JOHN SINCLAIR revisited - Was die Fans wollen...
Was die Fans wollen
Dass es hier nicht mehr um Komplexität, sondern eher darum ging, einen Stoff möglichst breit zu walzen, merkte man allerdings schon eher, etwa bei Erscheinen der dritten Vampir Trilogie. Während die erste (Band 33-35) noch heute als Klassiker der Serie gilt und es kaum eine verschwendete Seite gab, und die zweite (Band 139-141) immerhin noch gute, spannende Unterhaltung und das bis dahin noch nicht überstrapazierte Thema Zeitreise bot, wurde bei der dritten Vampir-Trilogie (Band 342-344) erstmals deutlich, dass hier eigentlich gar nicht genug Stoff vorhanden war, um drei Romane zu füllen.
Aber die Fans wollten nun mal unbedingt eine dritte Vampir-Trilogie und die sollten sie auch bekommen. Doch das war wie gesagt nur der Anfang. In einer Zeit, als auch in anderen Serien Zyklen immer gefragter wurden, wollte auch ein Jason Dark da keine Ausnahme bilden und so gab es halt irgendwann auch mal Vier- und Fünfteiler. Heute sind Mehrteiler eher die Ausnahme in der Serie aber natürlich gibt es noch immer die Doppelbände.
Bei den Romanen 1622 und 23 handelt es sich um einen solchen Doppelband und aufgrund meiner nicht eben positiven Erfahrungen machte ich mich schon mal auf einen aufgeblähten Einzelroman gefasst. Diesmal jedoch sollte ich mich - wenn auch nur geringfügig - irren. Aber lest selbst.
JOHN SINCLAIR Band 1621 - Die Verdammten
Was hätte man aus einer solchen Vorgabe alles machen können? Das fragt sich der Leser nicht erst am Ende sondern schon gleich zu Beginn des Romans.
In den Nephilim steckt eigentlich durchaus Potenzial für viele interessante Storys, aber was der Autor hier zu diesem Thema abliefert, lässt wenig Hoffnung, dass daraus in der Zukunft noch etwas wird: Er nutzt das Potenzial nicht, sondern verschenkt es, indem er die Verdammten wie einfache, stereotype Gegner darstellt, die sich zwar insofern von einem stinknormalen Dämon abheben, als sie fliegen und das Kreuz anfassen können, da ihre Herkunft älter ist, als Hesekiels mächtiger Talisman, ansonsten aber ein ebenso dämliches Verhalten an den Tag legen und dieselben dümmlichen Sprüche klopfen, wie die altbekannten Gegner auch. Hinzu kommt, dass sie an keiner Stelle eine wirkliche Herausforderung für den Helden darstellen.
Das fängt schon damit an, dass einer der beiden Nephilim (der zweite taucht erst später auf) dem Pfarrer Mc Callum eröffnet, dass er ihn zwar töten muss, da er von den Nephilim weiß (man beachte bitte, wie oft die Gegner in den letzten Heften töteten, um Zeugen zu beseitigen !!), dass er aber Gnade walten lassen und ihn nur erwürgen will. Ein paar Seiten später heißt es dann wieder, dass es dem Nephilim großen Spaß macht, den Mann zu quälen
Abgesehen von diesem ärgerlichen Widerspruch hatten wir das mit dem Erwürgen auch gerade erst in der letzten Woche und auch da wurde es als Gnadenakt beschrieben
Als es zur ersten Begegnung mit Sinclair kommt, wird das Verhalten des Gegners noch merkwürdiger. Er greift den Geisterjäger zwar an, lässt aber, als dieser sich mit Tritten (!) zur Wehr setzt, sofort von ihm ab, und flieht
Aber auch Sinclairs Verhalten ist teilweise wieder nur sehr schwer nachvollziehbar. Nachdem er den verletzten Pfarrer versorgt hat, teilt dieser ihm mit, dass der Gegner noch in der Nähe sein muss, aber Sinclair will lieber erst mal ne Runde plaudern und fragt den Mann, ob man sich irgendwohin zurückziehen könne
Aber so schlimm ist das dann auch gar nicht, denn der Nephilim ist ein Engel der Geduld und wartet brav, bis Sinclair so weit ist, bevor er dann doch mal auf sich aufmerksam macht und aktiv wird, in dem er zunächst mal am Sicherungskasten herumfummelt (!), damit es in der ohnehin sicher nicht gerade hell erleuchteten Kirche noch etwas dunkler wird.
