Another Tale of five books (2) - Todesstrahlen
Another Tale of five books (2)
Todesstrahlen
Ich werde nicht über Leih-Buchverlage oder Autorenpseudonyme referieren, sondern die Bücher als das nehmen, was sie sind. Es wird also immanent der reine Band und sein geschriebener Inhalt bewertet.
Todesstrahlen
Zum Klappentext:
WOLF DETLEF ROHR
[ (1928-1981) · alias Wayne Coover · alias Allan Reed ]
Der wohl allen Lesern utopischer Literatur bestens bekannte Autor legt uns hier einen Roman vor, der in seiner Handlung einmalig ist.
Es geht hier nicht um das nun seit geraumer Zeit immer wiederkehrende Thema der Weltraumfahrt, sondern es wird uns das Leben auf der Erde in der Zukunft geschildert.
Vieles hat sich geändert, was wir Menschen des 20. Jahrhunderts nicht begreifen können. Und doch lebt die Welt von morgen in denselben Nöten und Aengsten wie wir.
Das Auto hat längst dem Luftomnibus Platz machen müssen, auf jedem größeren Gebäude befindet sich ein Landeplatz für diese Fahrzeuge.
Auch auf der Seite des Verbrechens wurden neue Erkenntnisse erlangt, um die Menschheit mit weiteren furchtbaren Mitteln zu tyrannisieren.
Eine dieser neuen verbrecherischen Errungenschaften sind die "Todesstrahlen". Auch die erfahrensten Spezialisten auf diesem Gebiet stehen vor einem Rätsel, als kein Täter zu finden ist und immer neue Verbrechen bekannt werden. Eine Weltstadt lebt in Todesängsten. Jeden Tag fällt ein Menschenleben diesem geheimnisvollen Mörder zum Opfer.
Wie ein Tiger lauert er im Verborgenen, im Dschungel der Großstadt, unsichtbar und Furcht verbreitend. Und wie ein Tiger faßt er zu, plötzlich und tödlich.
Trotzdem gelingt es nach langem Kampf, diesen Tiger zu fassen. Auch Sie werden befreit aufatmen, wenn Sie die letzte Seite dieses Romans gelesen haben und feststellen, dies war ein echter "Wolf-Detlef-Rohr-Roman".
⦁ Dieser Roman wurde im Jahr 1956 unter dem Titel "Todesstrahlen" als Band # 5 der Heftroman-Reihe "UTOPIA KRIMI · der utopisch-phantastische Kriminalroman" im Erich Pabel Verlag, Rastatt erstveröffentlicht.
Soweit, so gut. Kommen wir nun zum Inhalt.Es handelt sich um einen typischen Kriminalroman, der eben nur in die hypothetische, potentielle Zukunft verlegt ist, allerdings nicht sehr weit. Es existieren immerhin Luftbusse und Luftgleiter, aber auch Bodenfahrzeuge sind noch bekannt.Wie im klassischen Hardcore a là Sam Spade/Philip Marlowe extistiert auch hier sowohl eine Villengegend der Reichen als auch ein Slum bzw. eine heruntergekommene Altstadt.
Ein geheimnisvoller Mann sendet Todesstrahlen aus und tötet damit wahllos Menschen. Ein Kriminalkommissar und seine zwei Assistenten müssen der Sache endlich auf die Spur kommen.Der technische Spezialist grenzt den Stzrahlenfokus ein und so kommt die Sache in Gang.
Der Slum von Notting Hill, eine heruntergekommene Gegend in der Innenstadt wird als der Tatort bekannt.G.K. Chesterton, der Erfinder von Pater Brown, hat diesen Ort in einem Roman berühmt gemacht. Man bildet drei Gruppen, schleicht herum, findet auch bald das Haus,. Allein
n der Erfinder dort ist nicht der Täter … ein Mädchen kommt vor, mit dem der eine Assistent anbändelt … auch sie ist verdächtig, denn sie wurde in der Näher des Tatortes gesehen und hatte einst einige Semester Elektrotechnik studiert …
Schnell aber, bereits nach einigen Seiten, wird dem geschulten findigen und natürlich misstrauischen, weil wie immer in Krimis mitdenkendem und mitratendem Leser klar,, wer der Täter ist bzw. nur sein kann.Dieser fehlt nämlich immer genau dann, wenn ein Mord erfolgt: es ist der anderte Polizeiassistent, der üble Magernbeschwerden hat … und deshalb oft krankgeschrieben ist. Der Kommissar verdächtigt seinen Kollegen recht früh, hat aber noch keine Beweise gegen ihn und auch der Leser wird natürlich vom Autor im Unklaren gelassen, damit dieser seine Lösung kurz vor Ende des Romans aus dem Hut ziehen kann. Das „Whodunnit“ muss ja herauskommen.Der Leser weiss aufgrund der beschränkten Anzahl an handelnden Personen natürlich bereits, wer der Täter der „Todesstrahlen“ist.Insofern natürlich recht durchsichtig geschrieben, aber doch nett und amüsant, denn der Autor bemüht sich immerhin, einige falsche Spuren zu legen.
Kritik:
Der Kommissar iust recht gut beschrieben und auch die Assistenten und die anderen Personen kommen gut herüber. Die Sprache ist einfach gehalten, kurze und mittellange Sätze ohne große Einschübe und ohne Geschnörkel oder viele Fachbegriffe und Fremdwörter - aber auch nicht primitiv.Der Roamn liest sich schnell durch; ursprünglich ja auch ein Heftroman, wohl sogar eine Auftragsarbeit für die Uto-Krimreihe des Pabel-Verlages,keine eigenständige Schreibe.Die Charaktere überzeugen also wie in einem tatort.
Nun zum Utopischen. Das enttäuscht dann doch eher, denn von den „Todesstrahlen“ und ihrem Apparillo abgesehen und von den Flugautos gibt es nicht allzuviel an SF. Der Roman ist eben doch mehr Krimi als Zukunftsroman, und nur eingebettet in ein geringes utopisches Ambiente.
Die Handlung wirkt zunächst etwas spannend, erweist sich dann aber als allzu naiv in der Auflösung.Den heutigen Kriterien von Spannung, Erzählambiente und Stil würde der Roman nicht mehr genügen.Dennoch kann man ihn an einem Regentag (oder in der Coronakrise, für die, die zuhause bleiben mussten) einmal im Leben gelesen haben.
Deshalb können nur 1 bis anderthalb Supernovas vergeben werden.Nicht – oder nur sehr eingeschränkt empfehlenswert.
2020 by Holger Döring