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Die Vampire und Dirk - Der Vampir-Horror Roman: Diener des Satans

Dirk und die VampireDer Vampir-Horror-Roman
Diener des Satans

Der Vampir-Horror-Roman ist eine Legende des Heftromans. Ich bin leider erst nach Einstellung der Reihe auf die Serie gestoßen und habe in den achtziger Jahren jede Menge davon gelesen.

Dreißig Jahre später wiederhole ich das Experiment Vampir-Horror-Roman lesen nochmals. Ob es immer noch gefällt?

Diener des SatansDiener des Satans
von Al Fredric (Holger Friedrichs
)
Vampir Horror-Roman Nr. 89
Oktober 1974 / DM 1,20

Pabel Verlag
Dalton  Mulkenny hat es auf die Hechte der irischen Killarney-Seen abgesehen. An einer besonders lebhaften Stelle lässt er Kabel, die an einer Autobatterie befestigt sind, ins Wasser. Das ist natürlich verboten, aber es geht schneller und ist effizienter als Angeln. Plötzlich sieht er eine schwarzhaarige Schönheit im Ufergebüsch stehen. Sie kennt seinen Namen und stellt sich selber als Samanta vor. Unverhohlen anzüglich lockt sie ihn hinter sich her. Der ältere Mann fackelt nicht lang und schließlich holt er sie ein. Ein heftiger Schlag in den Rücken beendet ziemlich rasch sein beginnendes Liebesspiel...

Als Mulkenny wieder etwas klarer denken kann, sitzt  Samanta  vor ihm und macht auf laszive Diva. Hinter ihm steht der Satan, der sich Nedo nennt,  und verdrischt ihn mit einer Peitsche. Der Ire glaubt an einen Albtraum, aber so einfach ist die Sache nicht. Das Satanswesen möchte eine neue Bleibe und braucht ein wenig Bares. Mulkenny soll ihm den Mammon beschaffen. Damit alles etwas runder und geschmeidiger läuft, macht er den Iren durch einen übelriechenden Trunk zu seinem Diener. Seltsam, nachdem  er das Gebräu geschluckt hat, kommt Dalton alles viel einfacher vor. Seine Ängste sind verschwunden. Hat er Probleme, kann er zwei dämonische Falken rufen die ihm helfen.

Seine übergewichtige Ex-Verlobte Brigid wartet schon mit den üblichen Schimpftiraden auf seine Heimkehr. Zusammen haben sie das Kilkea House gepachtet, zu dem auch ein Park und ein Golfplatz gehört. Zur Zeit sind keine Gäste in der Pension. Mulkenny  packt seine Frau an der Kehle und zwingt sie das mitgebrachte Elixier des Satans auszutrinken. Jetzt wirkt sie schon etwas netter, wenn auch nicht hübscher. Aber er hat einen Fehler gemacht, denn die Flasche sollte er sich eigentlich einteilen. In seiner Not ruft er die Vögel, die wiederum Samanta auf den Plan rufen. Sie gibt ihnen das Rezept für einen neuen Trunk und macht ihnen noch Hoffnung auf Entlohnung.

Vier junge Frauen, Marion, Ginny, Patricia und Louisa, haben sich im Zug in Richtung Süd-Irland kennen gelernt. Sie wollen an einem Chef-Sekretärinnen-Seminar in Faha Court teilnehmen, und danach die Männerwelt übernehmen. Naja, zumindest erhoffen sie sich durch den Lehrgang mehr Chancen im Beruf. Zusammen sind sie im Kilkea-House untergebracht. Der Empfang ist nett und freundlich, die Zimmer sauber und das Essen von Brigid schmeckt hervorragend. Trotzdem scheint eine seltsame Stimmung im Haus zu herrschen.

Das erholsame Bad hätte sich Marion schenken können, denn nachdem Brigid sie überrumpelt und in den Keller geschleppt hat, ist sie alles andere als entspannt. Die dämonischen Pensionswirte zwingen sie, das Satanselixier zu trinken und machen sie damit zu einer Hexe und einer Dienerin Nedos. Am anderen Tag verhält sie sich merkwürdig und ist dabei sehr wortkarg. Als beim Seminar auf einen Tisch steigt und Machenschaften im Büroalltag anprangert, nimmt sich Louisa ihrer an. Sie ruft ihren Bekannten Camargo Alvis an, ein Portugiese der in Brest wohnt,  und erzählt von den Geschehnissen in Irland. Er kennt sich in Parapsychologie aus, hat detektivische Kenntnisse und interessiert sich für den Fall. Sie soll auf ihn warten und bis dahin vorsichtig sein.