Nachdem der Engel dann nach dem kurzen Kampf aus der Kirche geflohen ist, verlässt auch Sinclair die Kirche und muss feststellen, dass er es plötzlich mit zwei Verdammten zu tun hat. Was also macht der erfahrene Geisterjäger? Statt Verstärkung zu holen, steigt er ins Auto, um erst mal ein bisschen in der Gegend herumzufahren, und die Gegner so aus der Reserve zu locken.
Diese aber kümmern sich gar nicht um ihn, sondern widmen sich lieber anderen Opfern, und der Leser erfährt, was die Nephilim alles auf dem Kasten haben: Auf einmal können sie nämlich einen Feuerangriff starten, dem wohl auch ein erfahrener Geisterjäger wenig entgegenzusetzen gehabt hätte. Kein Wunder also, dass ihnen das nicht schon in der Kirche eingefallen ist (möglich wäre allerdings auch, dass es dem Autor da noch nicht eingefallen war).
Schließlich kommt es noch zu einer Geiselnahme durch die Nephilim und der langsam ermüdende Leser fragt sich, was denn das nun schon wieder soll.
Sinclair wird also an den Ort des Geschehens beordert und ist (ebenso wie der Leser) gespannt, was denn die beiden Verdammten von ihm verlangen. Und an dieser Stelle möchte ich dem Autor gern unterstellen, dass er das selbst auch nicht so wirklich wusste, als ihm die Idee mit der Geiselnahme kam (schließlich hatten die beiden Nephilim ihren Feind in der Kirche direkt vor der Nase).
Aber der Geistesblitz kam dann noch: Es ist das Kreuz
Dieses soll der Geisterjäger ablegen, was er natürlich auch tut. Doch auf seine berechtigte Frage, was denn die beiden nun mit dem Kreuz vorhätten, erhält er keine Antwort. Stattdessen wechseln die Verdammten das Thema und plappern davon, sich fortpflanzen zu wollen. Irgendwann erinnert sich einer der beiden dann doch mal an das Kreuz und fasst es, völlig fasziniert, an.
Zwar wird noch ausgesagt, dass die Nephilim von dem Kreuz wussten, aber nicht, ob es ihnen schaden oder von Nutzen sein könnte. Die ganze Aktion mit der Geiselnahme ist also im Grunde nichts als reine Seitenschinderei.
Aber es fehlt ja noch ein Showdown, und da es ja diesmal keinen Sinn ergeben würde, die Formel auszusprechen, macht der Autor es sich noch ein bisschen leichter: Er lässt den Geisterjäger einfach nur die Namen der vier Erzengel aufsagen, nachdem er von den Nephilim nach den Zeichen gefragt wird. Und voila: Die Engel fliehen panikartig, draußen fallen vier Lichtstrahlen vom Himmel, auch das Kreuz leuchtet auf und die Nephilim vergehen in den Strahlen.
Somit hätten wir hier also schon den dritten Roman in Folge (mit einer Unterbrechung), bei dem am Ende eine höhere Macht eingreift, und der Fall gelöst wird, ohne dass der Held sich die Finger schmutzig machen muss.
Seltsam? Aber so steht es geschrieben
Fazit: Es gibt nur einen einzigen positiven Aspekt an diesem Roman und das sind die kaum vorhandenen Stilblüten. Aber abgesehen davon, dass dies mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht dem Autor selbst zuzuschreiben ist, macht es den Roman nicht besser. Nur für Fans!
