»Dorian Hunter« revisited - Teil 18 - Unterkühlt serviert…
»Dorian Hunter« revisited
Teil 18 - Unterkühlt serviert …
“Der grausame Götze”
Nach dem beachtlichen “Trip in die Unterwelt” liefert Kneifel hier wieder einen Roman ab, der hinter den Erwartungen, die man nach der Lektüre des erwähnten Bandes hätte haben können, leider zurückbleibt.
Das mag zum einen daran liegen, dass er mit der Hauptfigur, welche hier wieder als solche fungiert, nach eigenen Aussagen nicht viel anfangen konnte (er hielt ihn für einen Playboy) und zum anderen an der wie schon bei seinem ersten Beitrag auch diesmal eher unergiebigen Vorlage.
Wenn man sich diese einmal anschaut, kommt man nicht umhin, dem Autor Respekt zu zollen, dafür dass er aus diesem kruden Wirrwarr einen immerhin noch lesbaren und stellenweise sogar unterhaltsamen Roman bastelte. Allerdings gibt es viele kleine und größere Stolpersteine, die das Lesevergnügen trüben, vor allem was die nicht immer nachvollziehbaren Aktionen der Hauptfiguren betrifft.
Das fängt schon damit an, dass Coco Zamis nach der Explosion eines Fahrzeugs sofort zu dem Schluss kommt, dass hier “Übermenschen” am Werk sein müssten, ein Begriff, der im Zusammenhang mit den Probanden in ihrem Beisein noch gar nicht fiel. Ansonsten ist hier immer von “Teufelsanbetern” die Rede, was auch nur halb zutrifft, da es sich schließlich um Besessene handelt, deren Kontakt zu dem Dämon eher ungewollt und unfreiwillig hergestellt wurde.
Hunters Versuche, das Böse mit einem Appell an die Macht der Liebe und des Guten zu besiegen, was sogar teilweise gelingt, mutet dann für den sonst eher harten und kompromisslosen Dämonenkiller auch etwas seltsam an, zumal er ja weiß, dass die Übermenschen nicht aus freien Stücken handeln.
Auch über den Umstand, dass die Probanden hier dargestellt werden, als hätten sie nur im Tiefschlaf oder Koma gelegen, anstatt sich in tiefgekühltem Zustand zu befinden, aus dem es normalerweise kein Erwachen geben kann, könnte man die Stirn runzeln. Oder darüber, dass sie während dieser Tiefkühlphase bei klarem Verstand sind, aber da es sich hier um eine Horror - Serie handelt, nehmen wir es mal so hin.
Dann wäre da noch die Frage nach den Forderungen der Übermenschen, welche bis zum Ende ungeklärt bleibt, da die frisch Aufgetauten das selbst noch nicht so genau wissen. Letztlich hätten sie Hunter und Zamis also gar nicht als Unterhändler benötigt, womit denen und dem Leser dann auch einiges erspart geblieben wäre…
Man hatte es riskiert, die Menschen einzuschläfern und tiefgekühlt schlafen zu lassen.
(DH Band 68)
Sarchow stieß ein kurzes hartes Lachen aus.
Seine Stimme klang sehr kultiviert.
(DH Band 68)
Kommentare
Demnächst in dieser Serie mit dem Roman
"Schrei (b)e des Grauens.
Ganz zu schweigen von einem gewissen Vampir, den Herr Dönges noch in Venedig sein Unwesen treiben lässt...