ZAMORRA REVISITED: Schreibende Redakteure
Schreibende Redakteure
Und warum auch, schließlich kann der Mann schreiben und selbst wenn es nur hin und wieder mal ein Lückenfüller ist, so fallen seine Beiträge nicht unangenehm auf, sondern passen sich nahtlos in das Gesamtgefüge der Serie ein.
In welchem Maße das bei Susanne Picard der Fall ist, deren Antworten auf der Leserseite im direkten Vergleich mit den bissigen, und humorvollen Antworten eines W.K Giesa oder eben Michael Schönenbröcher doch etwas an Originalität vermissen lassen, das kann der Verfasser dieser Zeilen zwar bisher nur anhand eines Beispiels beurteilen, dieses allerdings lässt bei ihm leise Zweifel aufkommen, ob man nur weil man etwas tun darf es auch unbedingt tun muss Doch lest und beurteilt selbst:
Wenn man der Autorin eines schon mal nicht vorwerfen kann, dann einen Mangel an Ideenreichtum, denn die Grundidee zum vorliegenden Roman hat wirklich Potential und ist, wenn man sich die Vielzahl der in den letzten 30 Jahren erschienen Romane des Genres anschaut, noch unverbraucht und originell. Ein Totengeist auf Dämonenjagd, so etwas hat man in der Form sicherlich noch nicht lesen dürfen.
Doch leider hat Picard dieses Potential in keinster Weise genutzt, was - auch wenn ich mich jetzt wiederhole - angesichts der originellen Idee mehr als schade ist. Das Ganze beginnt noch recht interessant, der Leser wird behutsam in die anfangs noch durchaus fesselnde Handlung um den Totengeist eingeführt, auch der mysteriöse Gegner, der Dämon CHAVACH erweist sich als interessant, und hebt sich angenehm von dem Dämonen Einheitsbrei ab. Doch spätestens als die Heldin Nicole auftaucht, und das Geschehen immer häufiger aus der Sicht der Nebenfiguren geschildert wird, verliert die Autorin sich mehr und mehr in Belanglosigkeiten, die Handlung schreitet kaum noch voran und anstatt wenigstens im letzten Drittel noch etwas Spannung aufkommen zu lassen, lässt sie die zunehmend zähe und schleppende Jagd nach dem Dämon, wenn man diesen Begriff hier überhaupt verwenden kann, einfach im Sande verlaufen, es gibt keinen richtigen Showdown, nicht einmal eine echte Konfrontation mit dem Gegner.
Hinzu kommt, dass die Autorin so ihre Probleme mit der Darstellung der Hauptfigur zu haben scheint. Wenn der Leser nicht wüsste, dass er es mit Nicole zu tun hat, würde er nicht darauf kommen, denn die wird und wurde von anderen Autoren schon sehr viel besser bzw. authentischer dargestellt. Natürlich muss man zwar bedenken, dass Nicole nach der Trennung von Zamorra sicher eine Krise durchmacht, was auch Erwähnung findet, aber vielleicht sollte die Autorin vor dem nächsten Nicole Solo - Abenteuer doch noch einmal in den alten Giesa Romanen blättern, wobei es schon fast traurig ist, dass ein Mann dieser Figur mehr Ausstrahlung und Profil zu verleihen vermag, als eine Frau Giesas Nicole wurde einerseits immer ausgesprochen feminin und sinnlich dargestellt, war aber andererseits eine knallharte Kämpferin, außerdem war sie in jeder Situation ausgesprochen schlagfertig, hatte Temperament und war ganz sicher kein graues, ängstliches Mäuschen, wie man nach der Lektüre dieses Romans vermuten könnte.
Auch mit dem teils sehr blumigen, ausschweifenden Schreibstil der Autorin mag man sich anfreunden, oder auch nicht. Zuweilen kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, man habe es mit einem Mitternachtsroman zu tun. Der ganze Roman fühlt sich einfach nicht wie ein richtiger Zamorra an.