JOHN SINCLAIR Band 1622 - Sie kamen aus der Totenwelt
JOHN SINCLAIR Band 1623 - Der Zombie-Rabe
Auch wenn die Inhaltsangabe sich auf beide Teile dieses Doppelbandes bezieht, so muss man dennoch konstatieren, dass der Autor im Vergleich zu so manchem Einzelroman der letzten Wochen - sowohl im ersten als auch im zweiten Teil eine erstaunliche Handlungsfülle und auch Tempo an den Tag legt. Sogar ein Anflug von Spannung kommt zeitweise auf, doch all diese positiven Aspekte werden durch die üblichen Schwächen und vor allem durch die völlig abstruse Raben Thematik leider wieder zunichte gemacht.
Ärgerlich ist hier auch wieder das zum x-ten Male hervorgekramte Motiv für die Morde des Gegners: Zeugen sollen beseitigt werden, die etwas gesehen oder über etwas gesprochen haben (in diesem Fall eben die Totenwelt), was sie nicht hätten dürfen. Das hatten wir bereits im letzten Fall (Nephilim) und auch bei der Vampir Echse usw.
Dafür wartet der Autor hier endlich mal mit einer richtigen, echten Nebenhandlung auf (Harry Stahl stößt in Deutschland ebenfalls auf die besagten Raben), die zwar natürlich letztendlich auch nur den einen Zweck hat, den Roman auf die richtige Länge zu bringen, aber wenigstens nicht aufgesetzt wirkt. (siehe Allee der Toten). Somit kommt immerhin ein bisschen Abwechslung ins Geschehen und auch der eine oder andere Cliffhanger kann platziert werden.
Schade nur, dass die eigentlich überraschend häufigen Action Szenen (die sich allerdings hauptsächlich auf die Rabenjagd beschränken) dann doch wieder zu viele Widersprüche beinhalten, um überzeugen zu können. So lasse die Raben sich meist viel zu leicht abknallen, obwohl Sinclair noch meckert, dass es bei einem beweglichen Ziel schwieriger sei, sie zu treffen, und dann greifen sie nicht, obwohl sie es eigentlich könnten und man das bei einer solchen Thematik auch erwarten würde, in Massen an, sondern immer nur vereinzelt.
Und auch hier werden wieder Flüchtigkeitsfehler gemacht: Beim ersten Angriff sieht Sinclair z.B. dass sich draußen sehr viele Tiere sammeln, dann stellt er es nach dem Kampf erneut zum ersten Mal fest
Auch scheint der Autor selbst nicht so genau zu wissen, ob es sich bei den Boten aus dem Totenreich nun um untote Vögel handelt oder nicht. Mal werden die Raben als Zombie-Raben bezeichnet, dann wird wieder nur der große Endgegner als solcher tituliert und das obwohl hier erst nur von einer riesigen Statue die Rede ist. Etwas verwirrend das Ganze
Der absolute Hammer ist in diesem Zusammenhang allerdings die Szene, in der Harry Stahl einen der Raben mit seiner Pistole (!) bewusstlos schlagen will (!), um ihn anschließend zu untersuchen, was dieser aber nicht überlebt, obwohl es sich ja angeblich um ein zumindest übernatürliches Wesen handelt. Man stelle sich diese Szene nur einmal bildlich vor. Wenn sich da nicht auch der hartgesottenste Fan auf die Schenkel klopft, hat er diese Stelle wohl nur grob überflogen
Dass der Gegner, also der besagte riesige Zombie-Rabe, dann am Ende ohne allzu große Mühen (wozu hat man schließlich eine Dämonenpeitsche) erledigt wird, ist ja nichts neues mehr.
Fazit: Trotz vieler Ungereimtheiten und der üblichen bekannten Schwächen muss man diesen Doppelband zumindest stellenweise als lesbar und sogar (ebenfalls stellenweise) als recht kurzweilig und durchaus spannend bezeichnen. Schon im ersten Band passiert verhältnismäßig viel, wobei im zweiten Teil allerdings am Anfang etwas gestreckt und ein wie so oft nur mäßiges Finale geboten wird.
