen - und jetzt ist klar, dass es auch nirgendwo mehr einen Stapel mit Taj-Nemsij-Geschichten gibt, die urplötzlich in irgendeiner Form auf dem Markt auftauchen.
Ich fürchte, ich sollte tatsächlich mal die alte SF-Star-Ausgabe rauskramen und die Geschichte nochmal lesen (wobei ich gerade nicht weiß, ob ich mir wünschen soll, dass sie mir immer noch gut gefällt - oder lieber nicht )
Lassen wir das mal mit der ZS-Sub-Rubrik wenn du schon den guten "Sinclair" ausklammerst. Denn dann wäre das Streitgespräch doch irgendwie recht einseitig, auch wenn ich mich in Sachen "Sinclair" eher auch durchringen müsste. Aber vielleicht kannst du da ja was mit VM regeln. Für einen guten Lacher bin ich immer zu haben.
Und was die Aussage hier von Des Romero angeht, den ich durchaus recht gerne mag ... Schwamm drüber, sonst müsste ich mir glatt noch einen Aluhut aufsetzen um gerade diesem Gedankengang folgen zu können.
Schön übrigens das du dir auch mal Bildungsfernsehen ansiehst. Nur sollte man da mehr draus lernen als zu versuchen, damit andere ins Lächerliche ziehen zu wollen. Aber interessant ist es schon, wo du dir (auch hier im ZS) deine Munition zusammen suchst. Aber ich kann dich beruhigen, ich kann auch kochen, kenne die Vorzüge von lecker Gemüse und hab auch schon mal in einem Restaurant gegessen.
Und mal ehrlich, wer um 05:00 Uhr aufstehen muss, um sich die täglichen Brötchen zu verdienen, der darf auch bei für sich persönlich langweiliger Lektüre müde werden.
Richtig gut finde ich aber, wenn du z.B. so ein schwieriges Wort wie "Nekrophilie" kurz noch in Klammern erklärst. Du scheinst den (Mit-)Lesern hier scheinbar nicht viel Eigenerkenntnis zuzutrauen. Aber gut, ist ja auch ein schweres Wort und kam bei vielen in der dritten Klasse wohl noch nicht vor (Sarkasmus Ende).
Aber im Grunde streiten wir uns hier um Trivialliteratur und um nicht mehr oder weniger. Und da bin ich der Meinung, hat alles seinen Platz (von Schiller bis de Sade) und da muss man nicht mit der anerzogenen Moralkeule um sich schlagen, nur weil die betreffenden Autoren wie der Verlag damit Erfolge erzielen von denen man selber vielleicht nur träumen kann. Und zum anderen beißen wir uns hier eh gerade auch irgendwie fest, obwohl wir beide nur zu genau wissen, dass wir wohl nie auf einen gemeinsamen grünen Zweig kommen werden. In diesem Sinne, ein schönes Wochenende.
Sozialisiert von den großen britischern Philosophen John Cleese und Terry Gilliam und dem nicht minder großen deutschen Denker und Ironiker Oliver Kalkofe braucht es im Grunde kein ARTE-"Bildungsfernsehen", um einen Menschen mit Deinen buchstäblich Mörder-kommunikativen Möglichkeiten zu einem Eiertanz zu verführen - siehe Deine "Kommentare" und zähle Deine Emojis
Die ARTE-Sendung habe ich demgemäß eher aus Mitgefühl erwähnt und weniger, weil ich Dir verbal eins drüberziehen oder Dich gar "ins Lächerliche ziehen wollte". Das hast Du mit Deinem stilistisch grandiosen Wirken schon perfekt selbst besorgt. :-D
Die beeindruckende Demonstration der Tatsache, dass Deine empathische Grundausstattung die Tiefe eines Zigarettenpapiers hat, haucht dem Laurin-Gesamteindruck dann "vielleicht" auch nur noch ein Espressoschleierchen über das Sahnehäubchen Deiner artistischen Satz-Verrenkungen. Kein Wunder, dass Du Deinen Realnamen unter einem so putzigen Zwergennamen tarnst.
Genug gespielt. Bevor *ich* vor lauter Unterforderung wegdämmere der Countdown:
3 b) Was "Bildungsfernsehen" anbelangt - Wissen ist immer gut; mehr Wissen noch besser. Meine Meinung.
3 a) Wissensdurst allein auf die Kenntnis zu beschränken, (siehe Deine euphorisch-offenherzigen Ausführungen zur Literatur auf Deinem Regal) wie man eine tote Frau besteigt oder die eigene Tochter im Keller erniedrigt und quält, bis hin zum Gedanken, dass man sie alsbald wohl umbringen muss, damit wieder Ruhe herrscht im Haus ... bisschen einseitig. *Meiner* Meinung nach. Die natürlich nicht (!) die Deinige sein muss.
2) Kurz vor Schluss will ich mir nichtsdestotrotz nicht verkneifen, noch kurz klarzustellen, dass eine eigene Meinung äußern nach meinem Demokratieverständnis *keinesfalls* bedeutet, eine "anerzogene Moralkeule" zu schwingen. Oder gar, dass wir beide uns hier "gestritten" haben. Ach, Gottchen, wie Retro. (Was ich grundsätzlich mag.)