Fazit: Ungenutztes Potential, zunehmende Langeweile und eine nicht überzeugend dargestellte Hauptfigur. Da bleibt unterm Strich nicht viel Positives. Die Redakteurin sollte das Schreiben vielleicht doch lieber ihren Autoren überlassen
Nachdem Kollege Volker Krämer bereits vor wenigen Wochen eindrucksvoll gezeigt hat, wie viel Handlung man in den ersten Teil eines Doppelbandes unterbringen kann, legt der neue Hoffnungsträger der Serie, Oliver Fröhlich mit seinem aktuellen Werk diesbezüglich sogar noch eine Schaufel drauf, und das ist keineswegs übertrieben.
Fröhlich begeistert den Leser mit einem raffinierten Handlungsaufbau und versteht es geschickt, mit den verschiedenen Zeitebenen zu spielen, ohne den Leser zu verwirren oder ihn zu überfordern, während er nach und nach Licht in das Dunkel um die Ereignisse der jüngsten Vergangenheit bringt.
Sinnvoll setzt er Figuren wie Uschi und Monica Peters ein und vernachlässigt dabei nicht den Rest des zwar noch überschaubaren aber nicht eben kleinen Personenaufgebots. Einzig Zamorra kommt mit seinen Auftritten in diesem ersten Teil etwas zu kurz, was man aber angesichts der fesselnden Story um den Erbfolger und seinem großen Gegner verschmerzen kann.
Zwischendurch werden immer mal wieder kleine Anspielungen auf diverse Filme, Fernsehserien und Heftserien eingeflochten, was zwar nicht unbedingt störend wirkt, aber auch nicht wirklich bereichernd. Während man z.B. bei dem Spruch Rette den Erbfolger, rette die Welt noch schmunzelt, weil man unweigerlich an die Heroes Serie denken muss (man ersetze Erbfolger durch Cheerleaderin), wirkt die Erwähnung der Macabros Serie eher deplatziert. (in der Zamorra Serie existiert Björn Hellmark offenbar nur als fiktive Figur einer Heftserie ).
Stilistisch schwankt Fröhlich immer ein bisschen zwischen grandios und holprig, wobei aber das erstere überwiegt, und man über das Letztere durchaus hinwegsehen kann, wenn man bedenkt, was der Autor hier handlungstechnisch abliefert und vor allem, dass er noch nicht allzu lange dabei ist, und sicher noch seinen Stil finden muss. Dass dieser ein bisschen an die Schreibe eines W.K. Giesa erinnert, stört den langjährigen Fan dabei natürlich in keinster Weise
Allerdings scheint der Autor Schwierigkeiten mit der Darstellung Zamorras zu haben, dieser erinnert in seinem Verhalten und seiner Ausdrucksweise eher an einen Teenager, als an einen erfahrenen Dämonenjäger. Zwar versucht Fröhlich die zum Teil wenig gehaltvollen Bemerkungen des Professors durch Selbstreflexion zu kaschieren, aber wirklich Sinn machen diese sprachlichen Aussetzer nicht.
Aber das ist zugegebenermaßen Kritik auf hohem Niveau, denn im Gegensatz zum direkten Vorgänger, wartet dieser Roman endlich wieder mit einem Finale auf, das alles hat, was man von einem richtigen Showdown erwartet: Spannung, Dramatik pur und eine Ende, das den Leser einen bangen Blick auf den Kalender werfen lässt, der ihm verrät, dass es bis zum zweiten März leider noch eine kleine Ewigkeit dauert
Fazit: Ein überaus fesselnder, am Ende hochdramatischer erster Teil, der eigentlich alles hat, was man von einem richtigen Zamorra erwartet. So darf es in zwei Wochen gern weitergehen!
In welchem Maße das bei Susanne Picard der Fall ist, deren Antworten auf der Leserseite im direkten Vergleich mit den bissigen, und humorvollen Antworten eines W.K Giesa oder eben Michael Schönenbröcher doch etwas an Originalität vermissen lassen, das kann der Verfasser dieser Zeilen zwar bisher nur anhand eines Beispiels beurteilen, dieses allerdings lässt bei ihm leise Zweifel aufkommen, ob man nur weil man etwas tun darf es auch unbedingt tun muss Doch lest und beurteilt selbst:
Wenn man der Autorin eines schon mal nicht vorwerfen kann, dann einen Mangel an Ideenreichtum, denn die Grundidee zum vorliegenden Roman hat wirklich Potential und ist, wenn man sich die Vielzahl der in den letzten 30 Jahren erschienen Romane des Genres anschaut, noch unverbraucht und originell. Ein Totengeist auf Dämonenjagd, so etwas hat man in der Form sicherlich noch nicht lesen dürfen.