(JS 1621 / S.15)
(JS 1621 / S.50)
(JS 1622 / S.26)
(JS 1622 / S. 29)
(JS 1622 / S.36)
(JS 1622 / S.39)
(JS 1622 / S. 41)
(JS 1622 / S. 62)
(JS 1623 / S.18)
(JS 1623 / S.28)
(JS 1623 / S.29)
Aber die Fans wollten nun mal unbedingt eine dritte Vampir-Trilogie und die sollten sie auch bekommen. Doch das war wie gesagt nur der Anfang. In einer Zeit, als auch in anderen Serien Zyklen immer gefragter wurden, wollte auch ein Jason Dark da keine Ausnahme bilden und so gab es halt irgendwann auch mal Vier- und Fünfteiler. Heute sind Mehrteiler eher die Ausnahme in der Serie aber natürlich gibt es noch immer die Doppelbände.
Bei den Romanen 1622 und 23 handelt es sich um einen solchen Doppelband und aufgrund meiner nicht eben positiven Erfahrungen machte ich mich schon mal auf einen aufgeblähten Einzelroman gefasst. Diesmal jedoch sollte ich mich - wenn auch nur geringfügig - irren. Aber lest selbst.
JOHN SINCLAIR Band 1621 - Die Verdammten
Was hätte man aus einer solchen Vorgabe alles machen können? Das fragt sich der Leser nicht erst am Ende sondern schon gleich zu Beginn des Romans.
In den Nephilim steckt eigentlich durchaus Potenzial für viele interessante Storys, aber was der Autor hier zu diesem Thema abliefert, lässt wenig Hoffnung, dass daraus in der Zukunft noch etwas wird: Er nutzt das Potenzial nicht, sondern verschenkt es, indem er die Verdammten wie einfache, stereotype Gegner darstellt, die sich zwar insofern von einem stinknormalen Dämon abheben, als sie fliegen und das Kreuz anfassen können, da ihre Herkunft älter ist, als Hesekiels mächtiger Talisman, ansonsten aber ein ebenso dämliches Verhalten an den Tag legen und dieselben dümmlichen Sprüche klopfen, wie die altbekannten Gegner auch. Hinzu kommt, dass sie an keiner Stelle eine wirkliche Herausforderung für den Helden darstellen.
Das fängt schon damit an, dass einer der beiden Nephilim (der zweite taucht erst später auf) dem Pfarrer Mc Callum eröffnet, dass er ihn zwar töten muss, da er von den Nephilim weiß (man beachte bitte, wie oft die Gegner in den letzten Heften töteten, um Zeugen zu beseitigen !!), dass er aber Gnade walten lassen und ihn nur erwürgen will. Ein paar Seiten später heißt es dann wieder, dass es dem Nephilim großen Spaß macht, den Mann zu quälen
Abgesehen von diesem ärgerlichen Widerspruch hatten wir das mit dem Erwürgen auch gerade erst in der letzten Woche und auch da wurde es als Gnadenakt beschrieben
Als es zur ersten Begegnung mit Sinclair kommt, wird das Verhalten des Gegners noch merkwürdiger. Er greift den Geisterjäger zwar an, lässt aber, als dieser sich mit Tritten (!) zur Wehr setzt, sofort von ihm ab, und flieht
Aber auch Sinclairs Verhalten ist teilweise wieder nur sehr schwer nachvollziehbar. Nachdem er den verletzten Pfarrer versorgt hat, teilt dieser ihm mit, dass der Gegner noch in der Nähe sein muss, aber Sinclair will lieber erst mal ne Runde plaudern und fragt den Mann, ob man sich irgendwohin zurückziehen könne
Aber so schlimm ist das dann auch gar nicht, denn der Nephilim ist ein Engel der Geduld und wartet brav, bis Sinclair so weit ist, bevor er dann doch mal auf sich aufmerksam macht und aktiv wird, in dem er zunächst mal am Sicherungskasten herumfummelt (!), damit es in der ohnehin sicher nicht gerade hell erleuchteten Kirche noch etwas dunkler wird.