1) Zu Deiner Äußerung " ... weil die betreffenden (Gewaltpornografie-) Autoren wie der Verlag damit Erfolge erzielen von denen man selber vielleicht nur träumen kann" schmunzle ich einfach milde in die Abendsonne und genieße die 25 Grad, die meine Nasenspitze wärmen. Als geborener Schwabe redet man natürlich nicht über "sein" Geld. Aber wärst Du z.B. zu so etwas wie Deduktion imstande, hättest Du draufkommen können, wie es möglich sein kann, dass ein Berufsautor es sich z.B. leisten kann, "Bastei die E-Book-Verwertung von einer Handvoll jahrzehntealter Sinclair-Kamellen zu verweigern" (vgl. empörter Kommentar Vogel-Mädchen irgendwo weiter vorn).
Da Du zu so etwas nicht imstande warst, könnte man also zudem sagen: Hättest Du mehr "Bildungsfernsehen" geguckt (oder ganz allgemein mehr in Deine Allgemeinbildung investiert), könntest Du zumindest erahnen, was ein Nischenverlag mit "Sammlerauflagen" und Gewaltpornos umsetzt, die über die üblichen Sortimenter/Stores nur schwerlich zu vertreiben sind. Und wüsstest zudem, dass Umsatz allein noch lange nicht gleich Gewinn ist. :-(
Du hättest zudem ein bisschen klüger agieren und argumentieren können, dass Dein Leib und Magen-Verlag immerhin auch jahrzehntealte Werke wie "Der Exorzist" oder zwei Romane von Shirley Jackson herausgegeben hat.
Hast Du aber (auch) nicht. :-D
So bleibt von Dir das Bild von Dir, das Du selbst in Kommentar No. 21 heraufbeschworen hast: Ein Zwerg, der einen Alu-Hut keck in die Stirn gezogen hat.
DAS Bild werd ich so schnell wohl nicht mehr los.
Ist schon putzig, wie du so die Sätze verdrehst, wie du sie gerade brauchst. Aber ehrlich, lass dir die Nasenspitze weiter wärmen und hab weiterhin ein schönes Wochenende.
Denn spätestens als du nun den Schwaben in dir erwähnt hast, ist mir meine Ex-Frau wieder eingefallen (gut das ich das Suppenhuhn erfolgreich abgeschossen habe ... also bildlich gemeint ), die war auch zur Hälfte schwäbisch vorbelastet und konnte auch so penetrant nerven. Von daher hab noch ein schönes, selbstverliebtes Leben.
PS: Deine Recherche ist hier allerdings doch etwas schlampig, denn in meinen Buchvorstellungen im ZS wird sehr wohl "Der Exorzist" sowie die Romane von Shirley Jackson erwähnt.
Merke: Polemik reicht dann nicht aus, wenn der Andere zwar dämlich genug ist, Dir weiterhin noch einen Bruchteil seiner Aufmerksamkeit zu schenken, nichtsdestotrotz jedoch einigermaßen sachlich reagiert.
Dass Du von Deiner Ex-Frau als "Suppenhuhn" redest, das Du "glücklicherweise erfolgreich abgeschossen hast", stellt unter Beweis wie weit Du, vermutlich dank Seiner Sex & Torture-Lektüre, auf dem Weg zu einem Dasein als Dumpfgummi schon gekommen bist.
Als Schachspieler, der immer drei, vier Züge vorausdenkt, rechne ich natürlich mit einem weiteren geistig-empathischen Offenbarungseid Deinerseits und freue mich darauf, Dir dann mit einem netten Gleichnis kontern zu können, das man im "Schwabenländle" gerne dann zum Besten gibt, wenn es gilt, den traditionellen schwäbischen Kommentar "Arschloch" zu vermeiden.
Epilog: Bitte nimm, während Du vermutlich mit einer Hand schon wieder nach einer netten Lektüre von Deinem Leib und Magen Verlag tastest, auf dass wenigstens ein bisschen Befriedigung in Dein Leben schwebe, zur Kenntnis, dass ich Deinen Emoji-Style anzuwenden versucht habe, vielleicht, um Dir "Zeichen" zu geben.
PS: du musst nicht nur einen Emoji nehmen, die Benutzung der anderen kostet auch nichts. Guckst du hier ...
Was er privat liest oder was für Filme er schaut ist seine Sache.
Wenn Du aber die Kommentare mal der Reihe nach liest, stellst Du fest, dass es in Laurins und meinem kleinen Meinungsaustausch-Festival hier zumindest von meiner Seite her nie um eine Wertung dessen ging, was er liest. Siehe z.B. Kommentar No 12.
Das hat der Gute mehr und mehr behauptet, und noch allerhand mehr. Einfach lesen und sich dann eine Meinung bilden über den "angenehmen und sympathischen Menschen", den zumindest ich wohl ähnlich kennenlernen durfte wie seine Ex-Frau (die er in Kommentar No. 23 mega-sympathisch als "Suppenhuhn" bezeichnet).
PS: Leider wurde meine Antwort auf Laurins Kommentar No. 25 bisher noch nicht veröffentlicht.