Doch leider hat Picard dieses Potential in keinster Weise genutzt, was - auch wenn ich mich jetzt wiederhole - angesichts der originellen Idee mehr als schade ist. Das Ganze beginnt noch recht interessant, der Leser wird behutsam in die anfangs noch durchaus fesselnde Handlung um den Totengeist eingeführt, auch der mysteriöse Gegner, der Dämon CHAVACH erweist sich als interessant, und hebt sich angenehm von dem Dämonen Einheitsbrei ab. Doch spätestens als die Heldin Nicole auftaucht, und das Geschehen immer häufiger aus der Sicht der Nebenfiguren geschildert wird, verliert die Autorin sich mehr und mehr in Belanglosigkeiten, die Handlung schreitet kaum noch voran und anstatt wenigstens im letzten Drittel noch etwas Spannung aufkommen zu lassen, lässt sie die zunehmend zähe und schleppende Jagd nach dem Dämon, wenn man diesen Begriff hier überhaupt verwenden kann, einfach im Sande verlaufen, es gibt keinen richtigen Showdown, nicht einmal eine echte Konfrontation mit dem Gegner.
Hinzu kommt, dass die Autorin so ihre Probleme mit der Darstellung der Hauptfigur zu haben scheint. Wenn der Leser nicht wüsste, dass er es mit Nicole zu tun hat, würde er nicht darauf kommen, denn die wird und wurde von anderen Autoren schon sehr viel besser bzw. authentischer dargestellt. Natürlich muss man zwar bedenken, dass Nicole nach der Trennung von Zamorra sicher eine Krise durchmacht, was auch Erwähnung findet, aber vielleicht sollte die Autorin vor dem nächsten Nicole Solo - Abenteuer doch noch einmal in den alten Giesa Romanen blättern, wobei es schon fast traurig ist, dass ein Mann dieser Figur mehr Ausstrahlung und Profil zu verleihen vermag, als eine Frau Giesas Nicole wurde einerseits immer ausgesprochen feminin und sinnlich dargestellt, war aber andererseits eine knallharte Kämpferin, außerdem war sie in jeder Situation ausgesprochen schlagfertig, hatte Temperament und war ganz sicher kein graues, ängstliches Mäuschen, wie man nach der Lektüre dieses Romans vermuten könnte.
Auch mit dem teils sehr blumigen, ausschweifenden Schreibstil der Autorin mag man sich anfreunden, oder auch nicht. Zuweilen kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, man habe es mit einem Mitternachtsroman zu tun. Der ganze Roman fühlt sich einfach nicht wie ein richtiger Zamorra an.
Fazit: Ungenutztes Potential, zunehmende Langeweile und eine nicht überzeugend dargestellte Hauptfigur. Da bleibt unterm Strich nicht viel Positives. Die Redakteurin sollte das Schreiben vielleicht doch lieber ihren Autoren überlassen
Nachdem Kollege Volker Krämer bereits vor wenigen Wochen eindrucksvoll gezeigt hat, wie viel Handlung man in den ersten Teil eines Doppelbandes unterbringen kann, legt der neue Hoffnungsträger der Serie, Oliver Fröhlich mit seinem aktuellen Werk diesbezüglich sogar noch eine Schaufel drauf, und das ist keineswegs übertrieben.
Fröhlich begeistert den Leser mit einem raffinierten Handlungsaufbau und versteht es geschickt, mit den verschiedenen Zeitebenen zu spielen, ohne den Leser zu verwirren oder ihn zu überfordern, während er nach und nach Licht in das Dunkel um die Ereignisse der jüngsten Vergangenheit bringt.
Sinnvoll setzt er Figuren wie Uschi und Monica Peters ein und vernachlässigt dabei nicht den Rest des zwar noch überschaubaren aber nicht eben kleinen Personenaufgebots. Einzig Zamorra kommt mit seinen Auftritten in diesem ersten Teil etwas zu kurz, was man aber angesichts der fesselnden Story um den Erbfolger und seinem großen Gegner verschmerzen kann.