Nachdem der Engel dann nach dem kurzen Kampf aus der Kirche geflohen ist, verlässt auch Sinclair die Kirche und muss feststellen, dass er es plötzlich mit zwei Verdammten zu tun hat. Was also macht der erfahrene Geisterjäger? Statt Verstärkung zu holen, steigt er ins Auto, um erst mal ein bisschen in der Gegend herumzufahren, und die Gegner so aus der Reserve zu locken.
Diese aber kümmern sich gar nicht um ihn, sondern widmen sich lieber anderen Opfern, und der Leser erfährt, was die Nephilim alles auf dem Kasten haben: Auf einmal können sie nämlich einen Feuerangriff starten, dem wohl auch ein erfahrener Geisterjäger wenig entgegenzusetzen gehabt hätte. Kein Wunder also, dass ihnen das nicht schon in der Kirche eingefallen ist (möglich wäre allerdings auch, dass es dem Autor da noch nicht eingefallen war).
Schließlich kommt es noch zu einer Geiselnahme durch die Nephilim und der langsam ermüdende Leser fragt sich, was denn das nun schon wieder soll.
Sinclair wird also an den Ort des Geschehens beordert und ist (ebenso wie der Leser) gespannt, was denn die beiden Verdammten von ihm verlangen. Und an dieser Stelle möchte ich dem Autor gern unterstellen, dass er das selbst auch nicht so wirklich wusste, als ihm die Idee mit der Geiselnahme kam (schließlich hatten die beiden Nephilim ihren Feind in der Kirche direkt vor der Nase).
Aber der Geistesblitz kam dann noch: Es ist das Kreuz
Dieses soll der Geisterjäger ablegen, was er natürlich auch tut. Doch auf seine berechtigte Frage, was denn die beiden nun mit dem Kreuz vorhätten, erhält er keine Antwort. Stattdessen wechseln die Verdammten das Thema und plappern davon, sich fortpflanzen zu wollen. Irgendwann erinnert sich einer der beiden dann doch mal an das Kreuz und fasst es, völlig fasziniert, an.
Zwar wird noch ausgesagt, dass die Nephilim von dem Kreuz wussten, aber nicht, ob es ihnen schaden oder von Nutzen sein könnte. Die ganze Aktion mit der Geiselnahme ist also im Grunde nichts als reine Seitenschinderei.
Aber es fehlt ja noch ein Showdown, und da es ja diesmal keinen Sinn ergeben würde, die Formel auszusprechen, macht der Autor es sich noch ein bisschen leichter: Er lässt den Geisterjäger einfach nur die Namen der vier Erzengel aufsagen, nachdem er von den Nephilim nach den Zeichen gefragt wird. Und voila: Die Engel fliehen panikartig, draußen fallen vier Lichtstrahlen vom Himmel, auch das Kreuz leuchtet auf und die Nephilim vergehen in den Strahlen.
Somit hätten wir hier also schon den dritten Roman in Folge (mit einer Unterbrechung), bei dem am Ende eine höhere Macht eingreift, und der Fall gelöst wird, ohne dass der Held sich die Finger schmutzig machen muss.
Seltsam? Aber so steht es geschrieben
Fazit: Es gibt nur einen einzigen positiven Aspekt an diesem Roman und das sind die kaum vorhandenen Stilblüten. Aber abgesehen davon, dass dies mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht dem Autor selbst zuzuschreiben ist, macht es den Roman nicht besser. Nur für Fans!
JOHN SINCLAIR Band 1622 - Sie kamen aus der Totenwelt
JOHN SINCLAIR Band 1623 - Der Zombie-Rabe
Auch wenn die Inhaltsangabe sich auf beide Teile dieses Doppelbandes bezieht, so muss man dennoch konstatieren, dass der Autor im Vergleich zu so manchem Einzelroman der letzten Wochen - sowohl im ersten als auch im zweiten Teil eine erstaunliche Handlungsfülle und auch Tempo an den Tag legt. Sogar ein Anflug von Spannung kommt zeitweise auf, doch all diese positiven Aspekte werden durch die üblichen Schwächen und vor allem durch die völlig abstruse Raben Thematik leider wieder zunichte gemacht.
