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Bebildertes All – Star Trek Comics bei Cross Cult

Star Trek bei Cross CultBebildertes All –
Star Trek Comics bei Cross Cult

Schon lange vor dem Stopp der „Star Trek“-Fernsehserien war die Comicsparte des Franchises eingeschlafen. 2006 belebte der amerikanische Verlag IDW die Comics wieder neu. Mit der Vorgeschichte zu dem aktuellen „Star Trek“-Film, „Countdown“, kam zum ersten Mal wieder ein „Star Trek“-Comic nach Deutschland.

Mittlerweile sind noch zwei weiter Comic-Bücher bei Cross Cult erschienen. Weitere sind geplant.

 

Doch zunächst einmal noch ein paar Worte zu dem schon etwas älteren „Countdown“.

Im neuen „Star Trek“-Film wird ja eine neue Zeitlinie erschaffen. Ausgelöst wurden alle Ereignisse durch eine Supernova, die den Planet Romulus zerstört hat. In „Countdown“ wird nun erzählt, wie dies geschah.

CountdownDa liegt auch die Stärke des Comicbandes. Zwar ist von Anfang an klar, wie es endet, doch erst mit dem Comic werden Neros Handlungsmotive deutlicher. Sein Rachedurst wirkt zwar auch nach der Lektüre von „Countdown“ mehr als übertrieben, aber nicht mehr ganz so stark wie vorher.

Gelungen ist auch, dass man einen Großteil der „Next Generation“-Crew für diesen Comic zusammengebracht hat. Das dauert zwar eine Weile, ist aber trotzdem eine nette Idee.

Leider bleibt es bei der netten Idee. Denn warum Captain Picard Botschafter der Föderation auf Vulkan ist, kann niemand erklären. Sowieso wirkt es merkwürdig, dass die Föderation Botschafter auf ihren eigenen Mitgliedswelten hat. Das müsste man eigentlich anders nennen.
Und dann müssten die Qualitäten Picards als Botschafter auf einer Mitgliedswelt doch arg unterfordert sein.
Auch die Rückkehr Datas wird zwar kurz beschrieben. Aber gerade weil die Erklärung so kurz ist, hätte man auch einfach eine andere Person wählen können.
Letztendlich wirkt die Zusammenkunft der „Next Generation“-Besatzung dadurch ein wenig konstruiert.

Insgesamt ist „Countdown“ interessant, wenn man erfahren möchte, wie Romulus genau zerstört wurde oder wenn man Teile der „Next Generation“-Crew noch einmal in Aktion erleben möchte. Viel mehr Erkenntnisse bringt der Comic leider nicht.

SpiegelbilderGanz anders sieht es mit dem ersten „regulären“ „Star Trek“-Comicband von Cross-Cult aus. Dieser trägt den Titel „Spiegelbilder“ und spielt daher auch – oh Wunder – im Spiegeluniversum.

In der Hauptgeschichte wird beschrieben, wie Kirk mit einer Fülle an Intrigen, Captain Pike von der Enterprise verdrängt und sich selbst zum Captain aufschwingt. In einer Nebengeschichte erfährt man, wie der junge Picard im Spiegeluniversum das Picard-Manöver erfindet.

In der Picard Geschichte wirken die Charaktere ein wenig hölzern. Das ist aber kein Wunder, schließlich ist sie nur wenige Seiten lang. Dafür macht sie deutlich, dass jede Situation des bekannten Universum, auch im Spiegeluniversum möglich ist. Außerdem ist sie interessant, da nie gezeigt wurde, was aus der „Next Generation“-Crew im Spiegeluniversum wurde. Das Schicksal der „Deep Space Nine“-Besatzung ist bekannt. Aber die Enterprise-D wird im Spiegeluniversum wahrscheinlich nicht einmal gebaut worden sein. In die Richtung wären mehr Geschichten auf jeden Fall wünschenswert.

Der Hauptteil des Comicbandes dreht sich, wie bereits erwähnt, um Kirk. In diesem wiederum kann man durchaus einige Grundzüge des „bekannten“ Kirks erkennen. Er legt eine unglaubliche Zielstrebigkeit an den Tag, hat einen laxen Umgang mit Frauen und ist in der Lage, Verbündete um sich zu scharen. Seinem Gegner, Pike gelingt dies nicht. Somit ist dieser quasi automatisch zum Scheitern verurteilt. Bis der Leser das erkennt, vergeht aber einige Zeit.

Dazwischen wird die Geschichte durch die verschiedenen Intrigen Kirks aufgelockert. Aber natürlich ist Pike auch nicht auf den Kopf gefallen. Und so muss Kirk noch durch einige brenzlige Situationen bis er sich zum Captain der Enterprise aufschwingen kann.

Beide Geschichten aus dem Spiegeluniversum wissen weitaus mehr zu überzeugen als „Countdown“. Das liegt nicht nur daran, dass es immer interessant ist, die „Spiegelereignisse“ mitzuerleben, sondern auch daran, dass die Handlung nicht so konstruiert wirkt, wie bei der „Familienzusammenführung“ in „Countdown“.

Wie bei den „Star Trek“-Romanen hat Cross Cult auch bei den Comics mittlerweile Blut geleckt. Im Dezember ist bereits ein Sammelband mit „Next Generation“-Geschichten erschienen. Diesen März erscheint ein „Spock“-Sonderband und im Mai werden die 25 Jahre zwischen Neros auftreten in der alternativen Zeitlinie und dem Angriff auf Vulkan in einem Comicband genauer beleuchtet.

Countdown und SpiegelbilderIn Amerika erscheinen noch weitere Comicserien. Wer weiß, vielleicht kommen bald ja auch neue „Deep Space Nine“ oder „Classic“ Comics per Cross Cult nach Deutschland. Nach „Spiegelbilder“ wäre das wirklich wünschenswert...

Daten zu den Comics:
Countdown
von Tim Jones, Mike Johnson, Roberto Orci, Alex Kurtzman und David Messina
104 Seiten
Softcover / 14,80 € / ISBN: 978-3-941248-06-9
Hardcover / 19,80 € / ISBN: 978-3-941248-07-6

Cross Cult

Spiegelbilder
von Scott Tipton, David Tipton und David Messina
128 Seiten
Softcover / 14,80 € / ISBN: 978-3-941248-42-7
Hardcover / 19,80 € / ISBN: 978-3-941248-43-4
Cross Cult

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