Zwischendurch werden immer mal wieder kleine Anspielungen auf diverse Filme, Fernsehserien und Heftserien eingeflochten, was zwar nicht unbedingt störend wirkt, aber auch nicht wirklich bereichernd. Während man z.B. bei dem Spruch Rette den Erbfolger, rette die Welt noch schmunzelt, weil man unweigerlich an die Heroes Serie denken muss (man ersetze Erbfolger durch Cheerleaderin), wirkt die Erwähnung der Macabros Serie eher deplatziert. (in der Zamorra Serie existiert Björn Hellmark offenbar nur als fiktive Figur einer Heftserie ).
Stilistisch schwankt Fröhlich immer ein bisschen zwischen grandios und holprig, wobei aber das erstere überwiegt, und man über das Letztere durchaus hinwegsehen kann, wenn man bedenkt, was der Autor hier handlungstechnisch abliefert und vor allem, dass er noch nicht allzu lange dabei ist, und sicher noch seinen Stil finden muss. Dass dieser ein bisschen an die Schreibe eines W.K. Giesa erinnert, stört den langjährigen Fan dabei natürlich in keinster Weise
Allerdings scheint der Autor Schwierigkeiten mit der Darstellung Zamorras zu haben, dieser erinnert in seinem Verhalten und seiner Ausdrucksweise eher an einen Teenager, als an einen erfahrenen Dämonenjäger. Zwar versucht Fröhlich die zum Teil wenig gehaltvollen Bemerkungen des Professors durch Selbstreflexion zu kaschieren, aber wirklich Sinn machen diese sprachlichen Aussetzer nicht.
Aber das ist zugegebenermaßen Kritik auf hohem Niveau, denn im Gegensatz zum direkten Vorgänger, wartet dieser Roman endlich wieder mit einem Finale auf, das alles hat, was man von einem richtigen Showdown erwartet: Spannung, Dramatik pur und eine Ende, das den Leser einen bangen Blick auf den Kalender werfen lässt, der ihm verrät, dass es bis zum zweiten März leider noch eine kleine Ewigkeit dauert
Fazit: Ein überaus fesselnder, am Ende hochdramatischer erster Teil, der eigentlich alles hat, was man von einem richtigen Zamorra erwartet. So darf es in zwei Wochen gern weitergehen!
Kommentare
So ändern sich die Zeiten. Alles ist nicht mehr, wie es einmal war.
Was Coco Zamis angeht, gestehe ich mal, hab ich noch nichts von gelesen. Mit Morna Ulbrandson laufen wir durchaus konform (von ihr würde ich auch gerne Solo-Abenteuer lesen können).
Was Allgemeingültigkeiten angeht, da bin ich aber sehr vorsichtig. Man weiß ja, Geschmäcker sind sehr verschieden und die Atribute bezüglichst Nicole und anderer weiblicher Protagonisten unter Werner waren schon ihrer Zeit voraus. Eben weit weg vom hilflosen Weibchen das zitternd alle vier Seiten gerettet werden mußte und verklemmt-erotisch daher kam. Und genau diesen Frauen-/Mädchen-Typ den Werner hier bereits in Teilen eingeführt hat, finde ich in den Büchern heutiger auflagenstarker Buchautoren wieder (auch finde ich da schon mal den einsamen Helden usw. usf.). Die Frage steht also nicht nur darin, wie pusche ich einen Helden bzw. eine weibliche Protagonistin im Heftroman modern auf, sondern auch, warum funktioniert das eine nach wie vor im Buch während der Heftromansektor an Schwindsucht leidet! Das es auch Romanautoren gibt, die ziemlich platt daher kommen in ihren Beschreibungen ihrer Protagonisten, da sind wir uns glaube ich aber alle durchaus einig. Und wie gesagt, ich stütze mich hier alleinigst auf den Artikel und unterlasse ebenso direkte Kritik im Bezug auf Frau Picards Roman, weil ich ihn eben auch nicht kenne.
In dem Band von Susanne Picard ist Nicole übrigens nicht sexuell verklemmt, sie lässt sich auch nicht von großen starken Männern retten. Im Gegenteil sie nimmt den Kampf gegen den unheimlichen Gegner auf. Sie übernimmt dabei auch noch die Verantwortung für eine Mitkämpferin.
