»Das Haus Zamis« revisited - Teil 14 - TABULA TENEBRARUM (1)
»Das Haus Zamis« revisited
Teil 14 - TABULA TENEBRARUM (1)
“Der schwarze Jahrmarkt”
Bei diesem Roman aus der Feder von Uwe Voehl handelt es sich um den ersten Teil einer Trilogie, in der es um das TABULA TENEBRARUM geht, das sich seit Jahrhunderten im Besitz von Skarabäus Toth befindet. Dieser will damit eine Armee von Untoten befehligen, die aus den Opfern hervorgehen, mit deren Geschichte er die Seiten des Buches füllt. Sein Plan ist es, am Ende über genug Macht zu verfügen, um Asmodi stürzen zu können.
Ein durchaus vielversprechender Plot, allerdings wird Coco erst am Ende dieses ersten Teils auf das Buch aufmerksam. Zuvor muss sie sich noch mit der Dämonensippe in Rio auseinandersetzen, wobei sie schnell merkt, dass sie allein nicht sehr weit kommt, weshalb sie ihren Vater kontaktiert, der ihr Hilfe in Gestalt ihres Großonkels schickt. Dieser erinnert in seinem Verhalten sehr an die diversen Mitglieder der Zamis - Sippe, mit denen Coco schon zu tun hatte. So verhält er sich seiner schwarzblütigen Natur gemäß und belässt es etwa nicht dabei, seine Gegner nur zu töten, sondern verspeist auch einige Teile von ihnen.
Dass Coco sich überhaupt auf einen Kurztrip nach Rio einlässt und so in die Falle des Gegners tappt, ist zwar wieder mal dumm und leichtsinnig, allerdings steht dieses Verhalten so immerhin nicht im Widerspruch zu ihren bisherigen Eskapaden, die auch oft in einer Falle endeten, aus der sie nur mit Hilfe eines Retters befreit werden konnte.
Aber auch wenn sie dann schnell wieder ihre Fähigkeiten einsetzen und so auch ihr magisches Abbild besiegen kann, wäre sie ohne die Hilfe ihres Großonkels ziemlich aufgeschmissen, der hier etwas zu mächtig dargestellt wird, vor allem als es am Ende gegen den Kinddämon geht.
Allerdings bereichert er den Roman auch mit seiner schrulligen Art, wobei man nach diesem kurzen Ausflug nach Brasilien aber froh ist, dass Coco am Ende wieder nach Wien fliegt, wo sie es im zweiten Teil dann direkt mit Skarabäus Toth zu tun bekommt.
Voehl hat hier wieder sichtlich Spaß, sowohl mit der Story, als auch mit der Heldin, die er mit all ihren Stärken und Schwächen sehr überzeugend darstellt. Auch die Idee eines schwarzen Jahrmarkts mit all seinen grausamen “Attraktionen” ist durchaus originell, wenn es letztlich auch nur einen Zwischenstopp darstellt, da die Handlung um das Buch der Toten erst im nächsten von Ernst Vlcek verfassten Band beginnt.
Somit darf dieser Band als eine gelungene und spannende Einleitung betrachtet werden, wobei hier auch schon deutlich härtere Schilderungen vorkommen, als in den Bänden zuvor, was den Roman zwar nicht aufwertet, das Verhalten der Gegner aber an manchen Stellen glaubwürdiger erscheinen lässt.