Nach eigenen Vorstellungen - »Searching ParadiZe«
Nach eigenen Vorstellungen
»Searching ParadiZe 1«
Die Geschichte beginnt ein wenig chaotisch, zumindest empfand ich es so, denn die eröffnenden Geschehnisse haben auf den Rest des Buches kaum Einfluss und werden erst ganz am Schluss relevant.
Doch der Reihe nach: Die Charaktere sind gut ausgewählt und bunt gemischt. Da ist von ein paar Navy SEALS, über eine Krankenschwester, bis hin zur dysfunktionalen Familie alle Spielarten zu finden, die in einer Dystopie dem Hauptprotagonisten das Leben auf die ein oder andere Art erschweren können.
Die Seuche ist schnell ausgelöst und innerhalb von zwei fiktiven Tagen geht alles ungeordnet den Bach herunter, was sich vorher noch Zivilisation geschimpft hat.
Auch hier merkt man den Erstling, denn irgendwie ging mir das alles ein wenig zu schnell und zu oberflächlich vonstatten. Natürlich hat man bei einer Reihe hinterher die Möglichkeit die bisherigen Versäumnisse im Erzähltechnischen noch nachzuholen, allerding hätte ich mir ein wenig mehr Tiefe, gerade was das Umfeld der Story betrifft, gewünscht, denn die Szenenführung lässt gerade zu Beginn ein paar Wünsche offen.
Die eigenen Vorstellungen der Autorin merkt man gerade den Zombies an. Diese benutzen Werkzeuge, wie eine Axt, kreischen und sind schnell, wenn es um das ergattern ihrer Leibspeise geht. Ebenfalls lassen sie sich durch ein Beruhigungsmittel ruhig stellen, was mich jedoch vor die Frage stellte „Woher kommt ein Blutkreislauf, wenn man tot ist?“ – aber die Möglichkeit einer Erklärung, kann die Autorin ja noch in den nachfolgenden Bänden nutzen.
Wie eingangs bereits erwähnt, erkannte ich gewisse Versatzstücke innerhalb der Geschichte wieder. So kamen mir die schnellen, kreischenden Zombies bekannt vor, kann man sie auch in der amerikanischen Podcastserie „We´re alive!“ antreffen. Auch das bevorstehende Schicksal Shane Millers, seines Zeichens der Dreh- und Angelpunkt des Ganzen, kennt man bereits aus der Morgenstern-Virus-Trilogie von Z. A. Recht. Doch wie bereits erwähnt: Man kann bei Zombies das Rad nicht mehr neu erfinden, und besser gut zusammengesucht, als schlecht zusammengeschustert.
Der erste Band macht Lust auf mehr, denn er lässt sich gut und flüssig lesen. Man merkt der Autorin an, das sie Ahnung von dem hat, über das sie da schreibt und das sie mit Herzblut an die Sache herangeht.