Ich verstehe nicht, wie Stefan da zu dem Eindruck eines "grauen, ängstlichen Mäuschens" kommt. Stört es ihn, dass Nicole allmählich dämmert, dass sie auf dem Chateau zu Hause war? Oder dass sie den Professor vermisst? Oder sind es die an die Nieren gehenden nächtlichen Schreckensvisionen von CHAVACH? Oder missfällt ihm Nicoles "Tarnexistenz" als Mitarbeiterin der Stiftung? Hier nimmt sie sich ja bewußt zurück und mimt die gewöhnliche Mitarbeiterin (wobei es ihr oft schwer fällt, nicht aus der Rolle zu fallen).
1. Die Einleitung des Artikels hatte nichts mit der Kritik am Roman zu tun, daß habe ich als somit Außenstehender auch so von Stefan Robijn verstanden. Da wurde auf nichts rumgeritten und eine Antipathie konnte ich im ganzen Artikel nicht feststellen.
2. Meine Eingaben mit sexuell verklemmter Erotik bezog sich ebenfalls auf deine Antwort, denn das ist nun mal der verbreitete Stiel der 70er und 80er Jahre gewesen. Wenn Stefan Robijn hier auf die Darstellung der Frau bei W.K.Giesa hinweist, zeigt er hier, wie modern hier bereits verfahren wurde! Und da, weil ich einiges von W.K.Giesa gelesen habe, kann ich ihm nur Recht geben. Was hat also W.K.Giesas Stiel mit den Rollenmustern der 70er und 80er Jahren zu tun? Nichts - denn er war da manchem Autoren seiner Zeit voraus! Und was ist bei dem Vergleich mit den "Mitternachtsromanen" jetzt abwertend? Auch nichts - da gab es ein paar durchaus gute bei .
Ich verweise da als Beispiel nur mal auf "Das Ritual" von Corina Bomann, Mitternachts-Roman/Band 795.
sorry aber so geht das nicht!
Zitat:
Der Artikel behandelt zwei Romane, die Überschrift lautet "Schreibende Redakteure". Da Oliver meines Wissens kein Redakteur ist, bezieht sich die Überschrift auf den Roman von Susanne Picard. Als Fazit der Rezension heisst es wieder: "Das Schreiben sollte die Redakteurin vielleicht doch lieber den Autoren überlassen." Und die ganze "Einleitung" bezieht sich nur auf auf Susanne Picard. Es ist lächerlich zu sagen, dass hätte nichts mit der Kritik am Roman zu tun.
Und die Behauptung der verklemmte Stil sei Kennzeichen der siebziger und achtziger Jahre gewesen stimmt so ganz auch nicht. Auch bei Raumschiff Promet 1972-1974 und bei Zeitkugel 1974/75 gehörten nackte und leichtbekleidete, sexuell aktive Frauen zum Standard der Romane. Lassiter sollte dir auch etwas sagen. Du scheinst da eine doch sehr verklärte Sicht der Dinge zu haben. Eigentlich sollten die beiden Zitate von Oliver und Horst dir doch zeigen, dass es da durchaus auch andere/gegenteilige Positionen gibt.
Ich geb dir mal ein Beispiel: Mein direkter Vorgesetzter macht einen miserablen Kaffee, mein Kollege kocht den besser. Das hat nichts mit einer Antipathie gegenüber ihm oder seiner Funktion zu tun, aber Kaffee kochen kann er trotzdem für mich nicht. Das ist dann meine Meinung...Punkt aus! Andere mögen aber Blümchenkaffee, das ist dann deren Meinung....Fertig. Ich unterstelle hier also nix nur weil er mein direkter Vorgesetzte ist!
Und ja, Raumschiff Promet und Zeitkugel hatten auch ihre Nackten, wer hat das denn nun bestritten?
Ich geh sogar noch weiter, der Marquise de Sade auch! Darauf hatte ich auch nicht rumgeritten denn du hattest ja in deinem Beitrag #6 darauf rumgeritten! Ich zitiere nochmal Stefan:Zitat: Für mich eben eine zeitgemäße Darstellung, egal ob nackt oder angezogen und die stammt nun mal von W.K.Giesa....Punkt! Da waren aber eben auch andere Romane und Autoren die verklemmt erotisch daher kamen. Da bringt es nichts, noch zwei weitere Beispiele zeitgemäßer Darstellungen in Serien (bezüglichst nur der Nacktheit) zu bringen.
