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»Das Haus Zamis« revisited - Teil 12 - Der Merlin - Zyklus (6)

»Das Haus Zamis« revisited»Das Haus Zamis« revisited
Teil 12 - Der Merlin - Zyklus (6)

Nur wenige Jahre nach dem Neustart der Dorian Hunter - Serie bei Bastei wurde das schon im Buchformat recht erfolgreiche Spin off “Das Haus Zamis” dort ebenfalls als Heftserie gestartet. Inzwischen hat sich die Serie am Markt etabliert und steht kurz vor Band 40. Zeit, einen kritischen Blick auf das Projekt zu werfen und den Weg von der “Geburt” in der Dämonenkiller - Serie über die späteren Taschenbücher bis hin zu den damals neuen Abenteuern im Hardcover zu verfolgen.

Der Tempel des Chuenptah“Der Tempel des Chuenptah”
Das Haus Zamis Band 18
von Ralf Schuder
Die Suche nach dem sechsten Siegel führt Coco ins alte Ägypten, wo sich der “Stern Atons” als Grabbeigabe der Gemahlin des Beamten  Chuenptah in dessen Tempel befand, bevor er verschwand. Coco begibt sich zunächst in den nun unterirdisch gelegenen Tempel der Gegenwart, wo sich ein Zeitschacht befindet. Hier trifft sie auf einen von Asmodi gesandten Dämon und muss nach einem kurzen Kampf durch den Zeitschacht fliehen, worauf sie ein Jahr zu früh in der Vergangenheit ankommt. Chuenptah und sein Priester halten sie für eine Botin der Göttin Nut, weshalb Coco freie Hand hat. Schnell erkennt sie, dass ein dunkler Priester mit den Dämonen des centro terrae paktiert und diesen mithilfe des Sterns ermöglichen will, auf der Oberfläche ein Reich des Bösen entstehen zu lassen. Um das zu verhindern und in den Besitz des sechsten Siegels zu gelangen, muss Coco den Tritonen Leviathan besiegen…

Mit diesem Roman setzt der Autor Ralf Schuder nun also den Merlin - Zyklus fort, vielmehr tat er das bereits im Jahr 2012 für die Hardcover - Ausgabe und wer den Zyklus bis zu seinem damals sehr abrupten Ende verfolgt hat, weiß, dass das ganz sicher keine leichte Aufgabe war.

Schließlich ging es um nichts geringeres, als einen vor einer halben Ewigkeit unterbrochenen Zyklus zu vollenden, wofür ihm nur ein paar Stichpunkte des letzten Exposes zur Verfügung standen. Es galt nun also nicht nur die stellenweise doch etwas wirren Handlungsfäden wieder aufzunehmen und sie so weiter zu spinnen, wie man es von den Kollegen Vlcek und Davenport gewohnt war, der arme Mann musste sich überdies auch mit dem ganzen Überbau befassen, der zum damaligen Zeitpunkt ebenfalls schon recht komplex war.


Er musste Figuren wie etwa Georg Zamis, der gerade erst etwas an Profil gewonnen hatte, wieder neues Leben einhauchen, und auch jene der gegnerischen Seite, wie Zakum oder Skarabäus Toth wieder ins Spiel bringen, er musste den Background um die Konflikte mit Asmodi und auch die ganzen Intrigen innerhalb der Schwarzen Familie erneut einflechten, und viele kleine und größere Details beachten.

So etwa die Auswirkung der Siegel auf Cocos Fähigkeiten, oder die Nebenwirkung der Zeitreisen (sie kommt ohne ihre Kleidung am Zielort an und kann zunächst keine Magie wirken). Dann wäre da noch die damals eingeführte Figur Oirbsen, der Bote Merlins, dessen Geheimnis um seine Herkunft nicht mal ansatzweise gelüftet wurde und noch gefühlt tausend weitere Dinge, die zu beachten waren.

Ein eigentlich unmögliches, zumindest aber sehr schwieriges und aufwändiges Unterfangen sollte man meinen, aber Ralf Schuder hat diese Herausforderung nicht nur angenommen, sondern er hat sie mit Bravour gemeistert. Und das heißt im Klartext, dass er all diese Dinge nicht nur beachtet und umgesetzt hat, er hat ganz nebenbei auch noch einen richtig guten Roman geschrieben, der sich in jeder Hinsicht mit denen der “großen” Meister Luif und Vlcek messen kann.

Natürlich findet man auch hier ein paar Fehler und Ungereimtheiten, aber allein die Tatsache, dass jemand es fertig bringt, diesen komplexen und nicht gerade einfachen Stoff nahtlos fortzusetzen, ohne dass der Leser der Bücher oder Heftromane hier einen Bruch oder eine zeitliche Kluft von 30 Jahren bemerkt, das ist schon ziemlich beachtlich.

Das einzige, was man hier bemängeln könnte, wäre vielleicht die etwas sehr umfangreiche Nebenhandlung im ersten Drittel, aber selbst die ist durchaus spannend und verleitet keinesfalls zum Querlesen.

Ebenfalls beachtlich ist hier die Fülle an Informationen über das neue und vor allem das alte Ägypten. Wie einst Neal Davenport gelingt es auch Ralf Schuder, immer wieder ein paar interessante Fakten in den Text einzustreuen, welche die Handlung untermauern und für das richtige exotische Ambiente sorgen.

Man darf also mehr als gespannt sein, wie der Autor, welcher der Serie leider nicht sehr lange erhalten blieb, den Merlin - Zyklus fortgesetzt und beendet hat.

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