Ärgerlich ist hier auch wieder das zum x-ten Male hervorgekramte Motiv für die Morde des Gegners: Zeugen sollen beseitigt werden, die etwas gesehen oder über etwas gesprochen haben (in diesem Fall eben die Totenwelt), was sie nicht hätten dürfen. Das hatten wir bereits im letzten Fall (Nephilim) und auch bei der Vampir Echse usw.
Dafür wartet der Autor hier endlich mal mit einer richtigen, echten Nebenhandlung auf (Harry Stahl stößt in Deutschland ebenfalls auf die besagten Raben), die zwar natürlich letztendlich auch nur den einen Zweck hat, den Roman auf die richtige Länge zu bringen, aber wenigstens nicht aufgesetzt wirkt. (siehe Allee der Toten). Somit kommt immerhin ein bisschen Abwechslung ins Geschehen und auch der eine oder andere Cliffhanger kann platziert werden.
Schade nur, dass die eigentlich überraschend häufigen Action Szenen (die sich allerdings hauptsächlich auf die Rabenjagd beschränken) dann doch wieder zu viele Widersprüche beinhalten, um überzeugen zu können. So lasse die Raben sich meist viel zu leicht abknallen, obwohl Sinclair noch meckert, dass es bei einem beweglichen Ziel schwieriger sei, sie zu treffen, und dann greifen sie nicht, obwohl sie es eigentlich könnten und man das bei einer solchen Thematik auch erwarten würde, in Massen an, sondern immer nur vereinzelt.
Und auch hier werden wieder Flüchtigkeitsfehler gemacht: Beim ersten Angriff sieht Sinclair z.B. dass sich draußen sehr viele Tiere sammeln, dann stellt er es nach dem Kampf erneut zum ersten Mal fest
Auch scheint der Autor selbst nicht so genau zu wissen, ob es sich bei den Boten aus dem Totenreich nun um untote Vögel handelt oder nicht. Mal werden die Raben als Zombie-Raben bezeichnet, dann wird wieder nur der große Endgegner als solcher tituliert und das obwohl hier erst nur von einer riesigen Statue die Rede ist. Etwas verwirrend das Ganze
Der absolute Hammer ist in diesem Zusammenhang allerdings die Szene, in der Harry Stahl einen der Raben mit seiner Pistole (!) bewusstlos schlagen will (!), um ihn anschließend zu untersuchen, was dieser aber nicht überlebt, obwohl es sich ja angeblich um ein zumindest übernatürliches Wesen handelt. Man stelle sich diese Szene nur einmal bildlich vor. Wenn sich da nicht auch der hartgesottenste Fan auf die Schenkel klopft, hat er diese Stelle wohl nur grob überflogen
Dass der Gegner, also der besagte riesige Zombie-Rabe, dann am Ende ohne allzu große Mühen (wozu hat man schließlich eine Dämonenpeitsche) erledigt wird, ist ja nichts neues mehr.
Fazit: Trotz vieler Ungereimtheiten und der üblichen bekannten Schwächen muss man diesen Doppelband zumindest stellenweise als lesbar und sogar (ebenfalls stellenweise) als recht kurzweilig und durchaus spannend bezeichnen. Schon im ersten Band passiert verhältnismäßig viel, wobei im zweiten Teil allerdings am Anfang etwas gestreckt und ein wie so oft nur mäßiges Finale geboten wird.
(JS 1621 / S.15)
(JS 1621 / S.50)
(JS 1622 / S.26)
(JS 1622 / S. 29)
(JS 1622 / S.36)
(JS 1622 / S.39)
(JS 1622 / S. 41)
(JS 1622 / S. 62)
(JS 1623 / S.18)
(JS 1623 / S.28)
(JS 1623 / S.29)
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