Trotzdem war W.K.Giesa seiner Zeit voraus! Da mag sich Oliver Fröhlich in "Die Nackten und die Doofen" noch so sehr über die kleiderlosen Freuden aufregen (ist eben seine Meinung und nicht meine).
Und was heißt hier verklärte Sicht? Ich habe zu manchen Artikeln oder zumindest in einigen Punkten selbst eine "andere/gegenteilige Position" als Oliver oder Horst (oder der Papst). Das nennt man ja "verschiedene Meinungen"! Denn das was Horst (von dir zitiert) hier als Klischee bezeichnet wird von einigen gutverdienenden Buchautoren nicht anders gehandhabt als bei Giesa. Da werden jede Menge Frauen reihenweise nackig und mehr präsentiert. Daran ging bzw. geht der Heftroman aber nicht unter, dieses Problem hat weit andere Gründe als nackte Mädels auf'm Sofa!
bevor dass jetzt hier die "unendliche Geschichte" wird, fasse ich noch mal zusammen:
Ich finde es nach wie vor fragwürdig eine Kritik an einem Roman so mit der Tätigkeit der Autorin als Redakteurin zu verknüpfen, wie es Stefan getan hat. Und nach der Kenntnis von nur einem Roman der Autorin zu fordern, die Redakteurin solle das Schreiben lieber den Autoren überlassen, gibt dem ganzen eine höchst eigenartige Note.
Weiter kann es nicht im Sinne der Serie sein, wenn die Autoren jetzt einfach Werners Stil kopieren. Und für Aussenstehende ist eben diese permanente Nacktheit der weibliche Figuren ein zentrales Merkmal von Werners Stil. Und nach der Lektüre des Romans ist dies der Hauptunterschied zu früheren Darstellungen von Nicole, der mir aufgefallen ist.
Und wenn du mit verschiedenen Meinungen argumentierst, warum kannst du dann nicht einfach meine Meinung zu dem Thema als solche stehenlassen?
Gerade weil ich nur einen Picard Roman gelesen habe, habe ich genau das auch erwähnt und deshalb auch nur "leise Zweifel" angemeldet, was ihre aktive Mitarbeit betrifft.
Ich habe allerdings weiter oben doch geschrieben, dass ich im Falle einer Fortsetzung der Letzte bin, der einen Hehl aus seiner Begeisterung macht, wenn diese angebracht ist. Das hast du wohl übersehen.
In diesem Fall ware es aber nun mal unangebracht. (und mit dieser Meinung stehe ich hier nicht allein)
Ich gebe zu, die Forderung Frau Picard möge das Schreiben doch lieber ihren Autoren überlassen war vielleicht etwas hart und verfrüht.
Das hat aber nichts mit einer Antipathie zu tun sondern damit, dass ich mich wirklich über den Roman geärgert habe. (weil man daraus einfach mehr hätte machen können/müssen).
Ich habe mich mit einer völlig neutralen Einstellung an den Roman begeben, und das werde ich auch bei der Fortsetzung tun.
Und natürlich bezieht sich die Einleitung auf den Roman, sonst wäre es keine Einleitung.
Und natürlich hat die redaktionelle Arbeit nichts mit dem Roman zu tun, deshalb steht darüber auch nichts in der Rezi, sondern in der EINLEITUNG.
Mich würde nun die Meinung anderer Leser zu diesem Werk interessieren.
Falls außer Christian und Uwe noch wer den Roman gelesen hat, bitte ich um eure Meinung dazu.
Ich habe die Zamorra-Romane von Band 650 bis ca. 920 gelesen und noch ein paar frühere, ich hab mir da ehrlich gesagt nie Gedanken über das Frauenbild gemacht. Wichtig war für mich, ob die Handlung spannend und stimmig war. Manches war eben typisch Giesa und damit konnte ich gut leben.
Jetzt ist es anders, eine abschließende Meinung muss ich mir noch bilden.
Vielleicht nehmt ihr das komplette Paket (Geschichte, Charakter, einzelne Szenen) aber halt ernster als ich. Ich möchte einfach nur gut unterhalten werden. So wie bei MX by the way.