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»Dorian Hunter« revisited - Teil 70: Verkopft ...

»Dorian Hunter« revisited»Dorian Hunter« revisited
Teil 70 - Verkopft ...

Im September 2018 wurde die legendäre Dämonenkiller - Serie im Bastei - Verlag unter dem Namen Dorian Hunter neu gestartet. Die ersten 50 Bände sind erschienen und ein Ende ist nicht in Sicht. In dieser Artikelserie werfe ich einen kritischen Blick auf die alten Romane im neuen Gewand und begleite den “Dämonenkiller” auf seinem Weg in jene Gefilde, die bislang nur in Buchform erreicht wurden…

Der Zauberspiegel“Der Zauberspiegel”
Dorian Hunter Band 120
von Neal Davenport
(EV: DK 117 / 16.11.76)
Nachdem Hunter das Dimensionstor passiert hat, findet er sich in einer bizarren, organisch anmutenden Umgebung wieder. Schnell wird klar, dass er sich in Malkuth, der Welt der Janusköpfe befindet, wo er gleich nach seiner Ankunft auf andere Menschen trifft, unter anderem auf den Inder Singh, der ihm von Ungas Erlebnissen berichtet. Nachdem einige seiner Begleiter durch die Wände und Böden gezogen und getötet werden, gelingt es Hunter, mithilfe des Ys - Spiegels Macht über den Januskopf Goro zu erlangen, der ihn zu Coco Zamis führt.

Man erfährt, dass die Janusköpfe auf der Erde gerade Versuche mithilfe von Spiegeln durchführen, mit dem Ziel, dass die Menschen in Malkuth keine Psychos mehr erzeugen können, sondern sich selbst in Monster verwandeln. Der Leser darf die diesbezüglichen Ergebnisse in einer Nebenhandlung nachlesen, in der auch Tim Morton in New York in das Geschehen eingreift. Als Goro ein Tor erwähnt, das dorthin führt, ergreifen Hunter und Coco die Gelegenheit, Malkuth zu verlassen, worauf Hunter den für die Versuche verantwortlichen Januskopf tötet, die magischen Spiegel mithilfe einer durch den Ys-Spiegel lesbaren Formel zerstören und somit die davon Beeinflussten retten kann. Da sie Olivaro nicht seinem Schicksal überlassen wollen, kehren Hunter und Coco anschließend nach Malkuth zurück.

Nach dem nicht wirklich berauschenden Roman von Earl Warren liefert auch Davenport hier wieder eher Durchschnittskost ab, die vor allem deshalb nicht wirklich überzeugen kann, weil der Autor sich wieder mal viel zu sehr bzw. oft mit der umfangreichen Nebenhandlung befasst.

Diese beginnt zwar recht interessant, allerdings kommt hier keine rechte Spannung auf, weil dem Leser schnell klar ist, dass es sich wieder nur um Versuche der Janusköpfe handelt, die erneut mit den Psychos zusammenhängen, deren Erscheinen auf Malkuth verhindert werden soll.

So erfüllt die Nebenhandlung wieder einmal nur den einen Zweck, den Roman auf die passende Länge zu strecken, zumal der Fortschritt der Haupthandlung hier nicht der Rede wert ist. Hunter kommt halt in Malkuth an, kann sofort den auch hier wieder übermächtigen Ys-Spiegel einsetzen, ohne den er ebenso verloren wäre, wie seine Mitgefangenen, welche einer nach dem anderen ins Gras beißen. Und natürlich bleibt auch eine Coco Zamis bis zu Hunters Eintreffen völlig unversehrt.

Die Übermacht des Ys - Spiegels ist vor allem deshalb ärgerlich, weil man hier mal die Gelegenheit gehabt hätte, ihn gegen den Helden zu wenden, da er ja schließlich von Malkuth stammt (wobei der Grund für diese Macht erst später nachvollziehbar ist). Stattdessen ist Hunter sogar in der Lage, die Janusköpfe damit zu manipulieren, so dass sie ihm jeden Wunsch erfüllen, ihm regelrecht aus der Hand fressen. Zwar wird hier vorausgesetzt, dass sie ihm dabei nicht das falsche Gesicht zuwenden, aber wenn es darauf ankommt, tun sie das natürlich auch nicht…

Auch Cocos magische Fähigkeiten werden hier wieder viel zu mächtig dargestellt. Immerhin kann sie diese in Malkuth nicht anwenden, aber kaum ist man zurück in New York, gelingt es ihr, sofort sämtliche anwesenden Monster mit ihrem Blick zu lähmen…

Dass man dann gleich wieder nach Malkuth zurück will, nur um den einstigen Höllenfürsten und Todfeind Olivaro zu retten, anstatt sich darüber zu freuen, nicht nur einen Weg aus dieser unwirklichen, lebensfeindlichen Welt heraus gefunden, sondern Olivaro auch gleich dort gelassen zu haben, wo er nun mal hingehört, darüber könnte man sich ebenfalls ärgern oder wundern. Zwar erschließt sich der Sinn dieser Aktion später noch, aber das können die Helden ja nicht wissen…

Kommentare  

#1 Schnabel 2023-04-14 07:23
Der Story-Teil auf der Erde in New York hat mich sehr gut gefallen. Über den Teil auf der Januswelt schweige ich lieber...
#2 Cartwing 2023-04-14 12:16
Die Idee eines riesigen Organismus als Welt bzw Schauplatz ist eigentlich nicht schlecht.
Passt nur so gar nicht zur Hunter Serie...

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