»Dorian Hunter« revisited - Teil 6 Jekyll meets Hyde
»Dorian Hunter« revisited
Teil 6 - Jekyll meets Hyde…
“Das Monster von Greenfield”
Bei diesem Roman, der zwischen die beiden Mumien - Bände geschoben wurde, um vor allem Davenport übermäßigen Terminstress zu ersparen, handelt es sich um eine durchaus gelungene Jekyll & Hyde - Variante, deren Ausgang nicht wirklich vorhersehbar ist, was einen Großteil der Spannung ausmacht.
Die Schilderungen in der Ichform aus Sicht des bösen “Mr. Hyde” lockern das Ganze immer wieder auf, wobei das ständige aggressive Gekeife Edwards allerdings mitunter etwas die Nerven des Lesers strapaziert, zumal er mit seinen Hasstiraden stellenweise auch eher lächerlich als bedrohlich wirkt.
Dass er Hunter bei seinen Morden immer um eine Nasenlänge voraus ist und diese in Abwesenheit Mikes geschehen, ist zwar nicht immer logisch nachvollziehbar aber natürlich beabsichtigt, damit der Leser möglichst lange an die Jekyll und Hyde - Lösung glaubt, auch wenn es immer wieder Hinweise gibt, die etwas anderes vermuten lassen.
Die Idee mit den im Haus angebrachten Lautsprechern am Ende, welche Edward glauben lassen sollen, Hunter befände sich im Gebäude, erscheint dann aber eher wie ein Griff aus der billigen Trickkiste, als nach einer Methode, derer sich ein Dämonenkiller bedienen würde.
Dennoch kann der Roman im Großen und Ganzen überzeugen und bietet während der Wartezeit auf den zweiten Teil des Mumien - Doppelbandes spannende, kurzweilige Unterhaltung. Nicht mehr aber auch nicht sehr viel weniger.
Als nette Anekdote am Rande wird hier von Vlcek ausgesagt, dass Hunter bei seinem Einsatz in Frankreich, bei dem er notgedrungen viel Wein trinken musste, auf den Geschmack gekommen ist. Immerhin konnte nun niemand mehr meckern, wenn ein Hans Kneifel den Dämonenkiller mal etwas anderes trinken ließ, als Bourbon…
Ebenfalls sehr schön in den Roman eingebaut hat Vlcek hier das Ägypten - Abenteuer Cocos. Während sie zu Anfang noch mit Hunter gemeinsam unterwegs ist, trennen sie sich, als die Meldung von der vermissten Susan Baxter hereinkommt, weil Hunter sich anstatt sie zu begleiten doch lieber um seinen Schützling Mike kümmert. Da hat der gute Ernst diesen Einzelroman sehr schön mit dem ersten Teil des Doppelbandes verknüpft, mit dessen Fortsetzung wir uns beim nächsten Mal näher befassen werden…
Ich verstehe mich ganz ausgezeichnet aufs Foltern und habe schon einige Möglichkeiten ausgeknobelt, unter denen ich nur zu wählen brauche.
(DH 56)
“Die Augen!”, rief Mr. Hyde fast schwärmerisch. “Diese grünlichen Kleinode haben mir zuviel gesehen. Ich werde sie ausbrennen!”
(DH Band 56)
Kommentare
Was den "Trick" mit den Lautsprechern im Finale angeht: Das mehr oder weniger Innovative an den Geister- und Dämonenkillern der 70er (Hunter, Sinclair, Ballard, Zamorra) war ja, traditionellen Spuk nicht nur mit den tradierten Mitteln, sondern modernen technischen Errungenschaften zu bekämpfen. (Ein Vorläufer war hier sicher Oscar Wildes Canterville-Gespenst, dessen Blutfleck keinen mehr schockt. - Man hat ja Fleckensalz.) Insofern passt der Gimmick mit den Lautsprechern - auch wenn er aus heutiger Sicht altbacken erscheinen mag - schon ins Konzept.
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... wäre schön ... danke.
Harantor sagt: Es ist geschehen
wenn man einen Artikel über ein holländisches Musikprojekt schreiben will...
Keine Ahnung, wie ich da gelandet bin...