Natürlich hält sie sich nicht daran und rennt, genau wie Ginny, in die Falle der Mulkennys. Nach ein paar Schlucken aus der „Teufelsflasche“ sind aus den Sekretärinnen nun bösartige Hexen geworden.

Camargo Alvis ist in Irland angekommen und befragt zunächst den Seminar-Leiter über den Vorfall und fährt schließlich zum Kilkea House. Im Keller findet eine schwarze Messe statt, bei der Nedo mit Ginny ein Kind zeugen will. Vorher gibt er den neuen Hexen noch ein paar magische Kräfte. Sie können jetzt durch Mauern gehen und sich unsichtbar machen. Sein Plan ist, den Chefs der vier Mädchen ihren Reichtum abzuluchsen. Alvis hält er für einen nervigen Gast und schickt Dalton hinauf um ihn abzuwimmeln.

Der Portugiese merkt sofort, dass der Pensionswirt magisch beeinflusst ist und zieht sich vorerst zurück. Nachdem er sich wieder heimlich in den Park geschlichen hat, entdecken ihn die Dämonenvögel und treiben ihn Richtung Haus. Nach verzweifeltem Kampf wird er von den Mulkennys gefangen genommen und in den Keller gebracht. Nedo sieht in ihm eine Gefahr und gibt den Befehl aus, ihn in der Nacht zu töten... Woraus aber nichts wird, denn Camargo Alvis kennt sich mit den Dienern der Finsternis aus. Zuerst überrumpelt er Dalton, spritzt ihm ein Wahrheitsserum und steckt sich das restliche Elixier ein; dann seine Frau, die er mit einem Anti-Dämonendeo ausschaltet. Er erfährt, dass die jungen Hexen auf dem Weg sind Nedo zu Reichtum zu verhelfen.

Camargos Bekannter, Leiter eines medizinischen Forschungsinstituts, findet heraus, dass es sich bei dem Elixier um eine starke Bewusstseinsdroge handelt und gibt ihm ein Gegenmittel mit. Ein gälischer Bannspruch soll den Rest erledigen. Bei Marion und ihrem Chef funktioniert die Vorgehensweise. Auch Ginny und ihr reicher Verlobter werden befreit. Als die Dämonenvögel eingreifen, bannt sie der Portugiese mit dem Spruch und erschießt sie.

 Während Camargo anschließend nach Concarneau fliegt, um Louisa und ihren Chef zu retten, wird er auf dem Weg zu dessen Anwesen von Samanta gestellt. Sie möchte die toten Vögel zurückholen und verliert dabei ihr Leben. Der Hexe kann das verabreichte Gegenmittel nicht mehr helfen, sie war zu lange unter Nedos Kontrolle. Bei Louisa zeigt es Wirkung. Kurz bevor sie ihren Chef erschlagen kann (er hat sich verzweifelt gewehrt) schreitet Alvis ein und befreit auch sie vom Bann.

Jetzt geht es zum Showdown zurück nach Irland. Im Kilkea House rastet Nedo völlig aus. Er gibt den Pensionswirten die Schuld an seinem Scheitern. Er hat die Situation unterschätzt und fürchtet sich nun vor diesen schwarzbärtigen Portugiesen. So einen Gegner hatte er noch nicht gehabt. Als Camargo Alvis mit dem Fallschirm über Kilkea abspringt und ihm den Bannspruch entgegenschleudert, kann er nur noch flüchten. Die Flucht dauert allerdings nicht lange, der anschließende Kampf ist nur noch Formsache. Schließlich erschießt ihn der Parapsychologe einfach und der Spuk ist vorbei.

Patricia wurde von Ginny und ihren Verlobten gerettet, die Mulkennys können wieder ihrer Arbeit nachgehen und Camargo Alvis möchte seine Beziehung zu Louisa am Killarney-See noch etwas vertiefen.

Dirk und sein SenfMein Senf
Geschafft. Jeder Leser von Heftromanen kennt bestimmt diese Art von Geschichten, die sich anfühlen wie zehn Tage altes Brot im Mund... bei 40 Grad im Schatten. Meist hat man das Gefühl, sie haben doppelt so viele Seiten wie normal, und ein Ende ist nicht in Sicht. Dabei fing das Treiben rund um die irischen Seen recht witzig an. Beabsichtigt? Fast wie eine Persiflage zu amerikanischen Übersetzungen hier beim Vampir-Horror Roman. Da schmiss man sich auch schon mal, komplett zugedröhnt mit allerlei Drogen, auf Dämonenwesen (Satansmesse von Graat). Oder der Höllenfürst kam, wie bei Hubbard (Bote des Grauens), etwas spleenig rüber. Bannsprüche brüllende Parapsychologen hatten wir auch schon. Einmal war der Teufel sogar ein Arzt, der an Krebs forschte... oder so. Aber dass dem Belzebub mal die Knete ausgeht, hätte ich nicht gedacht... unglaublich! Das hat sich vor Holger Friedrichs noch keiner getraut.

