»Dorian Hunter« revisited - Teil 39 - Es grünt so grün…
»Dorian Hunter« revisited
Teil 39 - Es grünt so grün…
“Das grüne Phantom”
Nach dem herausragenden Band um die “geraubte Mumie” liefert Warren hier wieder einen eher durchschnittlichen, um nicht zu sagen schwachen Roman ab, der doch einige Längen aufweist.
Vor allem die Nebenhandlung um Werner Schmidt, der zum grünen Monster mutiert, zieht sich stellenweise etwas in die Länge.
Spannung kommt hier eigentlich nur bei der anfänglichen, noch packend geschilderten Entführung und Präparierung durch den Südsee - Dämon und der finalen Begegnung mit Hekate auf, auch wenn an der Stelle sicher niemand vermutet hat, dass die Fürstin der Finsternis hier allzu sehr in Bedrängnis gerät.
Dass ein Olivaro hier mal wieder intrigieren darf, mag zwar vom Ansatz her interessant erscheinen, allerdings muss er doch einen erheblichen Aufwand betreiben, um die beiden Parteien gegeneinander auszuspielen. So etwas sollte ein Dämon wie Olivaro doch mit weniger Aufwand und Mühe hinbekommen.
Handwerklich liefert Warren wie immer solide Kost ab, vor allem die Beschwörung des Faustus, bei der er seinen typischen Humor aufblitzen lassen kann, ist amüsant zu lesen und auch Olivaro wird hier im Gegensatz zum letzten Roman wieder so dargestellt, wie man ihn kennt.
Dass Hunter und seine wieder mal eher überflüssigen Begleiter Thomas Becker und Peter Plank sich von einem Mitglied des Hexenzirkels mal eben überrumpeln und ihren Schützling abjagen lassen, ist dann schon ein bisschen ärgerlich, auch wenn der Roman andernfalls natürlich vorbei gewesen wäre.
Überhaupt plätschert die Handlung in der zweiten Hälfte ein wenig vor sich hin, und auch das Finale, bei dem Hunter im letzten Moment durchs Kellerfenster kommt, um seiner großen Feindin noch schnell ein paar Dämonenbanner vor die Füße zu werfen, überzeugt nicht so recht.
Abschließend kann man konstatieren, dass die Handlung des aktuellen Zyklus hier nicht wirklich vorangebracht wird, es tauchen zwar wichtige Figuren und Namen auf, es werden erneut zwei feindliche Parteien gegeneinander aufgehetzt, aber letztlich passiert nicht wirklich viel.
Kommentare
- Das Beste an dem Roman ist tatsächlich der Prolog auf Tonga. (Wollte abends Fisch essen, hatte danach aber irgendwie keinen Appetit mehr drauf. )
komplizierter, aufwändiger Plan die Handlung komplexer erscheinen lässt.
Nur ging das leider oft auf Kosten der Logik und Glaubwürdigkeit...
Dieses thematisch immer mehr Platz einnehmende Coming-Out der Schwarzen Familie in der Öffentlichkeit ist so unglaublich dämlich und killt jede Atmosphäre. In diesem Fall hatte man als damaliger Leser sofort vor Augen, wie Hans Albers von der Davidswache mit dem Knüppel auf Olivaros Monster losgeht. (Der Polizist im Roman bleibt zwar namenlos, aber das Bild bleibt hängen.) Hier springt der Junge mit den Wasserski gleich über eine ganze Hai-Herde.