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»Dorian Hunter« revisited - Teil 56: Puppentheater

»Dorian Hunter« revisited»Dorian Hunter« revisited
Teil 56 - Puppentheater …

Im September 2018 wurde die legendäre Dämonenkiller - Serie im Bastei - Verlag unter dem Namen Dorian Hunter neu gestartet. Die ersten 50 Bände sind erschienen und ein Ende ist nicht in Sicht. In dieser Artikelserie werfe ich einen kritischen Blick auf die alten Romane im neuen Gewand und begleite den “Dämonenkiller” auf seinem Weg in jene Gefilde, die bislang nur in Buchform erreicht wurden…

Das Geheimnis der Maske“Das Geheimnis der Maske”
Dorian Hunter Band 106
von Neal Davenport
(EV: EV: DK 103 / 10.08.76)
Während Hunter der O-toku-San bis nach Tsuwano folgt, heften Coco, Unga, Abi und Yoshi sich dem schwarzen Samurai an die Fersen, den Unga nach der letzten Begegnung bis zu einem Haus folgt, wo man ihn in ein Auto verfrachtet. Nach einer Nachricht von Hunter schickt Unga die anderen ebenfalls nach Tsuwano und folgt dem Samurai. Hunter verfolgt indes die Spur der Puppe bis zu einer Schlossruine, allerdings ist sie bei seiner Ankunft bereits verschwunden. In einer nahegelegenen Höhle stößt er auf ein paar hundeähnliche Monster, die ihn angreifen. Hunter zieht sich zurück und findet die Puppe schließlich in einem Wohnhaus, wo sie ihm wieder entwischt. Da er vermutet, dass Olivaro nach ihr sucht, bestellt er Coco zum Haus, wo die Monster auftauchen und vernichtet werden. Während Abi und Yoshi in der Höhle einem Kappa begegnen, ein Meeresdämon der über die Monster gebietet und in Olivaros Auftrag nach der O-toku-San sucht, erinnert Hunter sich wieder an sein fünftes Leben als Tomotada. Im Jahr 1607 hat Olivaro inzwischen herausgefunden, dass der schwarze Samurai ihn mit Tomoe verraten hat. Er verschleppt die hochschwangere Frau und verlangt von Tomotada ihren und den Tod des Säuglings. Doch Tomotada erhält Unterstützung von Franca Marzi, der ihn dazu bringt, sich an seine früheren Leben zu erinnern und ihm und Tomoe zur Flucht in einer Dschunke verhilft. Nachdem Marzi sich für sie opferte, bringt Tomoe ihr Kind schließlich auf dem Meer zur Welt, doch da taucht ein Kappa auf, den Tomotada zwar vertreiben aber nicht verhindern kann, dass er die Nabelschnur des Neugeborenen an sich nimmt und flieht. Anhand dieser Nabelschnur erkennt Hunter in der Gegenwart schließlich, dass sie es mit dem selben Kappa zu tun haben. Nachdem er selbst die Gestalt eines Kappas angenommen hat, gelingt es ihm, Abi und Yoshi zu befreien und den echten Kappa mit Cocos Hilfe in eine magische Falle zu locken. Der Dämon gesteht, die O-toku-San in Olivaros Auftrag gesucht und ihren Kopf versteckt zu haben und übergibt die offenbar später noch wichtige Nabelschnur an Hunter, worauf Abi ihn tötet. Hunter verschwindet in seiner Rolle als Kappa im Meer, um nach dem Kopf der Puppe zu suchen.

Auf diesen ersten Roman des Spezialisten für Vergangenheitsabenteuer Luif im Samurai - Zyklus durfte man gespannt sein, allerdings gelingt es dem Autor diesmal nicht ganz, die naturgemäß hohen Erwartungen zu erfüllen, was weniger an der Tatsache liegt, dass das im Titel angekündigte “Geheimnis der Maske” hier keinesfalls gelüftet wird, sondern vor allem an der leider etwas zähen Gegenwartshandlung.

Die in der Vergangenheit angesiedelten Abschnitte sind zwar durchaus spannend, und gerade die Begegnung zwischen Marzi und Tomotada, der seinem alten Freund Michele da Mosto hilft, seine Erinnerungen wiederzuerlangen, stellt hier einen kleinen Höhepunkt der Ereignisse dar, allerdings hätte man die Erkenntnis des späteren Hunter, darüber was Olivaro ihm letztlich angetan, wozu er ihn verdammt hat, gern noch etwas dramatischer und ausführlicher schildern können.

In der Gegenwartshandlung erlebt der Leser dafür eine viel zu sehr in die Länge gezogene Jagd nach der O-toku-San, wobei hier die aus ihrer Sicht geschilderten Abschnitte die Handlung ebenso wenig voran bringen, wie die damit verknüpfte Nebenhandlung. Zumal es dann spätestens als Hunter die Puppe findet, sie praktisch greifbar neben ihm steht und ihm dann doch wieder entwischt, einfach nur ärgerlich wird.

Auch Hunters ständig wechselnde Rollen und Verkleidungen hat man so langsam doch etwas über, wobei er hier sogar in die Rolle eines Kappa schlüpft, womit er Abi und Yoshi dank der Kiemen natürlich sehr schnell und problemlos befreien kann. So wird auch aus dem Vexierer allmählich ein viel zu mächtiger und dementsprechend häufig eingesetzter Gegenstand, wie zuvor bereits der Ys - Spiegel.

Unterm Strich bleibt so ein leider nur durchschnittlicher Roman, dem es gut getan hätte, wenn der Autor ein etwas ausgewogeneres Verhältnis zwischen den beiden Handlungsebenen geschaffen und vor allem die Jagd nach der Puppe etwas gekürzt hätte, die seit der Vereinigung ihres Körpers mit dem Kopf weniger orakelt, dafür aber um so mehr nervt.

Kommentare  

#1 Andreas Decker 2022-09-30 09:41
Ja, das ist alles etwas zu viel mit dem magischen Arsenal. Irgendwie wollte der Japan-Zyklus nicht so richtig zünden.
#2 Cartwing 2022-09-30 17:40
Ja, nach dem noch recht ordentlichen 100er und der "Gottesanbeterin" kam leider nichts berauschendes mehr.

Immerhin war das noch um Längen besser, als die Romane rund um den Bayrischen Wald, die dann kamen...

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