Mit VHR 89 gibt ein weiterer Autor sein Grusel-Debüt bei Pabel. Holger Friedrichs aka Al Fredric ist zu den Vampiren gestoßen. Ich kenne ihn besser unter Roy Palmer vom DäKi- oder besser noch als einer der Autoren, vor dessen Romane ich mich schon als Jugendlicher gefürchtet hatte. Nicht weil sie so gruselig waren, sondern weil sie einen manchmal brutal aus der schönen Dämonenkiller-Welt herausrissen. Meine letzte DK Sichtung ist jetzt auch schon wieder ein paar Jährchen her, aber der Name Palmer ist hängengeblieben. Zusammen mit Hivar Kelasker (Hans Kneifel) und Gay D. Carson (Günter Dönges) war er für mich damals zwar nicht das Furunkel am Hintern der Serie, aber er war ziemlich nah dran. Was sich Vlcek und Luif (später auch Appel) mühevoll aufgebaut hatten, schmissen sie mit ihren Beiträgen unbekümmert wieder über den Haufen. Kam mir zumindest so vor. Heute sehe ich die Sache entspannter. Sie erfanden den Dämonenkiller des öfteren mal neu und der rote Faden der Serie wurde nicht selten grellbunt bis glühend. Sie waren die Könige der Einzelabenteuer, grob positiv gesehen. Ist jetzt aber, wie gesagt, schon ein paar Jahre her und ich neige zu Übertreibungen.

Als der DIENER DES SATANS 1974 in den Heftromanständern steckte, war Holger Friedrichs noch recht neu im Romangeschäft. Ein Jahr vorher hatte er beim Silber-Krimi (Zauberkreis) seine ersten Manuskripte an den Redakteur bringen können. Sein Bruder Horst schrieb schon länger bei Jerry Cotton mit und schubste ihn wohl ein wenig in diese Richtung. Da das Grusel-Genre bei den Verlagen noch recht neu war, konnte sich hier jeder berufene Autor schnell einen Namen machen. Viele taten sich schwer, die in anderen Bereichen (SF,Krimi) gefeiert wurden. Da war Holger nicht der einzige Autor, der mit Horror nichts anfangen konnte. Irgendwann hat er es auch eingesehen und ist zum Krimi (KX) zurück. Die meisten Romane veröffentlichte er allerdings bei den SEEWÖLFE`n unter Roy Palmer. Da passte das Pseudonym auch irgendwie besser hin als zum Däki, wo er nicht selten die Gruselfans auf die Palme brachte... stark übertrieben. Dank übrigens an Uwe Schnabel für seine Recherche rund um Holger Friedrichs Schaffen. Scheint ein sehr sympathischer Typ zu sein.

Die ersten 3 Seiten vom DIENER... ließen sich eigentlich noch ganz gut an, aber dann wurde es schräg. Sado trifft auf Maso. Während sich die laszive Samanta auf einem Stuhl rekelt, verhaut der Satan den Hintern des Pensionswirten mit einer Peitsche. Was man da alles raus lesen kann, rein psychologisch. Bei der schwarzen Messe im Keller von „Kilkea House“ waren alle Anwesenden splitternackt – selbst die schwabbelige Alte (die Pensionswirtin), wie Friedrich sie so schön beschrieben hat. Nun ja, hat sich keiner selber gemacht (auch wenn manche so aussehen). Lassen wir die fette Frau mal bei Seite. Und man hatte Spaß am Foltern. Nicht wenige Zangen wurden glühend gemacht und auch benutzt. Eine Peitsche war immer dabei, und wenn nicht, gab es mit bloßer Faust eins aufs Maul. Die Riemen hatte ich vergessen und das Luftabdrücken - eine Spezialität der schwabbeligen Fetten (O-Ton). In Hinsicht „brutal“ kann man dem Autor wirklich keinen Vorwurf machen, das konnte er. Holger, Holger...

Positiv zu werten war der Versuch, mal wieder einen Serienheld-Typen ins Rennen zu schicken. Friedrichs Protagonist Camargo Alvis wäre vielleicht noch zwei, drei Nummer wert gewesen, hätte sich der Autor nur etwas Mühe mit ihm gegeben. So gesehen konnte Alvis einfach alles, sah gut aus, war ausreichend versorgt und hatte immer gute Laune. Ein richtiger Sonnenschein... aber auch extrem langweilig. Helden mit Ecken und Kanten waren angesagt. Sollte es eine Fortsetzung gegeben haben (?), bin ich wenigstens vorgewarnt.

Zu seinem Erstling bei den Vampiren kann ich nur sagen: Nee du , das mit Nedo war nix!
Der Teufel ist blank, braucht eine neue Bude und bastelt sich ein paar tumb/naive Diener. Dabei hatte Nedo eigentlich eine Menge drauf. Er konnte durch Mauern gehen, seine Macht an andere weitergeben usw., aber so ein hin genuschelter gälischer Bannspruch hat ihn aus den Latschen kippen lassen. Ein portugiesischer Vollbartträger, mit latent parapsychologischen Kenntnissen, hat ihm mit einer konventionellen Handfeuerwaffe auf Seite 63 einfach das Licht ausgeblasen. Okay, irgendwann muss man ja mal zum Ende kommen. Dazwischen gab es jede Menge verwirrende Ortswechsel und allerhand Menschen mit Namen, die einem Knoten in die Zunge zauberten. Mit dieser unfassbaren Menge an Informationen möchte der Feierabendleser einfach nicht konfrontiert werden. Das ist auch der größte Knackpunkt des Romans: Zuviel hin und noch mehr her. Obendrauf pflanzte er zusätzlich ein paar gälische Bannsprüche zum selbst übersetzen. Kann mir richtig gut vorstellen, wie der der Otto-Normal-Leser 1974, um 23.20 Uhr im Halbschlaf, in einem Deutsch/Gälisch Langenscheidt nach Antworten suchte.

Überhaupt ließ Friedrich einiges offen. Warum schüttete Nedo sein Elixier nicht einfach in die Suppe oder warum nur die paar Piepen von den Chefs der Hexen? Er hätte mit seinen Fähigkeiten doch in die Vollen greifen können. Und warum hat er die Vögel so schnell entsorgt? Sie hatten noch halbwegs so etwas wie Gefahr verströmt (wenig, aber immerhin). Hat Bernhardt blind zugegriffen? Wer hat ihn zum Dämonen-Killer geholt?

Hätte man jetzt nicht einige überwiegend gute bis grandiose Vampir-Horror-Romane hinter sich, würde der DIENER DES SATANS natürlich besser wegkommen. Vielleicht war es auch noch zu früh für Friedrich... oder bei einem anderen Verlag. Ein paar Jahre später hatte der Leser nicht mehr einen so hohen Anspruch an seine Lesekost, scheint mir. Pabel hat uns am Anfang zu sehr verwöhnt.

Man muss Holger Friedrich zugute halten, dass er neu im Genre war und sich bestimmt eine Menge Mühe gegeben hat, aber über eine nette, etwas zu lange Leserstory ist er mit Vampir 89 nicht hinausgekommen. Obwohl ich da auch schon schöner geschriebene und besser durchdachte gelesen habe. Er hat es nicht geschafft, die Geschichte halbwegs ins Glaubwürdige zu ziehen oder ihr etwas Atmosphäre zu verleihen. Irgendwann merkte man, dass der Autor auch keine Lust mehr hatte. Verzweifelt hat er einen Ausweg aus dem Dilemma gesucht und irgendwie nicht gefunden. Viel Kontakt mit Grusel/Horror hatte Holger Friedrich vorher wohl nicht gehabt. Ich tippe mal, dass er zwei bis drei Romane der VHR Serie gelesen hat, um zu schauen wie es geht. Ein paar Versuche hat er aber noch...

Was gab es sonst noch?
Thole versucht zu retten, was zu retten ist. Der Romanheft-Konsument schaut ja zuerst aufs Titelbild - der Inhalt ist ihm zunächst egal - und sieht eine verheißungsvolle Szene. Die Freude auf einen gruseligen Leseabend beginnt... und schon landen 1,20 (abzüglich Bla und Blubb...) bei Pabel in der Kasse. Cleverer Schachzug diesmal, wenn das Cover besser ist als der Inhalt. Die Vögel hast du schön gemalt, Carolus.

Auf den VAMPIR INFORMIERT Seiten meldete sich diesmal der leidgeplagte Leser zu Wort. Gabi K. gefiel die Dämonenkiller-Serie sehr gut, wünscht sich aber ein paar Drudenfüße über den einzelnen Kapiteln, Hanni D. beschwert sich, wenn ich es recht verstanden habe, über zu viel Sex beim Dämonenkiller und der Wolfgang S. weiß nicht, wie er an die Vampir-Taschenbücher kommen soll. Vielleicht durch Infos in den Heften? Der Verlag ist clever und schlägt ein Abo vor.

Helmut H. kann sich eine Welt mit Dämonen vorstellen, nur Monster sind ihm zu unglaubwürdig. Stimmt, die Monster alter Zeiten haben mittlerweile menschliche Formen angenommen...

Der nächste Band der Serie kommt von Frank Sky. Der Hörspiel-Spezialist hat bis jetzt ähnlich „gute“ Romane wie Holger Friedrich geliefert. Habe schon ein wenig Angst vor den 63 Seiten, gespickt mit unzähligen Namen die sich keine Sau merken kann. Sky/H.G. Franziskowsky/H.G.Francis ließ nicht selten ganze Busladungen voller Akteure anrollen. Bei der Leseprobe zu MÖRDERISCHE KNOCHENHÄNDE ist noch alles ruhig. Sollte ich mich täuschen?

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Kommentare  

#1 Cartwing 2021-08-16 06:28
Wieder ein sehr schöner, witziger Beitrag.

Altes Brot im Mund... Ja, das passt schon.
Man muss ziemlich lange dran kauen...

Furunkel am Hintern der Serie... auch nicht schlecht... wobei man natürlich nicht vergessen darf, dass er beim DK nicht unbedingt die besten Exposés bekommen hat
#2 Toni 2021-08-16 21:05
Danke. War ja nur "fast" das Furunkel.
Habe die Däkis von HF auch nicht mehr so genau auf der Pfanne, aber so richtig gefreut habe ich mich über sein Pseudonym auf dem Cover auch nicht. Wer weiß, was er mit den guten Exposes angefangen hätte...
#3 Cartwing 2021-08-16 21:07
Zitat:
Wer weiß, was er mit den guten Exposes angefangen hätte...
Altes Brot... 8)
#4 Andreas Decker 2021-08-17 10:10
Friedrichs ist ein Phänomen. Er muss unglaublich schnell gearbeitet haben, was allein schon seine Hunderte von Seewölfen beweisen, und man weiß ja nicht, wie viele Cottons er noch nebenher geschrieben hat.

Aber seine VHRs sind arg durchwachsen. Er hatte oft einen guten Aufhänger, und seinen Italien-Romanen kann man anmerken, dass er Land und Leute kannte - er hat ja wohl da gelebt zu der Zeit -, aber zu oft ging die Handlung dann in die Grütze.

Dieser Roman ist einfach nur albern. Da hat aber auch die Redaktion versagt. Da waren wohl entweder die Zeit oder der Wille nicht vorhanden, die gröbsten Schnitzer rauszunehmen. Andererseits waren die besten Zeiten der Reihe 1974 langsam vorbei. Passendes Übersetzungsmaterial gab es kaum noch und wurden für die Taschenbücher gebraucht, die Franzosen wollte man nicht mehr und es klappte ja auch mit den Hausautoren. Dazu kam die Jugendschutzdebatte langsam in Fahrt. Solange man die Qualität der Cover halten konnte, war der Rest nicht mehr so wichtig.
#5 Toni 2021-08-17 16:10
Hätte Friedrich den leicht humorigen Anfang des Romans bis zum Ende durchgezogen, obwohl ich nicht glaube dass er das beabsichtigt hat, wäre ja alles nicht so schlimm gewesen. Aber er hatte es wohl voll ernst gemeint. Er war bestimmt kein schlechter Autor (hat sich ja ein paar Jahre erfolgreich in anderen Genres bewiesen), aber sein Horror-Erstling war schon speziell, gelinde gesagt. Schon interessant, wie manche Autoren das Thema Horror/Grusel "umgelegt" (im wahrsten Sinne des Wortes) haben.
#6 Laurin 2021-08-17 20:37
Nun ja, die Verlage nahmen das ganze wohl mitunter auch nicht wirklich so ernst, solange nur die Auflagenhöhe mit den Einnahmen übereinstimmten. Da wurden dann auch schon mal Autoren im Bereich Gruselheftchen förmlich verheitzt, die dann damit schlicht überfordert waren, während sie z.B. in Sachen Krimi richtig gut sein konnten. Und die Autoren wiederum haben sich eventuell im Vorfeld ein wenig den Bauch pinseln lassen oder waren eventuell auf den Verdienst angewiesen, weshalb sie dann eben auch ein Genre bedienten, was ihnen schlicht wohl nicht lag.
#7 Cartwing 2021-08-17 21:39
Das stimmt wohl. Palmer wäre der DK - Serie sicher treu geblieben, wenn sie nicht eingestellt worden wäre.

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